| Titel: | W. L. Neill's Gesteinsbohrmaschine. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 182 | 
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                        W. L. Neill's Gesteinsbohrmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 16.
                        Neill's Gesteinsbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Unter den zahlreichen Erfindungen im Fache der Gesteinsbohrmaschinen scheint nach den
                              									bezüglichen im Rammeisberge bei Goslar angestellten umfassenden VersuchenVgl. Zeitschrift für Berg-, Hütten- und
                                             												Salinenwesen, 1880 Bd. 28 * S. 239. die durch W. L. Neill in London (* D. R. P. Kl. 5 Nr. 7920 vom
                              									13. Juni 1879) vorgenommene Verbesserung an der bekannten Maschine von Darlington (1875 217 * 177) einen hervorragenden Platz
                              									einnehmen zu sollen. Letztere charakterisirt sich bekanntlich durch den in ihr
                              									angebrachten Differentialkolben, auf dessen obere und untere Fläche die gepreſste
                              									Luft abwechselnd wirkt und so die Hin- und Herbewegung hervorruft. Ein Hauptmangel
                              									der Maschine besteht darin, daſs dieselbe eine groſsere Menge stärker gepreſster
                              									Luft in Anspruch nimmt als die Ventilmaschine, weil die Luft ununterbrochen mit dem
                              									Räume vor dem Arbeitskolben in Verbindung steht, daher beim Vorstoſse verdichtet
                              									werden muſs und so die Schlagwirkung des Bohrers schwächt. Neill nun ist es gelungen, diesen Nachtheil, welchen Darlington durch die Gröſsenverhältnisse der
                              									Kolbenflächen thunlichst abzumindern suchte, nahezu in einen Vortheil umzusetzen
                              									dadurch, daſs er die Luftverdichtung im vorderen Cylinderraum auf von der
                              									Arbeitsluft absperrte atmosphärische Luft wirken läſst und hierdurch einen Buffer
                              									herstellt, der das Anschlagen des Kolbens an den Cylinderdeckel verhindert.
                           Die Maschine, welche in Fig. 6 bis
                              										9 Taf. 16 dargestellt ist, besitzt folgende Einrichtung: In dem
                              									Arbeitscylinder rr1
                              									bewegt sich der Differentialkolben k, hinten mit einem
                              									gewundenen Dorn und dem Sperrrad s versehen, welches
                              									zur Umsetzung des vorn in den Kolben einzusteckenden Bohrers dient, w ist der Kanal für einen Theil der Arbeitsluft zur
                              									Umsteuerung, o die Oeffnung für die eintretende, o1 für die austretende Arbeitsluft. Tritt letztere
                              									durch o gegen die Fläche q
                              									des vor dem Anfange des Spieles in Ruhe stehenden Kolbens k, so wird derselbe mit dem Bohrer gegen das Gestein getrieben, bei
                              									beginnender Bewegung aber auch die Oeffnung o1, durch welche zunächst der Cylinderraum r1 mit der äuſseren
                              									Luft in Verbindung steht, geschlossen. Sobald der Bohrer den Weg qx zurückgelegt hat, öffnet sich bei x der Kanal w, die
                              									gepreſste Luft tritt durch w vor den Kolben, treibt ihn
                              									zurück und geht, nachdem der Kolben in der ursprünglichen Stellung angelangt ist,
                              									durch o1 wieder ab,
                              									wodurch dann von dieser Seite der Ueberdruck gehoben und auf die Fläche q von Neuem hergestellt wird, so daſs nunmehr das Spiel
                              									von Neuem beginnen kann.
                           Diese Maschine wird von der Maschinenfabrik F. Dippe in
                              									Schladen ausgeführt.
                           
                              
                                 S–l.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
