| Titel: | Neuerungen an Mahlvorrichtungen für Herstellung von Papierstoff. | 
| Autor: | A. L. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 26 | 
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                        Neuerungen an Mahlvorrichtungen für Herstellung
                           								von Papierstoff.
                        Patentklasse 55. Mit Abbildungen auf Tafel 3.
                        Neuerungen an Mahlvorrichtungen für Papierstoffe.
                        
                     
                        
                           Die Zahl der Neuerungen an Holländern ist eine kleine.
                              									Man gibt sich mit der gegenwärtigen Gestalt des Holländers in weiten Kreisen
                              									zufrieden. Den meisten Anlaſs zu Verbesserungen scheint noch das Grund werk zu
                              									geben; dann wird versucht, das Umrühren des Stoffes durch Menschenhand zu vermeiden; endlich fehlt
                              									es nicht an Versuchen, unter Beibehaltung derselben Werkzeuge und Arbeitsweisen
                              									durch Veränderung der Anordnung die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und den Raum- und
                              									Kraftbedarf herabzuziehen, oder durch Anwendung anderer Werkzeuge und Arbeitsweisen
                              									ein besseres Product als mit dem Holländer zu erzielen.
                           Grundwerke, Ferd. Jagenberg in Remscheid (* D. R. P.
                                 									Nr. 9777 vom 30. November 1879) construirt die Grundwerke so, daſs nach
                              									eingetretener Abnutzung der Messer nur diese allein, nicht aber der Kasten und die
                              									Zwischenlagen gehoben werden. Der Grundwerkskasten besteht nach Fig. 11 und
                              										12 Taf. 3 aus der eisernen Grundplatte und zwei keilförmigen
                              									Seitenplatten, deren Verschiebung in der Längenrichtung durch auf der Grundplatte
                              									befindliche Leisten a verhindert wird. Zwischen die
                              									Seitenplatten werden die Messer und die hölzernen Zwischenlagen eingelegt und damit
                              									durch Schrauben fest verbunden. Zur Hebung der Messer sind nur die Schrauben zu
                              									lüften und unter die Enden der Messer Brettstückchen oder Blechstreifen h in erforderlicher Dicke zu legen. Um dies zu
                              									ermöglichen, besitzen die hölzernen Zwischenlagen an beiden Enden Ausschnitte, wie
                              									die Punktirung in Fig. 12
                              									angibt. Dadurch, daſs der Kasten des Grundwerkes keine Lagenveränderung bei dem
                              									Heben der Messer erfährt und durch die Weise der Messerhebung, ist jedenfalls eine
                              									weit gröſsere Gewähr für richtigen Stand der Grundwerksmesser gegen die Walze
                              									geboten, als dies bei der bislang üblichen Einrichtung, welche ein Heben des ganzen
                              									Kastens nothwendig macht, der Fall ist.
                           Nach anderer Richtung erstrecken sich die von E. B.
                                    										Reine in Delstern bei Hagen, Westphalen (* D. R. P. Nr. 9631 vom 19.
                                 									November 1879) angegebenen Verbesserungen. Muſs die Hebung der Grundwerksmesser
                              									durch Heben des dieselben aufnehmenden Kastens erfolgen, so hat man meist noch die
                              									hölzernen oder metallenen Zwischenlagen zu erniedrigen, um wieder zwischen den
                              									Messern etwas freien Raum zu schaffen. Diese Arbeit kann fast nur mit dem Meiſsel
                              									ausgeführt werden und ist deshalb, namentlich bei metallenen Zwischenlagen, sehr
                              									zeitraubend. Heine vermeidet dies dadurch, daſs er das
                              									Grundwerk aus lauter Stahlplatten gleicher Dicke und Höhe zusammensetzt, die Platten
                              									1, 3, 5 . . oder, wenn gröſserer Zwischenraum zwischen den Schneidkanten erwünscht
                              									ist, die Platten 1, 4, 7 . . höher stellt als die übrigen. Sämmtliche Platten sind
                              									durch quer durchgezogene Schraubbolzen mit einander in Verbindung gebracht; die
                              									Bolzen sind abgedreht, die Löcher in die Messer genau gebohrt, so daſs die Bolzen
                              									zugleich die richtige gegenseitige Lage der Platten bewirken. Sind die Messer 1, 3,
                              									5 . . abgenutzt, so stellt man die Platten 2, 4, 6 . . hoch. Um dies zu ermöglichen,
                              									trägt jedes Messer für
                              									jeden Bolzen noch ein zweites etwas in der Höhe versetztes Loch, wie aus Fig.
                                 										13 Taf. 3 zu ersehen. Fig. 14
                              									zeigt noch, daſs die Endplatten stärker gehalten sind als die zwischenliegenden, um
                              									gegen Durchbiegung genügenden Widerstand zu besitzen. – Die Patentbeschreibung gibt
                              									an, daſs die Messer dieses Grundwerkes keiner Schärfung bedürfen sollen,
                              									vermuthlich, weil dieselben dünn gehalten werden, und daſs diese Anordnung im
                              									gleichen Räume etwa 20 Procent mehr Messer anzubringen gestatte. Die Heine'sche Ausführung erspart ein zeitweiliges
                              									Höherstellen des Messerkastens nicht; sie erspart nur das Aushauen der
                              									Zwischenlagen. Bei der vorher beschriebenen Anordnung von Jagenberg wird dies auch überflüssig, da dort nur die Messer gehoben
                              									werden, die Zwischenlagen aber ein für alle Mal auf dem Boden des Kastens stehen
                              									bleiben.
                           Bei allen Holländern der gewöhnlichen Anordnung erfolgt die
                              									Anstellung der Messer durch Heben und Senken der Walze; das Grundwerk steht während
                              									des Mahlens fest. G. H. Ennis in Troy, N. Y.
                              									(Amerikanisches Patent Nr. 225976 nach der Papierzeitung, 1880 Nr. 46) kehrt die Anordnung um. Die Walze (Fig.
                                 										15 Taf. 3) ist in festen Lagern gelagert, das Grundwerk läſst sich durch
                              									Drehen der rechts- und linksgängigen Schraube heben und senken. Diese Anordnung ist
                              									jedenfalls constructiver als die bisher übliche; ohne Zweifel treten bei den in Gang
                              									befindlichen Holländern fast ausnahmslos heftige Erschütterungen nur deshalb auf,
                              									weil die Welle trotz des groſsen Gewichtes und der groſsen Umdrehungszahl der Walze
                              									und trotz der zu übertragenden bedeutenden Kraft nicht fest gelagert ist. Die Anordnung von Ennis
                              									läſst erwarten, daſs der Gang viel ruhiger wird; dies wäre nach verschiedenen Seiten
                              									hin ein Gewinn. Legt man die Walzenwelle in feste Lager, so wird man wohl den Kropf
                              									beweglich anordnen müssen, um denselben jederzeit in dem erforderlichen Maſse gegen
                              									die Walze anstellen zu können.
                           Holländertrog. Camille Breton in Paris (* D. R. P. Nr.
                                 									5445 vom 22. November 1878) sucht durch eigentümliche Ausbildung des Kropfablaufes
                              									eine vollkommene Mischung des Stoffes zu erzielen, so daſs alle Partien in gleicher
                              									Weiſse niedergemahlen werden, ohne ein Umrühren des Stoffes durch den Arbeiter
                              									nöthig zu machen. Fig. 16
                              									Taf. 3 gibt einen Grundriſs des Troges, dessen Kropfkante in Richtung der Linie a liegt. In Fig. 17
                              									sind 9 Querschnitte durch den Kropfablauf in Richtung der Linien b bis i dargestellt, a zeigt zunächst eine in der Mitte der Kanalbreite
                              									senkrecht stehende Wand, welche den Stoffstrom in zwei gleichgroſse Arme zerlegt;
                              									die Wand neigt sich immer weiter nach links und zeigt schon c einen geschlossenen Kanal. Verfolgt man die Querschnittsänderungen
                              									weiter, so ergibt sich, daſs durch die schraubengangförmige Windung beider Kanäle
                              									die Stofftheile, welche
                              									sich an der Auſsenwand des Troges hin bewegten, nach der Innenwand und umgekehrt die
                              									von der Innenwand nach der Auſsenwand befördert werden. Durch die Pfeile x und y in Fig. 16
                              									sind die Stoffwege angedeutet.
                           Es ist nicht unmöglich, daſs durch diese Führung des Stoffes das Rühren überflüssig
                              									gemacht wird. Es darf aber dabei auch das Bedenken nicht verschwiegen werden, daſs
                              									die Kanäle Veranlassung zum Festsetzen von Stoff geben können; sie sind schlecht
                              									zugänglich und deshalb auch schwer zu reinigen.
                           Stoffmühle, genannt Kreiselholländer, von F. Jagenberg in
                              									Remscheid (* D. R. P. Nr. 11178 vom 4. Mai 1880). Als Vorbild dieses Holländers ist
                              									ohne Zweifel die amerikanische Kegelmühle von Jordan
                              									und Eustice (vgl. Hofmanns
                                 										Handbuch der Papierfabrikation, S. 191) anzusehen. Jagenberg hat den Versuch gemacht, diese Kegelmühle so umzugestalten, daſs
                              									der Stoff wie bei dem gewöhnlichen Holländer je nach Bedarf mehr oder weniger häufig
                              									durch die Mahlvorrichtung gehen kann und daſs gleichzeitig ein Waschen möglich ist.
                              									Die Fig. 18 und 19 Taf. 3
                              									geben Aufriſs und Grundriſs dieser Stoffmühle. Das Mahlen findet statt zwischen dem
                              									mit Messern besetzten und rasch rotirenden Conus a und
                              									den in den umgebenden Mantel packetweise eingesetzten festen Messern. Der Conus ist
                              									in der Achsenrichtung verstellbar, so daſs sich der Abstand der rotirenden von den
                              									festen Messern nach Wunsch einstellen läſst. Erhält der Conus Drehung, so stellt
                              									sich in Folge der entstehenden Centrifugalkräfte und der Gestalt des Gehäuses eine
                              									von rechts nach links gerichtete Strömung des Stoffes her. Diese wird hier
                              									wesentlich gefördert durch die im Zufluſsrohr liegende Schnecke c und den als Centrifugalpumpenrad wirkenden
                              									cylindrischen Theil b der Mahltrommel. Das Gehäuse über
                              										b ist wie bei Centrifugalpumpen spiralförmig und
                              									geht in das Steigrohr d über. Die Schnecke c liefert mehr Stoff als b
                              									fortzuschaffen vermag, so daſs in der Mahlkammer ein Stauen eintritt, welches – nach
                              									Ansicht des Erfinders – ein feines und gleichförmiges Mahlen möglich machen soll.
                              									Die conische Schnecke c hat jedenfalls die Wirkung, die
                              									Bildung von Hohlräumen in der Mahlkammer so viel als möglich zu verhindern. – Der im
                              									Rohr d aufsteigende Strom gelangt in die Ventilkammer
                              										p und von da entweder durch die Rohre g1 und g2 und die offenen
                              									Kanäle h1, h2 zurück nach dem
                              									Einfallrohre k oder durch das Rohr g3 nach dem nächsten
                              									Holländer oder einem Sammelkasten. In den Kanälen h1, h2 liegen Waschtrommeln i und Sandfänge. Hier wird auch der zu bearbeitende Stoff eingetragen und
                              									Waschwasser durch die Leitungen l zugeführt.
                           Jagenberg will diese Kegelmühlen sowohl zum
                              									Halbstoffmahlen und Waschen, als zum Bleichen wie auch zum Feinmahlen verwenden und denkt sich die
                              									Anlage, wenn für jede Arbeit eine besondere Mühle verwendet wird, folgendermaſsen:
                              									Der Halbzeugholländer liefert direct in den Bleichholländer und dieser in den
                              									Ganzzeugholländer; sollte dies nicht möglich sein – welcher Fall wohl zumeist
                              									eintreten wird –, so werden zwischen die Holländer Sammelkästen eingeschaltet, aus
                              									denen die entsprechenden Mühlen selbstthätig Stoff entnehmen. Alle Holländer mit den
                              									Sammelkästen stehen in einem Geschoſs und so hoch, daſs der letzte direct in die
                              									Zeugbutte liefern kann.Es wäre interessant, zu erfahren, ob derartige Mühlen zur Aufstellung gelangt
                                    											sind und wie sich dieselben bewähren. Hofmann
                                    											gibt in seinem oben angeführten Werke an, daſs die Mühle von Jordan und Eustice
                                    											von einer gröſseren Zahl amerikanischer Papierfabriken mit Vortheil
                                    											verwendet wird. Japenberg's Construction ist
                                    											nun dieser in verschiedenen Punkten überlegen, nicht allein dadurch daſs,
                                    											wie schon erwähnt, ein Stoffumlauf hergestellt und ein Waschen ermöglicht
                                    											ist. Ein Hauptvortheil ist auch darin zu suchen, daſs die festen Messer,
                                    											welche bei der amerikanischen Construction in dem conischen Gehäuse verkeilt
                                    											sind, packetweise durch die Gehäusewand geschoben und nachstellbar sind, so
                                    											daſs man dieselben, wenn sich der Durchmesser der Walze verkleinert hat, der
                                    											Achse nähern kann und die achsiale Verschiebung der Walze dadurch auf ein
                                    											Minimum herabgezogen wird. Das letztere erscheint hier der ganzen
                                    											Construction nach nothwendig. Die Bildung von Gruppen fester Messer
                                    											erleichtert auch das Herausnehmen und Auswechseln und macht das Schleifen
                                    											möglich. Allerdings ist bei Jagenberg die Zahl
                                    											der Messer bei gleich groſsem Gehäuse bedeutend kleiner als bei Jordan und Eustice
                                    											und demgemäſs wird sich die Leistungsfähigkeit verringern. Eine solche Mühle
                                    											ist aber wohl geeignet, eine ganze Reihe von Holländern der gewöhnlichen
                                    											Ausführung zu ersetzen und wird dabei neben bedeutender Raumersparniſs auch
                                    											eine Kraftersparniſs zu erwarten sein.
                           Eine völlig neue Holländerform hat A.
                                    										Keferstein in Reudnitz bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 3538 vom 3. Januar 1878)
                              									patentirt erhalten. Diese Mahl Vorrichtung ist aber so complicirt, daſs von Seiten
                              									der Papierfabrikanten wohl kaum Neigung, dieselbe einzuführen, erwartet werden darf.
                              										Fig. 20 Taf. 3 gibt einen Grundriſs. Die cylindrische Walze steht
                              									senkrecht; auf derselben sind die Messer in Gruppen angebracht, so daſs längs der
                              									Walze gröſsere Kanäle verbleiben, welche den von oben her eintretenden Hadern das
                              									Niedersinken ermöglichen. Um diese Bewegung zu unterstützen, sind die Walzenmesser
                              									etwas zur Achse geneigt angeordnet; die gruppenweise die Walze umgebenden
                              									Grundwerksmesser a stehen dagegen senkrecht. Der
                              									Abstand zwischen Grundwerks- und Walzenmessern ist oben bei dem Eintritt des Stoffes
                              									gröſser als unten, um das Fassen zu erleichtern und eine allmähliche Zerkleinerung
                              									eintreten zu lassen. Im unteren Drittel der Walzenlänge liegen die Schneiden in zwei
                              									Cylindermänteln, die zum Zusammenfallen gebracht werden, wenn man feinmahlen will.
                              									Während der Bereitung von Halbstoff kann auch gewaschen werden. Dies ist dadurch
                              									ermöglicht, daſs die zwischen den Grundwerken gelegenen Sectoren b mit Siebblech überzogen sind und dem Schmutzwasser
                              									Austritt gewähren. Das Waschwasser tritt von oben in die hohle Walze ein und durch die in dem
                              									Mantel angebrachten und mit Siebblech überdeckten Oeffhungen bei c aus. Die Menge des Waschwassers läſst sich durch eine
                              									im Inneren der Walze liegenden und von unten stellbaren Ringschütze regeln. –
                              									Sämmtliche Grundwerkssätze und Siebsectoren sind durch Schrauben in radialer
                              									Richtung verstellbar. Die Grundwerksmesser müssen damit auf das genaueste gegen die
                              									Walze angestellt werden. Eine Gewähr dafür, daſs dies bei allen Sätzen gleichmäſsig erfolgt, ist nirgends zu finden. Die
                              									Beschaffenheit des austretenden Stoffes kann hier
                              									keinen Anhalt bieten, da die Walze von einer gröſseren Zahl von Grund werken umgeben
                              									ist. Sehr viel Schwierigkeiten dürfte auch die Lagerung der Walze verursachen; diese
                              									darf natürlich keinerlei Schwankungen der Welle oder gar ein Ausweichen aus der
                              									verticalen Richtung zulassen. Der Erfinder scheint die Schwierigkeiten allerdings
                              									gering anzuschlagen, denn er glaubt der Walze „gut die 4- bis 5 fache
                                 										Umdrehungsgeschwindigkeit“ der Walzen der gewöhnlichen Holländer geben zu
                              									können!
                           C. Th. Bischof in Wien (* D. R. P. Nr. 9781 vom 16.
                                 									December 1879) will die Feinholländer durch einen „Stoffquetscher“ ersetzen.
                              									Die feinen Fasern des Ganzzeuges sollen nicht mehr durch schneidend, sondern durch
                              									quetschend wirkende Werkzeuge gebildet werden. Der Stoffquetscher arbeitet also in
                              									derselben Weise wie die alten Stampfgeschirre. Erweist sich derselbe als genügend
                              									leistungsfähig, so wäre damit ein Schritt gethan, welcher eine Erhöhung der
                              									Festigkeit und Dehnbarkeit der Papiere zur Folge haben muſs.
                           Bischofs Stoffquetscher ist durch Fig. 21
                              									Taf. 3 dargestellt. Zur Aufnahme des Halbzeuges dient die auf 4 Rädern laufende
                              									Wanne A, welche eine hin- und hergehende Bewegung
                              									erhält. In den Boden der Wanne ist eine verzahnte Platte b eingesetzt, in welche der Zahnbogen c
                              									eingreift. Dieser schwingt um die Welle d und ruht
                              									durch sein Eigengewicht, vermehrt um den Druck zweier in den Ständern
                              									untergebrachten Schneckenfedern e, auf der
                              									Quetschplatte b. Wird die Wanne in Bewegung gesetzt, so
                              									gelangt das Halbzeug zwischen die Zähne und wird zerquetscht. Besondere Vorkehrungen
                              									zur Stoffbewegung sind nicht getroffen; die Bewegung der Wanne soll allein genügen,
                              									um alle Partien gleichmäſsig der Arbeitstelle zuzuführen. Zum Waschen des Zeuges ist
                              									eine Waschtrommel f gewöhnlicher Construction
                              									eingehängt; das Waschwasser tritt durch zur Seite der Platte b liegende, mit Siebblech abgedeckte Kanäle ein.
                           Unter den Mahlvorrichtungen sei schlieſslich noch ein von W. Kapp in Bork a. d. Lippe (* D. R. P. Nr. 3347 vom
                                 									14. April 1878) construirter Schleifapparat zum Zerfasern von Holzabfällen u. dgl.
                              									aufgeführt; derselbe besitzt einen verticalen Schleifstein mit einer Druckstelle
                              									über der Achse. Die Abfälle werden nach Aufhebung des Kolbens a (Fig. 22 und
                              										23 Taf. 3), was vom Handrade b aus
                              									geschieht, durch den Trichter c in die Preſskammer d eingeführt; die unteren Kanten der letzteren müssen
                              									hier, damit die Splitter auch so viel als möglich zerfasert werden, dicht an den
                              									Stein anstehen. Seitlich wird ein dichter Schluſs herbeigeführt durch die
                              									Holzleisten e, in welche sich der Stein einarbeitet.
                              									Die vordere und hintere Kante haben keine besonderen Schutzleisten. Erweitert sich
                              									dort der Zwischenraum, so senkt man den ganzen Preſskasten nach Lösung der Schrauben
                              										f mit Hilfe der Stellschrauben h. Das Andrücken des Preſskolbens geschieht auf die
                              									gewöhnliche Weise; erwähnt sei nur noch, daſs, um den Kolben während der Füllung der
                              									Preſskammer in höchster Stellung halten zu können, auf der oben liegenden Welle ein
                              									Sperrrad r angebracht ist, in welches eine Klinke
                              									eingelegt wird. – Grobe Steine sollen sich hier vortheilhaft verwenden lassen, weil
                              									ein groſser Theil der Splitter nach der Länge geschliffen wird. Bei dem
                              									Querschleifen geben grobe Steine bekanntlich einen dicken splitterigen Stoff.
                           
                              
                                 A. L.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
