| Titel: | Repetirgewehr von F. v. Dreyse in Sömmerda. | 
| Autor: | F. H. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 103 | 
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                        Repetirgewehr von F. v. Dreyse in
                           								Sömmerda.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 9.
                        v. Dreyse's Repetirgewehr.
                        
                     
                        
                           Diese in Fig. 21 bis
                              										24 Taf. 9 dargestellte Repetirvorrichtung (* D. R. P. Kl. 72 Nr. 9864 vom
                              									26. September 1879) kann an jedem Gewehre mit Cylinderverschluſs angebracht werden; es
                              									zeigen Fig. 21 die
                              									obere Ansicht des geschlossenen Gewehres, Fig. 22 den
                              									Horizontalschnitt, Fig. 23 den
                              									Verticalschnitt des Magazins und Fig. 24 den
                              									Längsschnitt und die Ansicht des Verschluſskopfes.
                           Das Magazin L besteht aus einer rechts neben dem Laufe
                              									angebrachten Röhre, in welcher die Patronen hinter einander liegen; dieselbe ist
                              									vorn geschlossen, reicht nach hinten über die rückwärtige senkrechte Fläche des
                              									Laufes und Hülsenkopfes um die Länge einer Patrone hinaus und ist neben der
                              									Patroneneinlage der Hülse dieser zugekehrt, an der oberen Seite zur Hälfte
                              									ausgespart. Das Magazin nimmt im Innern einen cylindrischen Schieber l auf, gegen dessen vordere Fläche die die Patrone nach
                              									hinten drückende Spiralfeder l1 sich stützt. Auf der oberen Fläche des Magazins
                              									ist mittels einer durch ihr vorderes Ende hindurchgehenden Schraube eine Feder M befestigt, welche nach hinten an der unteren Seite
                              									keilförmig verläuft und mit einer Nase m versehen ist;
                              									letztere tritt durch eine Oeffnung in das Magazin und legt sich hinter den Bodenrand
                              									der hintersten Patrone, wodurch sowohl diese als sämmtliche andere Patronen im
                              									Magazine zurückgehalten werden.
                           An der rechten Seite des Verschluſskopfes F ist in einem
                              									schwalbenschwanzartigen Ausschnitte desselben der Auslöser N befestigt. Derselbe tritt in den hinteren Ausschnitt der Magazinröhre
                              									und verschlieſst diese hier. In einem Längsschlitze desselben ist der keilförmige
                              									Hebel n angebracht, welcher um eine horizontale
                              									Schraube in senkrechter Richtung drehbar ist und durch eine Schleppfeder n1 in seinen
                              									verschiedenen Stellungen fixirt wird. Endlich befindet sich in dem Verschluſskopfe
                              									und zwar in seinem unteren linksseitigen Theile der Länge nach eine cylindrische
                              									Bohrung zur Aufnahme des Auswerfers mit seiner Spiralfeder. Nach rückwärts wird
                              									diese Bohrung durch einen hinter dem Verschluſskopfe eingeschalteten Ring
                              									geschlossen, gegen welchen sich die Spiralfeder stützt.
                           Ist das Magazin geladen und soll die Waffe als Repetirgewehr wirken, so wird der
                              									Hebel n nach vorn gelegt. Bei dem Vorschieben des
                              									Verschluſscylinders tritt der Hebel n alsdann unter das
                              									hintere Ende der Feder M, hebt diese, befreit die
                              									hintere Patrone von der Federnase m und kann diese nun
                              									bis gegen den Auslöser N zurückgleiten. Bei dem Oeffnen
                              									also Zurückführen der Kammer entfernt der Auszieher die abgeschossene Patronenhülse
                              									aus dem Laufe und, sobald letztere so weit aus demselben zurückgetreten ist, daſs
                              									sie den Lauf verlassen hat, tritt der Auswerfer in Thätigkeit. Derselbe wird von
                              									seiner Spiralfeder vorgetrieben, die Hülse überschlägt sich in Folge des einseitig
                              									auf ihren Boden ausgeübten Druckes, dreht sich um den Auszieherhaken und wird
                              									ausgeworfen. Gleichzeitig mit dem Zurückziehen des Verschluſscylinders ist auch der
                              									Auslöser und die Patrone
                              									zurückgegangen. Bei vollendeter Rückwärtsbewegung des Verschluſscylinders liegt
                              									diese neben der Patroneneinlage und eine geringe Drehung des Gewehres veranlaſst die
                              									Patrone, in die Hülse zu fallen. Sobald bei der Rückwärtsbewegung der Hebel n unter der Feder M
                              									hinweggeglitten ist, geht deren hinteres Ende nieder, ihre Nase m tritt wieder in die Magazinbohrung und verhindert das
                              									Heraustreten der folgenden Patrone.
                           Soll das Gewehr als Einzellader benutzt werden, so wird der Hebel n um seine Schraube gedreht und nach hinten
                              									niedergelegt. Beim Vorschieben kann derselbe alsdann die Feder M nicht heben; somit verharren bei dem Oeffnen und
                              									Schlieſsen des Verschluſscylinders die Patronen, durch den Ansatz m gezwungen, auf ihrem Platze im Magazin. Um letzteres
                              									zu laden, legt man den Hebel n ebenfalls zurück, öffnet
                              									das Gewehr und schiebt eine Patrone nach der anderen in die Röhre; ein
                              									Herausspringen wird hierbei durch den Ansatz m
                              									verhindert.
                           
                              
                                 F. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
