| Titel: | Dampfmaschine von Fr. Weiss in Hof. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 170 | 
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                        Dampfmaschine von Fr. Weiſs in Hof.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 14.
                        Fr. Weiſs' Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 7 Taf. 14 dargestellte Construction des Cylinders und Kolbens einer
                              									Dampfmaschine von Fr. Weiſs in Hof (* D. R. P. Kl. 14
                              									Nr. 10315 vom 12. Februar 1880) hat den Zweck, den Dampf während seiner Wirkung im
                              									Cylinder Wärme zuzuführen. Der Gedanke, auf diese Weise bei gegebener Kesselspannung
                              									eine erhöhte Leistungsfähigkeit der Maschine zu erzielen, darf wohl als ein
                              									glücklicher bezeichnet werden; ob auch die gewählte Ausführungsform günstige
                              									Resultate ergeben wird, mag vorläufig unentschieden bleiben.
                           An den Dampfcylinder C ist ein zweiter als Ueberhitzer
                              									dienender Cylinder U angehängt, welcher von den
                              									Feuergasen umspült wird. Der Kolben ist zu einer groſsen Dampfkammer K ausgebildet, in welche der frische Kesseldampf durch
                              									das Rohr R eintritt und die zugleich Schutz gegen eine
                              									zu groſse Erhitzung bieten soll. Aus dieser Kammer K
                              									gelangt der Dampf durch das Einlaſs- und Expansionsventil F, welches mittels der Stange T von auſsen
                              									bewegt wird, unter den Kolben, um, nachdem er expandirt und der Kolben am oberen
                              									Ende seines Hubes angelangt ist, durch die Ausströmventile A und A1 in
                              									die freie Luft oder in einen Condensator zu entweichen. Das untere Ende des
                              									feststehenden Rohres R bildet einen kleinen
                              									Gegenkolben, welcher in dem im Kolben befindlichen Rohre D geführt wird. Hierdurch wird die Maschine, die sonst einfach wirkend
                              									sein würde, zu einer doppelt wirkenden, und zwar kommt für den Kolbenaufgang die
                              									Differenz der beiden Kolbenquerschnitte, für den Abwärtsgang der Querschnitt des
                              									kleinen Kolbens allein als Druckfläche in Betracht. Da erstere nur bis zum Schluſs
                              									des Ventiles F, letzterer während des ganzen
                              									Kolbenhubes mit Volldruck belastet ist, so hängt das Verhältniſs der während des
                              									Aufganges geleisteten Arbeit zu der während des Niederganges geleisteten auſser von dem
                              									Verhältniſs der Kolbenflächen auch von dem Füllungsgrade ab, auſserdem aber auch von
                              									dem Grade der Ueberhitzung des Dampfes, da diese hauptsächlich erst nach dem
                              									Austritt aus dem Ventil V stattfindet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
