| Titel: | Wasserrad mit regulirbaren beweglichen Schaufeln. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 15 | 
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                        Wasserrad mit regulirbaren beweglichen
                           								Schaufeln.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Voigt's Wasserrad mit regulirbaren beweglichen Schaufeln.
                           							
                        
                     
                        
                           Dem durch verschiedene Windräderconstructionen gebotenen Beispiel folgend, will F.
                                    											Voigt in Louisville, Nordamerika (*
                              									D. R. P. Kl. 88 Nr. 8973 vom 28. August 1879) den Effect von Wasserrädern durch
                              									Veränderung der wirksamen Schaufelfläche reguliren. Mit der hierzu erforderlichen
                              									Vorrichtung wird aber auch der Vortheil erreicht, daſs sich die Schaufeln in die
                              									Stromrichtung stellen, sobald sie aus dem Hinterwasser zu treten beginnen. Die
                              									Einrichtung dieses Rades, welches als Motor oder als Propeller dienen kann, ist aus
                              										Fig. 9 bis 13 Taf. 3
                              
                              									ersichtlich.
                           Jede Radschaufel besteht aus einem Rahmen mit drehbaren Klappen a, welche je nach ihrer Stellung die ganze
                              									Rahmenöffnung decken, oder dem Wasser mehr oder weniger den Durchgang durch den
                              									Schaufelrahmen gestatten. Die Klappen jeder Schaufel hängen mittels Gelenkstangen
                              										g an einer gemeinschaftlichen Stellleiste h. Ein Zapfen i am Ende
                              									derselben greift in die Nuth des Cylinders k, welcher
                              									mittels des Ringes n gedreht werden kann, in einer
                              									bestimmten Lage jedoch festgestellt wird. Dreht sich das Rad, so folgen die Zapfen
                              										i der Nuth des Cylinders k und da diese an zwei gegenüber liegenden Stellen plötzlich steigt (vgl.
                              										Fig. 13), so wird dem entsprechend hier eine rasche Verschiebung der
                              									Leisten h, also eine Drehung der betreffenden
                              									Schaufelklappen erfolgen. Die Rückdrehung tritt dann nach einer halben Umdrehung des
                              									Rades wieder ein. Durch Stellung der Scheibe n hat man es nun ganz
                              									in der Hand, wann sich die Klappen drehen sollen. Ist die volle Leistung des Rades
                              									beabsichtigt, so muſs n so gestellt werden, daſs die
                              									dem Oeffnen der Schaufel entsprechende Klappendrehung erst beginnt, wenn die
                              									Schaufel wieder zu steigen im Begriffe ist. Beim Leergang des Rades müssen sich die
                              									Schaufelklappen öffnen, ehe sie in das Wasser eintauchen.
                           Als Vortheile dieses Rades führt der Erfinder hohen Nutzeffect (⅞), Zulässigkeit
                              									verhältniſsmäſsig kleiner Raddurchmesser und Vereinfachung der Schützenvorrichtungen
                              									an. Als Dampfschiffrad bietet es den Vortheil, daſs beim Drehen des Schiffes ein Rad
                              									mit voller Kraft arbeiten, das andere aber geöffnet, also leer gehen kann; auch das
                              									plötzliche Anhalten des Schiffes ist erleichtert.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
