| Titel: | Ringventil von O. Fernis in Isselburg. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 18 | 
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                        Ringventil von O. Fernis in
                           								Isselburg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Fernis' Ringventil.
                        
                     
                        
                           Die Trennung des Ventilsitzes in Stütz- und Dichtungsfläche bildet die
                              									Eigentümlichkeit dieses in Fig. 7 und
                              										8 Taf. 2 abgebildeten Ventiles (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 9603 vom 1. August
                                 									1879); hierdurch ist eine Neuerung eingeführt, welche mancherlei Vortheile bietet
                              									und deshalb besondere Beachtung verdient. Das Ventil ist nicht mit Metalldichtung,
                              									sondern mit Lederdichtung versehen. Die Liderungsringe c sind zwischen den Ringen d und b der Ventilkörper befestigt, über welche sie jedoch
                              									beiderseits hervorragen, so daſs sie sich bei geschlossenem Ventil gegen den oberen
                              									glatt gedrehten Theil des Ventilsitzes a legen können,
                              									auf dessen unteren, mit Einkerbungen versehenen Theil sich der Ring b aufsetzt.
                           Eigenthümlich ist nun der Vorgang beim Oeffnen dieses Ventiles. Während andere
                              									Ventile in dem Augenblick, in welchem durch genügende Erhöhung der Spannung unter
                              									dem Ventile der auf demselben anfänglich lastende Ueberdruck überschritten wird, von
                              									ihrem Sitze plötzlich losgerissen werden, tritt bei dem vorliegenden Ventile das
                              									Wasser durch die Einkerbungen der Stützflächen zum Liderungsring c und schält diesen allmählich von der Dichtungsfläche
                              									des Sitzes ab. Dieser Vorgang erfordert nur einen ganz geringen Ueberdruck zum Heben
                              									des Ventiles. Es können demnach die Dichtungsflächen und Liderungsringe genügend
                              									breit gehalten werden, um jeder Beeinträchtigung des vollkommenen Ventilschlusses
                              									durch kleine, im Ventil zurückbleibende Verunreinigungen vorzubeugen. Beim
                              									Ventilschluſs kann keinerlei Beschädigung der Dichtungsflächen durch zu starkes
                              									Aufschlagen des Ventiles hervorgerufen werden; entstehende Unebenheiten der
                              									Stützflächen begünstigen sogar den Zutritt des Wassers unter die Liderungsringe.
                           Selbstverständlich können in ähnlicher Weise auch einfache Teller- und Klappenventile
                              									ausgeführt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
