| Titel: | Neuerungen an Pumpen und Pumpenventilen. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 354 | 
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                        Neuerungen an Pumpen und
                           								Pumpenventilen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 29.
                        Corliſs' Neuerungen an Pumpen und Pumpenventilen.
                        
                     
                        
                           Der bekannte amerikanische Constructeur G. H. Corliſs in
                              										Providence (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 9702 vom 27. Mai 1879)
                              									hat eine Pumpe patentirt, bei welcher die schädlichen Räume auf ein Minimum gebracht
                              									sind und der Wasserverlust beim Schlieſsen der Ventile äuſserst gering ausfällt.
                           Die Pumpe, in Fig. 1 bis
                              										5 Taf. 29 als Condensator-Luftpumpe einer Dampfmaschine construirt, ist
                              									doppeltwirkend, mit Plungerkolben, und besteht aus dem Pumpengehäuse A mit dem röhrenförmigen, von zahlreichen
                              									Ventilöffnungen durchlöcherten Pumpencylinder B,
                              									welcher durch mehrere Zwischenwände a im Gehäuse
                              									getragen wird; ferner aus dem eigenthümlich geformten Windkessel D, dessen oberer Theil als Träger für das
                              									Kurbelwellenlager dient und zu diesem Zweck eine Vertiefung besitzt, welche dem von
                              									der Kurbel beschriebenen Kreise entspricht.
                           Das zu pumpende Wasser gelangt vorerst in die geräumige Kammer C des Pumpengehäuses und dringt durch die Saugventile,
                              									welche in der unteren Hälfte des Pumpencylinders angebracht sind, in den Kolbenraum,
                              									von wo es beim Hubwechsel des Kolbens durch die in der oberen Cylinderhälfte
                              									angeordneten Druckventile in der gewöhnlichen Weise durch das Rohr F zum Ausfluſs kommt.
                           
                           Die von den Zwischenwänden a gebildeten Querkammern des
                              									Pumpengehäuses stehen vertical über dem Pumpencylinder vor, so daſs über dem Niveau
                              									der höchsten Einlaſsventile eine geräumige Vacuumkammer geschaffen wird, deren
                              									Abtheilungen durch die Oeffnungen a1 mit einander verbunden sind.
                           Der Windkessel ist ebenfalls zur Erhöhung seiner Wirksamkeit und zur Vermehrung
                              									seiner Tragfähigkeit durch Zwischenwände in eine Anzahl Kammern getheilt, welche
                              									mittels der Oeffnungen d im Compressionsraume mit
                              									einander in Verbindung stehen.
                           Wenn zwei solcher Pumpen angenommen werden, so empfiehlt es sich, die Luftkammern
                              									beider Pumpen zu verbinden, wodurch eine sehr günstige Druckausgleichung auf die
                              									unter rechtem Winkel zu einander gestellten Treibkurbeln der Betriebsmaschine
                              									ausgeübt wird.
                           Die Ventile der Pumpe (vgl. Fig. 3 bis
                              										5) sind von ringförmiger Gestalt und werden durch Spiralfedern, welche
                              									zwischen die beweglichen Ventile und die feststehenden Anschläge gesetzt sind, in
                              									ihren Bewegungen begrenzt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
