| Titel: | Behne's Dreicylindermaschine. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 250 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Behne's Dreicylindermaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        Behne's Dreicylinderdampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Die zu der Klasse der sogen. Boxmaschinen gehörige Dreicylindermaschine von A. Behne in Firma Behne und
                                 										Hertz in Harburg (* D. R. P. Kl. 14 Zusatz Nr. 10496 vom 10. Januar 1880
                              									und Nr. 11885 vom 22. Mai 1880, vgl. 1880 236 * 94) ist ihrer Steuerung wegen
                              									bemerkenswerth. Die Figuren 1
                              									bis 7 Taf. 20 zeigen die neueste Anordnung (D. R. P. Nr. 11885). Die drei
                              									Kurbeln der Maschine sind wie gewöhnlich um 120° gegen einander versetzt, ebenso die
                              									Mündungen der drei über den Cylindern parallel neben einander liegenden Dampfkanäle
                              										k im Hahngehäuse (vgl. Fig. 4). G ist ein stetig rotirender kegelförmiger
                              									Vertheilungshahn, welcher auf seinem Umfange vier Kanäle zeigt. Zwei gegenüber
                              									liegende derselben, in Fig. 2 mit
                              										E bezeichnet, münden getrennt in der flach
                              									hohlkegelförmigen oberen Fläche (vgl. Fig. 3), auf
                              									welcher ein Expansionshahn H ruht, während die beiden
                              									andern A sich vereinigen und nach den in der untern
                              									Verlängerung des Hahnes angebrachten Ausströmungsöffnungen o führen. Der Hahn hat somit halb so viel Umdrehungen wie die Kurbelwelle
                              									zu machen, damit während jeder Umdrehung der letzteren jeder der Kanäle k einmal mit einem der Einströmungskanäle E und einmal mit einem der Ausströmungskanäle A zusammentrifft.
                           Der Expansionshahn H, welcher beim normalen Gange der
                              									Maschine in Ruhe bleibt, behufs Veränderung der Füllung aber mittels der Kurbel v von Hand oder durch einen Regulator verstellt werden
                              									kann, hat entsprechend den drei Kanälen k drei
                              									Oeffnungen (Fig. 7),
                              									welche abwechselnd mit den verhältniſsmäſsig schmalen Mündungen E1 (Fig. 3)
                              									zusammenfallen. Der Dampf tritt oberhalb des Hahnes H
                              									in das Hahngehäuse ein. Fig. 6
                              									stellt einen Querschnitt durch die Spindel des Hahnes G
                              									mit der untern Ansicht desselben dar.
                           Behufs Umsteuerung ist die Hahnspindel mit der Achse des treibenden Rades nicht fest
                              									verbunden, sondern wird durch einen einseitig anliegenden Anschlag mitgenommen. Die
                              									Umsteuerung erfolgt in bekannter Weise durch relative Drehung der beiden Achsen um
                              									90° – δ gegen einander (δ = Voreilungswinkel) und
                              									entsprechende Einstellung des Expansionshahnes. – Da in der Berührungsfläche der
                              									beiden Hähne die Abnutzung am Umfange gröſser ist als in der Mitte (ähnlich wie bei
                              									Scheibenhähnen oder sogen. Kreisschiebern), so ist hier ein dichter Abschluſs schwer
                              									zu erhalten; doch wird dies kaum von wesentlichem Belange sein. Bei der ersten
                              									Anordnung (D. R. P. Nr. 4687, vgl. 1880 236 * 94) fehlt der Expansionshahn, bei der
                              									zweiten (* D. R. P. Nr. 10496) ist er als Hohlcylinder über den gleichfalls
                              									hohlcylindrischen Aufsatz des Vertheilungshahnes gestülpt; die Schlitze befinden
                              									sich in der Mantelfläche.
                           Im Allgemeinen dürfte die ganze Construction wohl recht zweckmäſsig genannt werden.
                              									Hinsichtlich seiner Wirkungsweise hat der Hahn übrigens Aehnlichkeit mit dem
                              									Steuerhahn der Dingler'schen Maschine auf der Wiener
                              									Weltausstellung (vgl. 1873 210 * 1. 251. 1874 213 * 273).
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
