| Titel: | Blythe's Apparat zum Imprägniren von Holz. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 61 | 
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                        Blythe's Apparat zum Imprägniren von
                           								Holz.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 5.
                        Blythe's Apparat zum Imprägniren von Holz.
                        
                     
                        
                           Nachdem der rohe Theer oder das Theeröl bei dem in Fig. 12 bis
                              										17 Taf. 5 dargestellten Apparate von J. B.
                                    										Blythe in Bordeaux (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 10423 vom 6. December 1879)
                              									zunächst aus dem Behälter A durch das Rohr a in den Oelmesser oder das Füllgefäſs B und darauf durch das Rohr b in den Oelkessel E gelangt ist, tritt Dampf
                              									aus dem Dampfkessel C durch Rohr z in den Ueberhitzer D,
                              									welcher durch eine unter dem Oelkessel befindliche Feuerung geheizt wird,
                              									durchströmt denselben und geht in überhitztem Zustande durch das Rohr c in den Spannungskasten F, von wo er in das conisch erweiterte Mundstück des Ausfluſsrohres d einströmt, während das Saugrohr e in den Oelkessel E bis
                              									nahe an den Boden desselben sich senkt. Indem der überhitzte Dampf durch den Kasten
                              										F und das Ausfluſsrohr d strömt, saugt er das Oel oder den Theer von dem Boden des Oelkessels E in den Kasten F und
                              									treibt ihn gehörig zertheilt und erhitzt in das Ausfluſsrohr d; letzteres führt in den Oelkessel E und in
                              									demselben aufwärts nach der Spitze seines Domes, wo es in ein zweites Gebläse G mündet. Hier trifft der mit Kohlenwasserstoff
                              									gemischte Dampf einen zweiten Strom überhitzten Dampfes, welcher durch das Rohr f zugeleitet wird, das Gemenge weiter zertheilt,
                              									erhitzt und es durch die Rohre g und h in jeden der Cylinder H
                              									treibt. Der Saft und andere aus dem Holz kommende Stoffe vermischen sich nun
                              									ebenfalls mit der Imprägnirungsflüssigkeit und es strömt das Gemenge durch die Rohre
                              										i, k, l und b in den
                              									Oelkessel E zurück, wo es sich von neuem mit Theer,
                              									Oel, Kohlenwasserstoffen u. dgl. mischt, um wiederum durch die Gebläse F und Q aufgenommen und
                              									zurück in die Cylinder H getrieben zu werden, wie
                              									vorhin. Der Oelkessel E wird vor einem Ueberfüllen mit
                              									Destillationsproducten, welche von den Cylindern H
                              									kommen, dadurch geschützt, daſs durch das Abfluſsrohr n
                              									die Flüssigkeit stets in normaler Höhe erhalten und alles überflüssige Material durch dasselbe
                              									nach dem Condensator 1 abgeführt wird.
                           Wenn das Holz oder anderes Material in den Cylindern H
                              									zur Genüge imprägnirt ist, so sind die Hähne der Rohre h so umzustellen, daſs der carburirte Dampf in einen anderen Cylinder der
                              									Reihe eintreten kann; der Druck in dem Cylinder H,
                              									welcher auſser Thätigkeit gesetzt werden soll, ist durch Oeffnen der Hähne in den
                              									Rohren w und o, welche in
                              									den Condensator I münden, zu entfernen. Alsdann wird
                              									der Hahn des Rohres v geöffnet und dadurch der
                              									Condensator I mit dem Cylinder H verbunden, so daſs durch den Hahn des Rohres f Dampf in das Gebläse F tritt. Durch
                              									Vermischung des Dampfes und der Gase, welche in dem Cylinder H waren, wird nun die im Condensator I
                              									befindliche Flüssigkeit durch Rohr v in den Cylinder
                              										H gedrückt. Ist letzterer zur Genüge mit dieser
                              									Flüssigkeit gefüllt, so schlieſst man die Hähne der Rohre v und o und der Dampf strömt jetzt durch das
                              									Rohr h und das mit demselben in Verbindung stehende
                              									Rohr w in den Cylinder H
                              									und übt auf die darin befindliche Flüssigkeit einen Druck aus, welcher genügend ist,
                              									um dieselbe in das Holz eindringen zu lassen. In dieser Weise fährt man fort von
                              									Cylinder zu Cylinder.
                           In Fällen, wo der Apparat auf Eisenbahnräder befestigt ist, können die Cylinder in
                              									Gruppen von drei, vier oder mehr einander gegenüber gestellt oder auf andere Weise
                              									angeordnet werden.
                           Ein Apparat letzterer Art wurde im März 1880 auf der Oesterreichischen Nordwestbahn
                              									in Betrieb gesetzt. Nach einem Bericht von J. Seidl in
                              									den Mittheilungen des Architekten- und Ingenieurvereines in
                                 										Böhmen, 1880 S. 25 wirkte das Verfahren jedoch nicht befriedigend, weil bei
                              									der kurzen Dämpfzeit die Wärme nicht tief genug in das Holz eindringt, dieses nur
                              									wenig Theeröle aufnimmt und wegen des fehlenden Austrocknens zur Trockenfäule
                              									neigt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
