| Titel: | Apparate, um das Einfrieren der Wasserleitungen zu verhindern. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 278 | 
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                        Apparate, um das Einfrieren der Wasserleitungen
                           								zu verhindern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        Apparate, um das Einfrieren der Wasserleitungen zu
                           								verhindern.
                        
                     
                        
                           Der von Franz Fried in Frankfurt a. M. (*
                              										D. R. P. Kl. 85 Nr. 10520 vom 9. Januar 1880)
                              									construirte Apparat (Fig. 13 bis
                              										15 Taf. 20) läſst die Leitungen mit Hilfe galvanischer Ströme bei
                              									eintretendem Frost sich entleeren.
                           Der Abschluſs im Absperrventil A (Fig. 13)
                              									geschieht durch den frei schwebenden, gut abgedichteten Kolben g; das in der Pfeilrichtung zuflieſsende Druckwasser
                              									der Leitung hebt in normalem Zustande den Kolben und hält die Durchfluſsöffnung
                              									frei, während gleichzeitig durch die Kanäle a und c freie Communication des Druckwassers stattfindet. Ist
                              									dagegen, wie gezeichnet, das Sperrventil D geschlossen,
                              									so tritt das Druckwasser mit gleicher Pressung wie in der Zuleitung unter dem Kolben
                              									durch die Oeffnung 6 über den Kolben; dessen Eigengewicht gelangt nun zur Geltung
                              									und schlieſst den Zufluſs bei C ab. – Das
                              									Entleerungsventil B zeigt die gleiche Einrichtung mit
                              									kleinen Unterschieden. Ist sein Sperrventil F, wie in
                              									der Figur, geöffnet, so findet von unten her durch Abfluſs des in der Rohrleitung
                              									angesammelten Wassers ein Ueberdruck statt, der die Entleerung dieser Rohrstrecke
                              									durch die frei gemachte Ventilöffnung h zur Folge hat.
                              									Der Schluſs des einen Sperrventiles ist nun hier mit dem Oeffnen des anderen und
                              									umgekehrt durch einen doppelarmigen Hebel erzwungen, welcher seine Bewegung durch
                              									einen mit Ankern m, m1
                              									versehenen Arm l empfängt. Diese Anker werden
                              									abwechselnd durch die Elektromagnete o und o1 angezogen, und zwar
                              									hat diese Anziehung nach der einen oder nach der anderen Seite zu geschehen, wenn
                              									die Rohrleitung bei eintretendem Frost einestheils abgeschlossen und anderentheils
                              									entleert werden soll. Der Schluſs der Leitung, welcher die Induction des einen oder
                              									anderen Elektromagnetes zur Folge hat, ist zu diesem Zwecke durch die Apparate Fig.
                                 										14 und 15 von der
                              									Temperaturabnahme abhängig gemacht.
                           Beim Apparat Fig. 14
                              									kann sich eine mit Wasser gefüllte Gummiblase a beim
                              									Gefrieren nur nach oben ausdehnen, treibt dabei den Kolben d empor, bis durch Zusammenstoſsen der Stifte p und p1 der
                              									Schluſs des Batteriestromes hergestellt und der die Wasserleitung abschlieſsende
                              									bezieh. entleerende Elektromagnet in Thätigkeit gesetzt wird. – Beim Apparat Fig.
                                 										15 tritt der Contact ein, sobald das in dem U-Rohr befindliche
                              									Quecksilber so weit gefallen ist, daſs die Platte s des
                              									Schwimmers r den Arm u
                              									berührt. In beiden Fällen wird also durch die gesunkene Temperatur der von einer
                              									elektrischen Batterie herrührende Strom geschlossen und so der Elektromagnet
                              									befähigt, den Anker m oder m1 anzuziehen.
                           Der Erfinder gedenkt mit dieser Einrichtung die Haupt- und Nebenrohrleitungen ganzer
                              									städtischer Wasserleitungen von einem oder mehreren Controlpunkten aus direct oder
                              									selbstthätig zum Abschluſs und zur Entleerung bringen zu können.
                           Der zweite Apparat von P. Rouvel Nachfolger in
                              										Halle a. S. (* D. R. P. Kl. 85 Nr.
                                 										10994 vom 28. Februar 1880) verhütet das Einfrieren durch Entleerung der
                              									Leitungsröhren nach jedesmaligem Gebrauch der Zapfhähne. An irgend einer frostfreien
                              									tiefsten Stelle im Hause ist der Apparat (Fig. 16
                              									Taf. 20) im Kasten A angeordnet. Sobald durch eine
                              									Zugvorrichtung der Hebel E gehoben wird, öffnet sich
                              									das Zulaſsventil B und schlieſst das Entleerungsventil
                              										D; das Wasser kann in die Leitungsröhren eintreten.
                              									Hört der Zug auf, so schlieſst sich B selbstthätig,
                              									während D durch das Gewicht Z geöffnet wird und das Wasser durch C in den
                              									Kasten A zurücktreten läſst. Die Ventile haben die
                              									gewöhnliche Construction. – Statt der Klingelzüge will der Erfinder auch
                              									Tretvorrichtungen oder elektrische Züge anbringen.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
