| Titel: | Ueber die Herstellung von Leder. | 
| Autor: | F. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 66 | 
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                        Ueber die Herstellung von Leder.
                        Ueber die Herstellung von Leder.
                        
                     
                        
                           Zur Conservirung der Grünhäute
                              									empfiehlt W. Eitner im Gerber, 1880 S. 279 calcinirtes Glaubersalz. Die Häute verhalten sich bei
                              									der weiteren Verarbeitung besser wie gesalzene oder grüne Häute, werden in der
                              									Weiche weniger matt und gehen im Kalkäscher und auch in den Farben besser auf. Das
                              									verwendete Sulfat enthielt 0,18 Proc. freie Schwefelsäure, d.h. die dieser
                              									entsprechenden Menge Bisulfat; ein mehr Säure enthaltendes Product dürfte sich
                              									weniger empfehlen.
                           Die in Japan verwendeten GerbstoffeFarbstoffe hat J. Ishikawa (Chemical News, 1880 Bd. 42 S. 274) untersucht. Die nach
                              									Löwenthal's Methode ausgeführte Gerbstoffbestimmung mit übermangansaurem Kalium
                              									(1880 238 479) ergab folgendes Resultat:
                           
                              
                                 1)
                                 Kibushi (Galläpfel)
                                 Gerbstoffgehalt
                                 
                              
                                 
                                   Chinesische
                                   77,38 Proc.
                                 
                              
                                 
                                   Awa (1 Jahr alt)
                                   64,85
                                 
                              
                                 
                                   Minabe in Kii (2 Jahre alt)
                                   58,82
                                 
                              
                                 
                                   Kii (1 Jahre alt)
                                   60,90
                                 
                              
                                 
                                   Kii (8 Jahre alt)
                                   65,26
                                 
                              
                                 
                                   Tanyo
                                   60,44
                                 
                              
                                 
                                   Suruga
                                   65,30
                                 
                              
                                 
                                   Musashi
                                   67,70
                                 
                              
                                 2)
                                 Yasha-bushi (Früchte von Alnus firma)
                                 
                                 
                              
                                 
                                   Idzu Yashi
                                   27,53
                                 
                              
                                 
                                   Totomi
                                   25,32
                                 
                              
                                 3)
                                 Shibuki (Rinde von Myrica rubra)
                                 
                                 
                              
                                 
                                   Haibara in Totomi
                                   11,66
                                 
                              
                                 
                                   Tosa
                                   10,55
                                 
                              
                                 
                                   Loochoo
                                   14,96
                                 
                              
                                 4)
                                 Zakuro (Rinde von Pumica granatum)
                                 
                                 
                              
                                 
                                   Kii
                                   20,36
                                 
                              
                                 5)
                                 Binroji (Betelnuſs)
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                   18,03
                                 
                              
                                 6)
                                 Kashiwa Kawa (Rinde von Quercus
                                       											dendata)
                                 
                                 
                              
                                 
                                   Innere Rinde
                                     7,40
                                 
                              
                                 
                                   Aeuſsere Rinde
                                     2,64.
                                 
                              
                           Die Verwendung der Thrane in der
                                 										Gerberei bespricht eingehend W. Eitner im Gerber, 1880 S. 243 und 255. Ein heller Thran, welcher
                              									von selbst aus Seehundsspeck ausfloſs, sowie eine zweite Sorte Thran, welche durch
                              									Auskochen des Speckes mit Wasser gewonnen wurde, enthielten etwa 50 Procent eines
                              									fremden Fettes, während der durch Ausbraten erhaltene Thran nur wenig davon
                              									enthielt. Mit ersteren Thranen geschmiertes Leder harzte stark; wurden dieselben
                              									aber einige Zeit auf 290° erhitzt, so verhielten sie sich wie gewöhnlicher Thran,
                              									indem das fremde Fett theils umgewandelt, theils ausgeschieden war. Diese
                              									Beobachtungen erklären, daſs heller Thran leichter ausharzt wie dunkler (Reinheit
                              									von beiden Sorten vorausgesetzt), daſs alter abgelegener Thran besser ist als
                              									frischer, da durch die längere Lagerung wahrscheinlich dieselbe Umwandlung vor sich
                              									geht wie durch das Erhitzen, daſs endlich Robben- und Walthran von vielen Gerbereien dadurch mit
                              									bestem Erfolg angewendet werden, daſs man dieselben vor dem
                                 										Gebrauch erhitzt (auskocht). Das Auskochen des Thrans ist in vielen
                              									Gerbereien eine alt hergebrachte Sitte, welche, wie man sieht, ihre vollständige
                              									Begründung hat.
                           Von den im Handel vorkommenden Säugethierthranen sind folgende die wichtigsten:
                           Der gewöhnliche Walfischthran, den man zunächst vom
                              									Grönlandswal (Balaena mysticetus) herstellt; zumeist
                              									wird er in heller Farbe als weiſser Thran in den Handel gebracht, obschon auch davon
                              									eine gelbe und braune Sorte vorkommt.
                           Der Pottfisch- oder Cachelotthran (von Catodon macrocephalus)
                              									zeigt in gröſserer Menge eine helle orangegelbe, in dünnen Schichten eine lichtgelbe
                              									Farbe; er ist durchsichtig klar, setzt bei + 80 nadelförmige Krystalle einer festen
                              									Fettsubstanz ab; sein specifisches Gewicht ist 0,884. Beim Schmieren des Leders
                              									dringt er leicht ein, schlägt aber gern durch, kann daher nur in geringer Menge und
                              									diese nur mit Vorsicht verwendet werden.
                           Der Delphinthran, welcher hauptsächlich aus dem Specke
                              									des Grindwals (Globicephalus melas) im Norden Europas
                              									in groſsen Mengen erzeugt wird, hat eine citronengelbe Farbe, einen sehr starken
                              									Geruch, ist leichtflüssig und erstarrt erst bei niedriger Temperatur, bei + 3°
                              									scheidet er Fettkrystalle (Cetin) ab. Dieser Thran eignet sich bestens für die
                              									Sämischgerberei.
                           Der Döglingthran, aus dem Zwergwal (Balaenoptera rostrata) gewonnen, kommt nur in geringen
                              									Mengen in Handel; er ist farblos bis braun und von sehr starkem Geruch. Wie der
                              									Cachelotthran gehört er zu den schlechten Thransorten der Lederzurichterei und wird
                              									gewöhnlich zum Mischen mit anderen Thranen verwendet.
                           Die Robbenthrane, zu denen die in der Lederzurichterei
                              									beliebte Sorte, der „Dreikronenthran“, gehört, werden aus dem Specke der
                              									verschiedenen Vertreter der Ordnung der Robben, wie Ohrenrobben (Otana), Seehunde
                              										(Phoca) und Walrosse (Trichechus), aus verschiedenen Meeren gewonnen. Diese Thrane sind viel
                              									geschätzter als die Walfischthrane. Da sie ein höheres specifisches Gewicht als die
                              									Walthrane haben, liefern sie im Leder bessere Gewichtsergebnisse; da sie dickflüssig
                              									sind, schlagen sie nicht leicht durch und mischen sich auch besser mit dem Talg zu
                              									einer gleichförmigen Schmiere ab. Die Walthrane haben ferner die Eigenschaft mit der
                              									Zeit an der Luft zu einer starren Masse einzutrocknen. Für manche Zwecke wird diese
                              									Eigenthümlickeit der Walthrane mit Nutzen ausgebeutet. Bei der Verwendung dieser
                              									Thrane zur gewöhnlichen Lederschmiere kann sie aber verhängniſsvoll werden, indem
                              									nämlich dadurch das Leder steif und brüchig wird.
                           
                           Durch den Sämischproceſs wird der Walfischthran in ein dunkelrothes, braunes dickes
                              									Oel (Moëllon, reiner französischer Dégras) umgewandelt, welches Oel die Eigenschaft, an
                              									der Luft einzutrocknen, nicht mehr besitzt und sich, wie bekannt, als
                              									Lederschmiermittel vorzüglich eignet. Diese Umwandlung des Walfischthrans in ein
                              									besonders Lederschmiermittel scheint auch auf einem anderen Weg als dem der
                              									Sämischgerberei möglich zu sein. Es kommt nämlich in letzter Zeit ein
                              									Lederschmiermittel unter dem Namen Balaeneïn vor,
                              									welches von El. Trummpler in Worms stammen soll und das
                              									zum groſsen Theil aus verändertem Walfischthran besteht. Da bei diesem Product der
                              									charakteristische Geruch des Sämisch-Dégras vollständig mangelt, so wird es eben auf
                              									anderem Wege erzeugt sein. Nichts desto weniger hat es als Schmierstoff viele
                              									werthvollen Eigenschaften des Dégras und ist besonders die helle Farbe und Milde,
                              									welche es dem Leder verleiht, hervorzuheben. Vermöge ihrer Dünnflüssigkeit eignen
                              									sich die Walthrane für die Sämischgerberei besser als die Seehundsthrane, da sie
                              									leichter wie diese in die Hauptblöſse eindringen. Die französischen Chamoiserien
                              									verwenden daher mit Vorliebe die Walthierthrane.
                           Als Hauptvertreter der echten Fischthrane könnte im
                              									Allgemeinen der Stockfischthran oder Dorschthran angesehen werden, der in verschiedenen
                              									Sorten aus der Leber von Gadus morrhua gewonnen wird.
                              									Während nun früher der helle Thran durch freiwilliges Ausflieſsen des Fettes aus der
                              									Leber an der Luft und der braunblanke durch gelindes Braten der Leber über offenem
                              									Feuer hergestellt wurde, werden jetzt diese beiden Sorten durch Behandeln der Leber
                              									mit Dampf gewonnen und wird der Rest des in der Leber verbliebenen dickflüssigen
                              									Fettes durch Ausbraten über offenem Feuer erhalten. Der Dampfthran setzt beim Lagern
                              									einen bei weitem gröſseren Bodensatz ab als der ehemalige durch Rösten der Leber
                              									über freiem Feuer gewonnene braunblanke Thran, auch braucht er viel längere Zeit zum
                              									Abklären als der letztere; dagegen nähert er sich in seinen sonstigen Eigenschaften
                              									mehr den blanken als den braunblanken und braunen Thranen der alten
                              									Erzeugungsmethode. Für die Benutzung der Lederschmiermittel ist ein Auskochen
                              									desselben vor dem Gebrauch, wenn er sonst nicht gut abgelagert ist, ebenso
                              									nothwendig als bei dem Wal- und Robbenthran. Als Dorschthrane gehen im Handel auch
                              									die Thrane, welche aus der Leber anderer Schellfische gewonnen werden; ein
                              									Unterschied zwischen diesen und dem echten Dorschthran dürfte kaum obwalten.
                           Nicht unbedeutende Mengen von Gerberthran – und zwar in den Sorten weiſs, blond und
                              									braun – liefern die Häringe (Clupidae). Diese Thrane
                              									sind sehr dickflüssig, von durchdringendem Seefischgeruch und Geschmack; ihr
                              									specifisches Gewicht ist 0,927. Der Gerberthran dieser Sorte ist bräunlich
                              									orangegelb; er bleibt bei 0° noch flüssig und setzt nach einiger Zeit festes Fett
                              									ab. Beim Lager wird dieser Thran bald ranzig und zeigt nicht unbedeutend saure Reaction, was
                              									übrigens nur einen geringen Einfluſs auf die gute Eignung als Schmiermittel übt.
                           Der in italienischen und südfranzösischen Gerbereien wohl bekannte Rochenthran aus den Lebern von Trigon pastiwaca, Raja giorna, Raja clavata gleicht dem Dorschthran in den
                              									meisten Reactionen und im specifischen Gewicht. Die Rochenthrane sind sehr klar,
                              									durchsichtig, von goldgelber Farbe; im Handel unterscheidet man davon 2 Arten,
                              									nämlich den Leberthran von Gobley und den von Faucher.
                           Eine ergiebige Thranquelle ist durch den Haifischfang erschlossen. Die Leber von manchen Exemplaren wiegt an
                              										1000k und soll 800k Thran liefern. Ueber dessen Eigenschaften als Lederschmiermittel ist.
                              									noch nichts bekannt.
                           An der Ostküste Nordamerikas wird aus der Leber der Meerpricke (Petromyzon maximus) ein weniger
                              									als der Dorschthran geschätztes Fischöl gewonnen, das durchwegs in der
                              									nordamerikanischen Zurichterei verbraucht wird.
                           Die Leber des Thunfisches (Thynnus vulgaris) wird ebenfalls auf Thran versotten und zwar, wie es
                              									scheint, sowohl mittels Dampf, als durch Ausschmelzen über freiem Feuer. Die
                              									verschiedenen Thunfischerei-Gesellschaften bringen gegenwärtig ihre Thranproducte
                              									auf den Weltmarkt und suchen dieselben in den Gerbereien einzuführen, thun dies
                              									jedoch in einer recht ungeeigneten Weise, indem sie sich gegenseitig der Fälschung
                              									zeihen. Mit einer Thranprobe von Ferd. Noriller aus
                              									Roveredo konnte Eitner gröſsere Schmierversuche
                              									vornehmen, wobei sich ergab, daſs dieser Thran ebenso gute Resultate lieferte wie
                              									reiner Robbenthran. Die untersuchte Thunfischprobe scheint mittels Dampf gewonnen
                              									worden zu sein; die Farbe ist gelbbraun, das specifische Gewicht 0,9275, der Geruch
                              									ein milder nach Sardinen; er ist dickflüssig, erstarrt erst unter 0°. Eitner kann diesen Thran demnach den besten bisher in
                              									Handel gebrachten Thranen zur Seite stellen. 100k
                              									netto (Gebinde frei) kosten ab Genua 80 Franken.
                           Nach W. Eitner (Der Gerber,
                              									1880 S. 219) wirken als Lederschmiermittel blos der
                              									flüssige und der halbweiche Bestandtheil des Talges, da diese gut in das Leder
                              									eindringen können; der feste hingegen, das Stearin, dringt entweder in das Leder
                              									nicht ein und bleibt als Abstoſsfett auſsen stehen, oder wenn er durch höhere
                              									Temperatur oder mechanische Kraft (Walken) in das Leder gebracht wird, schlägt er
                              									bei manchen Ledersorten weiſs aus. Eitner hat nun eine
                              									gröſsere Anzahl Versuche ausgeführt, um festzustellen, wie viel von dem Fett der
                              									verschiedenen Talgsorten unter bestimmten Umständen von dem Leder aufgenommen wird.
                              									Es wurden Leder geschmiert mit 30 Procent des Ledergewichtes einer Schmiere, welche
                              									zur Hälfte aus einer bestimmten Dégrassorte und zur anderen Hälfte aus verschiedenen
                              									Talgsorten bestand.
                              									Getrocknet wurde je eine Partie Proben bei 20, bei 25 und bei 30°. Nach
                              									vollständiger Austrocknung wurde das Gewicht des nicht von dem Leder aufgenommenen
                              									Fettes und dessen Schmelzpunkt bestimmt. Von den verwendeten Mengen blieben folgende
                              									Procentsätze als weiſse Masse auſserhalb des Leders stehen:
                           
                              
                                 
                                 Schmelzpunkt
                                 20°
                                 25°
                                 30°
                                 
                              
                                 AbstoſsfettProc.
                                 vom Schmelz-punkt
                                 AbstoſsfettProc.
                                 vom Schmelz-punkt
                                 AbstoſsfettProc.
                                 vom Schmelz-punkt
                                 
                              
                                 Dalmatiner Talg
                                  43°
                                 93   
                                  44°
                                 75,2
                                  48°
                                 65,7
                                  49°
                                 
                              
                                 Wiener Kerntalg
                                   41,5
                                 75,6
                                 44
                                 65,0
                                   47,5
                                 60,2
                                 49
                                 
                              
                                 Russischer Talg
                                 42
                                 77,6
                                 44
                                 66,0
                                 48
                                 60,1
                                 49
                                 
                              
                                 Harttalg
                                 52
                                 99,5
                                 52
                                 98,2
                                   52,5
                                 95,4
                                 53
                                 
                              
                                 Raffinirter Talg von Wagenmann
                                 26
                                 30,3
                                 37
                                 5
                                 38
                                 Spuren
                                 –
                                 
                              
                           Nach W. Eitner (Der Gerber, 1880 S. 222) ist die Aufgabe ein schönes,
                              									egales, gut gedecktes Hellgrau in Anstrich zu färben,
                              									einer der schwierigsten Punkte der Glaçelederfärberei.
                              									Die eigentlichen Grau sind im Grund nichts anderes als hellere Töne von Schwarz und
                              									müssen wie dieses in gleicher Weise durch die Reaction von Eisensalzen auf Gerbstoff
                              									hergestellt werden. Mit diesen Mitteln stellt man, wenn von den Anilinfarben
                              									abgesehen wird, auf alle Stoffe, wie Seide, Schafwolle, Baumwolle, sowie auch auf
                              									Leder das deckende Grau her. Andere Farbstoffe dienen blos zum Abtönen oder zum
                              									Aviviren des Gerbstoff-Eisengrau, wonach das letztere die Grundfarbe, der erstere
                              									aber blos die Lasur bildet. Es ist demnach für die Hervorbringung eines jeden Grau,
                              									auch des hellen, in der Streichfärberei nothwendig, daſs die Abkochung einer
                              									Gerbstoff haltigen Substanz in der Farbbrühe mit enthalten sei und daſs der
                              									Gerbstoff dieser Substanz durch den Ueberstrich an das Eisen gebunden wird.
                              									Ligustersaft, der sehr zarte und milde Töne mit schönem Glanz in Grüngrau liefert,
                              									ist als Farbstoff ebenso unbeständig wie der Hollundersaft. Der Blauholzfarbstoff
                              									für sich als solcher verschieſst an der Luft und am Licht gleichfalls sehr schnell
                              									und hält nur besser, wenn er an Metalloxyde gebunden ist. Soll aber der
                              									Blauholzfarbstoff mit dem Metalloxyd des Ueberstriches einen deckenden Niederschlag
                              									bilden, so darf das Ueberstrichmittel nicht im
                                 										Ueberschuſs vorhanden sein. Ein schön gedecktes Grau erhält man nach Eitner auf folgende Weise: 2k,5 Erlenrinde werden mit 25l Wasser ausgekocht und schlieſslich auf 25l gebracht; weiters werden 0k,3 Fisetholz, in 3l Wasser ausgekocht, auf 3l gebracht,
                              									ferner 0k,15 Blauholz auf 11,5 Flüssigkeit
                              									gebracht. Dies alles wird gemischt, mit 30l Wasser
                              									verdünnt, schlieſslich 2l Ligustersaft zugesetzt
                              									und mit dieser Farbe 4
                              									Striche gegeben. Der Ueberstrich wird mit Eisenvitriol gegeben, von dem 1k in 600l Wasser
                              									gelöst ist. Ein Ueberstrich von Kupfervitriol in derselben Verdünnung, statt des
                              									Eisenvitriols, wird einen mehr blaugrünen Ton liefern.
                           Lederglanz. W. Eitner gibt im Gerber, 1880 S. 245 folgende Vorschrift für die Bereitung eines Glanzes
                              									für gefettete Leder, speciell schwarz genarbte und glatte Kalbfelle, Kips, Kuhleder
                              									und Roſsleder. 200g Rubinschellack werden mit 1l Spiritus von 95 Proc. in einem gut
                              									verschlieſsbaren Gefäſse an einem warmen Orte 2 bis 3 Tage unter täglichem
                              									Umschütteln stehen gelassen, bis sich derselbe gelöst hat. Ferner löst man 25g trockene Marseillerseife in 375cc erwärmtem 95procentigem Spiritus und gieſst zu
                              									der Lösung 40g Glycerin, schüttelt gut durch und
                              									bringt diese Mischung in die Schellacklösung, welche man einige Tage zuvor angesetzt
                              									hat. Damit der Glanz eine hübsche schwarze Farbe erhält, löst man 5g spirituslösliches Nigrosin in 125cc Spiritus und setzt dieses dem übrigen Gemisch
                              									zu, schlieſst sorgfältig das Gefäſs, schüttelt tüchtig durch und läſst den nun
                              									fertigen Glanz 10 bis 13 Tage an einem warmen Ort stehen, ehe man denselben in
                              									Gebrauch nimmt.
                           Chromleder. Statt der früher (1880 235 51) angegebenen Chromsalze soll man nach Ch. Heinzerling in Frankfurt a. M. (D. R. P. Kl. 28
                                 									Zusatz Nr. 10665 vom 24. December 1879) auch Chromsulfat oder Chromchlorid und statt
                              									des Alauns Chloraluminium verwenden können. Zum Schmieren der Häute soll man auch
                              									Lösungen von Wachs, Colophonium oder Walrath verwenden können, sowie die durch
                              									Behandlung von flüssigen Fetten mit 10 bis 20 Proc. Chlorschwefel erhaltene
                              									Kautschuk ähnliche Masse.
                           J. und C. Ballatschano und
                              										H. Trenk in Berlin (* D. R. P. Kl. 28 Nr. 11031 vom
                                 									10. Januar 1880) wollen die Häute mit folgenden Gerbflüssigkeiten behandeln. Zur
                              									Lösung Nr. 1 werden 20 bis 30 Th. chromsaure Thonerde in 20 bis 30 Th. Holzessig
                              									gelöst und mit Wasser auf 1000 Th. verdünnt. Zur Lösung Nr. 2 wird eine concentrirte
                              									Lösung von Weinstein mit etwas in Ammoniak gelöstem Chlornickelammonium versetzt.
                              									Die sorgfältig entkalkten Häute werden nun in ein Gemisch von 2 Th. der ersten und 1
                              									Th. der zweiten Lösung gelegt, und zwar sollen für starke Rindshäute 18 bis 21 Tage
                              									genügen. Es kann auch die erste Lösung allein für sich, oder mit nachfolgender
                              									Behandlung mit der zweiten Lösung oder einer Tanninlösung verwendet werden.
                           Fachkreise verhalten sich gegen diese Chromgerbungen ablehnend.
                           
                              
                                 F.