| Titel: | Neuerungen an elektrischen Lampen. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 121 | 
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                        Neuerungen an elektrischen Lampen.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 14.
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes S. 349
                           								Bd. 238.)
                        Neuerungen an elektrischen Lampen.
                        
                     
                        
                           Crompton's elektrische Lampe. Die im Innern 157m lange und 61m
                              									breite Bahnhofshalle St. Enoch in Glasgow, deren Dach sich bis zu 25m,5 über den Schienen erhebt, war früher von 58
                              									achtflammigen Gaslustern erhellt, deren Anzünden jedes Mal 30 Minuten
                              									erforderte.
                           
                           Jetzt dienen diese Luster nur als Reserve für den etwaigen Nothfall, während für
                              									gewöhnlich die Halle beleuchtet wird durch 6 elektrische Lampen von je 6000 Kerzen
                              									Leuchtkraft; der Strom wird von sechs Gramme'schen Maschinen geliefert, deren jede
                              										2e,5 verbraucht, die billig von der Maschine
                              									in der bei Nacht nicht immer gebrauchten Bleicherei des Hotel St. Enoch geliefert
                              									wird. Auf jeder Langseite der Halle hängen 3 Lampen, etwa 8m von den Mauern entfernt und 10m,5 über den Schienen. Anfänglich nahm man
                              									Serrin'sche Lampen (1877 224 * 494), mit denen man ganz zufrieden war; doch wurden
                              									dieselben im vergangenen Frühjahre durch Crompton'sche
                              									Lampen (vgl. 1880 235 320) ersetzt, als die British Electric
                                 										Light Company die letzteren annahm. Die Lampen haben einen conischen
                              									Reflector über dem Lichte. Die Kohlenstäbe brennen je 8 Stunden (vgl. Engineering, 1880 Bd. 30 S. 76).
                           Um die Unvollkommenheit anderer Lampen, welche die Kohlen nicht stetig, wie sie
                              									verbrennen, sondern ruckweise um 1mm,5 bis 3mm fortschieben, zu verbessern, hat R. E. Crompton nach Engineering, 1880 Bd. 30 S. 340 in seiner Lampe die Theile, welche die
                              									Bewegung des positiven Kohlenstabes bremsen, äuſserst klein und leicht gemacht,
                              									damit die Elektromagnete möglichst wenig Kraft auszuüben haben (vgl. Fig. 3 bis
                              										6 Taf. 14). Der Bewegungsmechanismus liegt oberhalb des Lichtes zwischen
                              									einer Boden- und Deckplatte und zwei Seitenplatten und ist von einem Glascylinder
                              									umschlossen; er kann also jederzeit nachgesehen werden, ohne daſs zuvor irgend ein
                              									Deckel weggenommen werden muſs. Unter der Bodenplatte befindet sich ein weites Rohr
                              										E, das zur Führung für die Kohlen dient, welche bei
                              									gröſserer Länge einer Unterstützung in nächster Nähe bei der Verbrennungsstelle
                              									bedürfen. Die Länge des Rohres R richtet sich nach der
                              									Brennzeit der Kohlen. Bis zu 5stündigem Brennen kann das Rohr R wegbleiben, weil da die Kohlen steif genug sind. Bei
                              									langen Lampen geht die obere Kohle durch einen Platincontact am unteren Ende des
                              									Rohres R und so bleibt die Länge der Kohle zwischen
                              									Contact und Brennstelle während der ganzen Brennzeit unverändert, was sehr erwünscht
                              									ist, da ja dabei auch der Widerstand unverändert bleibt. Fig. 3 zeigt
                              									den Mechanismus; Fig. 4 gibt
                              									einen Querschnitt desselben und des unteren Rohrendes mit dem Contacte; Fig.
                                 										5 läſst einen Theil des Mechanismus von der Seite sehen. Der Halter B1 für die untere Kohle
                              									ist nach allen Seiten stellbar, wie aus Fig. 6
                              									deutlich wird. Das obere Ende dieses Kohlenhalters geht durch die Boden- und
                              									Deckplatte b hindurch und sein Auf- und Niedergehen
                              									wird durch ein Halsband b1 begrenzt, das die Spiralfeder D nach oben
                              									preſst. C1 ist der
                              									obere Kohlenhalter, ein maſsiver Messingstab, dessen Gewicht die Kohle nach unten
                              									bewegt; an ihm ist aber eine Verzahnung eingeschnitten, in welche das letzte Rad des
                              									Räderwerkes eingreift. Auf der Achse des ersten Rades E aber
                              									sitzen ein Paar Windflügel und ein Bremsrad. Bei jeder Umdrehung des Bremsrades
                              									senkt sich der Kohlenstab um 0mm,1. Während die
                              									Lampe nicht brennt, drückt die Feder D das Halsband b1 an die Deckplatte
                              									an. Wenn dagegen die Lampe brennt, so geht der Strom durch die Elektromagnete G und legt den Anker g auf
                              									die Kerne; der mit g fest verbundene untere
                              									Kohlenhalter B1, wird
                              									also gesenkt, so lange der Strom kräftig genug ist, um die Feder D zu überwinden. Auf der Oberseite des Ankers ist auf
                              									diesem bei h1 auf zwei
                              									gehärteten Stahlspitzen, welche keine Oelung brauchen, ein weiches Eisenstück h gelagert, woran die Bremse k befestigt ist; wird h gegen g hingezogen, so bremst sie das Bremsrad E und verhindert so das Niedergehen des Kohlenhalters
                              										C1. Eine Feder l, deren Spannung mittels der Stellschraube l1 regulirt wird, zieht
                              										h vom Anker g weg; so
                              									lange die Lampe gut brennt und der Widerstand des Lichtbogens normal ist, herrscht
                              									Gleichgewicht und k schwebt eben über E; die geringste Aenderung der Stromstärke legt die
                              									Bremse k auf das Bremsrad JE, oder entfernt sie von
                              									demselben. Beim Gebrauche geht k bei einer Umdrehung
                              									des Bremrades oft 8 bis 10mal auf und nieder und ist thatsächlich in beständiger
                              									Bewegung.
                           K. Werdermann in
                              									London (* D. R. P. Zusatz Nr. 10781 vom 11. November 1879) beschafft in seiner Lampe
                              									(1880 235 319) die beständige gute Berührung der
                              									Kohlenelektroden dadurch, daſs er die gröſsere mittels ihrer ringförmigen Fassung an
                              									einem um eine horizontale Achse drehbaren Arme befestigt und durch ein Gegengewicht
                              									so weit ausgleicht, daſs sie nur mit schwachem Drucke gegen die von unten (oder von
                              									oben) an sie heran tretende dünnere Elektrode angedrückt wird. Letztere wird durch
                              									Gewichte an jene gedrückt und ihrem Verbrennen entsprechend aus zwei sie
                              									umschlieſsenden Klemmen herausgeschoben; den Druck bezieh. die Reibung des
                              									Kohlenstabes in den Klemmen regulirt eine von jenem drehbaren Arme herabkommende und
                              									sich gegen die eine Klemme stemmende Flachfeder, welche zugleich bei zu weit
                              									fortgeschrittener, ein Verlöschen der Lampe nach sich ziehender Verbrennung des
                              									Kohlenstabes eine kurze Schlieſsung zwischen dem Arme und den Klemmen herstellt und
                              									so die Unterbrechung des Stromes verhütet.
                           W. B. Godfrey in Paris (* D. R. P.
                                 									Nr. 10 845 vom 8. Januar 1880) patentirte eine Einrichtung der Elektrodenhalter,
                              									welche eine Ersetzung eines Elektrodenpaares, das eben zu verlöschen im Begriff
                              									steht, durch ein anderes gestattet, welches unter Drehung oder geradliniger Bewegung
                              									an die Stelle des ersteren rückt. Soll dies durch Drehung geschehen, so werden etwa
                              									8 Paare in zwei Scheiben speichenförmig eingesetzt; die eine Scheibe sitzt auf ihrer
                              									Achse fest, die andere ist entlang der Achse verschiebbar und wird für gewöhnlich
                              									durch eine regulirbare Feder und eine auf der Achse sitzende Stellmutter in
                              									diejenige Entfernung von der ersteren gebrachten welcher die parallelen
                              									Kohlenelektroden den besten Lichtbogen geben. Vor der ersten Scheibe ist noch ein
                              									Elektromagnet angeordnet, welcher als Anker ein ebenfalls lose auf der Scheibenachse
                              									sitzendes Eisenstück besitzt; in diesen Anker sind 2 oder mehr Stifte eingesetzt,
                              									welche frei durch das nichtleitende Material der ersten Scheibe hindurchgehen und
                              									mit ihren freien Enden in der zweiten Scheibe verschraubt sind.
                           Bei Schlieſsung des Stromes durchläuft derselbe blos die Spule des
                              									Elektromagnetes und bringt die Kohlen so nahe an einander, daſs der Lichtbogen
                              									entsteht, dadurch fällt aber der Anker ab und die Kohlen kommen in die passende
                              									Entfernung. Brennen die Kohlen so weit herab, daſs sie bald verlöschen müssen, so verbrennen
                              									sie, oder schmelzen einen Bindfaden oder leicht schmelzbaren Draht, welcher um je
                              									ein Paar der Kohlenstäbe und je einen der in gleicher Zahl wie die Elektrodenpaare
                              									aus der zweiten Scheibe vorstehenden Stifte geschlungen ist und bisher durch sein
                              									Anlegen an einen vom Hängearme des einen Lagers der Achse die Drehung beider
                              									Scheiben verhinderte. Daher drehen sich nun die Scheiben so weit, bis beim Anlegen
                              									des nächsten Fadens das nächste Kohlenpaar in die Stelle des bisher brennenden
                              									eingerückt ist und sich durch die Wirkung des Elektromagnetes entzündet hat.
                           Ch. F. Heinrichs
                              									in London hat auſser den früher (1880 236 252)
                              									beschriebenen Einrichtungen noch die Anwendung einer ringförmigen Platte oder
                              									Scheibe aus Kohle und nicht brennbaren erdigen Materialien aufgenommen, welche
                              									zwischen die kreisförmigen Kohlenstäbe gestellt wird und die Bildung des
                              									Lichtbogens, da er geringere Leitungsfähigkeit besitzt als die Kohlenstäbe,
                              									verhindert. Sobald die Kohlenspitzen wegbrennen und der Ring angegriffen wird, dreht
                              									sich letzterer, indem die Bewegung der Kohlenstäbe mit auf ihn übertragen wird (* D.
                              									R. P. Nr. 10054 vom 1. Juli 1879).
                           C. G. Böhm in Fredersdorf (* D. R. P.
                                 									Nr. 10 332 vom 29. October 1879) regulirt das langsame Zusammen- bezieh.
                              									Auseinandergehen der Kohlen nicht durch einen empfindlichen Windfang, sondern durch
                              									einen mit dem einen Kohlenhalter verbundenen Kolben, welcher mit genügendem
                              									Spielraum in einem mit Glycerin gefüllten Cylinder auf und nieder geht. Ferner ist
                              									der plattenförmige Anker des die Entfernung der Kohlenstäbe regulirenden
                              									Elektromagnetes nicht auf einer fest liegenden Achse gelagert, sondern er findet
                              									seinen Stützpunkt an der parabolisch gekrümmten Unterseite zweier am Lampengestell
                              									angebrachten Winkel, gegen welche er durch eine Spiralfeder angedrückt wird, wie
                              									beistehende Textfigur anschaulich macht. Es soll auf diese Weise die Bewegung der
                              									Kohlenspitzen in besserem Einklang mit den Aenderungen der Stromstärke gebracht
                              									werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 239, S. 124
                              
                           R. J. Gülcher in Bielitz-Biala (* D.
                                 									R. P. Nr. 10333 vom 8. November 1879) verwendet in seiner elektrischen Lampe zur
                              									Regulirung weder Räderwerk, noch Contacte für Nebenleitungen, damit sie auch in
                              									staubigen Fabriksräumen benutzt werden könne. Er lagert den horizontalen
                              									Elektromagnet mittels eines ihn umfassenden Ringes auf zwei Zapfen; dem einen Pole
                              									liegt oben eine Stellschraube, unten ein am Gehäuse befestigter Eisenstab als Anker
                              									gegenüber; der mit Messing dünn belegte zweite Pol zieht den ebenfalls mit einem
                              									dünnen Messingüberzuge versehenen oberen Kohlenträger an. Bei der Stromschlieſsung
                              									geht der Elektromagnet auf den Eisenstab herab, hebt dabei den oberen Kohlenhalter
                              									und entfernt so die obere Kohle von der unteren, die ebenfalls beweglich gemacht
                              									werden kann, damit der Lichtbogen beständig an derselben Stelle bleibt. Mit der
                              									Vergröſserung der Entfernung der Kohlen durch Abbrennen vermindert sich die
                              									Stromstärke und der Magnetismus im Elektromagnete; der letztere geht daher
                              									allmählich gegen die Stellschraube empor und senkt so die obere Kohle; nach dem
                              									Antreffen an die Stellschraube wird bei weiterem Abbrennen der Strom so schwach,
                              									daſs der Elektromagnet den oberen Kohlenhalter nicht mehr festzuhalten vermag und
                              									dieser sich daher durch sein Gewicht weiter senkt. Eine magnetische Bremse zur Dämpfung der Bewegung des Elektromagnetes ist
                              									dadurch beschafft, daſs ein kleines an einer Feder sitzendes Eisenprisma sich
                              									zufolge der Anziehung und unter einem mit der Anziehung sich ändernden Drucke auf
                              									den ersten Elektromagnetpol auflegt.
                           W. E. Sawyer in New-York (vgl. 1879
                              										231 238) sucht zu verhindern, daſs in Glühlichtlampen
                              									nach einiger Zeit die innige Berührung zwischen den Kohlenstäbchen und ihren Haltern
                              									und zwischen Stab und Halter sich ein Volta'scher Bogen bildet. Er sucht daher bei
                              									unvollkommen werdendem Contacte sofort neue Berührungspunkte zu beschaffen. Er führt
                              									in seiner Lampe (* D. R.
                              									P. Nr. 10005 vom 16. September 1879) den Kohlenstab an seinem oberen Ende zwischen
                              									zwei durch Federwirkung gegen einander gedrückten, gekehlten Scheiben und zwischen
                              									zwei ebenfalls durch eine Feder an einander gepreſsten Kohlenstücken; das zwischen
                              									letzteren und den Scheiben liegende Stück des Stabes kommt zum Glühen. Die Lampe ist
                              									noch mit einer selbstthätigen Ausschaltung beim Erlöschen und mit einer Vorrichtung
                              									zum Vorschieben des abgebrannten Kohlenstabes versehen.
                           Nach einem Zusatzpatente (* D. R. P. Nr. 10254
                              									vom 26. September 1879 zu Nr. 9453 vom 11. März 1879, vgl. 1879 233 427) ertheilt J. C.
                                 										Jamin in Paris den Kohlenstäben eine oscillirende Bewegung gegen einander,
                              									um bei Benutzung von Wechselströmen die mit dem Zeichen Wechsel verknüpften
                              									Oscillationen der Stromstärke durch wechselnde Verminderung und Vermehrung des
                              									Widerstandes auszugleichen. So wird zugleich die Verbrennung der Kohlen befördert. –
                              									Die Form, in welcher Jamin's Lampe jetzt ausgeführt
                              									wird, ist beschrieben und abgebildet in der Zeitschrift für
                                 										angewandte Elektricitätslehre, 1880 S. 249 und im Journal für Gasbeleuchtung, ferner nach den Comptes rendus im Bulletin d'Encouragement,
                              									1880 Bd. 7 S. 486. Hiernach sind innerhalb der 15 bis 20 Windungen des richtenden
                              									Stromkreises und unterhalb einer Schieferplatte 3 Paar in Kupferrohre zu steckende
                              									Kohlenstäbe angebracht, mit den Spitzen nach unten; der linke Stab jedes Paares ist
                              									in einem Gelenke beweglich angebracht, der rechte fest; die oberhalb der Gelenke
                              									liegenden Enden der Kupferrohre der linken Stäbe sind durch einen Querstab mit
                              									einander verbunden und durch einen Hebel mit einer Platte aus weichem Eisen in
                              									Verbindung gesetzt, welche unter einer den oberen, über der Schieferplatte liegenden
                              									Theil jener Windungen umgebenden Rinne aus weichem Eisen liegt, durch ihr Gewicht
                              									den Querstab nach links schiebt und so eine der beweglichen Kohlen mit der
                              									zugehörigen festen in Berührung bringt; dies geschieht bei dem Paare, deren Kohlen
                              									am längsten sind, oder einander am nächsten stehen. Beim Auftreten des Stromes wird
                              									dieses Paar sich entzünden, zugleich aber seine beiden Kohlen auſser Berührung
                              									gebracht, weil die eiserne Rinne magnetisch wird, die eiserne Platte anzieht und die
                              									linken Kohlen von den rechten entfernt. Ist das Paar nahezu abgebrannt, so schmilzt
                              									ein an der festen Kohle befestigter Messingdraht und eine Feder schiebt nun den
                              									Kohlenhalter normal zur Ebene der Windungen zur Seite, die Kohlen gehen rasch aus
                              									einander, das Paar verlischt und das nächste entzündet sich sofort.
                           Mackenzie's Lampe erhält das Licht
                              									immer an derselben Stelle. Die untere negative Kohle ruht in einer Röhre auf einer
                              									Spiralfeder, welche durch eine über eine Trommel gewickelte Schnur nach unten
                              									gezogen wird. Ein Elektromagnet versetzt eine Hemmung in Schwingungen und gestattet
                              									so eine schrittweise Abwickelung der Schnur und gleichzeitiges Aufsteigen der
                              									unteren Kohle. Der Ankerhebel desselben Elektromagnetes hebt und senkt mittels einer
                              									Zugstange und eines Hebels die obere Kohle, entsprechend den durch das Abbrennen der
                              									Kohlen bedingten Aenderungen der Stromstärke. (Nach Iron, 1880 Bd. 16 S. 345).
                           In W. Thikoleff's Lampe sind nach der
                              										Lumière électrique drei Stromverzweigungen
                              									vorhanden. Der erste Stromzweig geht durch die Kohlenspitzen und durch einen
                              									Gramme'schen oder Siemens'schen Ring; der zweite Zweig durchläuft ebenfalls die
                              									Kohlen und einen Elektromagnet und der dritte blos einen zweiten Elektromagnet von
                              									groſsem Widerstände. Anstatt dessen kann auch der zweite Zweigstrom in gleicher
                              									Richtung, der dritte aber in entgegengesetzter Richtung durch beide Elektromagnete
                              									zugleich geführt werden. Die Kerne der beiden Elektromagnete umschlieſsen, zu
                              									kreisförmigen Schuhen erweitert, den Ring, dessen Achse in eine theils links, theils
                              
                              									rechts gewundene Schraube ausläuft und mittels derselben beide Kohlen zugleich
                              									einander nähert oder von einander entfernt, das Licht also immer an derselben Stelle
                              									erhält. Bei normalem Widerstände im Lichtbogen ist die Wirkung der beiden
                              									Elektromagnete auf den Ring fast gleich Null; wächst der Widerstand im Lichtbogen,
                              									so bekommt der zweite Elektromagnet das Uebergewicht und der Ring nähert die Kohlen einander;
                              									bei Verminderung des Widerstandes des Lichtbogens tritt das Entgegengesetzte ein.
                              									Einige solche Lampen sind bei der russischen Artillerie seit dem J. 1877 in
                              									Gebrauch. – Bei einer anderen für die öffentliche Beleuchtung bestimmten Anordnung
                              									hebt und senkt der Ring blos die obere Kohle.
                           Für seine Glühlichtlampe hat Hiram S. Maxim (vgl. Lichtbogenlampe 1879 233 211) der Dynamomaschine einen elektrischen Regulator der Stromstärke gegeben. In jeder der Maschinen,
                              									welche den elektrischen Strom für die Lampen liefern, werden die das magnetische
                              									Feld bildenden Elektromagnete durch den Strom einer kleinen Dynamomaschine erregt.
                              									An dieser erregenden Maschine ist nun der Regulator angebracht. Es sind nämlich die
                              									den Strom abführenden Bürsten auf einem Träger so angebracht, daſs sie im Kreise um
                              									den cylindrischen Commutator bewegt werden können; in der einen Grenzlage liefern
                              									sie den Strom Null, in der anderen das Maximum des Stromes, in den Zwischenlagen
                              									aber Ströme von einer zwischen Null und dem Maximum liegenden Stärke. Der Strom der
                              									Licht gebenden Maschine wirkt in einem Elektromagnete und bringt eine von der
                              									erregenden Maschine langsam hin und her bewegte Schiebklaue nach Bedarf in Eingriff
                              									mit dem einen oder dem andern von zwei Schiebrädern, welche den Bürstenträger in der
                              									einen oder der anderen Richtung auf dem Commutatorcylinder verschieben. Eingehendere
                              									Beschreibung und Abbildung des Regulators bietet Scientific
                                 										American, 1880 Bd. 43 S. 260.
                           Josef W. Swan hat in einem vor der
                              										Literary and Philosophical Society in
                              									Newcastle-on-Tyne gehaltenen Vortrage (Engineering,
                              									1880 Bd. 30 S. 376) darauf hingewiesen, daſs er vor etwa 20 Jahren schon eine
                              									Glühlichtlampe mit hufeisenförmigem verkohltem Papier hergestellt habe, welche der
                              									Edison'schen (1880 235 469) ganz ähnlich sei. Bei
                              									derselben habe sich aber der innere Rand der Kohle in höherem Grade erhitzt als der
                              									äuſsere und dies habe zu einer Biegung der Kohle nach der einen Seite hin geführt,
                              									bis endlich der Bug des Hufeisens die Grundplatte berührte und barst. Swan hat neuerdings eine andere Glühlichtlampe
                              									hergestellt und für diese durch ein eigenthümliches Verfahren Kohlen erzeugt, welche
                              									nicht dicker als ein Haar und so hart und elastisch sind wie ein Stück Uhrfeder oder
                              									angelassener Stahldraht und durch längeres und stärkeres Glühen nur um so härter
                              									werden. Diese Kohlen sind durchweg gleichartig und verbrauchen sich weder in der
                              									Lampe, noch erzeugen sie auf der sie umgebenden Glaskugel eine Ablagerung von Kohle.
                              									Für 20 während des letzteren Theiles des Vortrages brennende solche Lampen wurden
                              									von der Gasmaschine 3cbm,4 Gas in der Stunde
                              									verbraucht, während die sonst zur Erleuchtung des Vortragsraumes verwendeten 70
                              									Gasflammen stündlich 5cbm,6 Gas verbrauchten.
                           
                              
                                 E–e.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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