| Titel: | Hock's Dampfkessel mit geschlossener Feuerung. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 2 | 
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                        Hock's Dampfkessel mit geschlossener
                           								Feuerung.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 1.
                        Hock's Dampfkessel mit geschlossener Feuerung.
                        
                     
                        
                           Der an sich nicht neue Gedanke, Dampfmaschinen bezieh. Dampfkessel mit geschlossener
                              									Feuerung auszuführen, ist neuerdings von Jul. Hock in
                              									Wien (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 11942 vom 4. Juni 1880) wieder aufgenommen worden. Die
                              									Anordnung ist in Fig. 4 bis
                              										6 Taf. 1 für einen einfachen Walzenkessel dargestellt, ist jedoch für
                              									jede Kesselconstruction zu verwenden. Vor dem Kessel ist ein mit feuerfestem Thon
                              									ausgekleideter besonderer Ofen A angebracht. Beim
                              									Anheizen kann der Brennstoff durch die Feuerthür i
                              									eingeführt werden und der Rauch durch das Rohr n
                              									entweichen. Ist das Feuer im Gang und soll nun der Ofen zur Kesselheizung benutzt
                              									werden, so muſs man die Feuerthür i, die Aschenthür e wie die Absperrvorrichtung m fest verschlieſsen. Das Innere des Ofens steht dann einerseits mit einer
                              									Luftpumpe B, andererseits mit dem Kessel C in Verbindung. Erstere, von irgend einer
                              									Wellenleitung aus betrieben, preſst die zur Verbrennung nöthige Luft in den Ofen A hinein. Der Brennstoff wird während des Betriebes
                              									durch die nach Art der Doppelschmierhähne eingerichtete Füllvorrichtung o eingeführt. Die sehr heiſsen Verbrennungsproducte
                              									werden zunächst durch ein Rohr geleitet, welches mit feuerfestem Material
                              									ausgefüttert ist. Vor dem Eintritt in das Kesselmauerwerk wird durch Einspritzen von
                              									Wasser, das sich sogleich in überhitzten Dampf verwandelt, die Temperatur der Gase
                              									erniedrigt. Vermischt mit dem Dampf treten dieselben dann durch ein Absperr- und ein
                              									Rückschlagventil und endlich durch das Rohr p in den
                              									Kessel. In diesem dringt das Gemisch durch zahlreiche kleine Bohrungen des einige
                              									Centimeter über dem Boden liegenden Rohres q in das
                              									Wasser, sprudelt in demselben empor und gibt dabei einen groſsen Theil seiner Wärme
                              									zur Dampfbildung ab. Die Heizgase kommen auf diese Weise mit dem Dampfe gemischt in
                              									der Maschine zur Verwendung. Damit die Spannung im Kessel nicht über eine gewisse
                              									Grenze hinaus wachse, steht derselbe durch die Röhre E (Fig. 6) mit
                              									einem bei F angebrachten Sicherheitsventil in
                              									Verbindung, welches durch einen Gewichtshebel belastet ist. Oeffnet sich dasselbe,
                              									so tritt der Dampf hinter den Kolben eines kleinen Dampfcylinders h und setzt mit Hilfe desselben durch Ausrücken des
                              									Antriebriemens oder in anderer Weise die Luftpumpe B
                              									auſser Betrieb. Sobald die Spannung genügend gesunken ist, wird durch das Gewicht
                              										f das Sicherheitsventil wieder geschlossen, das mit
                              									diesem verbundene Dampfaustrittventil des Cylinders h
                              									geöffnet und der Antriebriemen o. dgl. durch das Gewicht f1 wieder eingerückt. Die Pressung im Ofen
                              										A muſs selbstverständlich immer ein wenig höher
                              									sein als die Pressung im Kessel.
                           Bei der Inbetriebsetzung muſs der Kessel G zunächst mit
                              									einer gewöhnlichen Rostfeuerung geheizt werden, bis genügend Dampf zum Anlassen der
                              									Maschine und damit der Luftpumpe B vorhanden ist. Steht
                              									dagegen für diese noch andere Betriebskraft zu Gebote, so kann die Rostfeuerung ganz
                              									fortfallen. – Die ganze Anlage erscheint recht zweckmäſsig; doch bleibt es auch hier
                              									fraglich, ob der Vortheil der möglichst guten Ausnutzung der Verbrennungswärme den
                              									Nachtheil der Verunreinigung des Kessels und der Maschine durch die von den
                              									Heizgasen mitgeführten festen Theilchen aufwiegt. Wünschenswerth dürfte es zunächst
                              									sein, daſs für eine möglichst vollkommene, rauchfreie Verbrennung gesorgt wird.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
