| Titel: | Ueber Neuerungen an Luft- und Gasmaschinen. | 
| Autor: | A. S. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 92 | 
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                        Ueber Neuerungen an Luft- und
                           								Gasmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								236 S. 1 und 89.)
                        Mit Abbildungen.
                        Slaby, über Neuerungen an Luft- und Gasmaschinen.
                        
                     
                        
                           Offene Luftmaschinen (Tafel 8).
                           Die meisten der in den Patentschriften enthaltenen Neuerungen dieser Kategorie von
                              									Luftmaschinen betreffen weniger das allgemeine Princip und die Art des
                              									Kreisprocesses, welchem die Luft unterworfen wird, als vielmehr constructive
                              									Einzelheiten des Ofens, der Pumpe und des Arbeitscylinders. Nach den vielfachen
                              									schlechten Erfahrungen, welche in den letzten Jahren mit geschlossenen Oefen (bei
                              									den sogen. Feuerluftmaschinen) gemacht worden sind, kann es nicht Wunder nehmen,
                              									daſs die Erfindung zum Theil wieder zu den offenen äuſseren Feuerungen mit
                              									Heiztöpfen oder Röhrensystemen, wie sie schon von Ericsson,
                                 										Wilcox und Redtenbacher vorgeschlagen wurden,
                              									zurückkehrt. Das Hauptinteresse concentrirt sich bei diesen Neuerungen auf die
                              									Construction des Ofens und des Erhitzers.
                           Leonh. Hopmann in Bonn (* D. R. P. Nr. 7517 vom 11.
                                 									Februar 1879) verwendet als Erhitzer zwei in einander gesteckte Cylinder (Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 8),
                              									die zwischen sich einen Hohlraum g zur Aufnahme der
                              									Arbeitsluft frei lassen. Die Luft wird zwischen diesen Cylindern sowohl – von innen,
                              									als von auſsen geheizt, indem die Heizgase vom Rost und Feuerraum h aus innerhalb der Rohre nach oben, sodann auſserhalb
                              									durch den cylindrischen Mantel i ziehen, nach unten
                              									fallen und von da seitlich zum Schornstein abgeführt werden. Zum Schütze gegen die
                              									Ausstrahlung der Wärme nach auſsen ist ein Holzmantel k
                              									angebracht. Vor dem Hohlraum g führt ein Kanal e durch den Vertheilungsschieber m zum Cylinder a; derselbe
                              									ist oben und unten geschlossen und enthält einen luftdicht schlieſsenden Kolben b mit verdickter Kolbenstange c, so daſs der von dem Kolben bestrichene Raum auf der einen Seite gröſser
                              									ist als auf der anderen; der kleinere Raum steht durch ein im Deckel angebrachtes
                              									Saugventil d, welches gleichzeitig die Stopfbüchse
                              									ersetzt, mit der äuſsern Atmosphäre, durch den Kanal o
                              									und das Druckventil f mit dem Heizraum g in Verbindung. Der Cylinder a ist doppelt ausgeführt, die Maschine also doppelt wirkend, ihre
                              									Arbeitsweise ist die folgende.
                           Beim Hingange des Kolbens wird auf der kleineren Seite durch das Ventil d kalte Luft angesaugt, beim Hergange wird dieselbe
                              									verdichtet und in den Heizraum g gepreſst. Hier
                              									erhitzt, tritt die Luft durch den Schieber m über den
                              									Kolben b und treibt denselben abwärts. Beim Hingange
                              									öffnet der Schieber m der Luft einen Ausweg ins Freie
                              									oder in den Raum q unter dem Roste, wo sie zur
                              									Verbrennung dient.
                           Fig. 3 bis
                              										7 Taf. 8 stellen drei andere Formen des Erhitzers dar für offene
                              									Luftmaschinen von E. H. Nacke in Dresden (* D. R. P.
                                 									Nr. 7185 vom 18. Februar 1879). In Fig. 3 ist
                              									die Heizfläche des Erhitzers vergröſsert durch in das stehende Rohr o eingegossene Querröhren e und Ausbauchungen n, die in verschiedener
                              									Weise angeordnet sein können. Fig. 4 und
                              										5 zeigen die Wärme abgebende Fläche vergröſsert durch an a angegossene Flügel f,
                              									welche in ganz gleicher Weise wirken sollen wie derartige Angüsse an bekannten
                              									Constructionen von Dampfheizöfen (vgl. H. Fischer 1878
                              										228 * 1). In Fig. 6 und
                              										7 endlich sind die Röhren a und b des Erhitzers durch zwei über einander gestülpte oben
                              									geschlossene Hauben ersetzt. Die Heizgase steigen auf einer Seite der Scheidewand
                              										s in die Höhe und gehen auf der anderen Seite
                              									herab, um durch c zu entweichen. Die erhitzte Luft geht
                              									durch das Rohr t1 nach
                              									dem Arbeitscylinder, während t2 (in Fig. 6
                              									weggelassen) die Verbindung mit dem Pumpcylinder vermittelt. Die gewählten Formen
                              									bieten den Vortheil, daſs die wenigen vorhandenen Dichtungen der stärksten Hitze
                              									entzogen sind; allen Theilen ist ferner eine freie Ausdehnung gestattet, zu welchem
                              									Zwecke bei d (Fig. 3 und
                              										4) die Verbindung der beiden Theile a und
                              										b durch elastische Platten hergestellt ist.
                           Die bisher ausgeführten offenen Luftmaschinen waren einfach wirkend; wollte man
                              									doppelte Wirkung erhalten, so muſste der Arbeitscylinder zweimal ausgeführt werden.
                              									Einen Versuch, die Doppelwirkung mit nur einem
                              									Arbeitscylinder zu erzielen, zeigt die Luftmaschine von Martin Hanner in Grabow bei Stettin (* D. R. P. Nr. 4400 vom 8. Mai 1878).
                              									Durch die Luftpumpe a (Fig. 8 und
                              										9 Taf. 8) wird die Luft in den Heiztopf b
                              									gedrückt und dort erhitzt. Von hier tritt die gespannte heiſse Luft durch das Ventil
                              										e und den Kanal h in
                              									den Raum c über dem Arbeitskolben und drückt diesen
                              									nach unten. Wenn der Kolben seine tiefste Stellung erreicht hat, wird das Ventil e geschlossen und das Ventil f geöffnet. Die im Raum c des
                              									Arbeitscylinders befindliche expandirte Luft, deren Spannung jedoch noch gröſser
                              									sein muſs als die atmosphärische, tritt nun durch das Ventil f in den Kanal i und in den Raum d unter dem Arbeitskolben und drückt hier, da die
                              									Kolbenfläche dieses Raumes gröſser ist als die des Raumes c, den Kolben durch weitere Expansion nach oben. Hat der Kolben seine
                              									höchste Stellung erreicht, so tritt die Luft aus d
                              									durch das Ventil g ins Freie oder unter den Rost des
                              									Heiztopfes.
                           Die Differenz der Kolbenflächen in c und d läſst sich so bemessen, daſs beim Aufgang des Kolbens
                              									fast dieselbe Arbeit entwickelt wird wie beim Niedergang. Die auf- und niedergehende
                              									Bewegung wird durch die Hebel k und k1 auf die Kurbel
                              									übertragen. Die Steuerung der Ventile e, f und g geschieht durch die auf der Kurbelwelle befindlichen
                              									Daumen l und Hebel m. Der
                              									Kolben der Luftpumpe a ist ähnlich wie bei dem
                              									Hock'schen Motor direct mit dem Arbeitskolben verbunden.
                           Von offenen Luftmaschinen mit geschlossener Feuerung (Feuerluftmaschinen 1879 232 * 200) finden sich in den veröffentlichten Patentschriften mehrere
                              									Constructionen. Zunächst die bereits besprochenen Maschinen von Felix Brown (1879 231 * 486.
                              									* D. R. P. Nr. 3928 vom 1. Mai 1878) und Julius Hock
                              									(1877 225 * 227. 1878 227 104.
                              									* D. R. P. Nr. 2047 vom 4. December 1877). Von diesen hat sich die erstere in
                              									England und Deutschland in wenig Jahren einen ansehnlichen Wirkungskreis
                              									erobert.
                           Hr. Civilingenieur Veitmeyer verwendet die Brown'sche Maschine
                              									mit besonders gutem Erfolge beim Betriebe der Nebelhörner und Sirenen auf den
                              									Küstenstationen. An folgenden Orten haben dieselben bis jetzt Aufstellung gefunden:
                              									Rixhoeft, Arcona, Marienleuchte (Fehmarn), Eider-Feuerschiff, Wangeroog, Borkumer
                              									Riff. Die Feuerluftmaschinen verdichten hierbei Luft und blasen sie durch Sirenen.
                              									Sie geben das hohe h und zwar in Pausen von 1 Minute
                              									Töne von 5 Secunden Dauer. Früher wurden die Sirenen allgemein mit Dampf betrieben
                              									(in Bülk noch heut); doch hat die Erfahrung jetzt zu Gunsten der Feuerluftmaschinen
                              									entschieden. Der Hauptvortheil, den sie dem Dampfbetriebe gegenüber bieten, beruht
                              									auf der Schnelligkeit des Anheizens; in 20 Minuten sind die Maschinen zum Betriebe
                              									fertig, während das Anheizen der Dampfkessel ¾ Stunden und darüber verlangte. Dazu
                              									kommt, daſs die Stationen nur selten von sachkundigen Ingenieuren besichtigt werden
                              
                              									und die Bedienungsmannschaften der Feuerschiffe alles andere eher als gute
                              									Kesselwärter sind. Die Dimensionen der aufgestellten Brown'schen Maschinen sind die folgenden. Arbeitscylinder: Durchmesser =
                              										812mm, Hub = 508mm. Pumpcylinder: Durchmesser = 267mm,
                              									Hub = 609mm. Die Maschinen machen durchschnittlich
                              									60 Umdrehungen in der Minute und verdichten die Blaseluft auf 2,6 bis 3k,0 Ueberdruck.
                           Jul. Hock in Wien hat seine
                              									Luftmaschine mit einigen Verbesserungen versehen (* D. R. P. Nr. 8365 vom 29. Mai
                                 									1879), welche sich auf die Regulirung und auf die Construction der Ventile beziehen.
                              										Fig. 11 bis 13 Taf. 8
                              									veranschaulichen die von ihm angewendete Art der Regulirung. Das Wesen derselben besteht darin, daſs
                              									ein Schwungkugelregulator benutzt wird zur Theilung der von der Pumpe kommenden
                              									verdichteten Luft in zwei verschiedene Ströme derart, daſs je nach dem
                              									augenblicklichen Kraftbedarf sämmtliche verdichtete Luft, nur ein Theil derselben
                              									oder gar keine nach dem Feuerraume gelangt und hier erhitzt wird, während der übrige
                              									Theil in kaltem Zustande nach dem Arbeitscylinder geführt wird.
                           Ein gewöhnlicher Schwungkugelregulator, durch die beiden Kegelräder k und l von der
                              									Schwungradwelle m angetrieben, wirkt mittels einer
                              									Hebel Verbindung b auf zwei Drosselklappen T und U, deren Verbindung
                              									mit einander und deren Stellung gegen einander in Fig. 11 und
                              										12 in vergröſsertem Maſsstab dargestellt ist. Beide Klappen sind theils
                              									von einander abhängig, theils unabhängig. In der in Fig. 11 und
                              										12 gezeichneten Stellung ist die Drosselklappe U ganz geschlossen, die Drosselklappe T
                              									dagegen steht ganz offen. Senkt sich nun die durch den Regulator regierte Stange b, so bleibt U
                              									geschlossen, während T allmählich ebenfalls abschliefst
                              									(höchster Stand des Regulators). Hebt sich dagegen die Stange b aus der gezeichneten Lage, so wird die Drosselklappe
                              										U durch die andere Drosselklappe T allmählich geöffnet und ist ganz offen, wenn die den
                              									Durchgang mehr und mehr verengende Drosselklappe T
                              									diesen ganz abschliefst (niedrigster Stand des Regulators). Bei der geringsten
                              									Umdrehungszahl ist T ganz geschlossen, U ganz geöffnet. In Folge dessen wird die gesammte von
                              									der Luftpumpe N gelieferte Luftmenge, welche vom
                              									Druckventil der Pumpe in das Windrohr R strömt, ihren
                              									Weg durch die Drosselklappe U und durch den in der
                              									Chamottemauerung ausgesparten Kanal U1 nach dem Vorwärmer H
                              									nehmen. Aus diesem gelangt die Luft auf bekannte Weise bei der Feuerthür in den Ofen
                              									und von diesem durch den Ventilkasten Z in den
                              									Arbeitscylinder. Arbeitet die Maschine schneller und beginnt der Regulator zu
                              									steigen, so wird nach Maſsgabe des Steigens der Regulatorhülse die Drosselklappe T direct mehr und mehr geöffnet, die Drosselklappe U aber durch ihr Gewicht i
                              									entsprechend geschlossen. Es gelangt also nun nicht mehr sämmtliche Luft, sondern
                              									nur ein Theil derselben, durch die Drosselklappe U nach
                              									dem Ofen, während der übrige Theil durch das Zweigrohr S und die Drosselklappe T mit Umgehung des
                              									Ofens nach den Ventilkasten Z und aus diesem durch das
                              									Einlaſsventil nach dem Arbeitscylinder gelangt Dieser direct abgeführte kalte
                              									Luftstrom erfüllt gleichzeitig den Zweck, das in der Verbindung zwischen Ofen und
                              									Arbeitscylinder befindliche Zulaſsventil, sowie alle mit demselben in Berührung
                              									kommenden Theile des Ventilkastens zu kühlen.
                           Bei plötzlicher Entlastung der stark geheizten und bis zur Grenze ihrer
                              									Leistungsfähigkeit angestrengten Maschine erweist sich die oben beschriebene
                              									Regulirungsmethode, welche nur für die gewöhnlichen Gangverhältnisse dienen soll,
                              									noch nicht energisch genug. Nachdem der sich immer mehr hebende Regulator die
                              									Drosselklappe T ganz geöffnet, die Drosselklappe U ganz geschlossen hat (Stellung in Fig. 11),
                              									demnach gar keine Luft mehr nach dem Ofen gelangt, beginnt bei noch weiterer Hebung
                              									des Regulators die Drosselklappe T wieder mehr und mehr
                              									sich zu schlieſsen, um beim höchsten Ausschlage des Regulators den Durchgang ganz
                              									abzusperren. Die Maschine bremst sich daher durch geringere oder gröſsere Anstauung
                              									der Luft in dem Windrohr R von selbst, wobei jedoch der
                              									in der verdichteten Luft aufgespeicherte Arbeitsüberschuſs in rationeller Weise bei
                              									der darauf folgenden Mehrbelastung der Maschine wieder verwendet wird.
                           Fig.
                                 										13 zeigt die Construction des Einlaſsventiles für die erhitzte Luft,
                              									welches behufs leichterer Beweglichkeit entlastet ist. A ist das Ventil, welches zwischen dem Ofen und dem Arbeitscylinder in dem
                              									Ventilkasten Z eingeschaltet ist; die Ventilstange B verbindet dasselbe fest mit einem im Cylinder D luftdicht eingeschlossenen Kolben C. Eine unter dem Kolben C
                              									befindliche, gegen den Cylinderdeckel sich stützende Schraubenfeder drückt den
                              									Kolben stets nach oben. Bei f1
                                 									 verbindet ein Rohrstutzen den Ventilkasten Z mit
                              									dem Arbeitscylinder; ein anderer unter dem Einlaſsventil mündender Rohrstutzen f2 verbindet den
                              									Ventilkasten mit dem Ofen, g ist ein dünnes Rohr,
                              									welches den unteren Theil des Cylinders D mit dem
                              									Stutzen f1, und e ist ein anderes gleiches Rohr, das den oberen Theil
                              									des Cylinders D mit dem Windrohr R verbindet. Ist das Einlaſsventil A geschlossen, so wird dasselbe mit der im Ofen
                              									herrschenden Luftspannung auf seinen Sitz gedrückt. Diesem Druck nach aufwärts wirkt
                              									der Druck auf den Kolben C entgegen, welcher über
                              									demselben in dem Cylinder D herrscht. Da aber dieser
                              									Kolben einen gleichen oder etwas kleineren Querschnitt als das Einlaſsventil besitzt
                              									und da über dem Kolben C, in Folge des
                              									Verbindungsrohres e, dieselbe Spannung wie in dem
                              									Windrohre E, also auch wie in dem Ofen herrscht, so
                              									entlastet der Kolben C das Einlaſsventil A fast vollständig.
                           H. F. Wallmann in Hannover (* D. R.
                                 									P. Nr. 9336 vom 30. August 1879) hat sich eine offene LuftmaschineWallmann nennt seine Luftmaschine, entgegen dem
                                    											allgemeinen Sprachgebrauch, eine „geschlossene“; der letztere
                                    											Ausdruck bezieht sich nur auf die Feuerung, da die Maschine selbst eine
                                    
                                    											offene ist. Um ähnliche Verwechselungen zu vermeiden, habe ich schon früher
                                    											für die vorliegende Maschinengattung den Namen „Feuerluftmaschine“
                                    											vorgeschlagen. mit einer eigentümlich construirten geschlossenen
                              									Feuerung patentiren lassen. In einem Füllofen wird hierbei das Brennmaterial
                              									zunächst vergast, um dann in einem zweiten Behälter unter Luftzuführung verbrannt zu
                              									werden. Fig. 14
                              									Taf. 8 stellt den Gaserzeuger dar, dessen innerer Raum A mit Brennstoff angefüllt ist; letzterer ruht auf dem Roste a, die Asche fällt in den Raum B. Durch
                              									die mit einer Drosselklappe versehene Röhre b wird die
                              									nöthige Luft zugeführt. Der Brennstoff ist rings gegen Abkühlung möglichst
                              
                              									geschützt, indem der Raum zwischen dem aus feuerfestem Thon hergestellten Mantel h und dem äuſseren eisernen Mantel k mit schlechten Wärmeleitern angefüllt ist. Die
                              									entwickelten Gase gelangen durch kleine Oeffnungen c in
                              									den ringförmigen Raum f und werden von hier durch das
                              									Rohr d abgeführt. Der Gaserzeuger kann oben behufs
                              									Einführung von Brennstoffen und zur Reinigung geöffnet werden. Zu diesem Zweck ist
                              									die kreisrunde Oeffnung C mit einem cylindrischen
                              									Ansatz versehen, in welchen ein oben offener, unten geschlossener Cylinder D genau paſst. Dieser Cylinder D wird durch einen Bügel in seiner Lage festgehalten und durch eine
                              									gewöhnliche Stopfbüchse abgedichtet. Damit die heiſsen Gase das Dichtungsmittel
                              									nicht angreifen, werden der Cylinder D von innen und
                              									der cylindrische Ansatz C von auſsen durch Wasser
                              									gekühlt. Die Oeffnung C ist so groſs, daſs der Rost a durch dieselbe herausgenommen und die Asche aus dem
                              									Räume B entfernt werden kann.
                           Figur
                                 
                                 										15 stellt die Vorrichtung dar, in welcher das entwickelte Gas verbrannt
                              									wird und die Verbrennungsgase mit atmosphärischer Luft vermischt werden. Das Gas
                              									wird in den Raum H geführt, welcher oben durch eine
                              									Eisenplatte und eine auf letzterer ruhende Thonplatte geschlossen ist. Beide Platten
                              									sind mit länglichen schlitzartigen Löchern m versehen,
                              									durch welche das Gas aus dem Räume H in den Raum E gelangt; hier soll das Gas verbrennen, und die dazu
                              									nöthige Luft wird durch die Röhre o in den Raum J und von da durch ähnliche schlitzartige Oeffnungen
                              										n durch die Thonplatte nach E geführt. Der Raum E ist durch einen aus
                              									feuerfestem Thon hergestellten Kegelmantel vom Räume F
                              									und dieser durch einen ebensolchen concentrischen, aber oben geschlossenen
                              									Kegelmantel vom Räume G getrennt, der zweite
                              									Kegelmantel aber ist in seinem unteren Theile so durchlöchert, daſs die aus E kommenden und durch F
                              									ziehenden Verbrennungsgase nach G gelangen können. In
                              									dem Räume G wird durch schlitzartige Oeffnungen p von unten kalte Luft zugeführt und mit den
                              									Verbrennungsgasen gemischt. Von hier aus werden die Gase einer aus Arbeitscylinder
                              									und Luftpumpe bestehenden offenen Luftmaschine zugeführt.
                           Die Luftmaschine (Fig. 16
                              									Taf. 10) zeigt eine eigentümliche Anordnung der Pumpe. Der Pumpenkolben P, mit Saugventil e und
                              									Druckventil a versehen, ist fest am Gestell der
                              									Maschine; der Pumpen cylinder Q dagegen bildet ein
                              									zusammenhängendes Stück mit dem Arbeitskolben, der sich in dem Arbeitscylinder L bewegt und bei q an der
                              									Pleuelstange hängt. Durch das Doppelsitzventil M wird
                              									die erhitzte Luft in den Arbeitscylinder geführt, durch N die verbrauchte Luft ausgestoſsen. Zwischen dem Arbeitscylinder und dem
                              									Arbeitskolben befindet
                              									sich ein Zwischenraum, welcher zwar so klein als möglich, aber doch so groſs sein
                              									soll, daſs eine Reibung an ungeschmierten Stellen vermieden wird. Damit die heiſse
                              									Luft aus dem Cylinder L nicht entweichen kann, ist im
                              									oberen Theile desselben eine Stopfbüchsendichtung vorgesehen, deren
                              									Dichtungsmaterial auf besondere Art gegen die Einwirkung der heiſsen Gase geschützt
                              									ist. Einen Augenblick vor der Oeffnung des Ventiles M
                              									wird ein Ventil O geöffnet, durch welches kalte Luft,
                              									die sich unter demselben Druck wie die heiſsen Gase befindet, in den Raum zwischen
                              									Kolben und Cylinder strömt. Ist dieser Zwischenraum mit kalter Luft gefüllt, so wird
                              									das Ventil O wieder geschlossen, in der Regel viel
                              									früher als M. Um zu verhüten, daſs sich diese kalte
                              									Luft mit der heiſsen mischt und letztere die erstere aus dem Zwischenraum verdrängt,
                              									ist der Arbeitskolben unterhalb seiner niedrigsten Stelle, die noch in die
                              									Stopfbüchse beim höchsten Hube eintritt, mit einer Labyrinthdichtung versehen. Der
                              									obere Theil des Cylinders und des Kolbens wird durch Wasser gekühlt. Ueber die
                              									Anordnung der Pumpe ist wenig hinzuzufügen. Durch e
                              									strömt Luft in den Pumpencylinder, wenn letzterer sich nach unten bewegt, während
                              									durch das zweite Ventil a beim Aufgang des
                              									Pumpencylinders die verdichtete Luft in eine (in der Zeichnung fortgelassene) Röhre
                              									gepreſst wird, welche zum Ofen führt.
                           Die Stopfbüchsen der Ventilstangen bei M und N sind dadurch vor Hitze geschützt, daſs zwischen
                              
                              									Ventilkasten und Stopfbüchse eine an die Ventilstange eng anschlieſsende Röhre
                              									eingeschaltet ist, wodurch man im Stande ist, die sich im Zwischenraum befindenden
                              									heiſsen Gase durch Wasser genügend abzukühlen.
                           
                              
                                 A. S.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
