| Titel: | Apparat zum Furnüren profilirter Leisten. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 239, Jahrgang 1881, S. 345 | 
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                        Apparat zum Furnüren profilirter
                           								Leisten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 30.
                        B. Zimmermann's Apparat zum Furnüren profilirter
                           								Leisten.
                        
                     
                        
                           Es ist für den Tischler die schwierigste Aufgabe, eine gekehlte Leiste mit Furnür zu
                              									versehen; wo es angeht, wird von einem Furnür Abstand genommen und statt dessen ein
                              									möglichst täuschender Lackanstrich angewendet. Durch den Apparat von B. Zimmermann in Stuttgart (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 11481
                              									vom 14. April 1880) ist es nun ermöglicht, jede Art gekehlter Leisten, auch die
                              									längsten und reichst profilirten, leicht und gut mit Furnür zu bekleiden.
                           Der Apparat besteht aus einem guſseisernen Kasten R
                              										(Fig. 4 bis 6 Taf. 30)
                              									von quadratischem Querschnitt, dessen beide Enden mit Deckeln verschlossen sind,
                              									durch welche zum Durchleiten von Dampf geeignete Röhren r münden. Die Länge dieses Kastens R richtet
                              									sich nach der Länge der zu furnürenden Leisten und beträgt 2 bis 3m. Auf diesem mit Dampf geheizten Kasten R liegt die von Zink oder Messing hergestellte Matrize m, welche den zu furnürenden Leisten entsprechend
                              									vertieft profilirt und ihrer Länge nach in zwei Theile zerschnitten ist. Die Matrize
                              									legt sich einerseits an die Nase a, andererseits werden
                              									deren beide Hälften durch Schrauben d festgeklemmt. An
                              									dem Kasten R sind endlich eine der Länge desselben
                              									entsprechende Anzahl Schraubzwingen S befestigt, deren
                              									Spindeln s unter Zwischenlage einer eisernen Schiene
                              										u die zur Furnürung bestimmten weichhölzernen
                              									Leisten L in die Matrize m
                              									zu pressen bestimmt sind.
                           Nachdem der Kasten R und die Matrize m durch den durchströmenden Dampf hinreichend erwärmt
                              									sind, wird auf letztere das Furnür f gelegt und sodann
                              									mittels der Schraubenspindeln s die mit Leim
                              									bestrichene Leiste L in die Matrize m gepreſst. Während dieses Vorganges werden auch die
                              									Schrauben d angezogen, um insbesondere bei
                              									unterschnittenen Profilen die vorher etwas von einander entfernten Matrizenhälften
                              									zusammen zu rücken. Ist die Leiste vollständig in die Matrize gepreſst, so wird das
                              									Ganze zum Erkalten und Trocknen des Leimes während 1 bis 3 Stunden sich selbst
                              									überlassen. – Für weiches Holz und reiche Profilirung scheint der nur für gröſsere
                              									Tischlerwerkstätten passende Apparat sehr zweckmäſsig zu sein.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
