| Titel: | Einrichtung zum gleichzeitigen Weben zweier Stücke auf einem Stuhl. | 
| Autor: | A. L. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 30 | 
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                        Einrichtung zum gleichzeitigen Weben zweier
                           								Stücke auf einem Stuhl.
                        Mit Abbildungen.
                        Austin's Webstuhl.
                        
                     
                        
                           In England hat A. R. Austin in Dewsbury die in Textfigur 1 und 2
                              									veranschaulichte Webstuhl-Einrichtung patentirt. Die beiden zur Verwendung kommenden
                              									Ketten sind auf einen Raum aufgebäumt und werden durch die Streichbäume a und b in etwa 75mm Abstand von einander gehalten. Zur Fachbildung
                              									dienen vier entsprechend hohe Schäfte. Die Lade besitzt zwei Etagen; Ladenklotz und
                              									Ladendeckel liegen etwa doppelt so weit aus einander als bei dem gewöhnlichen
                              									Stuhl.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 239, S. 30
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 239, S. 30
                              
                           Die Schützen werden durch einen doppelt ausgeführten Schneller (Fig. 2) zugleich losgeschossen. Der Zweck der Krümmung
                              									der Rietzähne im unteren
                              									Ladentheil ist aus der Beschreibung im Textile
                                 										Manufacturer, 1880 S. 181 nicht recht zu ersehen; es heiſst da: „die
                                 										Rinne ist gegeben, um das Ausheben des Schusses bei Fadenbruch oder falschem
                                 										Gang der Schütze zu erleichtern.“ Aus dem unteren Gewebe kann der Schuſs nur
                              									seitlich herausgezogen werden; um dies möglich zu machen, ist die Spannung in der
                              									Kette aufzuheben, was durch Horizontallegen der Streichbäume geschieht. Zur
                              									Beobachtung des unteren Gewebes ist ein Spiegel angebracht.
                           Die ganze Anlage des Stuhles ist derart, daſs derselbe wahrscheinlich nur für glatte
                              									Gewebe brauchbar ist. In diesem Falle kann möglicherweise eine bedeutende Ersparniſs
                              									erzielt werden, trotzdem die Leistung des Stuhles nicht gleich der zweier einfacher
                              									sein wird. Die Kreuzung der Kettenfäden in der Mitte bei geöffnetem Fach lieſse
                              									sich, wenn es auf gröſsere Schonung der Kette ankäme, leicht vermeiden.
                           
                              
                                 A. L.