| Titel: | Nietmaschine von Le Brun in Creil. | 
| Autor: | J. P. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 187 | 
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                        Nietmaschine von Le Brun in Creil.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        Le Brun's Nietmaschine.
                        
                     
                        
                           Die Unannehmlichkeit des begrenzten Stempelhubes bei Nietmaschinen mit
                              									Excenterantrieb, welche die Nothwendigkeit der Einschaltung eines Bruchstückes bedingt, das
                              									nachgibt, sobald der Stempel durch die fertige Niete an der Hub Vollendung gehindert
                              									ist, führte Le Brun in Creil (Frankreich) zur
                              									Construction der in Fig. 9 bis
                              										12 Taf. 16 in verschiedenen Ansichten und im Durchschnitt nach Oppermann's Portefeuille des Machines, 1879 S. 104 und
                              										Armengaud's Publication industriell 1879 Bd. 25 S.
                              									552 dargestellten Nietmaschine. Dieselbe ist principiell eine horizontal aufgestellteaufgestellse Spindelpresse mit Antrieb durch Reibungsscheiben, mit entsprechend tiefem
                              									Ausschnitt im Ständer für das Arbeitsstück und demgemäſs kräftiger und constructiv
                              									passender Durchbildung.
                           Der Hohlguſsständer A ist durch zwei kräftige Schrauben
                              										S mit dem Arm B
                              									verbunden, welcher am oberen Ende den feststehenden Nietstempel E trägt. In der Bohrung des Ständers befindet sich die
                              									Metallmutter X solid eingepaſst, durch welche die
                              									mehrgängige Schraubenspindel F hindurchgeht; letztere
                              									greift mit ihrem den Stempeln zugekehrten Ende in das zweitheilige Gleitstück oo1, das vorn den
                              									beweglichen Nietstempel D trägt. Der Theil o ist ein schmiedeiserner Kern, welcher mittels der
                              									zwei gehärteten Stahlbeilagen a den Druck von der
                              									Spindel auf den Stempel überträgt, und o1 eine guſseiserne, auſsen cylindrisch abgedrehte
                              									und in die Ständerbohrung genau eingepaſste Hülse, welche ausgewechselt werden kann,
                              									sobald sie in Folge Abnutzung keine genaue Führung mehr gewährt. o1 ist durch Feder und
                              									Nuth an der Drehung gehindert.
                           Der Antrieb der Spindel ist nun der einer gewöhnlichen Spindelpresse. Auf der Spindel
                              									sitzt das Schwungrad G, welches durch die an den Umfang
                              									desselben abwechselnd angepreſsten Scheiben H nach
                              									rechts oder nach links in Umdrehung versetzt wird und mit der Spindel die achsiale
                              									Verschiebung mitmacht. Um die Mutter X gegen
                              									einseitiges Auslaufen in Folge der Wirkung des Schwungradgewichtes zu sichern, ist
                              									die Spindel F mit einer cylindrischen Verlängerung
                              									versehen und hinter dem Schwungrad nochmals gelagert. Die Einrückung des Antriebes
                              									erfolgt durch den Handhebel K und das übliche Hebelwerk
                              										P. Ein Gewicht L
                              									bewirkt durch den Hebel M und die Kegelradsegmente N die achsiale Verschiebung und Anpressung der einen
                              									Scheibe H bei der rückläufigen Bewegung der Spindel. Um
                              									die Einwirkung dieses Gewichtes auf die Reibungsscheiben H im geeigneten Augenblicke aufzuheben, ist ein Schieber Q im Fuſse des Lagers I
                              									vorhanden, welcher dem Schwungrade zugewendet eine Rolle trägt und andererseits den
                              									auf der Achse O sitzenden Hebel (Fig. 12)
                              									angreift. Sobald das Schwungrad während der rückläufigen Bewegung an diesen Schieber
                              									anstöſst, wird das Gewicht L gehoben und damit das
                              									Schwungrad still gestellt.
                           Es ist klar, daſs mit dieser Maschine Bleche verschiedener Stärke ohne weiteres
                              									genietet werden können und daſs auch der auf die Nietstempel ausgeübte Druck
                              									durch stärkeres oder schwächeres Anpressen der betreffenden Scheibe H mittels des Handhebels K
                              									beliebig geändert werden kann.
                           Diese Maschine wird von Le Brun im Brückenbau verwendet;
                              									sie wiegt 13 300k und kostet 10 000 Franken.
                           
                              
                                 J. P.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
