| Titel: | Vorrichtung zum plötzlichen Anhalten von Wellen. | 
| Autor: | F. H–s. | 
| Fundstelle: | Band 237, Jahrgang 1880, S. 435 | 
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                        Vorrichtung zum plötzlichen Anhalten von
                           								Wellen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 35.
                        Coltmann's Vorrichtung zum plötzlichen Anhalten von
                           								Wellen.
                        
                     
                        
                           Die von Th.
                                    											Coltmann in Leicester (* D. R. P. Kl.
                              									47 Nr. 8702 vom 20. Juni 1879) als Vorrichtung zum plötzlichen Anhalten von Wellen
                              									aller Art bezeichnete selbstthätige auslösbare Kupplung einer vollen und darüber
                              									geschobenen hohlen Welle ist in Fig. 4 bis
                              										7 Taf. 35 als Auslösevorrichtung für Streckwalzen einer
                              									Kammgarnspinnmaschine dargestellt. Jeder Spindel der Maschine entspricht eine
                              									geriffelte, hülsenförmige Zugwalzen, welche lose auf der sich beständig drehenden
                              									Welle W sitzt. Zwischen je zwei solcher Hülsen befindet
                              									sich ein Stellring R, welcher innen zwei Längsnuthen
                              									und eine ringförmige Rille besitzt. In die letztere ist eine gebogene Feder gelegt,
                              									welche auf zwei Mitnehmerstifte drückt; diese liegen in den Längsnuthen des
                              									Stellringes R und greifen zu ihrer Sicherung vor
                              									Längsverschiebungen mit je einem zu diesem Zweck umgebogenen Ende in kleine
                              									Bohrungen desselben. Ihre geraden Enden dagegen ragen beiderseits über den Stellring
                              									vor und treten in einen der innen am Zughülsenende angebrachten Ausschnitte (Ansicht
                              										Fig. 6), wodurch die Hülse mit der Welle auf Drehung verbunden ist.
                           Diese Verbindung wird bei einem Bruch des über die Streckwalze laufenden Fadens
                              									selbstthätig gelöst. Zu diesem Zweck ist auf jede Walze H ein auſsen und innen gezahnter Ring S
                              									(Ansicht Fig. 7)
                              									geschoben, in dessen äuſsere Zahnung beim Fadenbruch eine Sperrklinke D mit Gewicht G einfällt,
                              									welche durch eine Zugstange Z mit einem sich gegen den Faden legenden
                              									Drahthebel verbunden ist. Das Sperrrad S wird hierdurch
                              									fest gestellt, während die Welle W mit der Walzenhülse
                              										H anfänglich weiter rotirt. Bei dieser Drehung
                              									gleiten aber nun die Mitnehmerstifte an der inneren Zahnung des Sperrrades, wodurch
                              									sie aus den inneren Einschnitten der Walzenhülse H
                              									ausgehoben werden, so daſs die Kupplung zwischen dieser und der Welle W aufhört. Jedes zufällige Weiterdrehen der Hülse wird
                              									dann durch das Sperrrad gehindert, da ein an diesem angebrachter Anschlagstift A in einen länglichen Ausschnitt am äuſseren Umfang der
                              									Hülse H greift, in welchem er nur so viel Spielraum
                              									hat, daſs die Hülse die zum Ausheben der Mitnehmerstifte nothwendige Drehung machen
                              									kann. In dem Augenblick, in welchem die Mitnehmerstifte aus den inneren Ausschnitten
                              									der Walzenhülsen H ausgehoben worden sind, werden diese
                              									Ausschnitte durch die inneren Zähne des Sperrrades S
                              									gedeckt, und da sich nun die Lage der letzteren gegen die Walzenhülse nicht mehr
                              									ändert, so können auch die über seine Zähne gleitenden Mitnehmerstifte nicht mehr in
                              									die Hülsenausschnitte einschnappen.
                           Hat der die Maschine bedienende Arbeiter nach dem Anknüpfen des Fadens die
                              									Sperrklinke D wieder aus dem Sperrrad S ausgehoben, so wird das letztere durch die über seine
                              									inneren Zähne gleitenden Mitnehmerstifte wieder so viel zur Seite gedrückt, daſs
                              									diese Zähne nicht mehr die Einschnitte in der Walzenhülse H decken, folglich die Mitnehmerstifte in die letzteren einfallen können,
                              									worauf die Walze wieder der Drehung der Welle folgen muſs.
                           In der Patentschrift ist noch eine andere ähnliche Vorrichtung angegeben.
                           
                              
                                 F. H–s.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
