| Titel: | Fassrollmaschine von Th. Kaden in Chemnitz. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 131 | 
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                        Fassrollmaschine von Th. Kaden in
                           								Chemnitz.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        Kaden's Fassrollmaschine.
                        
                     
                        
                           Zweck der Fassrollmaschine ist, das nach dem Entpichen neu zugeführte heiſse Pech, so
                              									lange es noch im flüssigen Zustande ist, möglichst gleichmäſsig an den Innenwänden
                              									der Fässer zu vertheilen. Bisher wurden die neben einander liegenden Fässer auf zwei
                              									langen, parallelen, horizontalen Wellen, die für je ein Fass mit vier Laufrollen
                              									versehen waren, um ihre Längsachse gedreht. Der Zeitverlust für den Transport an der
                              									langen Maschine entlang und für das Abnehmen der Fässer ist bedeutend; ferner läuft
                              									das Pech beständig nach dem Bauch und erhält dieser einen dickeren Belag als die
                              									Köpfe oder Böden. Diese Uebelstände hat die vorliegende von Th. Kaden
                              									in Chemnitz (* D. R. P. Kl. 6 Nr. 9611
                                 										vom 1. November 1879) construirte Maschine nicht; bei derselben werden
                              									die Fässer am vorderen Ende der Maschine, nahe am Pichkessel aufgelegt und die
                              									Abgabe derselben erfolgt selbstthätig am anderen Ende.
                           Die in Fig. 17 bis 19 Taf. 9
                              									veranschaulichte Maschine besteht aus den zwei Walzen A
                              									und A1 von einer der
                              									Leistung der Rollmaschine entsprechenden Länge und etwa 18cm Durchmesser, die in den Endgestellen B und B1, gelagert sind und von einem an dem vorderen Theil
                              									der Maschine angebrachten Vorgelege C mittels
                              									Kegelräder a getrieben werden. Diese Walzen, entweder
                              									aus Holz, mit eisernen Spindeln versehen, oder aus schmiedeisernen Röhren
                              									hergestellt, machen in der Minute 80 bis 100 Umdrehungen.
                           Die fortschreitende Bewegung der bei B auf die Walzen
                              									aufgelegten Fässer zu bewirken, liegen die Walzen A,
                                 										A1 nicht horizontal und parallel, sondern
                              									geneigt zu einander und sich kreuzend, was durch die Verstellbarkeit der Lager und
                              									ihre kugeligen Einlagen leicht zweckentsprechend zu bewirken ist. Wie an einem auf
                              									der Münchener Fachausstellung 1880 befindlichen Modell zu erkennen war, nehmen die
                              									Fässer leicht eine dem Bedürfniſs entsprechende Längsbewegung in der Pfeilrichtung
                              									an und fallen dann an dem hinteren Ende der Maschine von selbst heraus.
                           Zur gleichmäſsigen Vertheilung des Peches in der Längsrichtung der Innenwände dient
                              									folgende Einrichtung am vorderen Theil der Maschine, welche den Fässern eine
                              									schwingende Bewegung ertheilt, die nur kurze Zeit anzudauern braucht. Von der
                              									Betriebswelle C wird mittels Riemen ein kleines
                              									Vorgelege, mit Kurbel E versehen, betrieben, welches
                              									mittels Zugstange F den senkrechten Schenkel des
                              									Winkelhebels G, annähernd bei jedem Fassumgange einmal,
                              									um ein gewisses Maſs hin- und herbewegt. G dreht sich
                              									auf einem in dem Gestell gelagerten Bolzen H und trägt
                              									an den Enden seiner horizontalen Schenkel mitten unter dem Fass die Rollen o und o1. Durch diese Einrichtung wird das Fass in seiner
                              									Längsrichtung geschaukelt, so daſs das flüssige Pech aus dem Bauch bis an die
                              									Daubenenden läuft und den gleichmäſsigen Belag bewirkt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
