| Titel: | Neuerungen an Postkistenverschlüssen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 102 | 
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                        Neuerungen an Postkistenverschlüssen.
                        Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 9.
                        Neuerungen an Postkistenverschlüssen.
                        
                     
                        
                           Der von K. Schild in Wien (* D. R. P. Kl. 81 Nr. 12083
                              									vom 17. Juni 1880) patentirte Verschluſs hat die Eigenthümlichkeit, durch ein einziges Siegel
                              									gesichert werden zu können. In dem Kästchen A (Fig.
                                 										18 und 19) wird
                              									der mit Falz und Nuth versehene Rahmen B befestigt, in
                              									welchen der Deckel G geschoben ist. Bei geschlossenem
                              									Deckel deckt sich ein Loch o in diesem mit einem Loch
                              										o1 des Rahmens B, so daſs nun durch Deckel und Rahmen mit Leichtigkeit
                              									eine Schraube D gezogen werden kann. Ein Ring d an dieser Schraube erleichtert das Einziehen, worauf
                              									er in eine Vertiefung des Deckels e gelegt wird.
                              									Schlieſslich kann durch ein einziges Siegel die Schraube sammt dem Ring gedeckt und
                              									auf diese Weise unbefugtes Oeffnen des Deckels gehindert werden. Will man das
                              									Eindringen von Siegellack in die Oeffnungen o und e verhüten und so das Oeffnen des Kistchens nach
                              									Abnehmen des Siegels erleichtern, so empfiehlt es sich, auf die Schraube ein
                              									Papierblättchen vor dem Siegeln zu legen.
                           Eine Vereinfachung dieses Verschlusses, welcher von F.
                                    										Karfunkelstein in Berlin (* D. R. P. Kl. 81 Nr. 12846 vom 20. Mai 1880)
                              									patentirt wurde, ist beistehend abgebildet. Der Schiebdeckel a ist mit der Leiste b versehen, die
                              									Kistenwand f mit der Leiste c. Beide Leisten haben übereinstimmende Löcher, in welche in geschlossenem
                              									Zustande der Kiste der Stöpsel d gesteckt und darin
                              									versiegelt wird. Eine um den Stöpsel gebundene Schnur erleichtert das Herausziehen
                              									desselben.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 240, S. 103
                              
                           Ein anderer Verschluſs, welcher ebenfalls die wiederholte Verwendung ein und
                              									derselben Kiste ohne Verschnürung und Vernagelung gestattet, rührt von Jos. Fischer in Berlin (* D. R. P. Kl. 81 Nr. 12021 vom
                                 									7. Februar 1880) her. An dem eingeschobenen Kistendeckel ist mittels Blattfeder b (Fig. 20
                              									Taf. 9) ein Pfropfen a befestigt, welcher mit dem
                              									freien Ende in ein Loch des Deckels ragt und sich bei geschlossenem Deckel und
                              									ungespannter Feder gegen die Kistenstirnwand legt, also das Herausziehen (Oeffnen)
                              									des Deckels hindert. Dies ist erst möglich, wenn der Pfropfen a mit Hilfe der an ihm befestigten Schnur – oder
                              									Kettenschleife f empor gezogen wird. Nach dem
                              									Schlieſsen des Deckels schnappt der Pfropfen wieder hinter die Kastenstirnwand ein;
                              									die Schleife f wird dann in die Aussenkung d gelegt und durch das Siegel bedeckt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
