| Titel: | Tragbarer Rohrabschneider. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 386 | 
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                        Tragbarer Rohrabschneider.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Kalker tragbarer Rohrabschneider.
                        
                     
                        
                           Der von der Kalker Werkzeugmaschinenfabrik L. W. Breuer,
                                 										Schuhmacher und Comp. in Kalk bei Köln ausgeführte Apparat (Fig. 12 und
                              										13 Taf. 28) hat den Zweck, guſseiserne Rohre, Säulen und dergleichen
                              									Gegenstände, wie sie zu Rohrleitungen und Bauzwecken verwendet werden, auch auf der
                              									Baustelle leicht, glatt und genau gerade abzuschneiden (vgl. 1879 232 * 219), welche
                              									Arbeit bis jetzt z.B. beim Bau von Gas- und Wasseranlagen auf der Straſse von der
                              									Hand durch Durchkreuzen mit dem Meiſsel und Absprengen in höchst unvollkommener
                              									Weise geschieht, so daſs nicht selten Sprünge oder Brüche des betreffenden
                              									Gegenstandes vorkommen.
                           Man handhabt den Apparat, dessen Einrichtung aus der Zeichnung sich leicht von selbst
                              									ergibt, folgendermaſsen: Die zweitheilige Hülse wird um das Rohr gelegt und mittels
                              									Flanschen und Schrauben dicht verbunden, dann mittels der Stellschrauben genau um
                              									das Rohr herum centrirt und festgestellt. Die Hülse hat an ihrem vorderen Ende eine
                              									rund herum eingedrehte Nuth, in welche ein ebenfalls zweitheiliger, durch Flanschen
                              									und Schraubenbolzen dicht zu verbindender Ring sich hineinlegt. Dieser Ring trägt
                              									einen Support und wird, nachdem das gleichfalls aus zwei Hälften bestehende Kegelrad
                              									auf die Hülse aufgesteckt ist, durch Stiftschrauben fest mit diesem verbunden. In
                              									dieses Rad greift das kleine Antriebkegelrad unter starkem Uebersetzungsverhältniſs
                              									ein. Dasselbe sitzt auf einer Antriebwelle, welche, in einem seitlich an die
                              									Hülsenhälften angeschraubten Tragstück gelagert, durch ein Schwungrad mit
                              									Handspeichen getrieben wird.
                           Der an einer der Ringhälften angegossene Support hat einen gewöhnlichen, durch
                              									Schraubenspindel und Mutter in diametraler Richtung beweglichen Oberschlitten,
                              									welcher den Drehmeiſsel trägt. Auf der Spitze des Supports sitzt ein Sternrad,
                              									mittels dessen derselbe hin und her bewegt werden kann. Bei jeder Umdrehung des
                              									Supports stöſst ein Zahn des Sternrades an den auf der Hülse stellbaren Stift und
                              									wird eine Zeit lang mitgenommen, wodurch der selbstthätige Vorschub des Meiſsels
                              									bewirkt wird. Letzterer hat, abgesehen von dem Umstände, daſs diese Arbeit dadurch
                              									nicht von Hand zu geschehen braucht, den Vorzug der Regelmäſsigkeit, indem nach
                              									jedem Rundgang des Meiſsels um das Rohr herum derselbe stets um die gleiche Länge
                              									vorrückt, wodurch die Gefahr des Abbrechens, weil der Meiſsel stets gleichmäſsig in
                              									Anspruch genommen, verhindert wird. Soll der Meiſsel angesetzt oder zurückgestellt
                              									werden, so ist der Nachstellstift auf der mit Feder und Nuth versehenen Hülse
                              									auszurücken und mittels der Stellschraube zu fixiren. Es wird dadurch das Sternrad
                              									frei und kann als Handrad zur Bewegung der Spindel benutzt werden.
                           Diese Apparate werden in 5 Gröſsen durch G. L. Brückmann in Berlin geliefert für 80 bis 150mm weite Röhren bis für solche von 900mm Weite zum Preise von 300 bis 1400 M.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
