| Titel: | Schleifmaschine von E. Schmidt in Remscheid. | 
| Fundstelle: | Band 238, Jahrgang 1880, S. 461 | 
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                        Schleifmaschine von E. Schmidt in
                           								Remscheid.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 33.
                        E. Schmidt's Schleifmaschine.
                        
                     
                        
                           Zum Schleifen von Sackhauern, Sägen, Hobeleisen, Blechplatten zur Fabrikation von
                              									Blechgelenken, Fensterbeschlägen u. dgl. wurde von E.
                                 										Schmidt in Remscheid (Erloschenes * D. R. P. Kl. 67 Nr. 4429 vom 1. Juni
                                 									1878) eine mit selbstthätiger Umsteuerung ausgerüstete Schleifmaschine construirt,
                              									welche in Fig. 11 bis
                              										15 Taf. 33 in verschiedenen Ansichten und Durchschnitten dargestellt ist.
                              									Dieselbe besteht aus einem gewöhnlichen Schleifstein A,
                              									so wie er jetzt gebräuchlich ist, der durch Achse und Riemenscheiben B in Rotation versetzt wird. Oberhalb dieses
                              									Schleifsteines ist eine zweite Achse C, welche eine
                              									drehbare Rolle F trägt, in den Lagern D, die sich zwischen den Ständern E führen, angebracht. Der Antrieb der Achse C erfolgt je nach der erforderlichen Drehrichtung durch
                              									offenen oder gekreuzten Riemen mittels der Scheiben G.
                           An den Lagern D ist der Tisch H angegossen, auf welchem sich der Schlitten I hin und herbewegt, und zwar wird diesem die betreffende Bewegung von der
                              									Achse C mittels Räder- und Zahnstangen-Uebersetzung L ertheilt. An dem Schlitten I sind verstellbare Knaggen K angebracht,
                              									welche nach vollendetem Lauf desselben mittels Hebel M
                              									und Ausrücker N den Treibriemen der Achse G auf den Scheiben G
                              									verschieben, so daſs der Schlitten die entgegengesetzte Bewegung macht.
                           Die zu schleifenden Gegenstände werden mittels Zangen o. dgl. in den Schlitten I eingespannt und durch die vorbeschriebene Einrichtung
                              									über den Schleifstein A hin- und hergeführt. Der zum
                              									Schleifen nöthige Druck wird durch die Rolle F,an deren
                              									Achse die Lager mit den Schlitten hängen, hervorgebracht; sollte durch dieses
                              									Gewicht zu viel Druck erzielt werden, so wird derselbe durch Gegengewichte nach
                              									Bedarf aufgehoben. Zu diesem Zweck sowohl, als auch dazu, um die Rolle F heben zu können, wenn die zum Schleifen
                              									einzuführenden Gegenstände bedeutende Dicke haben, ist die Hebelverbindung O mit dem Tritt P
                              									angebracht. Nachdem die eingespannten Arbeitstücke fertig geschliffen sind, werden
                              									sie durch andere ersetzt und der Schleifproceſs wiederholt sich. Der Schleifstein
                              									bleibt in Bewegung, wogegen die obere Achse C und mit
                              									ihr der Schlitten während des Ein- und Ausnehmens in Ruhe gesetzt wird.
                           Bei dieser Maschine sind mehrere Stücke gleichzeitig in Arbeit, wie in Fig.
                                 										14 gezeichnet ist; das Schleifen geht fortwährend, sowohl beim Vor- als
                              									Rückgang des Schlittens, vor sich und es liefert in Folge dessen ein Stein 6 bis 10
                              									mal so viel fertige Waare als derselbe Stein beim seitherigen Betriebe. Dadurch,
                              									daſs das Abdrehen des Steines vermieden ist, ist der Arbeiter dem Einathmen des
                              									hierbei nicht zu vermeidenden und schädlichen Steinstaubes nicht ausgesetzt; auch hat der Arbeiter
                              									nicht mehr die gebückte Stellung beim Schleifen einzunehmen wie seither.
                           Wird statt des bisher angenommenen Schleifsteines eine Polirscheibe auf die Achse B gebracht, so läſst sich mit der Maschine auch
                              									poliren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
