| Titel: | Zur Kenntniss der Thone und Thonwaaren. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 344 | 
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                        Zur Kenntniſs der Thone und
                           								Thonwaaren.
                        (Fortsetzung des Berichtes S. 169 dieses
                           								Bandes.)
                        Zur Kenntniſs der Thone und Thonwaaren.
                        
                     
                        
                           Die Frage, ob Naſs- oder Trockenmischung
                                 										bei der Steingutfabrikation vorzuziehen sei, beantwortet W. Schumacher im Sprechsaal, 1880 S. 125 und 145 dahin, daſs für Deutschland die
                              									Trockenmischung vorzuziehen ist. Nur bei Anwendung Sand reicher Thone, welche erst
                              									geschlämmt werden müssen, wird man diese naſs anwenden.
                           Die Zerstörung feuerfester Steine in Oefen besprechen
                              										Limbor und S. Stein in
                              									der Thonindustriezeitung, 1878 S. 256 und 1879 S. 238.
                              									Nach den Beobachtungen Limbor's tragen die Alkali
                              									Verbindungen wesentlich mehr zur Zerstörung der feuerfesten Steine in unsern
                              									Hochöfen bei als Kohlenstoffablagerungen (vgl. 1877 223 * 473).
                           Auf Hütte Vulkan bei Duisburg brannte im Juni 1875 der Schacht
                              									eines abwechselnd auf weiſsstrahliges Puddel-, Gieſserei- und viel Mangan haltiges
                              									Spiegeleisen betriebenen Hochofens durch. Wie die Untersuchung erwies, war die
                              									Zerstörung hier lediglich einer Abschmelzung zuzuschreiben, welche durch die
                              									Kalisalze wesentlich befördert war. Ein Hochofen auf der Friedrich-Wilhelmshütte in
                              									Mülheim a. d. R. war mit neuem Gestell und Rost versehen, während der Schacht,
                              									welcher in seiner ersten Betriebszeit 20cm von
                              									seiner ursprünglichen Steinstärke verloren hatte, sonst aber noch sehr gut erhalten
                              									war, beibehalten wurde. Beim Anblasen hatten die Schachtsteine 10m über dem Bodenstein 55 bis 65cm Länge. Schon nach 3 monatlichem Betrieb auf
                              									grobkörniges Gieſsereieisen brannte der Schacht in einer Höhe von etwa 11m über dem Bodenstein durch und nach erfolgter
                              									Ausbesserung 3 Wochen später dieser Stelle gegenüber. Die Untersuchung ergab nun,
                              									daſs der Schacht in einer Höhe zwischen 9 und 15m
                              									nur noch 5 bis 20cm Stärke hatte, daſs somit 35
                              									bis 55cm abgeschmolzen waren. Nach geschehener
                              									Ausbesserung der dünnsten Stellen konnte der Ofen nur noch durch eine starke äuſsere
                              									Berieselung des Schachtes mit Wasser in ungestörtem Betrieb erhalten werden. Die
                              									ausgewechselten Schachtsteine zeigten gegen die ursprünglichen in Festigkeit und
                              									Zusammenhang keinen Unterschied; dagegen war die dem Inneren des Ofens zugekehrte
                              									Seite bis auf 5cm Tiefe dunkelgrau gefärbt und die
                              									ersten 1 bis 2cm davon waren gefrittet; die innere
                              									Fläche wurde von einer 2 bis 3mm starken
                              									Schlackenkruste gebildet, die ihrerseits wieder durch eine 4 bis 10mm dicke, lose, dunkelgraue bis schwarze Masse
                              									überzogen wurde, bestehend aus:
                           
                           In Wasser löslich:
                           
                              
                                 
                                 Graue Masse
                                 Schwarze Masse
                                 
                              
                                 Kohlensaures Kalium
                                         45,00 Proc.
                                        38,20 Proc.
                                 
                              
                                 Cyankalium
                                 3,60
                                 2,55
                                 
                              
                                 Ferrocyankalium
                                 1,30
                                 2,00
                                 
                              
                                 Chlorkalium
                                 0,06
                                 –
                                 
                              
                                 Kohlensaures Natrium
                                 0,95
                                 0,75
                                 
                              
                           In Wasser unlöslich:
                           
                              
                                 Kali
                                   0,33
                                 
                                 –
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                 13,16
                                 
                                 –
                                 
                              
                                 Kohle
                                   5,40
                                 
                                 17,50
                                 
                              
                                 Thonerde nebst kleineren
                                    											Mengen    von Eisenoxyd und Kalk
                                 29,60
                                 und SiO2
                                 39,10
                                 
                              
                           Ein Theil des gefundenen kohlensauren Kaliums wird ursprünglich als Cyankalium in den
                              									Massen enthalten gewesen sein. Die von dieser alkalischen Masse bedeckte
                              									Schlackenkruste, welche mit dem gefritteten Theile des Steines zusammenhing, bestand
                              									aus:
                           
                              
                                 
                                 I
                                 II
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                          52,60 Proc.
                                          60,30 Proc.
                                 
                              
                                 ThonerdeEisenoxyd
                                 16,20  4,50
                                 16,20
                                 
                              
                                 Kalk
                                   8,84
                                 gering
                                 
                              
                                 Kali
                                 12,60
                                   5,90
                                 
                              
                                 Natron
                                   2,10
                                   0,40
                                 
                              
                                 Kohle
                                   3,10
                                   1,40
                                 
                              
                                 Mangan und Magnesia
                                 Geringe Mengen
                                 –
                                 
                              
                           Eine zweite Probe dieser Kruste, welche mit ziemlich viel gefritteter Steinmasse
                              									gemengt war, hatte die unter II angegebene Zusammensetzung.
                           Die Schlackenschicht war demnach durch Einwirkung des alkalischen Ansatzes auf die
                              									Steinmasse entstanden und wird daher ein Schachtstein um so widerstandsfähiger sein,
                              									je weniger das Alkali in seine Poren eindringen kann. Je dichter dem entsprechend
                              									auch nach den Ausführungen Stein's die Masse in die
                              									Formen hineingearbeitet wird, je sorgfältiger das Trocknen und das Nachpressen
                              									geschieht, je langsamer das Anwärmen beim Brennen und je höher und anhaltender die
                              									Hitze dabei gehalten wird, um so widerstandsfähiger werden solche Steine im Hochofen
                              									sein (vgl. 1879 231 43).
                           Die Einwirkung der Kokesschlacken auf
                                 										feuerfeste Steine ist nach B. Kosmann (Journal für
                                 										Gasbeleuchtung, 1879 S. 583 u. 617) namentlich für Generatoren wichtig und
                              									wäre es daher wünschenswerth, daſs die Chamottefabrikanten die Zusammensetzung der
                              									Steinkohlenaschen bei der Auswahl der Masse berücksichtigten.
                           In Generatoren von Müller und Eichelbrenner (1875 218 * 406) wurden die aus den Gaskohlen des
                              									Gelsenkirchener Reviers, Zechen Zollverein und Pluto, erzeugten Kokes gebrannt, mit
                              									11,92 Proc. Asche von folgender Zusammensetzung:
                           
                           
                              
                                 
                                 
                                    Asche
                                    
                                 Schlacke
                                 
                              
                                 
                                 In Wasser lösl.
                                 Gesammt
                                 
                                 
                              
                                 Kieselsäure SiO2
                                 –
                                   47,91
                                 62,95
                                 
                              
                                 Thonerde Al2O3
                                 –
                                   30,17
                                 25,23
                                 
                              
                                 Eisenoxyd Fe2O3
                                 –
                                   12,16
                                 –
                                 
                              
                                 Eisenoxydul FeO
                                 –
                                 –
                                   3,12
                                 
                              
                                 Manganoxyd Mn3O4
                                 –
                                     0,38
                                 –
                                 
                              
                                 Manganoxydul MnO
                                 –
                                 –
                                   0,28
                                 
                              
                                 Kalk CaO
                                 0,24
                                     1,41
                                   0,46
                                 
                              
                                 Magnesia MgO
                                 0,41
                                     1,22
                                   0,92
                                 
                              
                                 Natron Na2O
                                 0,20
                                     2,60
                                   0,82
                                 
                              
                                 Kali K2O
                                 0,26
                                     3,34
                                   3,51
                                 
                              
                                 Schwefelsäure SO3
                                 0,84
                                     0,82
                                 –
                                 
                              
                                 Phosphorsäure P2O5
                                 –
                                 –
                                   0,55
                                 
                              
                                 Eisen
                                 –
                                 –
                                   0,09
                                 
                              
                                 Schwefeleisen FeS
                                 –
                                 –
                                   0,04
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 1,95
                                 100,01
                                 99,97.
                                 
                              
                           Der wässerige Auszug stellt ein basisches Gemenge von Sulfaten dar, das
                              									zurückbleibende Silicat entspricht der Formel:
                           2RSiO3.5Al2Si2O7.2SiO2,
                           während die Analyse der abflieſsenden schwärzlichen
                              									strengflüssigen Schlacke zur Formel 2RSiO3.3Al2Si3O9.2SiO2 führt. Die
                              									Schlacke enthielt kleine Kugeln von metallischem Eisen eingesprengt. Im Generator
                              									ist somit ein Theil des Eisens aus der Asche zu Metall reducirt, die Sulfate von
                              									Calcium und Magnesium sind verflüchtigt oder verstäubt, die Alkalien verschlackt.
                              									Die 88,9 Proc. Kieselsäure enthaltenden Chamottesteine wurden von dieser sauren
                              									Schlacke nur wenig angegriffen.
                           In einer anderen Gasanstalt war ein neuer Ofen nach Liegel's System (1877 223 * 282) mit Gaskokes aus einem Gemisch von ⅔
                              									Nettlesworth- und ⅓ Leverson-Kohlen angeheizt. Derselbe hatte 9,24 Proc. Asche von
                              									folgender Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 
                                    Asche
                                    
                                 
                                    Schlacke
                                    
                                 
                              
                                 In Wasserlöslich
                                 Gesammt
                                 I
                                 II
                                 
                              
                                 Gesammt
                                 Gesammt
                                 In HCl löslich
                                 
                              
                                 SiO2TiO2
                                 ––
                                 43,34  0,86
                                 51,80–
                                   34,55    3,40
                                 31,13  3,42
                                 
                              
                                 Al2O3Fe2O3FeOMn3O4MnOCaOMgONa2OK2OSO3P2O5EisenSchwefel
                                 –––––  4,18  0,41  0,83  0,59  7,17–––
                                 21,1611,84–  0,61–10,53  0,41  0,86  1,88  7,17  0,61––
                                 29,27–  3,63–  1,17  6,85  1,12  0,33  0,70––  5,04–
                                   41,26  –    0,43  –    0,25  15,14    0,57    0,06    0,67  –  –    3,75    0,19
                                 25,91–––  0,2514,68  0,57  0,06  0,67––  3,75  0,19
                                 
                              
                                 
                                 13,18
                                 99,17
                                 99,91
                                 100,27
                                 80,63
                                 
                              
                           
                           Der in Wasser lösliche Theil der Asche entspricht einem wenig basischen Gemenge von
                              									Sulfaten, der Rückstand der Formel:
                           3RSiO3.6Al2Si3O9.CaTiO3.
                           Nach 3tägigem Betriebe wurde die erste Schlackenprobe
                              									genommen. Dieselbe war ziemlich strengflüssig und zäh, schnell erstarrend, so daſs
                              									die Reinigung des Schlitzes viel Aufmerksamkeit erforderte. Als darauf im Verlaufe
                              									von etwa 4 Wochen die Behandlung des Ofens gelehrt hatte, daſs man, ohne den
                              									Heizeffect zu beschränken, den hinteren Theil des Schlitzes auf etwa 20cm Länge zuwachsen lassen könne und der Betrieb
                              									des Ofens dem entsprechend zur Regelmäſsigkeit gelangt war, wurde abermals eine
                              									Probe der niederschmelzenden Schlacke genommen (Schlacke II). Dieselbe war jetzt,
                              									vielleicht in Folge der am zusammengezogenen Schlitze stärkeren
                              									Verbrennungstemperatur, etwas leichtschmelziger geworden und tropfte, lange
                              									Glashaare ziehend und langsam erstarrend, von der Schlitzkante herab; der untere
                              									Anwärmerost konnte zeitweilig kalt gelegt werden. Die Chamottesteine der
                              									Generatorwandung waren aus einer Mischung von besten feuerfesten Thonen hergestellt
                              									und namentlich war den Steinen in und über der Schlitzkante ein möglichst hoher
                              									Thonerdegehalt gegeben worden. War im Anfange der Befeuerung des Generators ein
                              									leichtes Abschmelzen der Steine bemerkbar, so hörte dies gänzlich auf, nachdem die
                              									Wände des Heizraumes sich mit Schlacke bedeckt hatten und der Schlitz gleichfalls
                              									durch die an seinen Rändern erstarrte Schlacke seine zuträgliche Form erhalten
                              									hatte.
                           Die Zusammensetzung der ersten Schlacke entspricht der Formel 4RSiO3.5Al2Si2O7; dieselbe war
                              									daher basischer als die Asche, theils durch Verschlackung der freien Metalloxyde,
                              									theils durch Abschmelzen der Chamottesteine. Die zweite beim regelmäſsigen Ofengange
                              									erhaltene Schlacke bildete ein schwarzes Glas mit eingesprengten Eisenkügelchen, so
                              									daſs mittels Magnet aus der zerkleinerten Schlacke 9,91 Proc. Eisen ausgezogen
                              									werden konnten. Das in Salzsäure lösliche Silicat entspricht der Formel R4Si5O14.Al2SiO5.CaTiO3, das
                              									unlösliche RSiO3.10Al6SiO18. Die groſse Basicität der zweiten
                              									Schlacke wird, da die Thonerde reichen Steine nicht abgeschmolzen waren, dadurch
                              									erklärt, daſs einmal in die abgeschiedenen Roheisenkörner Schlacke mit
                              									hineingeschmolzen ist, welche unter Ausschluſs des Eisengehaltes eine wesentlich
                              									saure Beschaffenheit besitzt, und zum anderen darin, daſs eine in ihren Anfängen
                              									sehr zuträglich wirksame, in ihrer Vermehrung störend wirkende Undichtigkeit an der
                              									die Beschickungsöffnung verschlieſsenden Wassertasse Veranlassung gegeben hatte,
                              									daſs der durch den Eintritt des Wassers in den Feuerraum gebildete Wasserdampf eine
                              									zersetzende Wirkung auf die glühenden Kokes ausgeübt hatte, vermöge deren ein Theil
                              									der feuerbeständigen Bestandtheile der Asche verstäubt und mit den flüchtigen Salzen
                              									fortgeführt wurde, mithin nicht in die Bildung der Schlacke eintreten konnte. Die Eisenkörner
                              									enthielten:
                           
                              
                                 Kieselsäure
                                 22,36 
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 11,06 
                                 
                              
                                 Eisen
                                 35,70 
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                 32,87 
                                 
                              
                                 Manganoxydul
                                 0,37 
                                 
                              
                                 Kalk
                                 3,06 
                                 
                              
                                 Magnesia
                                 0,09 
                                 
                              
                                 Natron
                                 0,04 
                                 
                              
                                 Kali
                                 0,37 
                                 
                              
                                 Phosphorsäure
                                 0,11.
                                 
                              
                           Die in reichlichen Mengen angesammelte Flugasche hatte folgende Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 Gesammt
                                 Davon löslich
                                 
                                 Unlösl. Rückstand
                                 
                              
                                 
                                 
                                 in HCl
                                 in Wasser
                                 
                                 
                                 
                              
                                 SiO2
                                 72,34
                                 –
                                 –
                                 amorphgebunden
                                 47,4324,91
                                 
                              
                                 Al2O3
                                   3,67
                                   1,23
                                   0,23
                                 
                                   2,44
                                 
                              
                                 Fe2O3
                                   5,34
                                   2,92
                                   0,32
                                 
                                   2,42
                                 
                              
                                 Mn2O3
                                   1,33
                                 –
                                 –
                                 
                                   1,23
                                 
                              
                                 CaO
                                   1,59
                                 0,81
                                   0,81
                                 
                                   0,78
                                 
                              
                                 MgO
                                   2,55
                                   1,45
                                   1,45
                                 
                                   1,30
                                 
                              
                                 Na2O
                                   1,87
                                   1,29
                                   1,29
                                 
                                   0,58
                                 
                              
                                 K2O
                                   2,00
                                   1,13
                                   1,13
                                 
                                   0,87
                                 
                              
                                 SO3
                                   7,98
                                   7,98
                                   7,98
                                 
                                 –
                                 
                              
                                 Rückst. (Graphit)
                                   0,32
                                 –
                                 –
                                 
                                   0,32
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 98,99
                                 16,81
                                 13,21
                                 
                                 82,18.
                                 
                              
                           Der wasserlösliche Theil bestand aus neutralen Sulfaten, aus
                              									dem Rückstande konnte durch Natron fast ⅔ der Kieselsäure ausgezogen werden. Die
                              									Schlacke scheint daher durch den Wasserdampf in freie amorphe Kieselsäure und ein
                              									Bisilicat der Formel RSi2O5.2Al2Si6O15 zerlegt zu sein, wodurch eine
                              									schädliche Einwirkung derselben auf die Chamottesteine verhindert wurde.
                           In einer dritten Gasanstalt waren die Generatoren mit Steinen aus dem besten
                              									Garnkirk-Thon ausgekleidet und zur Gasbereitung Kohlen von der Königin Luise-Grube
                              									bei Zabrze in Oberschlesien verwendet mit 3,54 Proc. Asche folgender
                              									Zusammensetzung:
                           
                              
                                 
                                 Asche
                                 Schlacke
                                 
                              
                                 Kieselsäure
                                 61,18
                                 61,32
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 26,07
                                 23,79
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                   7,32
                                 –
                                 
                              
                                 Eisenoxydul
                                 –
                                   7,41
                                 
                              
                                 Manganoxydul
                                 –
                                   0,78
                                 
                              
                                 Kalk
                                   1,32
                                   3,60
                                 
                              
                                 Magnesia
                                   1,18
                                   1,50
                                 
                              
                                 Natron
                                   0,33
                                   0,80
                                 
                              
                                 Kali
                                   1,79
                                   1,35.
                                 
                              
                           Die leicht schmelzige Schlacke griff die Steine so stark an,
                              									daſs die Generatorwände rasch völlig zerstört wurden. Sie hielten sich aber, als sie
                              									mit Steinen ausgesetzt wurden, deren Zusammensetzung denen der erstgenannten
                              									Generatoren entsprach.
                           
                           Die Herstellung künstlicher
                                 										Pflastersteine (vgl. Lamberty * S. 46 d. Bd.)
                              									bespricht ausführlich M. Michaëlis in der Thonindustriezeitung, 1880 S. 123 u. 268. Die zunächst
                              									herzustellenden Probesteine sollen nach einer bis nahe an die Grenze ihrer
                              									Haltbarkeit getriebenen Temperatur scharfe Kanten und glatte Flächen zeigen. Geringe
                              									Abweichungen in der Färbung und leichte Aschenanflüge werden selten beanstandet. Der
                              									Stein muſs beim Anschlagen hell und metallartig klingen und darf, nur an einem oder
                              									an beiden Enden unterstützt, erst nachzahlreichen kräftigen Hammerschlägen an der
                              									meist getroffenen Stelle in zwei oder wenige groſse Stücke brechen. Die Spuren der
                              									einzelnen stärksten Hammerschläge müssen sich in der Fläche als fast unmerkliche
                              									Beulen kennzeichnen lassen, als Beweis der Elasticität des Materials neben der
                              									erforderlichen Härte. Deutliche Sprödigkeitszeichen durch zu leichtes
                              									Kantenabspringen dürfen nicht ersichtlich sein. Der Bruch selbst soll weder rauh und
                              									grobzackig, noch zu glatt und spiegelnd sein. Ersteres würde die nicht völlig
                              									erreichte Sinterung oder die Verwendung grob hergerichteter und ungenügend gemengter
                              									Materialien darthun, kann auch die Folge von Klüften oder Glitschflächen, durch
                              									Arbeitsfehler hervorgerufen, sein. Zu glatter und gerader spiegelnder Bruch ist ein
                              									Zeichen glasartiger Sprödigkeit, durch Verarbeitung ungenügend abgemagerter Masse
                              									oder durch zu rasche Abkühlung entstanden. Feinzackiger Bruch, hier und da an
                              									Muschelbildung erinnernd, vor dem blosen Auge matt und durchaus gleichartiger
                              									Structur schillernd, in der Farbenerscheinung am Kern nicht, oder doch äuſserst
                              									wenig gegen die Färbung der unmittelbar unter den Begrenzungsflächen des Steines
                              									liegenden Theile abweichend, Freisein von Porosität, Blasen u. dgl. verbürgt sowohl
                              									passende Material wähl, als sorgfältige Arbeit. Einzelne, beliebigen Stellen des
                              									Bruches entnommene, dünne Splitter sollen unter der Loupe sich an den äuſsersten
                              									Kanten matt durchschimmernd und über dem undurchsichtigen Theil eine
                              									Sinterungserscheinung in gleichmäſsiger Verbreitung zeigen, welche mattem Fettglanz
                              									und schwach gallertartiger Oberfläche ähnelt.