| Titel: | Neuerungen an selbsttätigen Riffelmaschinen für Hartgusswalzen und an Rädersehneidmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 93 | 
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                        Neuerungen an selbsttätigen Riffelmaschinen für
                           								Hartguſswalzen und an  Rädersehneidmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Oerlikoner Riffelmaschinen für Hartguſswalzen u. dgl.
                        
                     
                        
                           Die von der Werkzeug- und Maschinenfabrik Oerlikon in
                              									Oerlikon bei Zürich (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 11667 vom 8. Juni 1880) patentirte und in
                              										Fig. 9 bis 18 Taf. 8
                              									dargestellte Riffelmaschine hat den Zweck, die für Schrotstuhlungen angewendeten
                              									Hartguſswalzen mit beliebiger Riffelung zu versehen. Da der Mechanismus dieser
                              									Maschine ein genaues gleichzeitiges Riffeln von zwei bis drei Walzen gestattet, so
                              									ist die Leistungsfähigkeit derselben gegenüber den bisher überall angewendeten
                              									Riffelapparaten, namentlich für Massenfabrikation, namhaft gröſser.
                           Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sitzt am vorderen Theil quer zur Wange der Antrieb
                              									mit der Umsteuerung, wobei durch Stirnradübersetzung und Schneckentrieb der langsame
                              									Hingang der Supporte während der Arbeit und direct durch Winkelräder der schnelle
                              									Rückgang derselben bewirkt wird. Am hinteren Theile der Maschine kann von der
                              									Leitspindel aus mittels Wechselradübersetzung auf die hintere Transportwelle die
                              									rechte und durch Zusetzung eines weiteren Transporteurs die linke Schräge der
                              									Riffeln bestimmt werden. Auf der Mitnehmerspindel sitzt die Vorrichtung zur Rund
                              									Schaltung, also zur Riffeleintheilung der Walzen, welche Schaltvorrichtung auch auf
                              									selbstthätigen Räderfräsemaschinen, in Verbindung mit dem Fräsesupport, als
                              									selbstwirkende Rädertheilvorrichtung Verwendung finden kann.
                           Fig.
                                 										9 bis 12 zeigen
                              									verschiedene Ansichten, Fig. 13 die
                              									Rundschaltvorrichtung der Walze, Fig. 14 den
                              									Mitnehmer, Fig. 15 die
                              									stellbare Wellenkupplung, Fig. 16 bis
                              										18 den Supportschieber mit drehbarem Stahlhalter.
                           Die Antriebwelle a mit Stufenscheibe b überträgt die Bewegung durch die Stirnräder c (Fig. 9 und
                              										10) auf die tiefer gelegene Welle d und
                              									diese durch Schnecke e und Schneckenrad f auf die Leitspindel g,
                              									wodurch der langsame Gang der Supporte l während der
                              									Arbeit bewerkstelligt wird. Die Welle a kann ferner
                              									auch durch die Kegelräder h ihre Bewegung auf die
                              									Leitspindel g übertragen, um dadurch den schnellen
                              									Rückgang der Supporte l hervorzubringen.
                           Zwischen dem Schneckenrad f und dem Winkelrad h, welche beide lose auf der Leitspindel sitzen,
                              									befindet sich die durch die Ausrückgabel 
                              									k verschiebbare Klauenkupplung i. Die Gabel k steht mit dem Support l durch die Zugstange m
                              									mit verstellbaren Anschlägen n in Verbindung und wird
                              									vom Schlitten l so lange fortgeschoben, bis die
                              									Klauenkupplung i auſser Eingriff kommt und die Gabel
                              										k über ihren todten Punkt hinaus gelangt, wo sie
                              									dann durch den Federhebel o die Klauenkupplung i für die andere Bewegungsrichtung der Supporte zum
                              									Eingriff bringt und so eine regelmäſsige Umsteuerung hergestellt wird.
                           Von der Leitspindel g aus geht die Uebersetzung durch
                              									Wechselräder, deren Zähnezahl durch die Riffelschrägen bestimmt ist, auf die hintere
                              									Transportwelle q über. Beim Geraderiffeln der Walzen
                              									wird das Stelleisen p (Fig. 11)
                              									auſser Eingriff gesetzt und die Eintheilung der Riffelzüge auf der
                              									Rundschaltvorrichtung mit Leichtigkeit von Hand bewerkstelligt. Das Stelleisen p ist zur Verhütung der Vibration durch eine Schraube
                              										r verstellbar festgehalten. Die Welle q überträgt nun weiter durch das Winkelrad s die Bewegung auf die Wellet, durch die Schnecke u auf das Schneckenradsegment v, das auf der Mitnehmerspindel w lose sitzt.
                              									Auf dem Segment v ist das Sperrrad x angebracht, das mit einem Bolzen y fest verbunden ist, dessen Kopf zu einem Stirnrädchen
                              									ausgebildet ist. Das groſse Stirnrad z sitzt fest auf
                              									der Mitnehmerspindel w.
                           Ist nun das Segment v von der Schnecke u in Drehung versetzt, so rotirt die Mitnehmerspindel
                              										w mit dem Walzenstrang ebenfalls so lange mit, bis
                              									der Winkelhebel b1 mit
                              									seinem horizontalen Hebelarm auf die untere schiefe Ebene des verstellbaren Zapfens
                              										c1 (Fig. 13)
                              									stöſst, unter demselben weggleitet und dadurch den Zapfen a1 aus der Sperrradtheilscheibe x herauszieht, so daſs letztere sich frei drehen kann.
                              									In demselben Augenblick, wo die Theilscheibe x frei
                              									wird, kommt nun die feststehende Sperrklinke f1 (Fig. 9) zum
                              									Eingriffe mit dem Sperrrad x und wird dasselbe, da das
                              									Segment v noch weiter geht, bis zum nächstfolgenden
                              									Theilloch weiter geschaltet, wodurch der Bolzen a1 wieder einspringt und so die Walzen vor Beginn der
                              									Arbeit um einen Zahn gedreht werden. Beim Rückgange des Segmentes v gleitet der Winkelhebel b1, über die obere schiefe Ebene des
                              									Zapfens c1 weg und
                              									springt derselbe, durch Spiralfedern beeinfluſst, wieder in seine bestimmte
                              									Mittelstellung zurück.
                           Der Arm d1 (Fig.
                                 										9 und 10) ist auf
                              									dem Lagerdeckel e1
                              									verstellbar, um die verschiedenen Wege durch kürzere oder längere Sperrradzähne
                              									reguliren zu können. Die Zähnezahl des Sperr- und Theilrades x wird durch die Riffelzahl der Walze bestimmt und es ändert das Rad
                              									seinen Durchmesser nie, wohl aber seine Theilung.
                           Die Construction der Walzensetzstöcke, der Mitnehmer (Fig. 14)
                              									und die Wellenkupplung (Fig. 15)
                              									gestatten, Walzen mit verschiedenen Durchmessern sehr rasch ein- und
                              									auszuspannen.
                           
                           Damit beim Rückgang der Supporte die Stähle auſser Eingriff sind, ist der Stahlhalter
                              										g1 (Fig. 16 bis
                              										18) drehbar um den Bolzen h1 angeordnet. Stöſst also der Stahlhalter g1 an den vorderen
                              									Anschlag k1, so dreht
                              									sich g1 um h1, und der Hebel l1 klappt durch
                              									Federandruck zwischen den Stahlhalter g1 und die Schlittenwand. Umgekehrt trifft auf dem
                              									Rückwege der Hebel l an den mittleren Anschlag k1 an, so wird der
                              									Hebel wieder hinausgedrückt und der Stahlhalter g1 kehrt unter dem Einfluſs einer starken Feder in
                              									seine vorige Lage zurück. Alle beweglichen Stahlhalter g1 der Supporte sind durch Zugstange m1 fest mit einander
                              									verbunden.
                           Da die Arbeitstähle dieser Maschine der groſsen Beanspruchung wegen der Abnutzung
                              									sehr unterworfen sind, so hat man, um bei mehrmaliger Stahleinspannung auf ein und
                              									derselben Walze den frisch geschliffenen Stahl wieder genau in die schon
                              									zurückgelegte Riffelung einstellen zu können, auf Seite der Walze im Grunde des
                              									Stahlhalters g1 die
                              									Keilschraube i1 zur
                              									Hebung und Senkung des Stahles angebracht. Die Supporte l mit Zugstange m1, sowie die Setzstöcke sind beliebig gegen einander zu verstellen, so
                              									daſs die Walzen verschiedener Länge auf dieser Maschine geriffelt werden können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
