| Titel: | Ueber Neuerungen im Mühlenwesen; von Friedrich Kick. | 
| Autor: | Friedrich Kick [GND] | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 105 | 
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                        Ueber Neuerungen im Mühlenwesen; von Friedrich Kick.
                        (Patentklasse 50. Fortsetzung des Berichtes S. 307
                           								Bd. 231.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        Kick, über Neuerungen im Mühlenwesen.
                        
                     
                        
                           Die lebhafte Bewegung, welche im Mühlenwesen während der letzten Jahre sich geltend
                              									machte, hält noch ungeschwächt an, ja sie zieht immer weitere Kreise. Wir wollen im
                              									Nachstehenden eine Uebersicht der neueren Bestrebungen geben, müssen aber hierbei,
                              									um nicht zu breit zu werden, vieles unwesentlich Scheinende ganz übergehen.
                           Aus der Gruppe der Reinigungs- und
                                 										Schälmaschinen liegt nichts wesentlich Neues vor und führen wir aus der
                              									nicht unbedeutenden Zahl diesbezüglicher Patente nur wenige an, welche einer kurzen
                              									Erwähnung werth erscheinen.
                           H. Jahrsetz in Berlin wendet bei seiner Getreide-Reinigungs- und Schälmaschine (* D. R. P. Nr.
                                 									7464 vom 14. Mai 1879) Schmirgelscheiben an, welche auf mehreren horizontalen, zu
                              									einander parallelen Achsen sitzend in rasche Rotation gesetzt werden und das lose
                              									anliegende Getreide scheuern, das sich in dem die Schmirgelscheibenwellen umgebenden
                              									Kasten befindet, an dessen einer Seite Getreide zutritt, während es an der anderen
                              									Seite gescheuert abläuft.
                           Die Reinigungs- und Schälmaschine von C. Wischer in Stargard (* D. R. P. Nr. 6221 vom 10.
                                 									December 1878) benutzt einen Hartguſs-Hohlcylinder, welcher aus einzelnen Segmenten
                              									zusammengesetzt und an seiner Innenfläche geriffelt ist; gegen denselben arbeitet
                              									eine mit Linealen besetzte Blechtrommel. Die Anordnung ist eine horizontale und
                              									findet die Weiterbewegung des Getreides von der Einlauf gegen die Auslaufseite
                              									dadurch statt, daſs die Lineale gleich den Schlagleisten der
                              									Centrifugal-Sichtmaschinen schraubenartig gestaltet sind.
                           
                           Einen Spitz- und Schälgang mit conischen Arbeitsflächen
                              									und auf horizontaler Welle befestigtem Läufer hat G.
                                    										Lorch in Nürtingen (* D. R. P. Nr. 7963 vom 2. April 1879) sich patentiren
                              									lassen. Von dem alten Bienert'schen Spitzgang unterscheidet sich dieser durch die
                              									horizontale Anordnung der Spindel und durch Beigabe eines Bürstenapparates.
                           F. J. Jensen's (Flensburg) Apparat
                              									zum Dämpfen des Getreides (* D. R. P. Nr. 9235 vom 1.
                              									August 1879), damit hiernach die äuſseren Theile der Schale mittels einer
                              									Schälmaschine vollständig entfernt werden können, wird auch nur geringe Anwendung
                              									finden, weil hierdurch ein Feuchten des Getreides und eine nachtheilige Veränderung
                              									des Klebers in den äuſseren Schichten des Kornes unvermeidlich ist und der Wunsch
                              									des vollständigen Abtrennens der Frucht- und Samenhaut, d. i. der äuſseren Schichten
                              									der Schale, wegen der Spalte oder dem Einschnitt, in welchen sich die
                              									Hülsenschichten einstülpen, nicht verwirklicht werden kann. So wie die Erfinder des
                              										„Perpetuum mobile“ noch nicht ausgestorben sind, so werden auch die Erfinder von Anordnungen zum
                              										vollständigen Schälen nicht aussterben; denn es
                              									finden sich immer solche, welche Unerreichbares anstreben.
                           Die Anwendung scharfer schneidender Theile bei den Schrotstühlen und
                              									Weizen-Schneidmaschinen hat die sorgfältige Entfernung von Stein und Eisentheilen aus dem Weizen zum
                              									Bedürfnisse gemacht. Dieser Aufgabe entsprechen theils bekannte Sieb Vorrichtungen,
                              									theils Hignette's Steinauslesemaschine (1874 221 * 93)
                              									und bezüglich der Eisentheile Maschinen, welche mittels einer Reihe von Stahlmagneten das Auslesen der Eisentheile aus dem an
                              									ihnen über eine schiefe Ebene vorübergleitenden Weizen besorgen.
                           So hat Gottlob Schaeffer in Göppingen eine Vorrichtung
                              									(* D. R. P. Nr. 4192 vom 1. Februar 1878) construirt, bei welcher eine Reihe von
                              									Stahlmagneten in geringer Entfernung über der
                              									Rutschebene angebracht sind. Unter den Magneten gleitet der Weizen vorüber, aus
                              									welchem die Eisentheile ausgezogen werden. In einem neueren Patente (* D. R. P.
                              									Zusatz Nr. 8791 vom 9. Juli 1879) desselben Constructeurs sind die Magnete unter die Rutschebene gelegt und in dieselbe mit ihren
                              									Polenden so eingelassen, daſs letztere in der genannten Ebene liegen.
                           Weit mehr Beachtenswerthes als in dem vorerwähnten Theile findet sich bezüglich der
                              										Weizen-Schneidmaschinen und der Schrot-Walzenslühle. Bestände nicht eine unläugbar
                              									groſse Schwierigkeit darin, den Weizen so völlig von Steinchen und Eisentheilen zu
                              									befreien, wie es die Erhaltung scharf gezähnter oder mit einem spitzen
                              									Zuschärfungswinkel versehener Arbeitstheile nothwendig macht, so würden die
                              									Weizen-Schneidmaschinen einer gröſseren Beliebtheit sich erfreuen. Sie verdienen
                              									aber trotz der Schwierigkeit, sie für die Dauer bei guter Wirkung zu erhalten, doch
                              									alle Beachtung, weil man durch sie im Stande ist, ein Schrot (geschnittenen Weizen) mit der
                              									geringsten Menge an Schrotmehl zu erhalten. Da sich die Weizen-Schneidmaschinen von
                              									den Schrotstühlen nicht leicht scharf trennen lassen und die Unterscheidung auch
                              									nicht überall durchgeführt ist, so seien beide zusammen behandelt.
                           C. Ulbricht's Schrotstuhl in
                              									Chemnitz mit beweglicher Muldenzuführung (* D. R. P. Nr. 8378 vom 11. Juli 1879)
                              									weist eine in der Müllerei neue Construction auf, wenn dieselbe auch an die
                              									Lord'sche Zuführung bei Baumwoll-Schlagmaschinen (vgl. 1873 208 * 406) erinnert. Fig. 1 Taf.
                              									10 zeigt die wirksamen Theile.
                           Aus der Gosse gelangt der Weizen durch eine der gewöhnlichen Einlaſsvorrichtungen auf
                              									die Mulde M, welche aus einer Reihe beweglicher, neben
                              									einander liegender, um F drehbarer Hebel HFM besteht. Zwischen der Mulde M und der Zuführwalze Z
                              									wird der Weizen langsam vorgeschoben, und es kann durch Furchen in der Mulde bewirkt
                              									werden, daſs sich die Weizenkörner der Länge nach legen und, von der Walze Z gehalten, bis zur Schneidkante der Mulde geschoben
                              									werden, zwischen welcher und der Schneidwalze W die
                              									Schrotbildung erfolgt. So lange die Schneidkante der Mulde scharf ist, wird die
                              									schneidende Wirkung eine sehr reine sein. Das Einsetzen von Schneidbacken (Messern)
                              
                              									in die Mulden und geeignete Verstellbarkeit der Walze W
                              									würden der richtigen Wirkung längere Dauer verleihen. Damit die Mulde an der
                              									Zuführwalze nicht streifen kann, stützt sich das Hebelende H gegen den stellbaren Anschlag A. Das
                              									Niederdrücken der Hebel H erfolgt durch Sättel S, welche auf Kautschukpolster P wirken.
                           In Bezug auf die arbeitenden Theile, Mulde und Schneidwalze, hat die Getreide-Spaltmaschine von Reuter und Straube in Halle a. S. (* D. R. P. Nr. 6295 vom 12. Januar
                                 									1879) mit der vorbeschriebenen Anordnung Aehnlichkeit.
                           Die Getreide-Schneidmaschine von Peregrin Wilhelm in Wien haben wir bereits im Pariser Ausstellungsberichte
                              									1878 (vgl. Bd. 229 S. 211 unter dem Namen Bollmann)
                              									erwähnt. Näheres findet sich in der Patentschrift (* D. R. P. Nr. 5753 vom 27.
                              									August 1878).
                           Die Getreide-Schneidmaschine von Adolf Demmer in Floridsdorf bei Wien (* D. R. P. Nr. 4545 vom 21. April
                                 									1878) besteht aus zwei Schneidwalzen, welche aus Scheiben von dünnem Stahlblech mit
                              									Zwischenlagen von Pappe o. dgl. gebildet sind. Die Zwischenräume werden durch
                              									Abstreicher gereinigt.
                           Bei der Schneidmaschine von R.
                                    										Gawron und L. Rappaport in Gleiwitz (* D. R.
                                 									P. Nr. 5872 vom 19. October 1878) sind in einer rotirenden Scheibe radial zahlreiche
                              									Messer so eingesetzt, daſs ihre schneidenden Kanten etwas über die plane Fläche der
                              									Scheibe vorstehen. Senkrecht gegen die Scheibe ist ein Rohr R (Fig. 2 Taf.
                              									10) angeordnet, in welchem eine Transportschnecke (Schraube) gelagert ist, die das
                              									Getreide der Scheibe zuführt. Damit nun die einzelnen Körner im Rohre eine feste
                              									Unterlage haben, wenn die rotirenden Messer gegen dieselben treffen, sind im
                              									Rohrende, unmittelbar vor der Scheibe, eine Reihe fester Schienen (Gegenschneiden)
                              									eingesetzt, wie aus Fig. 2 zu
                              									sehen ist. Das Rohr R ist auf der von der Scheibe
                              									abgewendeten Seite geschlossen und wird das Getreide durch ein Zweigrohr von oben
                              									zugeführt.
                           Millot's Schrot- und Schälgang (* D.
                              									R. P. Nr. 8555 vom 29. Juni 1879) besteht aus einer Getreidezuführung, einem
                              									horizontalen Quetschwalzenpaar und zwei eigenthümlich gezahnten Scheiben (Fig.
                                 										3 und 4 Taf. 10),
                              									wovon eine fest steht, die andere an horizontaler Achse rotirt. – Für
                              									landwirthschaftliche Zwecke, wo es sich um Herstellung eines gut zertheilten, mehr
                              									gerissenen und geriebenen, als geschnittenen Schrotes handelt, kann dieser
                              									Mechanismus sich wohl eignen. Für die Bedürfnisse der Müllerei, welche möglichste
                              									Schonung der Hülse erheischt, dürfte dieser Apparat minder geeignet sein, auch als
                              									Schälgang nur mit Vorsicht verwendet werden können, weil gequetschte Körner um so
                              									leichter viel Bruch geben.
                           Der Schrotgang von J.
                                    										Ritschler in Augsburg (* D. R. P. Nr. 8616 vom 10. Juni 1879) gleicht einem
                              									oberläufigen Mahlgang, hat jedoch in der den Bodenstein ersetzenden Scheibe 12
                              									radial stehende Stahlmesser eingesetzt, zwischen welchen Siebe zur Griesabsonderung
                              									liegen. Der Läufer ist aus 24 in einem Ringe eingesetzten Stahlmessern gebildet,
                              									welche ebenfalls radial liegen und deren Zusammenwirken aus der Skizze Fig.
                                 										5 Taf. 10 ersichtlich ist. – Warum hier ein reineres Schneiden stattfinden
                              									sollte als bei den entsprechend geriffelten Schrotwalzen, ist nicht wohl
                              									ersichtlich. Hier wie dort können die Schneidkanten die Schärfe nicht unverändert
                              									halten und ist die Wirkung überhaupt mehr eine abscherende (brechende) als eine
                              									schneidende, wie letztere aus der Bezeichnung „Schrotmühle mit radialen
                                 										Stahlmessern“ gefolgert werden möchte.
                           Friedr. Wegmann's Schrotstuhl (* D. R. P. Nr. 5959 vom
                              									5. März 1878) arbeitet mit geriffelten Porzellanwalzen gegen geriffelte
                              									Porzellansättel. Bei der Bildung des Schrotes, welches zwischen dem Segmente
                              									(Sattel) und der Walze hindurch gezwängt wird, ist eine zerbröckelnde Reibung nicht
                              									zu vermeiden und kann daher grobes, von Mehl freies Schrot auf diesem Wege nicht
                              									erhalten werden.
                           Der Schrotstuhl von D. C.
                                    										Newell in New-York (* D. R. P. Nr. 5378 vom 17. Mai 1878) besteht aus zwei
                              									kurzen Walzen, welche aus an einander geschobenen Fräsenscheiben bestehen, deren
                              									Zähne gegen einander stehen. Die Walzen bewegen sich mit
                              									Differentialgeschwindigkeit, und so lange die Schneiden scharf sind, kann ein reines
                              									Abscheren eintreten.
                           Bei G. Schaeffer's Schrotstuhl sind
                              											„polygonale Schneidwalzen“ verwendet (*
                              									D. R. P. Nr. 8991 vom 20. Juni 1879). Diese Walzen sind so hergestellt, daſs auf die
                              									guſseisernen Walzenkörper Ringe aufgepreſst werden, welche abwechselnd von kleinerem
                              									und gröſserem äuſseren Durchmesser sind; die kleineren sind aus weichem Metall, die
                              									gröſseren aus Stahlblechsegmenten, deren äuſsere Contur ein Polygon (etwa ein
                              									24-Eck) bildet. Die Segmente sind durch stählerne Längsstifte mit den Zwischenringen
                              									und den Endscheiben verbunden. Bei Annäherung der Walzen greifen die Scheiben der
                              									einen Walze in die Zwischenräume der Scheiben der zweiten Walze ein, ähnlich wie bei
                              									einem Schneidwerke (Eisenspaltwerke). Um die Getreidekörner nicht ganz zu
                              									durchschneiden, sondern „nur anzuschneiden“, läſst der Erfinder die Walzen
                              									nicht in einander, sondern mit einem kleinen Zwischenraum und mit
                              									Differentialgeschwindigkeit gegen einander arbeiten, wodurch ein gezogener Schnitt
                              									entsteht.
                           Die Idee der Anwendung polygonaler Walzen ist auch von
                              										Gustav Morawetz an einem in Oesterreich patentirten
                              									Walzenstuhl angewendet, welcher mit sehr gutem Erfolg zum Vorquetschen (vor dem
                              									eigentlichen Schroten) benutzt wird. Bei diesem Stuhle sind Guſseisenwalzen in
                              									Verwendung, welche im Querschnitte ein 32-Eck bilden und mit gleicher
                              									Geschwindigkeit sich gegen einander bewegen. Ihre Wirkung ist bei einem Durchmesser
                              									von etwa 200mm nahe gleich der quetschenden
                              									Wirkung etwa 5 mal gröſserer Walzen.
                           In Fig.
                                 										6 und 7 Taf. 10
                              									ist die Anordnung von G. Schaeffer's Schneidscheiben
                              									skizzirt. Die angewendete Differentialgeschwindigkeit bedingt, daſs der Eckpunkt b1 nach b2 gelangt, während a1 erst nach a2 kommt; man kann
                              									daher ganz wohl mit dem Erfinder von einem gezogenen Schnitte sprechen. – Bei den
                              									Walzen von Morawetz
                              									Fig.
                                 										8 Taf. 10 ist die Bewegung beider gleich schnell, a1 und b1 beschreiben gleiche Wege, so daſs die drückenden
                              									Flächen in ihrer Mittelstellung zu einander parallel liegen, daher das Getreidekorn
                              									sehr gleichmäſsig pressen. Man erreicht durch die polygonale Gestalt der Walzen
                              									ziemlich dasselbe, was durch bedeutende Vergröſserung
                              									der Walzendurchmesser auch erreicht werden kann: ein gleichmäſsigeres Quetschen des
                              									Kornes oder Mahlgutes.
                           Wir gelangen nun zu den Walzenstühlen überhaupt und kann
                              									hervorgehoben werden, daſs das Bestreben vorhanden ist, die Walzendurchmesser zu
                              									vergröſsern und die Walzen nicht blos als Maschinen zur Entwicklung von Griesen,
                              									sondern als Verkleinerungsmittel überhaupt und auch in der Flachmüllerei anzuwenden.
                              									Es ist zwar schon mehrere Jahre her, daſs man Ausmahl-Walzenstühle (mit glatten
                              									Walzen) einführte und
                              									daſs auch zum ersten Abmahlen der Schalen Walzen (Riffelwalzen) angewendet wurden;
                              									doch erkannte man bald, daſs zu beiden Zwecken, zum Vermählen des Dunstes und zum
                              									Abmahlen der Schalen, der Mahlgang nicht entbehrt werden kann, beziehungsweise auch
                              									weiter mit Vortheil zu verwenden ist. Diese Erfahrungen wurden in der Hochmüllerei
                              									gemacht und hierdurch die Verwendung der Walzen in etwas eingeschränkt. Die
                              									Gegenwart zeigt uns nun das Streben, den Mahlgang in der Flachmüllerei durch Walzen
                              									zu ersetzen, was bis zu einem gewissen Grade gelingen dürfte, aber auch
                              									voraussichtlich damit enden wird, daſs dem Mahlgange, namentlich bei tüchtiger
                              									Wartung der Steine, ein nennenswerthes Feld verbleibt.
                           Der Buchholz'sche Walzenstuhl (Englisches Patent Nr. 2205 vom J. 1879)
                              									ist für Flachmüllerei bestimmt und besteht das Neue in einer anderen Lage der
                              									Riffelung und in der Beifügung von Siebwerken an den Walzenstuhl. Dieser selbst ist
                              									der bekannte Ringstuhl „Planetenstuhl“ von A.
                                 										Mechwart (Ganz und Comp. in Pest, vgl. 1879 231
                              									* 91). Die Siebwerke sind so angebracht, daſs das Mahlgut, wie es aus der ersten
                              									Durchgangsstelle tritt, auf ein Rüttelsieb gelangt, welches die feinen Theile
                              									entfernt; die gröberen gehen über ein zweites Rüttelsieb zur zweiten
                              									Durchgangsstelle. In dieser directen Verbindung des Zerkleinerungsapparates mit der
                              									Sichtevorrichtung kann ein besonderer Vorzug wohl nicht gefunden werden; denn das
                              									Charakteristische der vervollkommneten Müllerei besteht ja in der Trennung der
                              									einzelnen Operationen, weil dieselben durch diese Trennung gründlicher durchgeführt
                              									werden können. Hingegen ist die Buchholz'sche Riffelung
                              									recht beachtenswerth, indem durch dieselbe das Zerdrücken und Zerreiben des
                              									Mahlgutes zwischen Flächen erfolgt, welche in ähnlicher Weise zusammen arbeiten, wie
                              
                              									die Furchenböden der Hauschläge oder Remische bei Mühlsteinen, wenn auch die auf dem
                              									Bodensteine liegende Mehlunterlage bei den Walzen natürlich fehlt und durch den
                              									geringeren Weg, während dessen die zerreibende Wirkung erfolgt, die Schonung der
                              									Kleietheilchen erzielt werden muſs. In Fig. 9 Taf.
                              									10 ist ein Schnitt durch zwei zusammenarbeitende Steine in ½ n. Gr. und in Fig.
                                 										10 die von Buchholz angewendete Riffelung,
                              									endlich in Fig. 11 die
                              									bisher zum Schroten gebräuchliche dargestellt. Man ersieht aus dem Vergleiche von
                              										Fig. 9 und 10 sofort,
                              									daſs die Lage der Furchenböden ab jener der
                              									Riffelungsflächen ab gleichartig ist. Ebenso
                              									zeigt Fig. 10 und 11, daſs
                              									man es nur mit einer anderen Anwendungsweise derselben oder doch sehr ähnlichen
                              									Walzen, bezieh. mit einer Umkehrung der Riffelung zu thun hat. Fig. 11 von
                              									rückwärts durchs Licht besehen, also umgekehrt, stimmt mit Fig. 10
                              									vollkommen überein. So einfach auch diese Aenderung an sich ist, so kann ihr doch
                              									nicht abgesprochen werden, daſs ihr ein gesunder Gedanke zu Grunde liegt.
                           
                           Es sei uns des Weiteren erlaubt, einige Neuerungen, welche mehr oder minder Interesse
                              									darbieten, zu erwähnen und endlich einen kleinen Nachtrag zu unserem letzten
                              									Berichte bezüglich der Walzenstühle von Nagel und Kaemp
                              									in Hamburg und Nemelka in Simmering bei Wien zu
                              									bringen.
                           Der Walzenstuhl mit Steinwalzen von
                              										J. G. Zeidler in Görlitz (* D. R. P. Nr. 4336 vom
                                 									1. August 1878) ist constructiv höchst einfach, sogar ohne elastischen Andruck. Das
                              									Originelle bilden nur die aus Steinsegmenten auf einem Eisenkranze zusammengefügten
                              									Walzen, welche aus härtestem französischem Stein bestehen und mit Schärfe unter
                              									einem Neigungswinkel von 9° versehen sind. Beide Walzen sind durch Riementrieb
                              
                              									bethätigt und sollen nach der Patentbeschreibung mit Differentialgeschwindigkeit
                              									arbeiten. – Zum Abmahlen der Kleie mag dieser Stuhl gute Dienste leisten können.
                           Der Porzellan-Walzenstuhl von Aug. Friedr. Beyer und Adolf Gust. Beyer in
                              									Paris (* D. R. P. Nr. 7480 vom 24. Januar 1879) weist die Eigenthümlichkeit auf,
                              									daſs die eine Walze durch einen schräg zur Achse liegenden Ringansatz, welcher in
                              									dem Schlitze eines fixen Backens läuft, während jeder Umdrehung eine kleine Hin- und
                              									Herbewegung macht. Als interessantestes Detail ist die Befestigung der hohlen
                              									Porzellanwalzenkörper zu erwähnen. Die beiden etwas elastischen Klemmscheiben
                              									sitzen, die eine auf einem linken Gewinde, die andere auf einem rechten Gewinde, auf
                              									der Welle auf, welche vor dem Einspannen des Walzenkörpers etwas erhitzt wird, so
                              									daſs die Einklemmung durch die Zusammenziehung der Achse erfolgt.
                           A. Mechwart's Walzenabstreifer (* D. R. P. Nr. 8751 vom
                              									15. Juli 1879) führt das Mahlgut seitlich ab, indem derselbe in zwei seitlich
                              									abfallende Rinnen übergeht. Hierdurch wird bei einem Stuhle mit drei oder mehreren
                              									über einander liegenden Walzen ermöglicht, von jeder Arbeitslinie das Mahlgut
                              									getrennt abzuleiten. – Daſs sich Mechwart's Ringstühle
                              										(„Planetenstühle“) einer bedeutenden Verbreitung erfreuen, ist wohl
                              									bekannt.
                           C. Kämpf und C. F. Müller's
                                 										Walzenstuhl (* D. R. P. Nr. 8789 vom 29. Juni 1879) ist zweipaarig und die
                              									beiden äuſseren Walzen sind durch Reibungsscheibenantrieb (Plankegelwechselgetriebe)
                              									bethätigt, wodurch während des Ganges die Differentialgeschwindigkeit der Walzen
                              									abgeändert werden kann. Diese Absicht ist in so fern eine löbliche, als sowohl die
                              									verschiedenen Arbeiten, als auch die verschiedenen Weizensorten die Möglichkeit
                              									leichter Veränderung der Differentialgeschwindigkeit wünschenswerth erscheinen
                              									lassen. Daſs der Antrieb hierdurch complicirter wird, dürfte nicht zu vermeiden
                              									sein.
                           Der Walzenstuhl von A.
                                    										Braun in Karlsbad (* D. R. P. Nr. 8143 vom 16. April 1879) „ohne
                                 										Lagerführungen der Walzenachsen“ ist ein solcher mit zwei neben einander
                              									liegenden Walzen w1,
                              										w2 (Fig. 12 Taf. 10), an deren
                              									Achsen beiderseits eigenthümlich geformte Reibungsscheiben s aufgekeilt sind, mit welchen die Walzen auf anderen Scheiben S, S' laufen. w1 ist durch Riementrieb bethätigt, w2 ist eine
                              									Schleppwalze. – Durch obige Anordnung wird wohl die Reibungsarbeit vermindert, aber
                              									nur schwierig der genaue Parallelismus der Walzen w1, w2 erhalten werden können. Wie die Punktirung in der
                              									Figur andeutet, ist nur eine der Reibungsscheiben S'
                              									stellbar gelagert und daher ist eine Fixirung des Minimalabstandes der Walzen w1, w2 nach der
                              									Patentbeschreibung nicht ermöglicht, mithin dieser Stuhl zum Griesauflösen nicht
                              									vortheilhaft. Ebenso wenig kann dieser Stuhl mit Differentialgeschwindigkeit
                              									arbeiten, trotz der gegentheiligen Angabe der Patentbeschreibung; denn nachdem nur
                              									eine Walze angetrieben wird, bleibt die zweite eine Schlepp walze, mag das
                              									Verhältniſs der Reibungsscheiben welches immer sein.
                           Als ein interessantes Constructionsdetail (Fig. 13)
                              									mag die Verwendung einer Feder erwähnt werden, welche, auf das Lager der stellbaren
                              									Walze S' wirkend, einen sehr verschieden starken
                              									Andruck zuläſst. Die Feder bildet nämlich einen schwachwandigen Hohlcylinder,
                              									welcher durch einen schraubenartigen Schnitt mit wachsender Steigung zur Feder
                              									umgewandelt ist. Bei sehr geringer Belastung spielt der schwächere Theil der
                              									Schraubenfedern; bei zunehmender Belastung hingegen legen sich die schwächeren
                              									Partien dicht an einander, bilden so ein Ganzes und das Spiel der Feder findet nur
                              									in dem Theile statt, welcher aus kräftigeren, höheren Gängen gebildet ist.
                           Chr. Braun in Ravensburg (* D. R. P.
                                 									Nr. 4504 vom 26. Mai 1878) empfiehlt für das Auflösen von Griesen die Anwendung von
                              										Papierwalzen, wie solche auch bei Kalandern in
                              									Anwendung stehen, als vortheilhaft; auch sollen sich diese Walzen zum Auflösen
                              									gequetschten Weizens bei Flachmüllerei eignen. – Wenn das Mahlgut frei von Sand ist,
                              									mögen die bekanntlich sehr widerstandsfähigen Papierwalzen gut arbeiten und genügend
                              									dauerhaft sein.
                           Friedr. Wegmann's neuerer
                                 										Walzenstuhl (* D. R. P. Zusatz Nr. 7621 vom 30. März 1878) wurde bereits
                              									Bd. 231 * S. 98 beschrieben und besprochen. Wegmann's
                              									deutsches Reichspatent Nr. 7113 (vom 19. März 1878 ab) stellt seinen i. J. 1873
                              									eingeführten ersten Stuhl vor und bildet die Uebertragung älterer deutscher
                              									Landespatente.
                           Nemelka's Walzenstühle (* D. R. P. Nr. 4280 vom 3.
                              									Januar 1878 und Zusatz Nr. 5555 vom 8. März 1878) sind in dreierlei
                              									Constructionsausführungen patentirt; die ersten beiden mit in zwei Paaren neben
                              									einander liegenden Walzen und die dritte mit zwei Mal drei Walzen, wobei die
                              
                              									Walzenmittel je in den Eckpunkten eines spitzwinkligen schiefliegenden Dreieckes
                              									liegen. Hierin liegt jedoch nichts Besonderes. Erwähnenswerth sind nur folgende
                              									Details.
                           
                           Bei der ersten Construction sind die inneren Walzen fix, die äuſseren in je zwei
                              									Hebeln gelagert und werden durch diese gegen die fixen Walzen gedrückt; hierbei ist
                              									der Minimalabstand nicht nur feststellbar, sondern es
                              									läſst sich seine Gröſse auch an einem Zeiger in 0mm,1 ablesen. Zu diesem Zwecke befinden sich
                              
                              									an den Hebeln H (Fig. 14
                              
                              									Taf. 10) die Stellschrauben s und an diesen Schrauben
                              									die Zeiger y, am Gestelle ferner ein getheilter Bogen,
                              									auf welchen der Zeiger hinweist. Sind die Schrauben s
                              									der zwei Hebel der beweglichen Walze so gestellt, daſs sich beide Walzen eben
                              									berühren, so stellt man den Zeiger y auf den Nullpunkt
                              									ein, was durch die beiden Schraubenmuttern n leicht
                              									möglich ist. Man wird dann beim Gebrauche (Auflösen der Griese) stets beide
                              									Schrauben s so stellen, daſs ihre Zeiger auf denselben
                              									Theilstrich hinweisen. Der Andruck wird durch das Excenter e erzielt, welches auf eine Platte und diese auf einen im Hebelende
                              									angebrachten kleinen Kautschukpuffer wirkt.
                           Bei der zweiten Construction sind wieder die inneren Walzen in fixen Lagern gelagert,
                              									die äuſseren aber in Armen M (Fig. 15
                              									Taf. 10), welche um excentrische Zapfen c drehbar sind,
                              									die nach Bedarf durch Hebel h gestellt werden können.
                              									Die Anordnung ist so getroffen, daſs der Mittelpunkt i
                              									der Walze B etwas über der Linie oc liegt. Die tiefste Lage des Armes M ist durch den stellbaren Sattel s begrenzt das zwischen den Walzen passirende Mahlgut
                              									wird jedoch die Walze B zu heben trachten und hierbei
                              									wird auf dasselbe ein Druck ausgeübt, dessen Gröſse aus dem Dreieck oic leicht gefunden werden kann; denn es verhält
                              									sich derselbe zum Gewicht der Walze so, wie oi
                              
                              
                              									zum doppelten Abstande des Punktes i von der Geraden
                              										oc. Die Gröſse des hierdurch erzielbaren
                              									Andruckes beträgt bei einem Walzengewichte von 125k gegen 1700 bis 1800k, also hinlänglich
                              									viel zum Auflösen von Griesen.
                           Bei der dritten Construction Nemelka's ist die mittlere
                              									Walze fix gelagert; die oben und seitlich, sowie die unten und seitlich angebrachten
                              									beiden Walzen sind in Armen (M) gelagert, deren
                              									Drehpunkte gleichfalls so gewählt sind, daſs der Andruck als Folge der bedeutenden
                              									Componente des Walzengewichtes erscheint. Da sich durch entsprechende Verwendung des
                              									auch hier angewendeten vorerwähnten Sattels s und der
                              									stellbaren Hebel h (Fig. 15)
                              									bezieh. der Excenter c die Höhenlage des Punktes i verändern läſst, so ist sowohl der Andruck in seiner
                              									Gröſse veränderbar, als auch der Minimalabstand der Walzen; übrigens dürfte die
                              									richtige Einstellung ziemliche Sorgfalt erfordern.
                           Für den Müller weit bequemer ist die Handhabung des Walzenstuhles von Nagel und
                                 										Kaemp in Hamburg (* D. R. P. Nr. 2176 vom 9. October 1877), weil durch die
                              									Drehung an nur einem Handrade bei der einen Stellung
                              									eines Stiftes die Stärke des Andruckes auf beide Walzenlager gleichzeitig
                              									geregelt werden kann, während bei anderer Stellung des erwähnten Stiftes die Drehung
                              									an demselben Rade den Walzenabstand ändert, ohne auf die Spannung der Feder Einfluſs
                              									zu üben, welche den Andruck erzielt. Wir wollen versuchen, aus der
                              									Patentbeschreibung, welche das Spiel des Apparates auch zum Theile mehr errathen
                              									läſst, als sie es klar legt, den Kern der Sache herauszuziehen.
                           Nagel und Kaemp's Walzenstuhl hat zwei Walzen von
                              									verhältniſsmäſsig bedeutender Länge und Durchmesser, deren eine A (Fig. 16
                              									Taf. 10) in fixen Lagern ruht, während die zweite B
                              									ihre Lager in einem doppelten Winkelhebel oder gabelförmigen Hebel H findet, dessen Drehachse in der Figur mit C bezeichnet ist und welcher im Grundriſs fast die Form
                              									einer Klammer ⌣ hat. Die Mitte des Hebelkörpers ist zur Hülse H1 erweitert, und indem
                              									diese Hülse nach aufwärts gehoben wird, findet eine Annäherung der Walze B gegen A statt; der Druck
                              									zwischen A und B wird
                              									abhängig sein von der Gröſse der Kraft, mit welcher H1 aufwärts gedrückt wird. Wenn wir die
                              									Figur betrachten, so gewahren wir die Schraubenmutter o
                              									in einem kleinen Abstande von der Bodenplatte p des
                              									Federhauses f; daher kann die Feder f die Schraube s, die
                              									Mutter m, den auf letztere aufgesetzten zweitheiligen
                              									Ring u mit seinen Zapfen und durch diese endlich die
                              									Hebelhülse H1
                              									nach aufwärts drücken, bis die Walzen sich berühren,
                              									oder bis die Mutter o an p
                              									anliegt. Es ist also begreiflich, daſs es von der Stellung der Mutter o abhängt, ob sich die Walzen berühren können, oder
                              									einen gewissen Minimalabstand einnehmen müssen. Liegt o
                              									an und berühren sich die Walzen, oder mögen sie in gewisser Entfernung von einander
                              									stehen, so wird beim Durchgange des Mahlgutes das Bestreben vorhanden sein, die
                              									Walzen aus einander zu drängen, und dieses Bestreben wird den Hebel H H1 nach abwärts zu
                              									drücken, streben. Der Abwärtsbewegung von H1 wirkt aber die Feder f entgegen und sie wird daher erst erfolgen, wenn deren Spannung
                              									überwunden wird. Von der Gröſse dieser Spannung hängt daher die Stärke des Andruckes
                              									ab.
                           Um nun sowohl die Gröſse des Andruckes abändern, als auch den Minimalabstand der
                              									Walzen, bei ihrer Verwendung zum Vorquetschen und Griesauflösen, reguliren zu
                              									können, haben Nagel und Kaemp folgende sinnreiche, wenn
                              									auch complicirte, für den Gebrauch aber höchst bequeme Einrichtung getroffen. Dreht
                              									man das Kurbelrädchen K, an dessen Achse eine Schnecke
                              									sitzt, so wird hierdurch das Mutterrad r gedreht, in
                              									dessen verlängerter Nabe m das zur Schraube s passende Muttergewinde eingeschnitten ist. Wenn bei
                              									dieser Bewegung die Schraube s an der Drehung gehindert
                              									ist, so wird sich m an der Schraube s hinauf oder hinab drehen, und da auf m der Ring u aufgesetzt
                              									ist und dieser mit Zapfen die Hebelhülse H1 mitnimmt, so erlangt auch H1, die entsprechende Bewegung und
                              									hierdurch wird der Walzenabstand (Minimalabstand) entweder vergröſsert, oder verkleinert. Natürlich
                              									sitzt hierbei die Mutter o dicht an der Platte p an. Es wurde gesagt, daſs bei diesem Vorgange die
                              									Schraube s an der Drehung verhindert sein muſs; dies
                              									ist dadurch erzielt, daſs in dem oberen Ende der Schraube eine Keilnuth eingehobelt
                              									ist, in welche ein mit dem Teller t (der durch einen
                              									bei i eingesteckten Stift an der Drehung gehindert ist)
                              									verbundener Keil eingreift. Löst man hingegen die Verbindung bei i und stellt durch Versetzen des Stiftes dieselbe bei
                              										n her, so ist das Teller t mit dem Mutterrade r gekuppelt, es macht
                              									dessen Drehung mit und in Folge der besprochenen Keilverbindung von t und s dreht sich nun
                              									auch die Schraube s und schraubt sich in die an der
                              									Drehung verhinderte Mutter o weiter ein oder aus
                              									derselben aus, je nach der Drehungsrichtung. Hierdurch wird die Federspannung erhöht
                              									oder vermindert, also geschieht ein Gleiches mit der Stärke des Andruckes. Natürlich
                              									bedingt die Verticalbewegung der Schraube s auch eine
                              									Bewegung des Hebels H; derselbe wird beim Niedergang
                              									der Schraube mit abwärts gehen und den Walzenabstand vermehren, welche Vergröſserung
                              									dann durch Anwendung der ersten Bewegung wieder auf das richtige Maſs herabgebracht
                              									wird. Uebrigens wird eine Veränderung der Federspannung weit seltener gebraucht als
                              									die Einstellung des Minimalabstandes der Walzen nach der Beschaffenheit des
                              									Mahlgutes. Da die Höhenstellung der Schraube s in
                              									Zusammenhang mit der Spannung der Feder f steht, so
                              									kann ein oben an s angebrachter Zeiger z, welcher aus dem Schlitze einer auf t lose gesetzten Kappe hervorragt, diese Höhenstellung
                              									bezieh. Federspannung andeuten. Diese Anzeige wird allerdings nur für eine
                              									Normallage des Hebels H, z.B. Berührung der Walzen,
                              									genau sein, lieſse sich aber auch von der Hebelstellung unabhängig machen, wenn die
                              									Kappe mit dem Gestelle in fester Verbindung stünde. Nach der Patentzeichnung scheint
                              									ein zweiter Zeiger unten am Gestelle fest, um, auf eine Theilung von H1 weisend, die
                              									Stellung des Hebels (den Minimalabstand der Walzen) zu markiren; doch ist hierüber
                              									in der Patentbeschreibung hinweggegangen.
                           Referent hatte Gelegenheit, diesen Walzenstuhl bei der Müllerei-Ausstellung in Wien
                              									im Sommer 1879 zu sehen und sich zu überzeugen, daſs derselbe in seiner
                              									constructiven Ausführung zu den vorzüglichsten Walzenstühlen zu zählen ist.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
