| Titel: | Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 192 | 
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                        Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 17.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 36 dieses
                           								Bandes.)
                        Ueber Neuerungen an Feuerungsanlagen.
                        
                     
                        
                           Der Schüttelkipprost von H. Haseloff in Bremen (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 2919 vom
                                 									2. April 1878) besteht aus einem Rahmen a (Fig.
                                 										1 bis 7 Taf. 17),
                              									in welchem eine Anzahl in Zapfen drehbarer Roststäbe c
                              									horizontal und parallel liegen. Der Rahmen hat oben einen nach innen vorstehenden
                              									Rand (Fig. 3 und 4), um zu
                              									verhindern, daſs Kohlen oder Schlacken zwischen Rahmen und die äuſseren Stäbe
                              									fallen, welche die Bewegung derselben erschweren würden. Durch eine Oeffnung der
                              									Roststäbe geht eine nach auſsen geführte flache Zugstange b, welche eine der Zahl der Roststäbe entsprechende Anzahl von
                              									Einschnitten oder Zähnen hat. Die äuſseren runden Enden der Zugstange liegen in zwei
                              									Lagern r, so daſs die Stange in denselben sowohl
                              									gedreht (Fig. 7), als
                              									hin und her bewegt werden kann und dadurch den Rost kippt oder schüttelt (Fig.
                                 										5 und 6).
                           Bei dem mechanischen Rost von L. Hopmann in Bonn (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 5958 vom 30.
                                 									November 1878) werden die Kohlen in den Fülltrichter a
                              										(Fig. 8 und 9 Taf. 17)
                              									gegeben, gelangen auf die um eine Achse bewegte Vertheilungsklappe b, welche sie auf den Rost schüttet. Die Menge der
                              									zugeführten Kohlen wird durch den Schieber o und die
                              									Stellung der Klappe b geregelt. Diese erhält ihre
                              									Bewegung durch den auf ihre Achse befestigten Hebel l,
                              									welcher durch eine Zugstange m mit der Triebstange g verbunden ist und deren Bewegungen theilt, jedoch
                              									auch aus dieser Verbindung gelöst und durch ein kleines Handrad bewegt werden kann.
                              									Der Rost besteht aus festliegenden Stäben d, welche
                              									vorn und hinten auf entsprechenden Rostträgern lagern und beweglichen Stäben, welche
                              									abwechselnd zwischen den festen Stäben vorn und hinten auf beweglichen Trägern e und f ruhen. Der Träger
                              										e ist in zwei Treibstangen g gelagert, welche wiederum mit entsprechenden Lagern an den Zapfen einer
                              									gekröpften Welle c hängen. In ihren Verlängerungen sind
                              									die Treibstangen mit den Hebeln i verbunden, welche im
                              									hinteren Gestelltheile einen festen Drehpunkt besitzen. Auf diesen Hebeln ruht
                              									ferner, durch schräge Stangen gestützt, der zweite Rostträger f. Die Welle c wird
                              									mittels Schneckengetriebe in Umdrehung versetzt, und es sind vermöge der
                              									Hebelverbindung die beiden Träger e und f gezwungen, elliptische Bewegungen in gleichem Sinne
                              									zu machen, mit dem Unterschiede, daſs die Form der vom hinteren Träger f durchlaufenen Bahn eine flache geneigte Ellipse ist.
                              									Durch diese Bewegung des Rostes wird das Brennmaterial fortwährend aufgerührt und
                              									allmählich nach hinten geschafft, wo die Asche über den Rostträger in den Aschenraum k fällt und von da zeitweilig entfernt werden kann. Die
                              									Verschiedenheit der Bewegungen des vorderen und hinteren Rostträgers e und f soll bewirken,
                              									daſs der Rost gleichmäſsig mit Brennmaterial bedeckt bleibe, da die Fortbewegung
                              									vorn eine schnellere sein wird als hinten und also das Brennmaterial sich nach
                              									hinten zu in dem Maſse, wie es durch die Verbrennung schwindet, ansammeln kann.
                              									(Vgl. 1879 * 233 265.)
                           Aehnlich ist der mechanische Rost von Knap (Iron, 1877 Bd. 10 * S. 484), nur mit weniger
                              									vollkommener Bewegung des Rostes (vgl. 1879 232 * 106.
                              										233 439).
                           Bei der mechanischen
                                 										Dampfkessel-Feuerung von E. Butterworth sind
                              									im Rumpf Zerkleinerungswalzen angebracht, welche die Kohlen auf den nach hinten
                              									geneigten Rost R (Fig. 10
                              									Taf. 17) werfen, dessen hohle Roststäbe unpraktischer Weise mit Wasser gefüllt sind.
                              									Etwa jede Minute wird ein unterhalb des Rostes angebrachtes System mechanischer
                              									Schüreisen e von je 2mm Dicke plötzlich gehoben, so daſs sie zwischen je zwei Roststäben
                              									eindringen und das Feuer aufbrechen und vorschieben, um dann wieder
                              									niederzusinken.
                           Treppenrost-Beschütter. Um bei
                              									Treppenrosten die Braunkohle gleichmäſsig und sicher abwärts zu führen, bringt F. Schmidt in Halle a. S. (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 6994
                                 									vom 5. März 1879) in dem Schüttkasten R (Fig.
                                 										11 und 12 Taf. 17)
                              									mit Regulirschieber s eine Achse a an, welche mit Armen c
                              									versehen ist. Im Ruhezustand nimmt diese Vorrichtung die punktirte Stellung c1 ein; soll der Rost
                              									beschickt, d.h. dem Vorrücken und Niedersinken der Kohle nachgeholfen werden, so
                              									erfolgt durch Drehen an der Kurbel b eine Ueberführung
                              									der Arme in der durch einen Pfeil angedeuteten Richtung in die Stellung c. Durch diese Bewegung werden die von den Armen
                              									getroffenen Kohlentheilchen gewaltsam gegen den Rost T
                              									zugeschoben und andere Theilchen rücken nach. Die Achse a kann auſserdem in ihrer Längsrichtung verschoben werden, um durch eine
                              									rüttelnde Bewegung die Wirkung der drehenden zu unterstützen. Die Platte d, welche den Rumpf nach rückwärts abschliefst, muſs
                              									eine solche Ausbauchung besitzen, daſs die Arme sich in ihrer Ruhestellung so in
                              									dieselbe legen können, daſs die aufgefüllte Kohle ohne Hinderniſs nach abwärts
                              									vorrücken kann.
                           Bei dem Treppenrost von R. Pintsch in Berlin (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 7223 vom 1.
                                 									Februar 1879) ruht der Rost in der ganzen Breite der Feuerung mit den unteren, rund
                              									ausgehöhlten Enden seiner Rostbalken R (Fig. 13 und
                              										14 Taf. 17) auf der oben abgerundeten Querschiene S, oben auf den kreisrunden Scheiben s,
                              									welche excentrisch auf der von auſsen durch den Griff U
                              									drehbaren Achse u aufgekeilt sind. Durch Drehung von
                              										u kann man somit die oberen Rostbalken-Enden heben oder senken und
                              									dadurch nach Bedarf die Neigung des Rostes ändern. Unten vor dem Rost befindet sich
                              									der Schlackenschieber O mit dem Kreistheil o, welcher an die mit der Achse v durch den Hebel V drehbare durchbrochene
                              									Platte n angesetzt ist. Beim Abschlacken bringt nun der
                              									Heizer mittels des Hebels V diese Platte in die
                              									punktirt dargestellte, fast senkrechte Stellung, so daſs die Schlacken in die
                              									Aschengrube fallen, während der Kreistheil o für die
                              									schräg auf dem Roste stehende Brennmaterialschicht als Stütze bleibt und deren
                              
                              									Rutschen verhindert. Es können daher keine unverbrannten Kohlenstücke nachstürzen,
                              									die ganze Schicht bleibt in Ruhe.
                           Zur vollständigen Verbrennung soll ferner erwärmte Luft zugeführt werden. Der
                              									Luftkanal J (Fig. 14 und
                              										15) tritt rechts unter die Feuerbrücke F
                              									ein, geht die ganze Breite derselben entlang, dann an der anderen linken Seite nach
                              									vorn und oben, bis er in den Kanal m mündet. Der andere
                              									Kanal K tritt ebenfalls rechts ein, muſs aber erst
                              									wieder nach rechts zurückkehren, geht dann auf der rechten Seite nach vorn und oben
                              									und tritt so auf der rechten Seite in den Kanal m ein.
                              									Aus diesem dicht über dem Feuerkanal liegenden Sammelkanal tritt die Luft an einer
                              									der Feuerbrücke gegenüber stehenden Stelle durch die düsenförmigen Oeffnungen i in den Verbrennungsraum und mischt sich dort mit den
                              									Verbrennungsgasen.
                           Dampfkessel-Feuerung mit Beschickung von
                                 										unten. J. Dankwarth in Magdeburg (* D. R. P. Kl. 24 Nr. 7682 vom 6. März
                              									1879) will wie Juckes (1840 76 * 172) und George (1859 152 * 332) die Kohlen von unten in die Feuerung
                              									einführen. Der hierfür bestimmte Korb C (Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 17)
                              									ruht auf der Stange des Kolbens D, welcher im Cylinder
                              										E durch von dem Rohr a
                              									aus eintretenden Dampf gehoben wird und beim Ablassen des Dampfes durch den Hahn b wieder zurücksinkt. Um den Rost A entfernen und wieder einführen zu können, sind an den
                              									äuſseren Enden der Roststäbe die Zahnstangen F
                              									eingeklinkt, welche mit den Zahnkränzen auf der durch Vorgelege G bewegten Trommel H
                              									eingreifen, wodurch die einzeln Stäbe eingeschoben werden können. Jeder Roststab
                              									besteht aus zwei einzelnen mit einander verbundenen Theilen c und d (Fig. 19 und
                              										20), welche oben der Länge nach einen Schlitz lassen, um durch die
                              									seitlichen Durchbrechungen e und o Luft hindurch zu lassen. Dicht unter dem Rost ist der
                              									Schacht B mit senkrechten Schlitzen g versehen, welche von dem unten eintretenden Kanal O her die erforderliche Verbrennungsluft zuführen,
                              									deren Regulirung mittels der Schieber P geschieht.
                              									Durch die Thür J kann der Rost von unten gereinigt
                              									werden, während die durch die Schieber U und V verschlieſsbaren Kanäle W die Rückstände in den Aschenraum N gelangen
                              									lassen, die übrigen Schlacken aber durch die hinter der Feuerbrücke liegende
                              									Oeffnung X dahin gelangen, deren Klappe Y mittels einer Stange von Z aus geöffnet
                              									werden kann. An den Rost A schlieſst sich noch der
                              									seitlich ansteigende Rost Q an, unter welchem in der
                              									Vorderwand eine Oeffnung x (Fig. 17)
                              									angebracht ist, während die Oeffnung T zur Beobachtung
                              									des Feuers dient.
                           Der Rost wird nun zunächst von den Schiebern S aus mit
                              									Brennstoffen beschickt und diese angezündet, wobei der Schieber M (Fig. 18)
                              									geschlossen bleibt. Wird eine Zuführung von frischem Brennmaterial nöthig, so wird
                              									der Schieber L geschlossen, der Schieber M dagegen aus dem Schacht entfernt. Jetzt wird durch
                              									die Thür K der Korb C mit
                              									Brennmaterial gefüllt, bis dasselbe bis zur Höhe der Thür angehäuft ist. Nachdem
                              									diese wieder geschlossen und der Schieber L entfernt
                              									ist, läſst man Dampf unter den Kolben D treten und hebt
                              									auf diese Weise den Korb C, bis das Brennmaterial unten
                              									gegen den Rost A stöſst. Der Rost wird nun in
                              									beschriebener Weise entfernt und der Zuführungskorb C
                              									noch um so viel gehoben, daſs beim Wiedereinführen des Rostes A eine Kohlenschicht von gewünschter Höhe auf ihm
                              									liegen bleibt. Jetzt senkt man durch Auslassen des Dampfes aus dem Cylinder E den Korb C wieder und
                              									führt entweder den Schieber L ein, in welchem Fall man
                              									die Asche und Schlacken nach oben durch die Kanäle W
                              									entfernt, oder man schlieſst den Schieber M und
                              									entfernt die Asche nach unten; der Schieber L bleibt
                              									dann geöffnet.
                           Ob sich diese complicirte Einrichtung praktisch bewähren wird, steht dahin.
                           Mechanische Feuerung. Aehnlich wie
                              										Regan (1879 233 * 439)
                              									läſst W. J. Hunter in Kinfauns (Engineer, 1879 Bd. 47 S. 408) die Kohlen von dem Trichter S (Fig. 21 und
                              										22 Taf. 17) aus auf den Rost fallen, dessen Stäbe, auf endlosen Ketten
                              									befestigt, sich langsam vorwärts bewegen. Die ausgebrannten Schlacken sammeln sich
                              									bei B.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
