| Titel: | Maschine zur Herstellung von Glas- und Schmirgelpapier und Leinwand; von Rob. Brückner in Freiburg (Schlesien). | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 275 | 
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                        Maschine zur Herstellung von Glas- und
                           								Schmirgelpapier und Leinwand; von Rob.
                              									Brückner in Freiburg (Schlesien).
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        Brückner's Maschine zur Herstellung von
                           								Schmirgelpapier.
                        
                     
                        
                           Auf die Walze a (Fig. 14
                              									Taf. 23) ist das zum Verbrauch bestimmte Papier oder die Leinwand aufgerollt und
                              									läuft von dort über die Gleitrolle b zwischen die
                              									beiden Walzen c und d. Die
                              									Holzwalze c ist an beiden Enden mittels Stahlschrauben
                              									verstellbar, um sie nach Bedürfniſs auf die mit Filz überzogene Walze d aufzudrücken; letztere läuft in einem Troge e, welcher die zum Gebrauch bei dieser Maschine
                              									besonders zubereitete Klebsubstanz enthält. Dieselbe wird durch den Trichter e1 in den Trog gefüllt.
                              									Die Walze d dreht durch Reibung die Rolle f, wodurch die Klebsubstanz gleichmäſsig vertheilt
                              									wird.
                           Hierauf geht das Papier unter den Streuungsbehältern g
                              									und g1 durch, an deren
                              
                              									unterer Oeffnung sich stählerne Rollen befinden, welche von der Wellenachse d aus bewegt werden und dadurch das Auslaufen des
                              									Streumaterials bewirken. Die Menge der letzteren kann durch die Stellvorrichtungen
                              										h und h1 regulirt werden. Dicht hinter den
                              									Streuungsbehältern sind gerippte Walzen i und i1 befestigt, um das
                              									Papier in Vibration zu erhalten und dadurch die Streuung besser zu vertheilen. Aus
                              									letzterem Grunde sind auch die Streuungsapparate doppelt vorhanden. Nach dem Streuen
                              									kommt das Papier über eine Rolle k, wo die nicht
                              									angeklebte Streuung in einen Kasten l fällt, und dann
                              									über zwei geheizte Cylinder m und m1, welche es nur so
                              									weit trocknen, daſs die Farbe des Stempels noch haftet. Der Kasten l, 
                                 									welcher etwas schräg hängt, wird durch die Triebwelle hin- und herbewegt, so
                              									daſs die gesammelte Streuung an der tieferen Seite aus dem Kasten fällt.
                           Nach dem Verlassen des Cylinders m1 geht das Papier zwischen zwei Hartguſswalzen n und n1 hindurch, welche es glätten und die Streuung in
                              									den jetzt noch zähen Klebstoff einpressen. Im weiteren Laufe gelangt es zwischen die
                              									Walzen o und p. Auf der
                              									Walze o befindet sich der Stempel, den das Papier
                              									erhalten soll; unterhalb derselben liegen die 3 Farbwalzen q, deren unterste in den verstellbaren Farbetrog r taucht; wie q ist auch die Walze p aus Buchdruckerwalzenmasse hergestellt. Hierauf geht
                              									das Papier über eine mit Oelpapier überzogene Walze s,
                              									welches den noch feuchten Druck abtrocknet, und wird hierbei durch die mit Tuch
                              									überzogene Walze s1
                              									angedrückt. Das vollständige Trocknen des Papieres wird durch die zwei geheizten
                              									Trommeln t und t1 bewirkt.
                           Das getrocknete Papier wird zwischen den beiden Walzen u
                              									und u1 in Streifen
                              									geschnitten und dabei durch die Rollen v und v1 fest an die Walze
                              										u1 angedrückt. Von
                              										v1 geht das Papier
                              									zwischen die Walzen w und w1, wo es durch Riffeln, die sich auf der
                              									Walze w in zwei entgegengesetzten Reihen befinden und
                              									in Nuthen der Walze w1
                              									eingreifen, quer geritzt wird, so daſs bei jeder Umdrehung dieser Walzen zwei
                              									parallele Reiheneinschnitte erzeugt werden. Dann wird das Papier von den Walzen x und x1 erfaſst und über eine kleine Gleitrolle den zwei
                              									Walzen y und y1 zugeführt. Letztere haben bei gleicher
                              									Geschwindigkeit einen gröſseren Umfang wie x und x1 wodurch also die
                              									Bogen zwischen den beiden Walzenpaaren an den eingeritzten Stellen abgerissen
                              									werden. Da eine Weiterleitung nicht stattfindet, so fallen die Bogen auf einer
                              									schiefen Ebene bis zu dem vorstehenden Haken des Auslegers z, welcher sie auf einen Tisch ablegt.
                           Bei der Fabrikation von Glas- oder Schmirgelleinwand verläſst die Leinwand hinter der
                              									Rolle v1 den bisherigen
                              									Lauf und wird auf die Rolle X gewickelt, welche durch
                              									einen Riemen von der Messerwalze u bewegt wird. Die
                              									Leinwand wird dann auſserhalb der Maschine geschnitten. Um das Reiſsen der Leinwand
                              									bei dem Aufwickeln zu verhindern, ist der Riemen nicht fest angespannt, sondern er
                              									wird durch ein Gewicht festgehalten, so daſs der Riemen gleitet, sobald die Leinwand
                              									zu scharf gespannt ist.
                           Die Vorzüge dieser Maschine sollen hauptsächlich darauf beruhen, daſs die Bogen ohne
                              									Handarbeit vollständig fertig gestellt werden können, und daſs eine bedeutend
                              									gröſsere Menge als mit anderen derartigen Maschinen gefertigt werden kann, was sich
                              									jedoch nur bei Anwendung eines sehr schnell trocknenden, besonders zusammengesetzten
                              									Bindemittels erzielen läſst, (Erloschenes * D. R. P. Kl. 67 Nr. 2452 vom 25. Januar
                              									1878.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
