| Titel: | Fromentin's Kesselspeiseapparat. | 
| Autor: | H–s. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 114 | 
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                        Fromentin's Kesselspeiseapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Fromentin's Kesselspeiseapparat.
                        
                     
                        
                           Unter den neueren Kesselspeiseapparaten, welche den Wasserstand im Kessel
                              									selbstthätig auf normaler Höhe erhalten, dürfte der von E.
                                    										Fromentin in Paris (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 8190 vom 31. Mai 1879) der einfachste sein. Er
                              									besteht aus zwei blasenförmigen Guſsgefäſsen B, C (Fig.
                                 										1 bis 5Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. Taf. 8) an einer gemeinschaftlichen Achse F, welche durch kreuzförmig eingegossene Zwischenwände in vier Kammern
                              									getheilt ist. Zwei benachbarte Kammern einer Achsenhälfte münden unmittelbar am
                              									tiefsten Punkt der Gefäſse B, C, während die beiden
                              									andern Kammern mittels der Rohre R,R1 am Scheitel der Gefäſse einmünden. Die etwas
                              									erweiterten Köpfe an den Enden der Achse sind in Gehäusen D,
                                 										W gelagert, deren jedes entsprechend seinen beiden Hohlräumen (Fig.
                                 										4) mit zwei Rohrstutzen E, A bezieh. E1, A1 versehen ist. Bei einer bestimmten Stellung der Gefäſse B, C stehen nun diese vier Rohrstutzen durch die
                              									Kammern der hohlen Achse F derart paarweise mit den
                              									Gefäſsen in Verbindung, daſs jedes der letzteren gleichzeitig mit dem
                              									Eingangsstutzen E oder E1 des einen und dem Ausgangsstutzen A1 oder A des anderen Lagergehäuses communicirt. Der
                              									Eingangsstutzen E des Gehäuses D steht mit dem Dampfraum, der Ausgangsstutzen A1 des Gehäuses W mit dem Wasserraum des Kessels und der Eingangsstutzen E1 dieses Gehäuses mit
                              									dem Speisewasserbehälter in Verbindung, während der Ausgangsstutzen A des Gehäuses D in die
                              									freie Luft mündet, oder, wenn ein Vorwärmen des Speisewassers beabsichtigt ist, zum Behälter des letzteren
                              									geführt ist. Dieser Behälter ist höher als der Apparat, letzterer wieder höher als
                              									der Kessel aufgestellt.
                           Ist nun, wie in Fig. 2
                              									dargestellt, das leere Gefäſs C gehoben, während das
                              									andere Gefäſs B auf der stellbaren Stossplatte P aufsitzt, so tritt in das Gefäſs C aus dem höher gelegenen Behälter Speisewasser ein,
                              									während gleichzeitig die Luft durch das Rohr R1, die entsprechende Kammer der Achse F und den Ausgangsstutzen A des Gehäuses D entweichen kann. Denkt man
                              									sich nun, während die Füllung des Gefäſses C sich
                              									vollzogen hat, das Gefäſs B zur Entleerung gelangt, so
                              									wird das gefüllte Gefäſs sich im Uebergewicht befinden, sinken und durch Drehung der
                              									Achse F die Ein- und Ausströmungen so umsteuern, daſs
                              									sich nun das Gefäſs B füllen kann, während der Inhalt
                              									des Gefäſses C in den tiefer gelegenen Dampfkessel
                              									ahlaufen wird, sobald in diesem Gefäſs der Kesseldruck hergestellt ist. Dies tritt
                              									aber ein, wenn bei sinkendem Kesselwasser der Dampf durch ein bis an den
                              									Normalwasserspiegel des Kessels reichendes Tauchrohr zum Eingangsstutzen E des Gehäuses D gelangen
                              									kann, von wo er durch die betreffende Achsenkammer und das Rohr R1 in das Gefäſs C strömt. Dieses kann sich
                              									nunmehr entleeren, wobei dann das mittlerweile gefüllte Gefäſs B ins Uebergewicht kommt, sinkt und umsteuert.
                           Zur Regulirung der Umsteuerung ist auf einem Arm der Achse F ein Gewicht G angebracht; auch greift
                              									dieser Arm an der Stange eines Luftbufferkolbens K an,
                              									welcher sowohl beim Saugen, als auch beim Drücken den durch eine Schraube S regulirbaren Luftwiderstand zu überwinden hat.
                              									Endlich wird von diesem Arm noch ein Zähl- und ein Läutewerk bethätigt. Das erstere
                              									gibt die verbrauchte Speisewassermenge an; das letztere belehrt den Heizer, ob der
                              									Apparat speist oder nicht. Um die gehörige Dichtung der Achse F in den Gehäusen D und
                              										W zu sichern, kann dieselbe mittels Stellschrauben
                              										J niedergedrückt werden, welche auf Stängelchen
                              									(Fig. 5) wirken, die mit ihren gegabelten Enden kleine, an den Verschlussdeckeln der
                              									Achse angegossene Zapfen umgreifen. Zur Verhinderung eines einseitigen Druckes in
                              									der Längsrichtung der Achse ist der Hohlraum zwischen den Lagerköpfen derselben und
                              									den Gehäusen D, W immer mit Dampf gefüllt, welcher dem
                              									Gehäuse D bei o zugeleitet
                              									und durch das Verbindungsrohr V nach W geführt wird.
                           Der Apparat kann auſser zum Kesselspeisen auch noch zum Heben von Wasser durch
                              									directen Dampf benutzt werden, zu welchem Zweck der Stutzen A1 mit dem Steigrohr zu verbinden ist. Die
                              									in den Gefäſsen eintretende Condensation des Dampfes läſst sich zum Ansaugen des
                              									Wassers in die Gefäſse verwenden.
                           
                              
                                 H–s.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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