| Titel: | Neuerungen an Ventilen für einfach wirkende Maschinen von Robert Whitehead in Fiume. | 
| Autor: | G. H. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 11 | 
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                        Neuerungen an Ventilen für einfach wirkende
                           								Maschinen von Robert
                              									Whitehead in Fiume.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Whitehead's Ventil für einfach wirkende Maschinen.
                        
                     
                        
                           Nachstehend beschriebenes und in Fig. 3 und
                              										4 Taf. 3 dargestelltes Ventil mit zugehörigem Bewegungsmechanismus dient
                              									als Steuerung einer einfach wirkenden Maschine.
                           Das Ventil a, in Form eines cylindrischen Hohlkörpers
                              									mit seitlichen Oeffnungen oberhalb des Ventilbodens, wird in einer Büchse b geführt und von dem im Raum f herrschenden Dampfdruck getragen. Auf den Boden des Ventilkörpers drückt
                              									die kugelförmig frei aufliegende, von einer Curvenscheibe g bewegte Schubstange i und hält das Ventil
                              									nieder. In der Wandung der Büchse b befinden sich den
                              									Ventilöffnungen entsprechende Schlitze, welche durch den ringförmigen Raum d mit dem Treibcylinder e
                              									in Verbindung stehen.
                           
                           Beginnt nun der Dampfkolben seinen Lauf nach aufwärts, so wird das Ventil mittels der
                              									Scheibe g so gestellt, daſs die untere Fläche desselben
                              									von den unteren Kanten der in der Büchse b befindlichen
                              									Durchlässe um eine Strecke gleich der gewünschten Voreilung entfernt ist und
                              									frischer Dampf aus dem Raum f unter den Kolben e gelangen kann. Beim weiteren Aufsteigen des Kolbens
                              									werden die Durchgangsöffnungen in Folge gleichzeitigen Aufsteigens des Ventiles
                              									immer mehr geöffnet, bis das Ventil seine höchste Stellung erreicht und die
                              									Dampfeinlässe am weitesten offen sind. In dieser Stellung verharrt das Ventil eine
                              									gewisse Zeit, wird dann von der Schubstange i wieder
                              									herabgedrückt, die Eintrittsöffnungen werden gänzlich abgeschlossen und der Kolben
                              									nur durch die Expansion des Dampfes bewegt. Hat jedoch der Kolben das Ende seines
                              									Weges erreicht, so ist das Ventil so tief gesunken, daſs die Dampfdurchlässe
                              									zusammenfallen und Dampfaustritt aus dem Cylinder durch die Kammer d und durch das hohle Ventil a stattfinden kann. Die Ausströmkanäle bleiben ungefähr während der ersten
                              									Hälfte des abwärts gehenden Kolbenhubes geöffnet; dann beginnt das Ventil wieder zu
                              									steigen und hat am Ende des Kolbenweges seine ursprüngliche Stellung wieder
                              									eingenommen.
                           Die richtige Einstellung des Ventiles geschieht mittels der zweitheiligen Schubstange
                              										i, welche durch eine Verschraubung entsprechend
                              									verlängert oder verkürzt werden kann. Weiters trägt die Schubstange in ihrem
                              									gabelartigen Kopf, der in Prismenführung gleitet, die auf einem Bolzen drehbare
                              									Rolle, wodurch die Reibung der Scheibe g mit der
                              									Schubstange thunlichst vermindert wird.
                           Der in den Cylinder mündende ringförmige Raum d steht
                              									noch mit einem Luftkessel j mit Kugelventil in
                              									Verbindung; letzteres hat die Aufgabe, das im Raum d
                              									sich ansammelnde Wasser während der Zeit, in welcher die Durchgangsöffnungen in b (vor der Vollendung des abwärts gehenden Kolbenhubes)
                              									durch die Wandung des Ventiles geschlossen bleiben, in den Luftkessel treten zu
                              									lassen, aus welchem es dann beim Sinken des Kolbens allmählich herausgesaugt und
                              									durch den Auslauf getrieben wird. Hierzu ist allerdings nothwendig, daſs das
                              									Kugelventil nicht vollkommen dicht abschlieſst. (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 9998 vom 10.
                              									Januar 1880.)
                           
                              
                                 G. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
