| Titel: | Ueber Neuerungen an Schraubensicherungen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 174 | 
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                        Ueber Neuerungen an
                           								Schraubensicherungen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 15.
                        (Patentklasse 47. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								237 * S. 182.)
                        Ueber Neuerungen an Schraubensicherungen.
                        
                     
                        
                           Von Schraubensicherungen, bei welchen die Unterlegscheibe das Versicherungsglied
                              									entweder selbst bildet, oder diesem als Stütze dient, sind zwei zu erwähnen.
                           H. Köttgen in Bergisch-Gladbach (* D. R. P. Nr. 10907
                                 									vom 25. Februar 1880) wendet gezahnte Unterlegscheiben an (Fig. 1 und
                              										2 Taf. 15), welche zur Sicherung ihrer Lage mit einer Nase b versehen sind. Ist die Mutter angezogen, so wird
                              									einer der passend gelegenen Lappen a der Scheibe
                              									aufgebogen und an die Mutternfläche gedrückt. Die Lappen brechen bei oftmaligem
                              									Aufbiegen und Zurückbiegen allerdings ab; ihre groſse Zahl erlaubt jedoch trotzdem
                              									das wiederholte Benutzen der Unterlegscheibe.
                           Lenz und Schmidt in Berlin (* D. R. P. Nr. 10235 vom 10.
                                 									Deeember 1879) versehen die Unterlegscheibe mit aufgehauener Unterfläche (Fig. 3 Taf.
                              									15) und mit einem Lappen, in welchen eine kleine Kopfschraube c geschraubt werden kann. Die Unterlegscheibe muſs so
                              									gestellt sein, daſs sich nach dem Anziehen der Mutter eine ihrer Flächen vor dem
                              									Schraubenloch des Scheibenlappens befindet. Der Kopf des hierauf eingeschraubten
                              									Sicherungsschräubchens legt sich an die Mutter an und hindert deren Drehung. Der
                              									Drehung der Unterlegscheibe wirkt die Reibung zwischen ihrer aufgehauenen
                              									Unterfläche und der Unterlage entgegen. – Statt des Sicherungsschräubchens kann zum
                              									Feststellen der Mutter auch ein Keil c in Anwendung
                              									gebracht werden (vgl. Fig. 4),
                              									welcher zwischen die Mutternfläche und eine Nase an der Unterlegscheibe getrieben
                              									wird.
                           Der unmittelbaren Sicherung der Mutter auf dem Bolzen mittels
                              									Keil hat P. Delpech in Maubeuge, Frankreich (* D. R. P.
                                 									Nr. 10240 vom 4. Januar 1880) die aus Fig. 5 bis
                              										7 Taf. 15 ersichtliche Form gegeben. Die Mutter ist mit mehreren sich von
                              									oben nach unten verjüngenden Einschnitten, der Bolzen mit einer Nuth n und Zahnausschnitt z
                              									versehen. Wenn einer der Mutterneinschnitte die Bolzennuth deckt, wird die
                              									zweischenklige Feder f in diese geschoben, bis deren
                              									Nase e in den Einschnitt z
                              									des Bolzens einschnappt. Vermöge des Querschnittes der Mutternkerben und der Feder
                              									kann nach dem Einschieben der letzteren die Mutter wohl noch weiter angezogen
                              									werden, aber sich nicht zurückdrehen; letzteres ist erst nach dem Herausziehen der
                              									Feder möglich, was sich nach dem Zusammendrücken ihrer beiden Schenkel leicht
                              									bewerkstelligen läſst.
                           Sehr einfach ist die vom Scientific American, 1880 Bd.
                              									43 S. 386 mitgetheilte Atwood'sche Schraubensicherung.
                              									Die sechsseitige Mutter wird von oben her mit einem Einschnitt (Fig. 8 Taf.
                              									15), an der Unterfläche aber mit einer zu diesem Einschnitt parallelen
                              									muldenförmigen Vertiefung versehen, so daſs neben derselben zwei ebene dreiseitige
                              									Flächen hervortreten. Auf diese Flächen stützt sich die Mutter und sucht sich beim
                              									Anziehen oben zusammenzubiegen, wodurch sie auf dem Bolzen festgeklemmt wird.
                              									Vierseitige Muttern erhalten zwei Einschnitte (Fig. 9) und
                              									eine dementsprechende Aushöhlung ihrer Unterfläche.
                           Auch H. Chapman in Paris (* D. R. P. Nr. 12348 vom 27.
                                 									Januar 1880) wendet gespaltene Schraubenmuttern an. Dieselben sind auf die Spalthöhe
                              									angedreht (Fig. 10
                              									Taf. 15), so daſs sie sich nach oben verjüngen und die zwischen den Spalten stehen
                              									bleibenden Lappen federn. Diese Lappen werden etwas nach einwärts gebogen – in der
                              									Weise, wie J. F. Wiles (1879 231 * 411) seine seitlich eingeschnittenen Muttern herrichtet –, federn
                              									dann beim Aufschrauben der Mutter nach auſsen und bringen durch den Druck, welchen
                              									sie in Folge dessen auf das Gewinde üben, die zur Sicherung erforderliche Reibung
                              									hervor.
                           
                           Endlich ist noch die für Eisenbahnzwecke berechnete Sicherung von
                              										J. Cowdy in London (* D. R. P. Nr. 10229 vom 7.
                                 									November 1879) zu erwähnen, welche lediglich darin besteht, daſs die Mutter an ihrer
                              									Unterfläche mit 1 bis 3 vorspringenden Zähnen versehen wird, während der übrige
                              									Theil der Fläche eben bleibt. Dadurch wird beim Anziehen der Mutter der Bolzen etwas
                              									umgebogen, also auch die Reibung zwischen ihm und der Mutter erhöht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
