| Titel: | Neuer Druckstahl von A. Hart in Wien. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 273 | 
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                        Neuer Druckstahl von A. Hart in Wien.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 24.
                        A. Hart's neuer Druckstahl.
                        
                     
                        
                           Jedem Metalldrucker sind die Uebelstände bekannt, welche mit der Anwendung von
                              									Druckstählen namentlich bei gröſseren Gegenständen verbunden sind; es sei hier nur
                              									hingewiesen auf das lästige Schmieren, die ungleiche Abnutzung des Stahles, welche
                              									es auch geschickten Arbeitern fast unmöglich macht, mit anderen als den gewohnten
                              									Druckstählen sicher zu arbeiten.
                           Diesen Schwierigkeiten hat A. Hart nach dem Metallarbeiter, 1880 S. 146 dadurch abzuhelfen gesucht,
                              									daſs er Druckstähle anfertigte nach Art der Ränderirräder, aber mit glatten Rollen
                              									von verschiedener Form und Gröſse. Beim Arbeiten mit denselben zeigte sich, daſs
                              									nicht nur den angeführten Uebelständen abgeholfen wurde, sondern daſs die Arbeit
                              									überhaupt viel leichter und schneller von Statten geht. Namentlich bei gröſseren
                              									Gegenständen, bei Verwendung von Blechen, welche sich gern an den Druckstahl anlegen
                              									oder Risse bekommen, sowie bei dem so heiklen Drucken von Eisenblech erzielte man
                              									die überraschendsten Resultate.
                           Die Einrichtung des Werkzeuges ist an sich sehr einfach und geht zur Genüge aus den Abbildungen
                              										Fig. 8 Taf. 24 hervor. a ist das Heft, b eine schmiedeiserne Gabel, c die Druckrolle; die Achse derselben ist ein runder halbharter
                              									Stahlstift, dessen eines Ende mit Gewinde in eine Seite der Gabel eingeschraubt
                              									wird, während das andere Ende die Form eines versenkten Holzschraubenkopfes hat. Die
                              									Gabelenden sind abzurunden und sollte, um das Anstreifen derselben an dem
                              									Arbeitsstück zu verhindern, der Durchmesser der Druckrolle möglichst nicht unter
                              										30mm genommen werden. Ueberhaupt muſs die
                              									Gabel kräftig und genau gearbeitet und die Rolle gut gehärtet und polirt werden.
                           Nach den gebräuchlichsten Formen der Druckstähle würden hauptsächlich 3 Arten von
                              									Rollen zur Verwendung kommen: Für den Knopf- oder Kopfstahl eine Kugel c, für den Schnabel- oder Zungenstahl eine abgerundete
                              									Walze f und für den Mondscheinstahl eine stehende Linse
                              										e. Doch werden sich durch Anwendung anderer
                              									Rollenformen gewiſs noch mancherlei Vortheile erreichen lassen.
                           Für kleinere Arbeitsstücke wird man wohl die alten Druckstahlformen beibehalten
                              									müssen.
                           
                        
                     
                  
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