| Titel: | Die wirthschaftlich vortheilhaftesten Dimensionen der Riementriebe; von Dr. Th. Weiss, | 
| Autor: | Th. Weiss | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 1 | 
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                        Die wirthschaftlich vortheilhaftesten Dimensionen
                           								der Riementriebe; von Dr. Th.
                              									Weiſs,
                        o. ö. Professor an der k. k. technischen
                           								Hochschule zu Brunn.
                        Th. Weiſs, über die vortheilhaftesten Dimensionen der
                           								Riementriebe.
                        
                     
                        
                           In meinem auf S. 180 Bd. 236 dieses Journals enthaltenen Artikel: „Zur Frage der
                                 										Riemen triebe“ sind mit Rücksicht auf die amerikanische Auffassung über die
                              									Mitwirkung des Luftdruckes für die Riemendimensionen die Formeln (20) und (22)
                              									abgeleitet worden, welche in Verbindung mit (14a) geschrieben werden können:
                           \frakfamily{S}_2=\varphi\left(\frakfamily{S}-\frac{\delta}{r}\,(1-\varepsilon)\,E\right)+k\frac{r}{\delta}-0,01\,v^2
                              									. . . (1)
                           und
                           b=\frac{mP}{\frakfamily{S}_2\delta} . . . . .
                              									. . . . . . . (2)
                           unter:
                           
                              b die Breite des Riemens,
                              δ die Dicke des Riemens,
                              \frakfamily{S} den
                                 										Zugfestigkeitscoefficienten des Riemenmaterials,
                              E den Elasticitätscoefficienten
                                 										des letzteren,
                              φ das Verhältniſs des,
                                 										wahrscheinlich an der Vereinigungsstelle der beiden Riemenenden befindlichen,
                                 										kleinsten Querschnittes zum vollen Querschnitt bδ
                                 										des Riemens,
                              ε δ die Entfernung der neutralen
                                 										Biegungsschicht des Riemens von der Scheibenoberfläche,
                              k die Intensität des
                                 										Luftüberdruckes auf jedes Quadratcentimeter der vom Riemen berührten
                                 										Scheibenoberfläche,
                              m=\frac{e^{\mu \alpha}}{e^{\mu \alpha}-1} der von der
                                 										Spannungsreibung herrührende Coefficient, welcher hier insbesondere für
                                 											\alpha=0,8\,\pi und \beta=0,28 den
                                 										runden Werth 2 beigelegt erhält,
                              r den Halbmesser der kleineren von
                                 										beiden Scheiben,
                              v die Peripheriegeschwindigkeit
                                 										der Scheiben oder des Riemens in Meter und Secunde,
                              P die auf den Scheibenumfang
                                 										reducirte zu übertragende Kraft
                              
                           verstanden, sämmtliche Dimensionen in Centimeter, sämmtliche
                              									Gewichte und Kräfte in
                              									Kilogramm. Unter Anwendung der allgemein gültigen Formeln:
                           75\,N=Pv . . . . . (3)  
                              										v=\frac{r}{100}\,\pi\,\frac{n}{30}\,\sim\,\frac{rn}{1000}, .
                              									. . . . . (4)
                           worin:
                           
                              N den zu übertragenden Effect in
                                 										Pferdestärken bei
                              n minutlichen Umdrehungen
                              
                           bedeutet, und mit den Abkürzungen:
                           \sigma=\varphi\,\frakfamily{S} . . . . .
                              									(5)     \eta=\varphi\,\delta\ (1-\varepsilon)\,E . . . . . .
                              									(6)
                           entsteht aus Formel (1) und (2):
                           b\delta=\frac{75000\
                                 										m}{\sigma-\frac{\eta}{r}+\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r}\
                                 										\frac{1}{r}\ \frac{N}{n} . . . . . . (7)
                           a) Der vortheilhafteste Halbmesser der Riemenscheiben.
                           Zur Bestimmung der überschriftlich genannten Gröſse ist wohl von der Auffassung
                              									ausgegangen worden, daſs derjenige Halbmesser am vortheilhaftesten sei, bei dessen
                              									Anwendung mittels eines bestimmt dimensionirten Riemenquerschnittes bδ der gröſste Effect N übertragen werden könne. Gemäſs dieser Auffassung würde die dem
                              									Nullwerthe des Differentialquotienten \frac{dN}{dr} entsprechende
                              									Gröſse von r aufzusuchen ein. Dieselbe ergibt sich aus
                              									(7) zu:
                           r=\frac{10^8}{3\,n^2}\left[\frac{k}{\delta}\pm
                                 										\sqrt{\left(\frac{k}{\delta}\right)^2+\sigma\,\frac{3\,n^2}{10^8}}\right] .
                              									. . . . . (8)
                           und beispielsweise berechnet sich hiernach mit
                              										k=0,07 und \delta=0,5:
                           Tabelle I.
                           
                              
                                 
                                 n = 300
                                 n = 300
                                 
                              
                                 σ = 40
                                 σ = 16
                                 σ = 40
                                 σ = 16
                                 
                              
                                 
                                    r
                                    
                                 185
                                 144
                                 10480
                                 10400
                                 
                              
                           Man würde demgemäſs den Ausspruch thun können, daſs die
                              									Halbmesser der Scheiben so groſs als irgend durchführbar und nur bei sehr
                              									beträchtlicher Umdrehungsgeschwindigkeit in beschränkter Gröſse herzustellen seien,
                              									beispielsweise bei n = 300 mit 144 bis 185cm, was ja auch schon über das gewöhnlich
                              									angewendete Maſs weit hinausreicht. Allein jene Auffassung ist durchaus
                              									unrichtig.
                           Der vortheilhafteste Halbmesser muſs vielmehr mittels des Gedankenganges festgestellt
                              									werden, daſs diejenigen Riementriebdimensionen die zweckmäſsigsten sind, welche die
                              									zur Uebertragung eines Effectsquotienten \frac{N}{n} periodisch
                              									(jährlich) erforderlich werdenden Gesammtausgaben am kleinsten ausfallen lassen.
                              									Diese Gesammtausgaben setzen sich aus den Zinsen der für den Riemen und die Scheibe
                              									aufzuwendenden Herstellungskosten, aus den Reparaturkosten und den für die den
                              									Effectsverlusten gleichkommenden Betriebskraft erforderlichen Kosten zusammen, wobei
                              									alle diese Kosten auf die gleiche Zeitperiode, etwa auf das Jahr, zu beziehen
                              										sind.Vorläufig würde mit den nachfolgenden Bezeichnungen allerdings zu setzen
                                    											sein:
                                    												\frakfamily{K}_t=\frakfamily{K}_1+\frakfamily{K}_3+\frakfamily{k}_2\,N\,d+C,
                                    											unter \frakfamily{K}_t die totalen Jahresausgaben, Nd die
                                    											Pferdestärke der Betriebsmaschine und C eine
                                    											von den Dimensionen des Riementriebes gänzlich unabhängige Ausgabe
                                    											verstanden. Ist nun aber Ne die ohne die Effectsverluste des Riementriebes
                                    											erforderliche, oder zu entwickelnde Pferdestärke, also Nd = Ne + Nr, so läſst sich obige Formel auch
                                    											schreiben:\frakfamily{K}_t=\frakfamily{K}_1+\frakfamily{K}_3+\frakfamily{k}_2\,N+C_1=\frakfamily{K}+C_1,
                                    											. . . (8a)unter C1 einen ähnlichen constanten Werth wie C verstanden, und somit würde dann das
                                    											Verfahren auf die Ermittelung von \frakfamily{K} gemäſs
                                    											den Textesworten hinauslaufen.
                           Behufs einer rechnerischen Verfolgung dieses Gedankenganges bedeute:
                           \frakfamily{k} den Preis des Riemenmaterials für 1cc,
                           \frakfamily{k}_1 denjenigen der Riemenscheiben für 1k,
                           \frakfamily{k}_2 die jährlichen Kosten jeder Pferdestärke der
                              									Betriebsmaschine,
                           \frakfamily{p} den Zinsfuſs in Procent für die Kosten des Riemens
                              									einschlieſslich Amortisation und Reparatur,
                           \frakfamily{p}_1 desgleichen für die Scheiben,
                           a den Abstand der Scheibenmittel in Centimeter,
                           \xi=\frac{R}{r} das Uebersetzungsverhältniſs.
                           Dann sind die jährlichen Ausgaben \frakfamily{K}_1 für den Riemen
                              									mit Rücksicht auf Formel (7) genau genug:
                           
                              \frakfamily{K}=\frac{\frakfamily{p}}{100}\,\frakfamily{k}\,b\,\delta\,[2\,a+(R+r)\pi]=
                              
                           =\frac{\frakfamily{p}}{100}\
                                 										\frac{\frakfamily{k}\,75000\,m}{\sigma-\frac{\eta}{r}+\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n^2}{10^8}\,r\right)\,r}\left[2\,\frac{a}{r}+(\xi+1)\pi\right]\frac{N}{n}
                              									. . . . . (9)
                           Ferner ergeben sich die jährlichen Ausgaben für die beiden
                              									Scheiben, deren Gewichte G und G0 sich befriedigend genau mit:
                           G=1/5\,b\,r . . . . . . (10) und
                              										G_0=1/5\,b\,R=1/5\,b\,\xi\,r . . . . . . . (11)
                           veranschlagen lassen, unter Beachtung von Formel (7) zu:
                           
                              \frakfamily{K}_s=\frac{\frakfamily{p}_1}{100}\,\frakfamily{k}_1(G+G_0)=\frac{\frakfamily{p}_1}{100}\frakfamily{k}_1\,1/5\,b\,r\,(1+\xi)=
                              
                           =\frac{\frakfamily{p}_1}{100}\ \frac{1}{5}\
                                 										\frac{\frakfamily{k}_1}{\delta}\ \frac{75000\,m\,(1+\xi)}{\sigma-\frac{\eta}{r}
                                 										+ \left(\frac{k}{\delta}-\frac{n_2}{10_8}\,r\right)\,r}\ \frac{N}{n} .
                              									. . (12)
                           Endlich lassen sich die jährlichen Ausgaben für die den
                              									Effectsverlusten Nr
                              									entsprechende Betriebskraft mit Anwendung der Formel (23) meines auf S. 268 Bd. 236
                              									enthaltenen Artikels berechnen durch:
                           
                           \frakfamily{K}_b=\frakfamily{k}_2\,N_r=\frakfamily{k}_2\frac{f}{r}\
                                 										\frac{\frakfamily{S}_3}{\frakfamily{S}_2}(\varrho+\varrho_0)\left(\frac{N}{N_1}\right)\,N_1
                              									. . . (13)
                           Hierin bedeutet gemäſs Formel (19) und (20), sowie (5), (6) und (22) des soeben
                              									bezeichneten Artikels für nahezu bis zur Hälfte umschlungene Scheiben:
                           \frakfamily{S}_3=3\,\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)-\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n_2}{10_8}\,r\right)\,r
                              									. . . . . . . (14)
                           \frakfamily{S}_2=\left(\sigma-\frac{\eta}{r}\right)+\left(\frac{k}{\delta}-\frac{n_2}{10_8}\,r\right)\,r
                              									. . . . . . . . (15)
                           \varrho=\frac{d}{2}\sqrt{1-\frac{0,8}{\frakfamily{S}_3}\
                                 										\frac{r}{\delta}\,cos\,\beta+\left(\frac{0,4}{\frakfamily{S}_3}\
                                 										\frac{r}{\delta}\right)^2} . . . . . (16)
                           \varrho_0=\frac{d_0}{2}\sqrt{\frac{1}{\xi^2}+\
                                 										\frac{0,8}{\frakfamily{S}_3}\ \frac{r}{\delta}\
                                 										\frac{cos\,\beta}{\xi}+\left(\frac{0,4}{\frakfamily{S}_3}\
                                 										\frac{r}{\delta}\right)^2} . . . (17)
                           und:
                           
                              f den Reibungscoefficienten im
                                 										Sinne der Reye'schen Auffassung für eingelaufene Zapfen,
                              d den Durchmesser jedes der Zapfen
                                 										der kleineren Scheibe,
                              d0
                                 										desgleichen der gröſseren Scheibe,
                              β den Neigungswinkel der
                                 										Verbindungslinie der Scheibenmittel gegen die Verticale,
                              N1, den durchschnittlich übertragenen Effect in Pferdestärken,
                                 										welcher jedenfalls kleiner als der gröſste den Dimensionen des Riemens
                                 										entsprechende Effect N ist.
                              
                           Die jährlichen Gesammtausgaben
                              										\frakfamily{K}, ausschlieſslich eines für alle
                              									Riementriebdimensionen constant bleibenden Betrages (Formel 8 a), ergeben sich durch
                              									Summirung der Formeln (9), (12) und (13) unter Beachtung von (14) und (15) für m = 2 mit den Abkürzungen:
                           p=\frac{3000\,\frakfamily{p}\,\frakfamily{k}}{f\frakfamily{k}_2}\,a
                              									. . . . . . . . . (18)
                           p_1=\frac{1500\,(\xi+1)}{f\frakfamily{k}_2}\left(\frakfamily{p}\,\frakfamily{k}\,\pi+\frac{\frakfamily{p}_1}{5}\
                                 										\frac{\frakfamily{k}_1}{\delta}\right) . . . . . . . . . (19)
                           zu
                              										\frakfamily{K}_0=\frac{\frakfamily{K}}{f\,\frakfamily{k}_2\left(\frac{N}{N_1}\right)\,N_1}=\frac{1}{r\,\frakfamily{S}_2}\left[\frac{1}{n}(p+p_1\,r)+(\varrho+\varrho_0)\frakfamily{S}_3\right]
                              									. . . (20)
                           Aus dieser Formel könnte nun der vortheilhafteste Werth für
                              										r mittels der Berechnung von
                              										\frac{d\,\frakfamily{K}_0}{d\,r} aufgefunden werden.
                              									Einerseits zur Umgehung der durch dieses Verfahren vorliegenden Falles entstehenden
                              									etwas complicirten Formeln und andererseits behufs der Erlangung auch solcher
                              									Werthe, welche in der Nähe der Minimalbeträge liegen, ist jedoch Formel (20) direct
                              									benutzt worden, indem einige Werthe derselben mit den Annahmen:
                           
                              
                                 δ = 0,5
                                 α  = 1500
                                 
                              
                                 \frakfamily{p} = 20
                                 \frakfamily{p}_1 = 7
                                 
                              
                                 p = 50 400
                                 p1 =
                                    											840
                                 
                              
                           
                           in nachfolgender Tabelle zusammengetragen worden sind, wobei
                              									zur Abkürzung:
                           \varrho'=\varrho+\varrho_0 . . . . . . . . . .
                              									. (21)
                           gesetzt und zur Vermeidung von Decimalstellen alle Resultate
                              									1000mal zu groſs aufgeschrieben wurden. Beispielsweise gibt der in der zweiten
                              									Horizontalrubrik enthaltene Werth 120+20\,\varrho' den Betrag
                              									1000 \frakfamily{K}_0 für k=0,07,\ \sigma=40,\
                                 										\eta=100,\ n=300 und r=150 oder 200. Zur Berechnung
                              									der eigentlichen jährlichen Ausgaben \frakfamily{K} hieraus muſs
                              									dieser Tabellenwerth 1000 \frakfamily{K}_0 gemäſs Formel (20)
                              									noch mit
                              										f\frakfamily{k}_2\left(\frac{N}{N_1}\right)\frac{N_1}{1000}
                              									multiplicirt werden, und die Ausgaben \frac{\frakfamily{K}}{N_1}
                              									für jede durchschnittlich im Jahre thatsächlich übertragene Pferdestärke würden sich
                              									demgemäſs durch:
                           \frac{\frakfamily{K}}{N_1}=\frac{f\frakfamily{k}_2}{1000}\left(\frac{N}{N_1}\right)\,1000\,\frakfamily{K}_0
                              									. . . . . . . (22)
                           berechnen lassen.
                           Tabelle II.
                           
                              
                                 
                                    k
                                    
                                 r =
                                 50
                                 100
                                 150
                                 200
                                 250
                                 
                              
                                 0,07
                                 σ = 40η =
                                    												100–––––––ρ = 16η = 200
                                 n = 300n =
                                    												100n = 30–––––––n = 300n =
                                    												100n = 30
                                 120+50ρ'–––––––––360+37ρ'––
                                   100+25ρ'  260+20ρ'  840+19ρ'–––––––––  235+20ρ'  500+10ρ'1460+10ρ'
                                   120+20ρ'  200+11ρ'  650+10ρ'––––––––  255+18ρ'  350+5ρ'1100+4ρ'
                                   120+20ρ'170+7ρ'340+7ρ'––––––––  520+38ρ'280+3ρ'800+2ρ'
                                   180+27ρ'150+5ρ'480+4ρ'–––––––––235+ρ'–
                                 
                              
                                 0
                                 σ = 40η =
                                    												100–––––––η = 16η = 200
                                 n = 300n =
                                    												100–––––––n = 300n = 100
                                 168+30ρ'––––––––630+78ρ'–
                                   150+42ρ'––––––––––    896+102ρ'1030+31ρ'
                                 –  315+21ρ'–––––––––  940+24ρ'
                                   1050+220ρ'  300+18ρ'–––––––––  990+22ρ'
                                 –  320+15ρ'–––––––––1155+23ρ'
                                 
                              
                           Bei den obigen Werthen p und p' in Formel (18) und (19) ist f=0,06 und
                              										\frakfamily{k}_2=300 angenommen worden. Mithin berechnet sich
                              									beispielsweise für N:N_1=1,75 der Werth:
                           \frac{\frakfamily{K}}{N_1}=0,03\,(1000\,\frakfamily{K}_0)
                              									Mark, . . . . . . . (23)
                           worin (1000\,\frakfamily{K}_0) den
                              									Tabellenwerth bedeutet.
                           Da nun auf S. 269 Bd. 236 in dem „die Effectsverluste der Riementriebe“ von
                              									mir bearbeiteten Artikel für \varrho'=\varrho+\varrho_0 folgende
                              									Werthe angegeben sind, nämlich:
                           Tabelle III.
                           
                              
                                 
                                    r=
                                    
                                 25
                                 50
                                 100
                                 150
                                 200
                                 300
                                 
                              
                                 σ = 40    n =
                                    												300η = 100   n = 30
                                   7,2–
                                   8,9–
                                 13,513,1
                                 –18,5
                                   21,2  26,1
                                    –  42,3
                                 
                              
                                 σ = 16    n =
                                    												300η = 200   n = 30
                                 15,3–
                                 19,6–
                                 30,639
                                 ––
                                   41,3124
                                    –783
                                 
                              
                           so wurde aus diesen beiden letzten Tabellen II und III noch
                              									folgende Tabelle IV zusammengetragen:
                           
                           Tabelle IV.
                           
                              
                                 r =
                                 50
                                 100
                                 150
                                 200
                                 
                              
                                 ρ' = ρ + ρ0 = 
                                 10
                                 14
                                 20
                                 24
                                 
                              
                                 k =
                                    											0,07
                                 σ = 40η = 100––––––σ = 16η = 200
                                 n = 300n = 100––––––n = 300n = 100
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'––––––für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                   370  6201120–––––––  385  570  940–––
                                   275  450  800  400  540  820––––  375  515  795  570  640  780
                                   320  520  920  310  440  640––––  435  6151015  400  450  550
                                   360  6001080  255  340  505–––––––  320  350  425
                                 
                              
                                 k = 0
                                 σ = 40η = 100
                                 n = 300
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                   330  370  770
                                   440  7401325
                                 –––
                                 –––
                                 
                              
                                 ρ' = ρ + ρ0 = 
                                 24
                                 36
                                 46
                                 50
                                 
                              
                                 k = 0,07
                                 σ = 16
                                 n = 300n = 100
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                   72013201980–––
                                   595  9551675  680  8601200
                                   67010801910  475  580  810
                                 147024204320  355  430  580
                                 
                              
                                 k = 0
                                 η = 200
                                 n = 300
                                 für 1/2ρ'für ρ'für 2ρ'
                                 157025004370
                                 273045708240
                                 –––
                                 –––
                                 
                              
                           Ohne weitere Erklärung wird zu übersehen sein, was für Rubriken für die vor dieselben
                              									geschriebenen Werthe des Luftdruckes k, der Spannung
                              										σ, der Elasticität η
                              									und der Umdrehungszahl n gelten. Ebenso läſst sich
                              									sofort erkennen, daſs die eigentlichen Tabellenziffern, welche analog der Tabelle II
                              									und gemäſs Formel (23) den Betrag (1000\,\frakfamily{K}_0)
                              									bedeuten, für die am Kopfe stehenden Annahmen r=50^{cm} bis
                              										r=200^{cm} berechnet wurden. Es bedarf daher nur noch
                              									hervorgehoben zu werden, daſs der obere Theil der Tabelle für die nach Maſsgabe der
                              									Tabelle III schätzungsweise festgestellten Werthe von \varrho'=10
                              									bis \varrho'=24 und der untere Theil für diejenigen von
                              										\varrho'=24 bis \varrho'=50 gilt.
                           Zur Erweiterung des Vergleiches sind endlich aber auch noch die Unterabtheilungen
                              										„für ½ ρ' für ρ'
                                 										und für 2 ρ'“ angebracht und haben die
                              									Bedeutung, daſs die Horizontalrubriken für ½ ρ' mit
                              									halb so groſsen Werthen berechnet wurden als diejenigen für ρ', welche den am Kopfe der Tabelle verzeichneten Annahmen
                              									entsprechen.
                           Beispielsweise hat also die in der letzten Vertical- und in der 5. Horizontalrubrik
                              									von oben befindliche Zahl 1080 die Bedeutung, daſs für k=0,07,\ \sigma=40,\
                                 										\eta=100,\ n=300,\ r=200 und \varrho'=2\times
                                 										24=48der
                              									Werth 1000\,\frakfamily{K}_0=1080 zu setzen ist und daher gemäſs
                              									Formel (23) sich ergibt:
                              										\frac{\frakfamily{K}}{N_1}=0,03\times1080=32,4 Mark.
                           Unter den bezeichneten Voraussetzungen würde also ein Riementrieb, bei welchem der
                              									Halbmesser der kleineren Rolle r=200^{cm} betrüge, eine die
                              									Zinsen der Herstellungskosten, sowie die Reparatur- und Betriebskosten umfassende
                              									Jahresausgabe von 32,4 M. für jede durchschnittlich übertragene Pferdestärke
                              									erforderlich machen, ausschlieſslich solcher Ausgaben, welche für alle Halbmesser
                              										r constant sind (Formel 8 a).
                           Streng genommen, gilt dies nur für einen Halbmesser R
                              									der gröſseren Scheibe von R=\xi\,r=4\,r; jedoch kann leicht
                              
                              									übersehen werden, daſs auch für viele andere Beträge von R oder für verschiedene Werthe von ξ nahezu
                              									dasselbe Resultat entstehen würde, indem ξ nur die
                              									Werthe p1 (Formel 19)
                              									und ρ0 (Formel 17) und
                              									zwar in ausgleichender Weise beeinfluſst.
                           Aehnlich bedeutet die in der vorletzten Vertical- und fünftletzten Horizontalrubrik
                              									befindliche Zahl 580 den Werth 1000\,\frakfamily{K}_0=580 für die
                              									Annahmen k=0,07,\ \sigma=16,\ \eta=200,\ n=100,\ r=150 und
                              										\varrho'=46, und würde gemäſs Formel (23) hieraus zu folgern
                              									sein, daſs die Jahresausgaben unter den auch übrigens gemachten Voraussetzungen:
                              										\frac{\frakfamily{K}}{N_1}=0,03\times580=17,4 Mark für jede
                              									zu übertragende Pferdestärke betragen (Formel 8a).
                           Aus einer im Sinne der soeben geschilderten Bedeutung vorgenommenen Betrachtung der
                              									Tabellenziffern läſst sich mit Einschaltung abgeschätzter Werthe schlieſsen, daſs
                              									der wirthschaftlich vortheilhafteste Halbmesser r der
                              									kleineren Scheibe unter sehr verschiedenen sowohl für σ
                              									und η, als auch für ρ'
                              									gemachten Annahmen bei k = 0,07 die Werthe annimmt,
                              									nämlich:
                           
                              
                                 r = nahezu 100,
                                 wenn n = 300
                                 
                              
                                 r = nahezu 200,
                                 wenn n = 200
                                 
                              
                                 r > 200,
                                 wenn n < 200
                                 
                              
                           und bei k = 0 die Werthe:
                           r < 50, wenn n = 300
                           r = nahezu 100, wenn n = 200
                           r > 200, wenn n < 100,
                           was von den in Tabelle I angeführten, ohne Rücksicht auf die
                              									Kostenverhältnisse und lediglich mit Bezugnahme auf die Festigkeits- und
                              									Geschwindigkeitsverhältnisse ermittelten Beträgen immerhin beträchtlich
                              									abweicht.
                           Dieser Ausspruch läſst sich aber leicht noch erweitern. In Tabelle II bedeutet
                              									nämlich das mit dem Factor ρ' versehene Glied jedes
                              									Tabellenwerthes die Ausgaben wegen der Effectsverluste und das andere Glied die
                              									Ausgaben wegen der Herstellungskosten. Wird nun das letztere gleich Null angenommen, so läſst
                              									sich aus Tabelle II sofort folgender Ausspruch ablesen: Falls die Herstellungskosten
                              									unbeachtet bleiben dürften und nur die Betriebskosten in Frage kämen, so würde es
                              									für alle Werthe von ρ', also für alle Zapfendurchmesser
                              									und alle Winkel β, d.h. alle Lagen des Riementriebes,
                              									ferner aber auch für alle Preise der Pferdestärke und für jede Anzahl der letzteren
                              									wirthschaftlich am vortheilhaftesten sein:
                           
                              
                                 bei k = 0,07
                                 r = 150cm,
                                 wenn n = 300
                                 
                              
                                 
                                 r > 200,
                                 wenn n < 200
                                 
                              
                                 bei k = 0
                                 r <   50,
                                 wenn n > 300
                                 
                              
                                 
                                 r > 200,
                                 wenn n < 100
                                 
                              
                           anzunehmen, gleichgültig hierbei, wie groſs die durch σ gekennzeichneten Festigkeits- und die durch η gekennzeichneten Elasticitätsverhältnisse des
                              									Riemens sind.
                           Eine Erweiterung obiger Aussprüche nach entgegengesetzter Richtung kann ferner durch
                              									einige nachträgliche Abweichungen von den ursprünglichen Annahmen betreffs der
                              									Preisverhältnisse geschehen. Wird nämlich in Formel (20) sowohl p als p1 6 mal so groſs als bei Berechnung der Tabelle II
                              									angenommen, was gemäſs Formel (18) und (19) durch eine
                           Tabelle V.
                           
                              
                                 r =
                                 50
                                 100
                                 150
                                 200
                                 
                              
                                 ρ' = ρ + ρ0 = 
                                 10
                                 14
                                 20
                                 24
                                 
                              
                                 k =
                                    											0,07
                                 σ = 40η = 100––––––σ = 16η = 200
                                 n = 300n = 100––––––n = 300n = 100
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'––––––für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                   610  9201300–––––––138515701940–––
                                   775  9501300170018402120––––  375  515  795  570  640  780
                                   92011201520131014401640––––171518902290215022002300
                                   84012001680110511901385–––––––172017501825
                                 
                              
                                 k = 0
                                 σ = 40η = 100
                                 n = 300
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                 117012101610
                                 119014902070
                                 –––
                                 –––
                                 
                              
                                 ρ' = ρ + ρ0 = 
                                 24
                                 36
                                 46
                                 50
                                 
                              
                                 k = 0,07
                                 σ = 16
                                 n = 300n = 100
                                 für ½ρ'für ρ'für 2ρ'für ½ρ'für ρ'für 2ρ'
                                 164020902980–––
                                   1770  2130  2850  4180  3360  3700
                                 194523553185222523302560
                                 –––175518301980
                                 
                              
                                 k = 0
                                 η = 200
                                 n = 300
                                 für 1/2ρ'für ρ'für 2ρ'
                                 472056507520
                                   7210  905012720
                                 –––
                                 –––
                                 
                              
                           
                           6 mal so groſse Annahme von
                              										\frakfamily{p}\frakfamily{k}a und
                              										\frakfamily{p}_1\frakfamily{k}_1 gerechtfertigt erscheinen
                              									kann, so ergibt sich jedes erste Glied der in Tabelle II befindlichen Werthe 6 mal
                              									so groſs als eingeschrieben. Hiermit entsteht aber analog Tabelle IV vorstehende
                              									Tabelle V, welche erkennen läſst, daſs auch bei so hohen Preisverhältnissen für die
                              									Constructionstheile unter allen Umständen r > 200
                              									ausfällt, wenn n = oder < 100 ist, daſs jedoch
                              										r = 50 bis 100, wenn n
                              									> 300 und falls der Werth  ρ' etwa wegen sehr dicker
                              									Zapfen eine äuſserst beträchtliche Gröſse annimmt, und daſs endlich r > 50 ausfällt, wenn n >
                              									300 und falls der Werth ρ' eine mittlere oder geringe
                              									Gröſse hat, entsprechend den häufiger vorkommenden Verhältnissen.
                           Diese letzteren Aussprüche gelten gemäſs Formel (18), (19) und (20) auch dann, wenn
                              									die Preisverhältnisse nur 3 mal so hoch, die Ausgaben für jede Pferdestärke aber
                              									2mal so gering als für Tabelle IV angenommen werden, und überhaupt, wenn der
                              									Quotient aus den Preisen der Constructionstheile und den Ausgaben für jede
                              									Pferdestärke das 6 fache der anfänglichen diesfallsigen Annahmen beträgt.
                           Selbstverständlich wird jedoch bei einer Aenderung der Kosten für die Pferdestärke
                              									der Coefficient 0,03 der Formel (23) entsprechend geändert werden müssen.
                           Aus allen diesen Berechnungen und Schluſsfolgerungen lassen sich endlich die ganz
                              									allgemein giltigen Aussprüche herleiten:
                           1) Für alle vorkommenden Festigkeits- und Elasticitätsverhältnisse lederner und
                              									diesen ähnlicher Treibriemen, für alle wahrscheinlichen Intensitäten des den Riemen
                              									gegen die Scheibenoberfläche anpressenden Luftüberdruckes, für sehr verschiedene
                              									Dicken der die Riemenscheiben tragenden Zapfen, für sehr verschiedene Lagen der
                              									Mittellinie des Riementriebes und für äuſserst verschiedene Preisverhältnisse in
                              									Bezug auf die Riemen und Riemenscheiben, sowie auf die Betriebskraft fällt der
                              									wirthschaftlich vortheilhafteste Halbmesser der kleineren von beiden Scheiben eines
                              									Riementriebes von nahezu 4 facher Uebersetzung gröſser als 200cm aus, falls die schneller gehende Scheibe
                              									weniger als n = 100 Umdrehungen minutlich macht. Für
                              									diesen letztbezeichneten Fall können daher die Scheiben so groſs als irgend
                              									ausführbar hergestellt werden, ohne daſs über deren zweckmäſsigste Gröſse eine
                              									Calculation vorgenommen zu werden braucht und ohne die Befürchtung, daſs die
                              									Scheiben in wirthschaftlicher Beziehung zu groſs ausfallen könnten.
                           2) Für alle von den mittleren Verhältnissen nicht viel abweichenden Fälle ist mit
                              									groſser Wahrscheinlichkeit der vorstehend für n = 100
                              									gethane Ausspruch auch noch bis zu n = 200 richtig.
                           3) Bei gröſseren Geschwindigkeiten, entsprechend n > 200
                              									haben die wirthschaftlich vortheilhaftesten Halbmesser der Scheibe ein innerhalb der
                              									Grenzen der Ausführbarkeit liegendes Maſs, welches durch eine Calculation, ähnlich
                              									der hier durchgeführten, festgestellt werden muſs. Indessen kann insbesondere für n = 300 minutliche Umdrehungen der schneller gehenden
                              									Scheibe als vortheilhaftester Werth für r angenommen
                              									werden: 150, 100 oder 50cm, je nachdem die Preise
                              									für die Constructionstheile sehr gering, mittel oder hoch und die jährlichen
                              									Ausgaben für jede Pferdestärke (Brennmaterialpreise, Betriebsdauer) sehr hoch,
                              									mittel oder sehr gering sind.
                           Die letztangegebenen Dimensionen dürfen unter den gleichbleibenden Umständen auch bis
                              									auf: 100, 60 und 30cm reducirt werden, ohne daſs
                              									in wirthschaftlicher Beziehung ein nennenswerther Verlust entsteht.
                           4) Falls die Herstellung gröſserer Scheiben theurer ist, als der Proportionalität des
                              									Gewichtes derselben entsprechend, und namentlich, falls die Anbringung gröſserer
                              									Scheiben, etwa durch die Nöthigung zur Ausführung längerer Hängelager oder zur
                              									Vergröſserung der Stockwerkshöhe der Fabriksäle, besondere, in den obigen
                              									Berechnungen unbeachtet gelassene Kosten bedingt, so sind die vortheilhaftesten
                              									Halbmesser selbstverständlich kleiner, als den oben angegebenen Rechnungsresultaten
                              									entsprechend.
                           5) Die hier gefundenen Ergebnisse gelten streng genommen nur für einen Winkel β = 135°, ein Uebersetzungsverhältniſs ξ = 4, einen umschlungenen Bogen α = 0,8 und für eine hier vorausgesetzte Riemendicke
                              									von 0cm,5.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)