| Titel: | Luftkolben-Steuerung für Wassersäulenmaschinen. | 
| Autor: | Fr. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 456 | 
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                        Luftkolben-Steuerung für
                           								Wassersäulenmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 32.
                        Luftkolben-Steuerung für Wassersäulenmaschinen.
                        
                     
                        
                           In dem Grundriſs der Wassersäulenmaschine Figur 15
                              									Taf. 32 bezeichnet A die zwei Paare gegenüber liegender
                              									Arbeitscylinder mit den durch gemeinsames Querhaupt verbundenen Plungerkolben; indem
                              									abwechselnd dem rechten und dem linken Kolben Druckwasser zugeführt wird, entsteht
                              									eine hin und her gehende Bewegung des Querhauptes und von diesem abgeleitet die
                              									regelmäſsige Functionirung der Saug- und Druckpumpen P.
                              									Bei dem wichtigsten Felde der Anwendung von Wassersäulenmaschinen, der Wasserhaltung
                              									unter Tags, ist in den seltensten Fällen natürliches Druckwasser vorhanden und muſs
                              									dasselbe vielmehr über Tag durch einen Dampfmotor beschafft werden. In diesem Falle
                              									bietet sich nun zunächst eine äuſserst einfache Antriebsweise der hydraulischen
                              									Arbeitscylinder dar; die ihnen abwechselnd Druckwasser zuführende Rohre d werden direct hinaufgeführt und dort mit den beiden
                              									Enden eines mit Wasser gefüllten Cylinders verbunden, dessen Kolben von der
                              									Dampfmaschine hin und her bewegt wird. Es wird hierdurch ein sogenanntes
                              										„hydraulisches Gestänge“ zur Krafttransmission hergestellt und der
                              									Antrieb des Pumpensatzes ohne eine besondere, unter Tag- liegende Steuerung
                              									ermöglicht. Diese Anordnung ist thatsächlich wiederholt ausgeführt worden,
                              									verursacht jedoch, mangels einer Hubbegrenzung der Arbeitskolben unter Umständen
                              									heftige und gefährliche Stöſse bei der Bewegung des hydraulischen Mechanismus.
                           Um dies zu vermeiden, schlagen Rosenkranz, Gildemeister und
                                 										Kamp in Dortmund (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 10335 vom 25. November 1879) vor,
                              									unter allen Umständen auf ein hydraulisches Gestänge zu verzichten und direct bei
                              									den Arbeitskolben eine besondere Steuerung des aus einem Accumulator zuströmenden
                              									Druckwassers und so eine vollständige Wassersäulenmaschine einzurichten. Die
                              									wesentlichsten Details dieser Steuerung sind in Fig. 16
                              									Taf. 32 näher skizzirt.
                           Der neben den Arbeits- und Pumpencylindern liegende Steuercylinder S erhält durch ein von oben kommendes gegabeltes Rohr
                              									an beiden Enden das Druckwasser, während in der Mitte ein nach aufwärts führendes
                              									Rohr das gebrauchte Arbeitswasser über Tag zurückführt. Das von den Pumpen P geförderte Grubenwasser hat eine besondere
                              									Rohrleitung. Bei der gezeichneten Stellung der im Cylinder S spielenden Steuerkolben bewegt sich das ganze System nach links; dabei
                              									wird der Kolben des rechts befindlichen Luftcylinders L
                              									gleichfalls nach links mitgenommen und die darin befindliche Luft verdichtet, bis am
                              									Ende des Hubes der Kolben ein Ventil öffnet, welches die gepreſste Luft nach dem
                              									Hilfscylinder h leitet und hiermit die für den
                              									Hubwechsel erforderliche Umstellung der Steuerkolben veranlaſst.
                           
                              
                                 Fr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
