| Titel: | Steinsäge von E. C. Pfaff in Chemnitz. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 183 | 
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                        Steinsäge von E. C. Pfaff in
                           								Chemnitz.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 15.
                        Pfaff's Steinsäge.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 21 und 22 Taf. 15
                              									in 2 Ansichten dargestellte Maschine (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 4100 vom 25. Mai 1878)
                              									bezweckt, die menschliche Kraft in bequemer und wirkungsvoller Weise auf eine
                              									Steinsäge zu übertragen und das bisher zumeist nur mit Handsägen oder durch Sprengen mittels Keil
                              									bewerkstelligte Zerlegen von Steinblöcken durch einen einfachen Mechanismus
                              									verrichten zu lassen. Der Betrieb der Maschine ist jedoch nicht auf die Hand allein
                              									angewiesen, sondern, da in den meisten Steinbrüchen oder da, wo Steine zur
                              									Verarbeitung gelangen, gewöhnlich auch thierische Kräfte zur Verfügung stehen, es
                              									ist auch die Einrichtung zum Betriebe mittels eines Göpels angebracht;
                              									erforderlichen Falles kann, da auf der Antriebwelle Los- und Festscheibe sitzen,
                              									auch Elementarkraft zur Verwendung gelangen.
                           Das Werkstück A ist auf einem über Schienen laufenden
                              									Wagen B befestigt, auf welchem es entweder nur an den
                              									Auſsenseiten bearbeitet, oder mittels mehrerer Schnitte in einzelne Platten zerlegt
                              									werden kann. Die Sägeblätter sind im Sägenrahmen C
                              									eingespannt, welcher an Ketten D hängt, dessen Gewicht
                              									durch eine aus einzelnen Theilen bestehende Gegenlast E
                              									regulirt werden kann. In der Zeichnung ist dieser Rahmen in seinem tiefsten Stand,
                              									nachdem er also den Steinblock bereits durchschnitten hat, angenommen. Durch
                              									verticale Führungsgeleise F, welche stellbar sind und
                              									in dem Maſse, als sie sich abnutzen, nachgerückt werden können, ist eine genaue
                              									Bewegung des Sägenrahmens C in der Breitenrichtung
                              									erzielt. Mittels zweier Laschen G und einer zwischen
                              									diesen befindlichen Rolle H ist dieser Rahmen mit einem
                              									vertical hin – und herschwingenden Pendelbaum J derart
                              									in Verbindung gesetzt, daſs, wenn letzterer durch die an seinem unteren Theile
                              									angeschlossene Zugstange K, durch die Hebel L, M, N und die Zahnräder O,
                                 										P eine oscillirende Bewegung erhält, ersterer mit den in ihm eingespannten
                              									Sägen eine zertrennende Wirkung auf das Arbeitstück ausübt. Der Sägenrahmen C kann hierbei vollständig frei sich vertical abwärts
                              									bewegen und zwar in dem Maſse, als es während des Schneidens die Gröſse des
                              									Gegengewichtes bezieh. der Widerstand des zu schneidenden Materials gestattet; es
                              									ist hierbei der Rolle H, welche in dem langen Schlitz
                              									des Pendelbaumes gleitet, keinerlei Widerstand entgegengesetzt. Die Sägenblätter Q, welche der Rahmen C
                              									tragt, werden ebenso in diesem eingesetzt, wie es bisher bei den Steinsägen üblich
                              									war, nämlich mittels Kloben R und Keilen S. Diese Sägeblätter selbst sind ohne Zähne und
                              									verrichten ihre Arbeit als Sägen nur durch Anwendung von scharfem Quarzsand, welcher
                              									während des Schneidens in die Schnittfugen geworfen und durch einen oder mehrere
                              									Wasserstrahlen naſs gehalten wird.
                           Um ein Göpelwerk zum Betrieb zu verwenden, wird dessen Welle T, je nachdem es die räumlichen Verhältnisse erfordern, rechts oder links
                              									an einem Ende der nahe dem Fuſsboden befindlichen und in beiden Gestellwänden
                              									gelagerten Welle V durch ein Universalgelenk W angeschlossen und durch ein auf dieser Welle
                              									sitzendes und in das darüber liegende Zahnrad O
                              									eingreifendes Getriebe X eine Verbindung mit dem oben erwähnten
                              									Mechanismus erzielt. Die auf der Schwungradwelle Y
                              									befindlichen Fest- und Losscheiben Z dienen zum
                              									Betriebe dieser Maschine durch Elementarkraft.
                           Diese Maschine schneidet weit schneller, als dies durch Handsägen möglich ist, und
                              									liefert bei jedem Schnitt zwei ebene Schnittflächen, welche weit weniger Nacharbeit
                              									als durch Sprengen entstandene Bruchflächen erfordern, vielmehr fast ohne
                              									nennenswerthe Nacharbeit zum Anreiſsen etwaiger Profile o. dgl. geeignet sind;
                              									endlich ist mit dieser Steinsäge das Schneiden von Platten in den schwächsten
                              									Dimensionen möglich und der Schnittverlust, d.h. die Breite der Schnittfugen, weit
                              									geringer als beim Trennen nach anderer bisher üblicher Weise. Ihre Dimensionen
                              									gestatten das Zerlegen von Steinblöcken bis 2m,5
                              									Länge, Im Breite und 1m Höhe.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
