| Titel: | Ueber Neuerungen an Luft- und Gasmaschinen. | 
| Autor: | A. S. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 424 | 
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                        Ueber Neuerungen an Luft- und
                           								Gasmaschinen.
                        (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								237 S. 92.)
                        Mit Abbildungen.
                        Slaby, über Neuerungen an Luft- und Gasmaschinen.
                        
                     
                        
                           Offene Luftmaschinen. (Schluſs). Tafel 34.
                           Albert
                                    											Todt in Frankfurt a. O. (* D. R. P.
                              									Nr. 8925 vom 16. Mai 1879) hat sich eine Luftmaschine patentiren lassen, welche man
                              									nach ihrer Wirkungsweise zwar als „offene Luftmaschine“ bezeichnen muſs, weil
                              									sie bei jedem Hub frische Luft ansaugt und dieselbe nach vollzogener Arbeitsleistung
                              									wieder ausstöſst; doch ist ihr Kreisproceſs von dem der bis jetzt behandelten
                              									offenen Luftmaschinen durchaus verschieden. Man könnte sie vielleicht zweckmäſsig
                              									eine „offene atmosphärische Luftmaschine“
                              									nennen, denn die bei atmosphärischer Spannung angesaugte erhitzte Luft erfährt durch
                              									Wassereinspritzung eine Druckverminderung, so daſs, ähnlich wie bei Newcomen's
                              									Dampfmaschine, die äuſsere atmosphärische Luft die Compression unter Arbeitsleistung
                              									vollzieht.
                           Die Maschine besitzt zwei Cylinder, von denen der eine als Saug; der andere als
                              
                              
                              									Treibcylinder bezeichnet werden mag. Mittels des ersteren erfolgt die Ansaugung der
                              									erhitzten Luft durch ein geheiztes Röhrensystem oder durch den Rost einer
                              									geschlossenen Feuerung bei atmosphärischer Spannung. Beim Niedergang des Saugkolbens
                              									tritt die erhitzte Luft in den Treibcylinder über und wird hier nach erfolgter
                              									Abkühlung durch Wassereinspritzung und nach entsprechender Spannungsverminderung
                              									durch den Druck der Atmosphäre verdichtet und schlieſslich wieder ausgetrieben.
                           Die constructive Anordnung der Maschine zeigt Fig. 1 Taf.
                              									34. Am Untergestell A ist der Saugcylinder B mit dem Saugkolben Dd, ferner der Treibcylinder B] mit dem Treibkolben D1 befestigt. An dem
                              									unteren Theil b des Saugcylinders befindet sich die
                              									Ventilkammer V mit dem Zulaſsventil v. An V setzt sich das
                              									Rohr a, welches die erhitzte Luft zuführt. Zwischen b und B1 ist die Ventilkammer V1 mit dem Ventile v1 angebracht; e ist ein nach auſsen sich öffnendes Klappventil. Am
                              									Boden von B1, befindet
                              									sich das Rohr R, welches zum Einspritzen von kaltem
                              									Wasser nach B1 dient;
                              										R1 ist das
                              									Abzugsrohr für die verbrauchte Luft und das verbrauchte Kühlwasser.
                           Die Pleuelstange des Saugkolbens greift an die Kropfkurbel k der Schwungradwelle, die Pleuelstange des Treibkolbens an die
                              									Stirnkurbel k1,
                              									gebildet durch einen Arm des Schwungrades und einen daran befestigten Kurbelzapfen,
                              										k und k1 stehen unter 180° zu einander und haben gleiche
                              									Kurbellänge, so daſs D und D1 entgegengesetzten, aber gleich groſsen
                              									Hub haben. Die Durchmesser von D und D1 sind ebenfalls
                              									gleich groſs, so daſs die Summe der zwischen beiden Kolben befindlichen Cylinderräume, abgesehen von
                              									dem Einfluſs der schiefen Stellung der ungleich langen Pleuelstangen, unveränderlich
                              									ist.
                           Die Ventile werden durch die auf der Hauptwelle sitzenden Excenter m und m1 gesteuert und zwar so, daſs v sich öffnet, wenn der Kolben Dd seinen Aufgang beginnt. Das Ventil v1 bleibt während des
                              									ganzen Aufganges des Kolbens Dd geschlossen, ist
                              									dagegen während des ganzen Niederganges von Dd
                              									bei gleichzeitigem Aufgange von D1 geöffnet. Der untere Theil b des
                              									Saugcylinders, das Ventilgehäuse V und das Zulaſsrohr
                              										a sind mit schlechten Wärmeleitern umhüllt, um
                              									möglichst wenig Wärme nach auſsen abzugeben.
                           Die thatsächliche Arbeit der Luftmaschine weicht nun allerdings von der oben
                              									allgemein und übersichtlich angegebenen Wirkungsweise noch in einem bemerkenswerthen
                              									Punkte ab. Während Dd aufwärts geht, ist v geöffnet, v1 geschlossen, die heiſse Luft tritt durch
                              										a in den unteren Theil b des Saugcylinders. Es erfolgt jedoch die Ansaugung nicht während des ganzen
                              									Kolbenhubes, sondern das Ventil v schlieſst vor Vollendung desselben ab. In Folge dessen wird die
                              									in b angesaugte heiſse Luft sich beim Weiteraufgange
                              									von Dd ausdehnen, ihre Spannung und Temperatur
                              									vermindern. Natürlich erfolgt diese Ausdehnung der Luft (wenn sie mit
                              									atmosphärischer Spannung eingetreten ist) nicht ohne Arbeitsverbrauch, welchen die
                              									lebendige Kraft des Schwungrades der Maschine hergeben muſs. Beim Niedergange von
                              										Dd wird v1 geöffnet, während v
                              									geschlossen bleibt. Gleichzeitig geht D1 aus seiner tiefsten Stellung in die Höhe.
                              									Die heiſse Luft tritt aus b nach B1 wird dort durch
                              									Einspritzen von kaltem Wasser stark abgekühlt und dadurch auf geringere Spannung
                              									gebracht. Hat D1 seine
                              									höchste Stellung erreicht, so wird v1 geschlossen. Der Ueberdruck der
                              									Atmosphäre treibt beim Weitergange der Kurbel k1 den Kolben D1 nach abwärts. Die Ausstoſsung erfolgt bei
                              									eintretendem Ueberdruck durch die sich selbst öffnende Klappe e. Während D1 abwärts ging, hat sich D gehoben und von neuem heiſse Luft nach b gesaugt, welche denselben Proceſs durchmacht.
                           Es ist nicht ohne Interesse, zu untersuchen, in welcher Weise die geschilderte
                              									Ausdehnung der Luft durch äuſsere Arbeitsleistung vor ihrer Wirkung im Treibcylinder
                              									das Güteverhältniſs des Kreisprocesses beeinfluſst.
                           Es mag zunächst eine Maschine vorausgesetzt werden, welche wie die obige den Druck
                              									der äuſseren Atmosphäre zur Arbeitsleistung benutzt, ohne daſs jedoch eine vorherige mechanische Ausdehnung der erhitzten Luft
                              									stattfindet.
                           In der Textfigur 1 (a. f. S.) bezeichnen Ov1 das Volumen v1 von 1k Luft, welches sich bei atmosphärischer Spannung
                              										p1 (in k auf 1qm) und absoluter Temperatur T1, (gemessen vom
                              									absoluten Nullpunkt, d.h. T1 = 273 + t1°
                              									Celsius) in einem durch einen Kolben abgeschlossenen Cylinder, dessen Querschnitt
                              										gleich der
                              									Flächeneinheit sei, befindet. Unter Wärmezuführung werde diese Luft zu einem Volumen
                              										v2 ausgedehnt unter
                              									Aufrechterhaltung der Spannung.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 237, S. 426
                              
                           Da auf der anderen Seite des Kolbens nur der Atmosphärendruck als
                              									Widerstand zu überwinden ist, so wird für diese Ausdehnung, abgesehen von der
                              									Reibung, keine Arbeit aufzuwenden sein; die zugeführte Wärme betrage Q1 Calorien, die
                              									Temperatur steige von T1 auf T2. Aus dem Zustande v2, p1, T2 werde nun die Luft unter Constanthaltung
                              									des Volumens und unter Wärmeabführung von Q2 Calorien auf die alte Temperatur abgekühlt (durch
                              									Einspritzung von kaltem Wasser), wobei die Spannung auf p2 sinken möge, und unter weiterer
                              									Wärmeentziehung von Q3
                              									Cal. bei constanter Temperatur T1 auf das Anfangsvolumen v1 zurückgebracht. Da bei dieser Compression
                              									der Druck auf der inneren Fläche des Kolbens kleiner ist als der Druck der äuſseren
                              									Atmosphäre, so wird letzterer eine nutzbare Arbeit auf den Kolben übertragen können,
                              									welche gemessen wird durch den Inhalt der von zwei geraden Linien AB und BC und
                              									von einer gleichseitigen Hyperbel, der isothermischen Linie CA, eingeschlossenen Fläche. Es soll nun zunächst
                              									die Gröſse der Arbeit, welche mit 1k Luft durch
                              									diesen Proceſs erzielt werden kann, berechnet werden.
                           Als gegeben sind zu betrachten die Temperaturen T1 und T2; die niedrigste T1 wird diejenige des
                              									Kühlwassers sein, sie mag zu 273 + 27° = 300 angenommen werden. Die
                              									Maximaltemperatur T2
                              									wird wegen der Liderung des Arbeitskolbens nicht höher als etwa auf 273 + 327° = 600
                              									getrieben werden dürfen.
                           Nach der Zustandsgleichung der Luft: pv = RT ergeben sich hiernach die Volumen:
                           v_1=\frac{29,27\times300}{10334}=0^{cbm},8497 und
                              										v_2=\frac{29,27\times600}{10334}=1^{cbm},253.
                           Die zuzuführende Wärmemenge Q1 berechnet sich zu:
                           Q1 = cP (T2 – T1) = 0,23751 (600 –
                              									300) = 71c,253.
                           Die Spannung p2 findet sich nach der Zustandsgleichung:
                           
                              p_2=\frac{R\,T_1}{v_2}=\frac{29,27\times300}{1,6994}=5167^k.
                              
                           Es ist abzuführen eine Wärmemenge:
                           Q2 = cv (T2 – T1) =
                              									0,16844 (600 – 300) = 50c,532,
                           dagegen die weiterhin während der Compression abzuführende
                              									Wärmemenge Q3 sich
                              
                              									findet aus:
                           
                              Q_3=A\,R\,T_1\ log_n\
                                 										\frac{v_2}{v_1}=\frac{29,27\times300}{424}\ log_n\,2=14^c,532,
                              
                           Hiernach läſst sich die gewonnene Arbeit bestimmen. Es sind Q1 Calorien Wärme
                              									zugeführt und (Q2 + Q3) Calorien abgeführt,
                              									die Differenz = Q1 –
                              										(Q2 + Q3) = 6c,366 ist in
                              									Arbeit verwandelt worden, mithin ist diese:
                           L = 424 × 6,366 = 2699mk,184.
                           Das thermische Güteverhältniſs des Kreisprocesses ist:
                           
                              \eta=\frac{Q_1-(Q_2+Q_3)}{Q_1}=0,089.
                              
                           Bedeutend günstiger stellt sich das Resultat, sobald man den Kreisproceſs in der
                              									Weise abändert, wie es von Todt vorgeschlagen wird.
                           Statt die Luft im Zustande B bei
                              									constantem Volumen abzukühlen, wird dieselbe unter Aufwendung äuſserer Arbeit, ohne
                              									Wärmeentziehung, auf das doppelte Volumen ausgedehnt, so daſs also das
                              
                              
                              									vorausgesetzte Luftgewicht vom Zustande B (Textfigur 2)
                              									auf adiabatischer Curve in den Zustand D (p3, v3, T3) übergeführt wird. Nun erst erfolgt die Abkühlung
                              									bei constantem Volumen unter Wärmeentziehung Q4, bis die Anfangstemperatur T1 wieder erreicht ist. Der weitere
                              									Verlauf des Kreisprocesses erfolgt wie vorher: Unter Wärmeentziehung 
                              									Q5 wird die Luft auf
                              									isothermischer Curve in den Anfangszustand zurückgeführt. Der Inhalt der Fläche ABDEA gibt die Gröſse der geleisteten Arbeit.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 237, S. 427
                              
                           Es findet sich wie oben die Wärmemenge Q1 = 71c,253.
                           Zur Bestimmung der abzuleitenden Wärmemenge Q4 hat man zunächst p3 und T3 zu berechnen.
                           Die Zustandsänderung BD ist
                              									adiabatisch; mithin wird:
                           ">T_3=T_2\left(\frac{v_2}{v_3}\right)^{\varkappa-1}
                           und da, wie wir mit Todt
                              									vorausgesetzt, v3 = 2
                              										r2:
                           T3 = 600 (½)0,41= 451,6.
                           Hieraus folgt die Wärmemenge, welche bei der Abkühlung der Luft
                              									von T3 auf T1 unter
                              									Constanthaltung des Volumens abgeführt werden muſs:
                           Q4 = cv(T3 – T1) == 0,16844 (451,6 –
                              									300) = 25c,535.
                           Und schlieſslich die Wärmemenge, welche bei der isothermischen
                              									Compression auf das Anfangsvolumen abgeführt werden muſs:
                           
                              Q_5=A\,R\,T_1\
                                 										log_n\,\frac{v_3}{v_1}=\frac{23,27\times300}{424}\,log_n\,4=28^c,71.
                              
                           Die gesammte zugeführte Wärme war Q1, abgeführt hingegen ist die Wärmemenge
                              										Q4 + Q5; mithin ist in
                              									nutzbare Arbeit umgesetzt: Q1 – (Q4 + Q5). Es
                              									wird also diese Arbeit:
                           
                              L=\frac{Q_1-(Q_4+Q_5)}{A}=7211^{mk},392.
                              
                           Das thermische Güteverhältniſs dieses Kreisprocesses ist also:
                           
                              \eta=\frac{Q_1-(Q_4+Q_5)}{Q_1}=0,238.
                              
                           Der nach Todt abgeänderte Kreisproceſs gestattet mithin
                              									eine über 2½mal bessere Ausnutzung der Wärme als der zuerst betrachtete.
                           Um einen Vergleich des Todt'schen Kreisprocesses mit
                              									demjenigen der gewöhnlichen offenen Luftmaschinen oder Feuerluftmaschinen zu
                              									ermöglichen, soll das thermische Güteverhältniſs dieser letzteren berechnet werden
                              									unter Zugrundelegung derselben Temperaturgrenzen. Diese Maschinen haben bekanntlich
                              									auſser dem Arbeitscylinder eine besondere Luftpumpe, welche bei jedem Hub
                              									atmosphärische Luft ansaugt, verdichtet und sie dem offenen oder geschlossenen Ofen
                              										zuführt.Vgl. meine Abhandlung: Zur Beurtheilung der Feuerluftmaschinen 1879 232 * 200 ff.
                           Die arbeitende Luft trete unter der Spannung p1 in den Arbeitscylinder; der Ofen sei so groſs
                              									vorausgesetzt, daſs der Druck während der Füllungsperiode constant bleibt – eine
                              									Annahme, welche bei ausgeführten Maschinen thatsächlich nahezu erfüllt ist.
                           Bezeichnet OE (Textfigur 3) das
                              									Volumen der Gewichtseinheit Luft in dem Augenblick, in welchem die Absperrung
                              									erfolgt, so wird, unter Voraussetzung eines Cylinderquerschnittes gleich der
                              									Flächeneinheit, OE der unter constantem Druck OA zurückgelegte Weg des Kolbens sein. Die
                              									absolute Temperatur der Luft im Zustande B sei T1. Nach erfolgter
                              									Absperrung findet Expansion der Luft statt, und da während dieses Theiles des
                              									Kolbenhubes Wärme von auſsen weder zugeführt, noch abgeleitet wird, so muſs die
                              									Aenderung der Spannung nach der adiabatischen Curve erfolgen bis zur Höhe des äuſseren
                              									Luftdruckes. OF sei das Volumen der Luft am Ende
                              									des Kolbenhubes, also der Gesammtinhalt des Arbeitscylinders. Die Temperatur der
                              									Luft am Ende der Expansion sei T2. Indem der Kolben nun seinen Lauf rückwärts beginnt, erfolgt
                              									unter constantem äuſserem Druck die Ausstoſsung der verbrauchten Luft. Die Fläche
                              										ABCDA in Textfigur 3 ist ein Maſs für die
                              									während des Processes auf den Kolben übertragene Arbeit. Von dieser ist jedoch die
                              									Arbeit der Luftpumpe noch in Abzug zu bringen.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 237, S. 428
                              
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 237, S. 428
                              
                           
                              
                              Fig. 5., Bd. 237, S. 428
                              
                           OK (Textfigur 4) sei das für
                              									den Hub angesaugte Volumen bei atmosphärischer Spannung und Temperatur T3. Dieses Volumen wird
                              									ohne Wärmeentziehung (also nach der adiabatischen Curve) auf das Volumen OJ verdichtet, die Temperatur steige dabei auf
                              										T4. Schlieſslich
                              									wird die Luft unter constantem höchstem Druck in den Ofen gepreſst. Die Fläche DHGAD ist ein Maſs für die von der Pumpe zu
                              									leistende Arbeit.
                           Werden beide Flächen (Textfigur 3 und 4) über einander gelegt, so
                              									liefert die Differenz die für den Hub gewonnene Arbeit.
                           Das theoretische Spiel der Maschine läſst sich hiernach durch
                              									folgenden Kreisproceſs darstellen (Textfigur 5). Ein Volumen Luft vom Zustande p1, v4, T4 geht unter
                              									constantem Druck in den Zustand p1, v1, T1 über unter einem Wärmeaufwand von Q1 Cal., vom Zustand
                              										p1, v1, T1
                              									weiter auf der adiabatischen Curve in den Zustand p2, v2, T2 ohne Zu- oder Abführung von Wärme. Unter
                              									constantem Druck geht nun die Luft in den Zustand p2, v3, T3 über, wobei Q2 Cal. abzuführen sind, und schlieſslich
                              
                              									ohne Wärmeaufwand auf adiabatischer Curve in den Anfangszustand p1, v4, T4
                              									zurück. Bei diesem Proceſs werden Q1 Cal. Wärme zu- und Q2 Cal. abgeführt. Die Differenz hat sich
                              									in nutzbare Arbeit umgesetzt und wird durch die beim Kreisproceſs umlaufene Fläche
                              									gemessen.
                           Als gegeben sind wieder zu betrachten die höchste und die
                              									niedrigste Temperatur. Dieselben werden, wie oben angenommen: T3 = 300 und T1 = 600. Die
                              									Zwischentemperaturen T2
                              									und T4 müssen so
                              									gewählt werden, daſs das Maximum der Arbeit geleistet wird. Bekanntlich ist dies nur
                              									dann der Fall, wenn T2
                              									= T4 = √T1T3 gemacht wird. (Vgl. Zeuner: Mechanische Wärmetheorie, S. 211). Es ergibt sich hier: T2 = T4 = 424,2.
                           Die zuzuführende Wärmemenge Q1 findet sich nach der Formel:
                           Q1 = cp(T1 – T4) =
                              									0,23751 (600 – 424,2) = 41c,754,
                           die abzuleitende Wärmemenge Q2 ebenso:
                           Q2 = cP (T2 – T3) = 0,23751 (424,2 –
                              									300) = 29c,499.
                           Hiernach ist die geleistete Arbeit:
                           
                              L=\frac{1}{A}(Q_1-Q_2)=5196^{mk},12.
                              
                           Das thermische Güteverhältniſs wird:
                              										\eta=\frac{Q_1-Q_2}{Q_1}=0,29.
                           In der nachfolgenden Tabelle sind die berechneten Arbeitsgröſsen, Wärmemengen und
                              									thermischen Güteverhältnisse der drei Maschinensysteme für ein wirkendes Luftgewicht
                              									von 1k und für die angegebenen Temperaturgrenzen
                              									übersichtlich zusammengestellt:
                           
                           
                              
                                 
                                 Theore-tischeNutz-arbeit
                                 Zuzu-führendeWarme-menge
                                 Abzu-führendeWarme-menge
                                 Thermi-schesGütever-hältniſs
                                 
                              
                                 
                                 mk
                                 c
                                 c
                                 
                                 
                              
                                 Einfache atmosph. Luftmaschine
                                 2699
                                 71,253
                                 64,887
                                 0,09
                                 
                              
                                 Atmosph. Luftmaschine mit mecha-    nischer
                                    											Luftverdünnung auf das    doppelte Volumen (Todt)
                                 7211
                                 71,253
                                 54,245
                                 0,24
                                 
                              
                                 Gewöhnliche offene Luftmaschine    oder
                                    											Feuerluftmaschine
                                 5196
                                 41,754
                                 29,499
                                 0,29
                                 
                              
                           Man sieht, das thermische Güteverhältniſs des Todt'schen
                              									Kreisprocesses ist etwas geringer als das der gewöhnlichen offenen Luftmaschine.
                              									Lieſse sich auch durch eine noch weiter geführte Luftverdünnung das Güteverhältniſs
                              									der letzteren vollständig erreichen, oder vielleicht sogar überflügeln, so würden
                              									die groſsen Dimensionen einer solchen Maschine und die Nothwendigkeit des
                              									Kühlwassers immer als ganz erhebliche Nachtheile gegenüber der gewöhnlichen offenen
                              									Luft-Faschine gelten müssen.
                           
                              
                                 A. S.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
