| Titel: | P. Lesprit's Herstellung von Gelenkbändern. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 266 | 
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                        P. Lesprit's Herstellung von
                           								Gelenkbändern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        [Lesprit's Herstellung von Gelenkbändern.]
                        
                     
                        
                           P. Lesprit in Paris (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 11562 vom 11.
                              									November 1879) hat sich ein interessantes Verfahren zur fabrikmäſsigen Herstellung
                              									von Gelenkbändern (Scharnieren) patentiren lassen. Bisher wurden dieselben im
                              									Wesentlichen so hergestellt, daſs der Theil, der fest an dem Thür- oder
                              									Fensterfutter angebracht wird, aus einem eisernen Stift mit herumgelegten Eisenbande
                              									angefertigt wurde; der Theil dagegen, welcher an der Thür oder dem Fenster sitzt,
                              									wurde aus einem Eisenband zu einem Cylinder gebogen, welcher genau auf jenen Stift
                              									passen muſste.
                           Bei dem neuen Verfahren wird das Lappenband zur Befestigung am Holze von vorn herein
                              									mit dem Cylinder aus einem Ganzen hergestellt und letzterer aus dem Eisenkerne
                              									gebohrt. Man verwendet hierzu eine Eisenstange von dem durch Fig. 17
                              									Taf. 25 angegebenen Profil, aus welcher durch ein Stanzwerk die Gröſse des
                              									Scharniers (Fig. 18)
                              									herausgeschlagen wird. Dann wird dieses Stück durch Walzen getrieben, so daſs die
                              									Lappen L gestreckt werden, der Cylinder c jedoch unverändert bleibt (vgl. Fig. 19).
                              									Nachdem nun der Cylinder abgedreht und in die Lappen die nöthigen Schraubenlöcher
                              									gebohrt sind, wird der erstere in zwei Hälften getrennt, deren jede in die Drehbank
                              									eingespannt und ausgebohrt wird. In die eine ausgebohrte Hälfte wird nun ein
                              									entsprechend langer Stift getrieben, auf welchen die zweite Cylinderhälfte beim
                              									Zusammensetzen der Fenster oder Thüren geschoben wird.
                           Diese Fabrikationsmethode ist eine sehr umständliche, wird jedoch zweifellos gute
                              									Resultate nach sich ziehen. Eigenartig ist die Verwerthung eines Walzwerkes, um den
                              									mittleren Cylinder gegen die Seitenlappen durchzurichten und diese zu strecken. Zum
                              									sicheren Durchführen der kleinen Scharnierstücke durch die Walzen dient eine Zange,
                              									welche über den mittleren Theil des Eisens in dessen Längsrichtung faſst.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
