| Titel: | Bericht über Versuche an einer 150e-Compound-Dampfmaschine der Maschinenfabrik Augsburg. | 
| Autor: | M. Schröter | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 337 | 
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                        Bericht über Versuche an einer 150e-Compound-Dampfmaschine der Maschinenfabrik
                           									Augsburg.
                        M. Schröter, über Versuche an einer 150e-Compound-Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Im September des J. 1879 lieferte die Maschinenfabrik
                                 										Augsburg der Kammgarnspinnerei Augsburg eine
                              									zum Betrieb einer Abtheilung derselben bestimmte, für 150e (indicirte) Normalleistung construirte
                              									Dampfmaschine unter Garantie eines zwischen 7,75 und 8k liegenden Speisewasserverbrauches für 1 Indicatorpferdestärke und
                              									Stunde, unter Abzug des Condensationswassers aus der Dampfleitung.
                           Nachdem die Maschine ½ Jahr lang unter normalen Verhältnissen gearbeitet hatte,
                              									wurden behufs Ermittelung ihres Dampfverbrauches unter Leitung von Prof. M. Schröter aus München Versuche angestellt, deren
                              									Resultate Gegenstand vorliegenden BerichtesVon der Maschinenfabrik Augsburg freundlichst
                                    											zum Abdruck überlassen. Einen ausführlichen, mit Diagrammen und Skizzen
                                    											begleiteten Bericht gedenkt Prof. M. Schröter
                                    											im Civilingenieur zu veröffentlichen.Die Red. sind. Wenn dieselben weiter
                              									ausgedehnt wurden, als obiger Zweck es an und für sich erfordert hätte, so lag der
                              									Grund hiervon einestheils in dem Wunsch, bei dieser Gelegenheit gewisse tragen
                              									betreffend das angewendete Maschinensystem beantworten zu können, und anderntheils
                              									in der sich bietenden Gelegenheit, unter Mitwirkung des Hrn. Dr. Bunte auch die Kesselanlage eingehender zu untersuchen,
                              									worüber ein eigener Bericht erstattet wurde.
                           Die Dampfmaschine gehört dem Typus der Compound-Receiver-Maschinen an und gleicht in ihrer
                              									Disposition einer Zwillingsmaschine mit unter 90° stehenden Kurbeln; ihre
                              									wesentlichsten Dimensionen enthält folgende Zusammenstellung:
                           
                              
                                 
                                 
                                 Hochdruck-cylinder
                                 
                                 Niederdruck-cylinder
                                 
                              
                                 Durchmesser
                                 
                                   370,00mm
                                 
                                 611,66mm
                                 
                              
                                 Hub
                                 
                                   950,00
                                 
                                      951,00
                                 
                              
                                 KolbenstangeDie drei erstgenannten Dimensionen wurden an der Maschine selbst nach
                                          													Beendigung der Versuche erhoben; die schädlichen Raume sind durch
                                          													rechnet Wasserfüllung direct gemessen, das Receivervolumen aus der
                                          													Zeichnung berechnet.
                                 
                                     74,50
                                 
                                        74,50
                                 
                              
                                 
                                 
                                 (einseitig)
                                 
                                 (durchgehend)
                                 
                              
                                 Vom Kolben beschrie-benes
                                    											Volumen
                                 vornhinten
                                     98,00cbdm  102,14
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 Mittel
                                   100,07cbdm
                                 
                                      275,30cbdm
                                 
                              
                                 Cylinderverhältniſs
                                 
                                       1
                                 zu
                                          2,75
                                 
                              
                                 Schädlicher Raum
                                 
                                    4,3 Proc.
                                 
                                          3,1 Proc.
                                 
                              
                                 Receivervolumen (abgerechnet)schadl. Raum der
                                    											Cylinder)
                                 327cbdm
                                 
                                 
                              
                           
                           
                              
                                              Receivervolumen
                                 
                                 
                                 
                              
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                                   1,19
                                 
                              
                                 Volumen des groſsen Cylinders
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Mittlere Tourenzahl während der Versuche
                                 
                                 71,29
                                 
                              
                                 Mittlere Kolbengeschwindigkeit
                                 
                                 2m,26
                                 
                              
                                 Füllung des Hochdr.-Cyl. (Mittel aus den Diagrammen)
                                 
                                   0,237
                                 
                              
                                 Gesammtexpansion
                                 etwa
                                 12fach.
                                 
                              
                           Die Achsendistanz der Cylinder beträgt 3m,225; in
                              									der Mitte zwischen beiden treibt das zur Verringerung des Luftwiderstandes mit Blech
                              									verschalte Schwungrad von 4m,6 Durchmesser mit 8
                              									Hanfseilen auf eine Vorgelegescheibe von 2m,54
                              									Durchmesser; die Achsendistanz beträgt 7m,3, die
                              									Seilgeschwindigkeit 17m,1.
                           Die Steuerung ist bei beiden Cylindern die bekannte
                              									Sulzer'sche Ventilsteuerung, wie sie von der Maschinenfabrik
                                 										Augsburg seit Jahren ausgeführt wird; der Regulator verstellt die Expansion
                              									am Hochdruckcylinder. Der frische Kesseldampf durchströmt, bevor er in den kleinen
                              									Cylinder eintritt, erst den Dampfmantel desselben; nachdem der kleine Kolben unter
                              									Volldampf- und Expansionswirkung aus Ende seines Hubes gelangt ist, erfolgt
                              									Ausströmung in den Receiver bis gegen den halben Hub unter Compression, da der
                              									Receiver so lange vom groſsen Cylinder isolirt ist. Dann erfolgt Expansion aus dem
                              									kleinen Cylinder durch den Receiver in den groſsen, bis kurz vor Beendigung des
                              									Rückhubes im kleinen Cylinder die normale Compression (im schädlichen Raum)
                              									eintritt, während der groſse Kolben unter Expansionswirkung des bei etwa 0,4 seines
                              									Hubes abgesperrten Dampfes seinen Hub vollendet und beim Rückhub den Dampf in den
                              									Condensator entläſst. Der groſse Cylinder besitzt einen von der Dampfleitung aus mit Kesseldampf gespeisten, den Cylinder nahezu
                              									vollständig umschlieſsenden Dampfmantel.
                           Der Receiver, dessen Dampfmantel gleichfalls aus der
                              									Leitung mit frischem Kesseldampf gespeist wird, liegt in seiner Hauptausdehnung
                              									parallel zur Schwungradwelle unter dem Fuſsboden und erstreckt sich von einem
                              									Cylinder zum andern in Form eines Rohres von 230mm
                              									lichter Weite und etwa 2m,6 Länge; der diesen
                              									ganzen Theil umgebende Dampfmantel ist durch Holzverschalung und Schlackenwolle
                              									gegen Wärmeverlust nach auſsen geschützt, Rechtwinklig zu diesem Theil liegt unter
                              									dem Hochdruckcylinder parallel der Achse desselben ein zweiter Theil des Receiver in
                              									Form eines Rohres von 350mm lichter Weite und
                              										1100mm Länge, welches gut eingehüllt ist, aber
                              									keinen Dampfmantel besitzt. Das mit Mantel versehene Receivervolumen beträgt 104cbdm,9.
                           Condensator und Luftpumpe
                              									liegen im Fundament; der Antrieb der letzteren erfolgt durch einen ungleicharmigen
                              									Winkelhebel, dessen anderes Ende von der Kurbel aus mittels einer Lenkstange seine
                              									Bewegung erhält; der Hub der Luftpumpe beträgt 310mm, ihr Durchmesser 330mm. Das
                              									Injectionswasser wird vom Condensator selbst aus einem Brunnen beim Maschinenhaus
                              									angesaugt und das Druckrohr der Luftpumpe mündet in einen cementirten Kanal, welcher
                              									sich mit den übrigen Abzugskanälen der Fabrik vereinigt.
                           Die Versuche dauerten vom 5. April 1880 Nachmittags bis
                              									zum 9. eingeschlossen, umfaſsten also 4½ Tage zu 12 Stunden; der Hauptversuch unter
                              									normalen Verhältnissen – alle Dampfmäntel geheizt – fand am 6. und 7. statt; am 5.
                              									Nachmittags wurde mit dem Mantel am Hochdruckcylinder allein, am 8. Vor- und
                              									Nachmittags mit dem Mantel am Hochdruckcylinder und Receiver und am 9. mit
                              									verkleinertem Receiver gearbeitet. An den Versuchen haben ohne Unterbrechung Theil
                              									genommen die HH. Bissinger, Heſs, Krumper, Rother und
                              										Vogel, Ingenieure der Maschinenfabrik Augsburg; Mehl, technischer Director, Redenbacher, Techniker, und Wirth,
                              									Angestellter der Kammgarnspinnerei Augsburg; Hott,
                              									Ingenieur des bayerischen Dampfkessel-Revisionsvereines; Privatdocent Dr. H. Bunte und Assistent Binder von der Heizversuchsstation München; endlich Privatdocent Seemann und der Berichterstatter von der technischen
                              									Hochschule in München.
                           
                           Die Beobachtungen, soweit sie die Maschine betrafen,
                              									umfaſsten folgende Punkte: 1) Ermittlung der indicirten Arbeit, 2) Messung der
                              									Speisewassermenge, 3) Messung der in den Dampfmänteln und der Dampfleitung
                              									condensirten Dampf menge, 4) Messung des von der Luftpumpe ausgegossenen Wassers,
                              									sowie der Temperaturerhöhung des Injectionswassers.
                           Die Beobachtungen begannen im Kesselhaus je um 5 Uhr 45 Morgens
                              									und 12 Uhr 50 Nachmittags, in welchen Momenten die Kesselwasserstände unmittelbar
                              									vor Oeffnen der Dampfleitung notirt wurden; die bis zum Oeffnen des Ventiles an der
                              									Maschine zur Erwärmung der Leitung und Dampfmäntel condensirte Dampfmenge wurde
                              									getrennt aufgefangen, so daſs der Speisewasserverbrauch sowohl mit, als ohne dieser
                              									Menge festgestellt werden konnte. Im Maschinenhaus begannen die Beobachtungen mit
                              									dem Oeffnen des Admissionsventiles und dauerten bis zum Schluſs desselben; bei der
                              									je 6 stündigen Versuchsdauer verschwindet die Anlaufperiode vollständig.
                           Sämmtliche bei den Versuchen verwendeten Instrumente, als:
                              									Manometer, Thermometer, Indicatoren, wurden vor den Versuchen (theilweise auch noch
                              
                              									nach denselben) im Laboratorium für Maschinenlehre an der technischen Hochschule zu
                              									München auf das sorgfältigste richtig gestellt; die in den Tabellen enthaltenen
                              									Zahlen sind mit Berücksichtigung der constanten Fehler der Instrumente aus den
                              									Beobachtungsnotizen abgeleitet.
                           1) Die indicirte Leistung. Zur Abnahme von Diagrammen am
                              									kleinen und groſsen Cylinder waren je zwei Elliott'sche Indicatoren angesetzt; ein
                              									fünfter lieferte Diagramme vom Receiver. Die Bewegung der Papiercylinder erfolgte
                              									bei beiden Cylindern vom Kreuzkopf aus; anstatt aber, wie es gewöhnlich geschieht,
                              									die von letzterem beim Hingang z.B. angetriebene Reductionsrolle durch eine Feder,
                              									einen Gummischlauch o. dgl. beim Rückgang desselben wieder zurückdrehen zu lassen,
                              									war die Einrichtung so getroffen, daſs der Kreuzkopf sowohl beim Hin- als beim
                              									Rückgang treibend wirkte. Es waren nämlich in der Nähe seiner beiden äuſsersten
                              									Stellungen an der Bajonnetführung der Maschine zwei gleich groſse, möglichst leicht
                              									gehaltene Rollen von 225mm Durchmesser angebracht;
                              
                              									die näher am Cylinder gelegene war an ihrem Umfang mit einer schraubenförmigen
                              									Schnurrinne versehen, die andere dagegen glatt. Eine endlose Schnur, welche die
                              									erstere Rolle mehrmals umfaſste, lief über beide Rollen und wurde vom Kreuzkopf in
                              									hin- und hergehende Bewegung versetzt; die Spannung der Schnur konnte während des
                              									Ganges nach Bedarf dadurch regulirt werden, daſs die zweite Rolle mit ihrem Support
                              									in der Richtung der Kreuzkopfbewegung verschiebbar war. Die fast absolut constanten
                              									Längen der Diagramme sowie die ohne jedes Schlagen sich vollziehende Bewegungsumkehr
                              									der Rollen bewiesen die gute Functionirung dieser Vorrichtung, an welcher übrigens
                              									während der ganzen Versuchsdauer nicht die geringste Störung vorkam.
                           Die Diagramme zeigen die Eigenthümlichkeiten der Compound-Maschinen in scharf
                              									ausgeprägtem Charakter und sind sowohl beim Hochdruck- als beim Niederdruckcylinder
                              									nahezu tadellos. Daſs sich bei der hohen Kolbengeschwindigkeit während der Admissionsperiode
                              									eine gewisse Drosselung bemerkbar macht und daſs die aus dem Diagramm entnommene
                              									Füllung von der durch das Abschnappen der Steuerung bei langsamer Drehung der
                              									Maschine angezeigten ziemlich verschieden (etwa doppelt so groſs) ist, sind Dinge,
                              									welche mit Rücksicht auf das Endresultat in ökonomischer Beziehung ruhig mit in Kauf
                              									genommen werden können. Der Gegendruck im groſsen Cylinder während der
                              									Ausströmungsperiode, aus den Diagrammen unter Einzeichnung der Linie des absoluten
                              									Vacuums entnommen, beträgt im Mittel an den beiden Hauptversuchstagen: 0k,138; derselbe stellt sich meist vor der Mitte
                              									des Diagrammes ein und bleibt bis zur Compression constant.
                           Man hatte beschlossen, nur alle ¼ Stunden an beiden Cylindern
                              									zugleich Diagramme zu nehmen, so daſs im Ganzen bei 12 stündiger Versuchsdauer im
                              									Tag: 4,5 × 12 × 16 = 864 Diagramme resultirten. Die Bestimmung der mittleren
                              									Ordinaten geschah mit Hilfe von genau adjustirten Polarplanimetern in der
                              									Maschinenfabrik Augsburg und in der technischen Hochschule zu München. Die
                              									Indicatormaſsstäbe wurden vor und nach den Versuchen im Laboratorium für
                              									Maschinenlehre unter Dampfdruck nach einem offenen Quecksilbermanometer direct
                              									ermittelt; für den Niederdruckcylinder wurden die Scalen für Ueberdruck und Vacuum
                              									getrennt bestimmt, letztere mit Luftpumpe und Quecksilbervacumeter und zwar bei
                              									heiſsem Indicator. Sämmtliche Apparate functionirten störungslos bis auf den an der
                              									Vorderseite des kleinen Cylinders angesetzten Indicator, dessen Kolben am 7. April
                              									Vormittags in der Admissionsperiode „hängen blieb“; die in Folge dessen zu
                              									groſs ausgefallenen wenigen Diagramme wurden von der Berechnung ausgeschlossen und
                              									der Indicator durch einen andern ersetzt.
                           Die Maſsstäbe für die Federn sind in Tabelle 1 zusammengestellt:
                           Tabelle 1.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 340
                              Niederdruckcylinder vorn der
                                 										atmosphärischen Linie; Niederdruckcylinder hinten der atmosphärischen Linie;
                                 										Hochdruckcylinder vorn, hinten
                              
                           Damit fand sieh nun der aus Tabelle 2 ersichtliche mittlere indicirte Druck. Der
                              									Beharrungszustand war also in ganz befriedigender Weise vorhanden. Dank der guten
                              									Ueberwachung des Feuers waren die Druckschwankungen im Kessel ebenfalls ganz gering,
                              									wie die Zusammenstellung in Tabelle 3 beweist. Die Länge der Dampfleitung (120mm lichte Weite) beträgt etwa 22m.
                           Die Constanthaltung des andern Factors der indicirten Arbeit, der Geschwindigkeit, war aus dem Grunde ohne groſse
                              
                              									Schwierigkeit möglich, weil die Dampfmaschine auf eine und dieselbe Transmission mit
                              									2 Turbinen arbeitet, von welchen eine auſser Betrieb und die zweite derart als
                              									Hilfsmotor verwendet war, daſs sie die unvermeidlichen Schwankungen des Betriebes
                              									auszugleichen hatte. Der Regulator der Dampfmaschine war selbstverständlich
                              									ausgeschaltet, um constante Füllung zu erhalten, und die Regulirung der Turbine
                              									erfolgte durch
                           
                           Tabelle 2. Mittlerer indicirter Druck in k auf 1qc.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 341
                              Datum; Hochdruckcylinder vorn,
                                 										hinten, Mittel, Maxim, Minim; Niederdruckcylinder vorn, über der Atmosphäre,
                                 										unter der Atmosphäre; Niederdruckcylinder hinten, über der Atmosphäre, unter der
                                 										Atmosphäre
                              
                           Tabelle 3. Dampfspannungen (Ueberdruck) in k auf 1qc.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 341
                              Datum; Kessel Nr. 119; Kessel Nr.
                                 										120, Mittel, Maxim, Minim; Manometer am kleinen Cylinder; Admissionsdruck der
                                 										Diagramme; Differenz zwischen Kessel- u. Admissionsdruck
                              
                           † Wie aus den Versuchen über die Kesselanlage hervorgeht,
                              									genügt ein Kessel vollkommen, um mit Leichtigkeit die
                              									von der Maschine benöthigte Dampfmenge zu liefern.
                           
                           einen Arbeiter mittels der Ringschütze nach den Angaben eines
                              									im Turbinenhaus aufgestellten Tachometers. Wie erfolgreich diese Anordnung war,
                              									beweisen die mittleren Tourenzahlen, welche aus den von ¼ zu ¼ Stunde abgelesenen
                              									Notirungen des mit der Steuerwelle des kleinen Cylinders verbundenen Tourenzählers
                              									berechnet sind:
                           Tabelle 4. Tourenzahl in der Minute.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Datum
                                 Mittel
                                 Maximum
                                 Minimum
                                 
                              
                                 IIIIIIIVVVIVIIVIIIIX
                                 5. April Nachm.6.    „     Vorm.6.    „    
                                    											Nachm.7.    „     Vorm.7.    „     Nachm.8.    „    
                                    											Vorm.8.    „     Nachm.9.    „     Vorm.9.    „    
                                    											Nachm.
                                 71,1371,1071,2971,3171,4771,2471,4471,3671,33
                                 72,6271,5372,9372,3372,2072,4073,7872,9372,20
                                 70,3070,4869,3370,4068,6266,8070,0068,5568,45
                                 
                              
                                 
                                 Mittelwerth
                                 71,29
                                 –
                                 –
                                 
                              
                           Mit diesen Daten berechnet sich nun die indicirte
                                 										Leistung an den einzelnen Tagen für jede Cylinderseite nach der Formel:
                           
                              N_i=\frac{F\,s\,n}{60\times75}\,p_i=C\,n\,p_i
                              
                           worin bedeutet: F die nutzbare
                              									Kolbenfläche in qc, s den Hub in m, n die mittlere Tourenzahl in der Minute, pi den mittleren
                              									indicirten Druck in k auf 1qc. Die Werthe der
                              									Constanten C=\frac{F\,s}{60\times75} sind folgende:
                           
                              
                                 Groſser Cylinder (durchgehende Kolbenstange)
                                 C
                                 = 0,61178
                                 
                              
                                 Kleiner
                                 Cylinder
                                 (einseitige
                                 Kolbenstange)
                                 vorn
                                 
                                 = 0,21778
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 hinten
                                 
                                 = 0,22699.
                                 
                              
                           Tabelle 5. Indicirte Leistung (in Pferdestärken zu 75mk).
                           
                              
                                 Nr.
                                 Hochdruck-cylinder
                                 Niederdruckcylinder
                                 Gesammtarbeits-starke
                                 Mittelwerthe
                                 Bemerkungen
                                 
                              
                                 vorn
                                 hinten
                                 
                              
                                 über Atm.
                                 unter Atm.
                                 total
                                 über Atm.
                                 unter Atm.
                                 total
                                 Summe
                                 
                              
                                 vorn
                                 hinten
                                 total
                                 
                              
                                 I
                                 29,45
                                 29,66
                                 59,11
                                   7,74
                                 21,80
                                 29,54
                                   6,48
                                 21,29
                                 27,77
                                 57,31
                                 116,42
                                 
                                 I
                                 
                              
                                 IIIII
                                 28,4929,28
                                 28,5228,42
                                 57,0157,70
                                 10,0611,03
                                 27,2427,13
                                 37,3038,16
                                   9,01  9,49
                                 26,4127,03
                                 35,4236,52
                                 72,7274,68
                                 129,73132,38
                                 131,05
                                 IIIII
                                 
                              
                                 IVV
                                 29,7828,80
                                 28,4327,82
                                 58,2156,62
                                 10,9210,87
                                 27,0827,35
                                 38,0038,22
                                   9,67  9,69
                                 27,0927,27
                                 36,7636,96
                                 74,7675,18
                                 132,97131,80
                                 132,38
                                 IVV
                                 
                              
                                 VIVII
                                 30,5030,66
                                 29,8229,71
                                 60,3260,37
                                   8,65  9,37
                                 24,3123,97
                                 32,9633,34
                                   6,97  7,76
                                 23,4323,27
                                 30,4031,03
                                 63,3664,37
                                 123,68124,74
                                 124,21
                                 VIVII
                                 
                              
                                 VIIIIX
                                 29,1227,83
                                 28,2227,30
                                 57,3455,13
                                   9,3212,14
                                 24,1226,76
                                 33,4438,90
                                   7,7410,66
                                 23,4227,09
                                 31,1637,75
                                 64,6076,65
                                 121,94131,78
                                 
                                 VIIIIX
                                 
                              
                           I Dampfmantel am groſsen Cylinder und Receiver nicht geheizt. II
                              									bis V Sämmtliche Dampfmäntel geheizt, normaler Betrieb. VI und VII Dampfmantel am
                              									groſsen Cylinder nicht geheizt. VIII Receiver verkleinert, sonst wie VI und VII. IX
                              									Receiver verkleinert, sonst wie II bis V.
                           
                           Wie schon bemerkt, war die Steuerung am kleinen Cylinder auf
                              									constante Füllung eingestellt; da auſserdem der Dampfdruck in den Kesseln im Mittel
                              									nur sehr wenig variirte, so ist die Verschiedenheit der Leistung (116,4 und 124,2
                              									und 131,7) nahezu vollständig dem Einfluſs der Dampfmäntel am groſsen Cylinder und
                              									Receiver zuzuschreiben; die Füllung am groſsen Cylinder wurde stets so geregelt,
                              									daſs das Diagramm des Hochdruckcylinders in eine scharfe Spitze auslief; es handelte
                              									sich dabei um minimale Veränderungen, die immer in der ersten Viertelstunde am
                              									Vormittag mit Hilfe des Indicators durch Probiren herausgefunden wurden; es geschah
                              									dies am 6. Vormittags, am 8. Vormittags und am 9. Vor- und Nachmittags, weil da
                              									unter verschiedenen Bedingungen gearbeitet wurde. Man ging dabei von der Ansicht
                              									aus, daſs die Maschine ohne Spannungsabfall zwischen kleinem Cylinder und Receiver
                              									relativ am günstigsten arbeiten werde.
                           Zur Ermittelung der indicirten Leergangsarbeit wurde am
                              									21. Mai d. J. ein Leerlauf versuch vorgenommen, bei welchem jedoch ein Stück der
                              									Transmission bis zur Auslöskupplung im Gesammtgewicht (mit Seilscheibe) von 3714k inbegriffen ist, da ein Abnehmen der Seile nicht
                              									thunlich war. Der Versuch ergab bei einer mittleren Tourenzahl von n = 71,21 eine totale indicirte Leistung von 12e,769. Zur Berechnung der von der Transmission
                              									absorbirten Reibungsarbeit wurde der Reibungscoefficient zu 1/40 = 0,025
                              									angenommen, so daſs sich eine Reibungsarbeit von 1e,192 herausstellt, und für den Widerstand der Seile wurde auf Grund von
                              									Versuchsresultaten der Augsburger Maschinenfabrik für jedes Seil 0e,2, im Ganzen also 1e,6 gerechnet. Bei der vorzüglichen Ausführung der Maschine wird die
                              										„Zusatzreibung“ mit 5 Proc. nicht zu gering veranschlagt sein; unter
                              									Einführung dieses Werthes und Berücksichtigung der an den einzelnen Tagen
                              									verschiedenen Tourenzahlen ist nun Tabelle 6 berechnet:
                           Tabelle 6.
                           
                              
                                 Nr.
                                 Leergangsarbeit derMaschine alleinNl
                                 Indicirte ArbeitNi
                                 Effective Arbeit
                                    											N_e=\frac{N_i-N_1}{1,05}
                                 
                                    \frac{N_c}{N_i}
                                    
                                 Mittel
                                 
                              
                                 IIIIIIIVVVIVIIVIIIIX
                                   9,98  9,96  9,99  9,9910,02  9,9810,0110,00  9,98
                                 116,42129,73132,38132,97131,80123,68124,74121,94131,78
                                 101,37114,07116,56117,12115,98108,28109,27106,61116,00
                                 0,8710,8790,8800,8810,8800,8750,8760,8740,880
                                 0,877
                                 
                              
                           Im Zusammenhange hiermit mag an dieser Stelle die Angabe über die von der
                              									Compound-Maschine nebst Hilfsturbine während der ganzen Versuchsdauer betriebenen Arbeitsmaschinen (vgl. Tabelle 7) Platz
                              									finden. Auf specielle Anordnung und unter persönlicher Mitwirkung von Director Mehl wurde der Gang der Arbeitsmaschinen an diesen
                              									Tagen besonders überwacht und Sorge getragen, daſs dieselben pünktlich angelassen
                              									und abgestellt wurden und constant im Betrieb blieben; von
                           
                           Tabelle 7.
                           
                              
                                 Anzahl
                                 
                                    
                                    Maschinengattung
                                    
                                 Spindel-zahl
                                 Minutl.Spindel-touren
                                 Spindel-distanz
                                 
                              
                                 6212
                                 SelfactorsSyst. Parr-Curtis zu 600 Spindeln              
                                    											mit  „            „         zu
                                    											600        „                liegenden  „            „         zu
                                    											500        „               Trommeln
                                 360012006000
                                 601455135889
                                 mm434343
                                 
                              
                                 5104
                                 Zwirnmaschinen mit Raderbetrieb  zu 300
                                    											Spindeln          „                 „            „         zu
                                    											300      „          „                 „  Schnurbetrieb zu
                                    											300      „
                                 150030001200
                                 180027162780
                                 Flugel-weite606063
                                 
                              
                                 2211
                                 Zwirnmaschinen mit Schnurbetrieb zu 300
                                    											Spindeln          „                 „            „         zu
                                    											200      „          „                 „            „         zu
                                    											164      „          „                 „            „         zu
                                    											164      „
                                 600400164164
                                 27801907  6991483
                                 63707070
                                 
                              
                           den in zwei Sälen arbeitenden Spinnstühlen durfte nur je ein
                              									Stuhl den gesponnenen Abzug abnehmen. Während der Versuchsdauer fand an den
                              									Spinnmaschinen nicht die geringste Störung statt. Die Kammgarnspinnerei hat nun
                              									durch sorgfältige Messungen festgestellt, daſs von obigen Maschinen 1000
                              									Selfactorspindeln mit Transmission 6e,839, 1000
                              									Zwirnspindeln mit Transmission 7e,743 erfordern.
                              									Es brauchen somit die 10 800 Selfactorspindeln sammt zugehöriger Transmission 10,800
                              									× 6,839 = 73e,86 und die 7028 Zwirnspindeln 7,028
                              									× 7,743 = 54e,42; die effective Arbeit, welche die Arbeitsmaschinen erforderten, beziffert sich
                              									demnach auf 128e,28, woraus zu entnehmen ist, bis
                              									zu welchem Grade an den einzelnen Tagen die Turbine in Mitleidenschaft gezogen
                              									wurde.
                           2) Speise- und Condensirwasser-Messung. Zur directen
                              									Wägung des Speisewassers war oberhalb der zur
                              									Kesselspeisung bestimmten, von einem getrennten Kessel bedienten Dampfpumpe eine
                              									Decimalwage auf einer am Dachstuhl des Kesselhauses aufgehängten Platform
                              									aufgestellt. Auf der Wage, welche vor und nach den Versuchen richtig gestellt wurde,
                              									stand ein abtarirter schmiedeiserner Behälter, in welchen je weilen 341k Wasser zugewogen wurden, die den Behälter gerade
                              									bis zu einem Ueberlauf füllten. Das Wasser wurde durch einen von den Versuchskesseln
                              									unabhängigen Injector in den Behälter gehoben und dabei auf etwa 35° vorgewärmt.
                           Der Behälter auf der Wage konnte durch ein Bodenventil in ein darunter stehendes
                              									gröſseres Gefäſs entleert werden, aus welchem die Dampfspeisepumpe das Wasser
                              									entnahm. Auf diese Weise lieſs sich leicht und sicher – unter Einhaltung eines und
                              									desselben Wasserstandes im unteren Gefäſs zu Anfang und Ende der Versuche, sowie
                              									unter Einstellung der Kesselwasserstände auf gleichen Stand zu Anfang und Ende – das
                              									Gesammtgewicht der in die zwei Kessel gepumpten Wassermenge bestimmen. Ein in
                              									die Speiseleitung eingesetztes Thermometer gab die Temperatur des durch den
                              									abgehenden Dampf der Speisepumpe bis auf etwa 47° im Mittel erwärmten Speisewassers
                              									an. Berichtigungen wegen verschiedener Kesselwasserstände zu Anfang und Ende waren
                              									bei der sorgfältigen Ueberwachung der Speisung keine zu machen; die Differenzen
                              									lagen stets innerhalb der Genauigkeitsgrenzen der Beobachtung.
                           Ebenso einfach gestaltete sich die Messung der in der
                                 										Dampfleitung und den Dampfmänteln niedergeschlagenen Dampfmenge, Es waren
                              									drei automatische Condensationstöpfe aufgestellt, von welchen der eine das Wasser
                              									aus der Dampfleitung, der zweite das Wasser aus den drei Dampfmänteln und der dritte
                              									das im Innern des Receiver sich bildende Condensationswasser abführte. Die drei
                              									Rohre kamen, durch die Wand des Maschinenhauses hindurchgeführt, im Freien zu Tage
                              									und, um keine Verluste durch die plötzliche Verdampfung des beim Austritt in die
                              									Atmosphäre „überhitzten“ Wassers zu erhalten, waren an die aus der Leitung
                              									und den Dampfmänteln kommenden Rohre lange, aus Gasrohr hergestellte Spiralen
                              									angesetzt; diese standen in Kühlbottichen mit Wasserumlauf und lieferten das
                              									bedeutend unter 100° abgekühlte Condensirwasser in tarirte Kübel, welche gewogen
                              
                              									wurden. Das aus dem Receiver kommende Condensationswasser war schon an und für sich
                              									so weit abgekühlt, daſs obige Vorsichtsmaſsregel hier wegfallen konnte. Die
                              									Resultate sind in der Tabelle 8 zusammengestellt:
                           Tabelle 8. Speise- und Condensationswasser in k.
                           
                              
                                 Nr.
                                 TotaleSpeise-wasser-menge
                                 MittlereTempe-ratur
                                 Condensationswasser
                                 Aus
                                    											demReceiverimBetrieb
                                 Bemerkung
                                 
                              
                                 aus der Leitung
                                 aus den Mänteln
                                 
                              
                                 vor An-lassen
                                 imBetrieb
                                 Ge-sammt
                                 vor An-lassen
                                 imBetrieb
                                 Ge-sammt
                                 
                              
                                 IIIIVVIVIIIIX
                                   5171111411083110624  5346  5451
                                 47,145,346,445,846,746,4
                                 18,080,746,674,263,545,0
                                 191,8433,8402,1360,6183,4181,8
                                 209,8514,5448,7434,8246,9226,8
                                 12,777,071,461,044,858,7
                                   131,01110,21185,4  468,3  237,2  552,3
                                   143,71187,21256,8  529,3  282,0  611,0
                                 205,3237,9211,9268,9138,9114,1
                                 IIIIVVIVIIIIX
                                 
                              
                           I Mantel am kleinen Cylinder, allein im Betrieb. II und IV Alle
                              									drei Dampfmäntel geheizt. VI Mantel am kleinen Cylinder und Receiver im Betrieb.
                              									VIII Desgleichen, Receiver verkleinert, alle Mäntel geheizt. IX Receiver
                              									verkleinert, sämmtliche Dampfmäntel geheizt.
                           3) Messung der von der Luftpumpe ausgegossenen
                                 										Wassermenge. Die localen Verhältnisse gestatteten nicht, ein eigentliches
                              									Meſsgefäſs hierfür aufzustellen; man muſste sich begnügen, den Cementkanal, in
                              									welchen, wie oben bemerkt, die Luftpumpe ihr Wasser ausgoſs, dergestalt zu
                              									erweitern, daſs durch Einsetzung einer guſseisernen Abschluſsplatte eine Art Bassin
                              									geschaffen wurde, aus welchem das Wasser durch eine Reihe von gut abgerundeten Mündungen mit kurzen
                              									cylindrischen Ansatzröhren von 35mm Durchmesser
                              									seinen Abfluſs fand. Dieselben waren in der erwähnten Guſsplatte in einer solchen
                              									Tiefe angebracht, daſs die Druckhöhe für den Ausfluſs im Mittel 300mm betrug; die Schwankungen des Wasserspiegels
                              									waren durch eingesetzte Holzwände thunlichst verringert. Die Beobachtung beschränkte
                              									sich demnach auf das Ablesen der Druckhöhe, was alle Viertelstunden mit Hilfe einer
                              									verschiebbaren, jedesmal auf den Wasserspiegel einzustellenden Spitze geschah.
                           Zur Ermittlung des Ausfluſscoefficienten der vier Mündungen wurde die Platte nach dem
                              									Versuch im Laboratorium für Maschinenlehre in ein hölzernes, mit Cement
                              									ausgegossenes Gefäſs von F = 1qm,5 Oberfläche eingesetzt und durch Beobachtung
                              									der Zeit T in Secunden, während welcher der
                              									Wasserspiegel sich von der Höhe h1 Meter über der Mündungsmitte auf die Höhe h2 Meter senkte, der
                              									Ausfluſscoefficient aus der Formel ermittelt:
                              										\mu\,f\,\sqrt{2\,g}=\frac{2\,F}{T}(\sqrt{h_1}-\sqrt{h_2}).Der Ausfluſscoefficient μ ergab sich dabei in
                                    											vollkommener Uebereinstimmung mit den Weisbach'schen Versuchsresultaten zu
                                    												μ = 0,96.
                           Auſserdem war die Temperaturerhöhung zu messen, welche das Injectionswasser erfuhr;
                              									zu dem Ende war in das Druckrohr der Luftpumpe möglichst nahe an der Pumpe selbst
                              
                              									ein Thermometer eingesetzt und andererseits wurde die Brunnentemperatur ebenfalls
                              
                              									alle Viertelstunden beobachtet, indem ein gleiches Thermometer mit einem Eimer voll
                              									Brunnenwasser heraufgezogen wurde.
                           Unter Benutzung der Speisewassertabelle 8, sowie der Versuchsdauer und mittleren
                              									Tourenzahl finden sich die Zahlenwerthe der Tabelle 9:
                           Tabelle 9.
                           
                              
                                 Nr.
                                 In den Cyl. ge-langtes Dampf-gewicht M
                                 Von der Luftp.ausgegossenM + M0 – R †
                                 Injections-wasser M0
                                 
                                    \frac{M_0}{M}
                                    
                                 Temperatur
                                 Temp.-Erhöh-ung
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 Brunnen
                                 Luftpumpe
                                 
                                 
                              
                                 III, IIIIV,
                                    											VVIIVIIIIX
                                 4817,59439,39125,59659,94817,14613,2
                                 209   614,9397   198,4386   267,8396  
                                    											985,0195   162,2193   763,3
                                 205   002,7387   997,0377   354,2387  
                                    											594,0190   484,0189   264,2
                                 42,5541,1041,3540,0239,5441,03
                                 6,806,306,336,476,796,64
                                 22,0021,4521,4521,9822,1022,30
                                 15,2015,1515,1215,5115,3115,66
                                 
                              
                                 
                                 Mittelwerthe
                                 –
                                 –
                                 40,93
                                 –
                                 –
                                 15,32
                                 
                              
                           † Mit R ist die Wassermenge
                              									bezeichnet, welche aus dem Receiver als Condensirwasser entfernt wurde und daher zur
                              									Berechnung von M0 noch
                              									in Abzug gebracht werden muſs.
                           Auf Grundlage der hier mitgetheilten Daten ist nun die Haupttabelle 10, so weit sie
                              									die Maschine betrifft, zusammengestellt, bezieh. berechnet worden; die darin
                              									enthaltenen Zahlen sprechen deutlich genug, um keines weiteren Commentars zu
                              									bedürfen. Wenn auch
                           
                           Tabelle 10. Uebersichtliche Zusammenstellung der Daten für die
                              									Maschine.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 237, S. 347
                              Datum; Art des Versuches; Dauer des
                                 										Versuches; Dampfüberdruck im Kessel; Mittlere Tourenzahl in der Minute;
                                 										Indicirte Leistung; Effective Leistung; Indicirter Wirkungsgrad;
                                 										Speisewasserverbrauch in k für die Stunde; Speisewasserverbrauch in 1 Stde. u.
                                 										1e ind. ohne jeden Abzug, mit Abzug des Cond.-Wassers aus Leitung;
                                 										Speisewasserverbrauch in 1 Stde. u. 1e eff. ohne jeden Abzug, mit Abzug des
                                 										Cond.-Wassers aus Leitung, mit Abzug des Cond.-Wassers aus Leitung und des zum
                                 										Vorwärmen der Mäntel condens.  Wassers; Kohlenverbrauch  (ohne Anzeihen) für die
                                 										Stunde; für 1 Stunde und 1e ind.; für 1 Stunde und 1e effect., Saarkohlen,
                                 										Grieskohlen; 1k rohe Kohle verwandelt Kilo Wasser von 0° in Dampf von 100°;
                                 										Hauptversuch; Alle Dampfmäntel gehzt.; Mittelwerthe; Ohne Dampfmantel am groſsen
                                 										Cyl.; Ohne Dampfmantel am groſsen Cyl. und Receiver
                              
                           
                           ohne Zweifel, abgesehen von der vorzüglichen Ausführung und
                              									kurzen Betriebszeit der Maschine, die starke Expansion und hohe
                              									Kolbengeschwindigkeit auch bei eincylindrigen Maschinen auf entsprechend günstige
                              									Resultate führen werden, so nimmt Referent doch keinen Anstand, in vorliegenden
                              									Ergebnissen einen Beweis für die Vorzüge desjenigen Zweicylindersystemes zu
                              									erblicken, welches eben die Möglichkeit, hohe Expansionsgrade zu erzielen, mit den
                              									Eigenschaften der Zwillingsmaschine verbindet.
                           Zur bequemeren Uebersicht folgt noch das Hauptresultat, Speisewasser- und
                              									Kohlenverbrauch für 1 Stunde und indicirte Pferdestärke, Mittelwerthe eines
                              									24stündigen Versuches:
                           Tabelle 11. Hauptresultate.
                           
                              
                                 Dampfüber-druck im Kessel
                                 TotaleExpansion
                                 Mittlere Kolben-geschwindigkeit
                                 IndicirteLeistung
                                 Speise-wasser
                                 Kohlen-verbrauch
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 für 1 Stde. und 1e indicirt
                                 
                              
                                 k auf 1qc5,89
                                 etwa12fach
                                 2m,26
                                 131e,71
                                 6k,618 †
                                 0k,873
                                    											††
                                 
                              
                           † Mit Abzug des ganzen Condensationswassers aus der
                              									Dampfleitung.
                           †† Saarkohle Rheden 1a mit 7,41
                              									Proc. Asche.
                           Prof. M. Schröter.