| Titel: | Cylinderlose Dampfmaschine von O. Meissner in Chemnitz. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 251 | 
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                        Cylinderlose Dampfmaschine von O. Meiſsner in
                           								Chemnitz.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        O. Meiſsner's cylinderlose Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Die Eigenthümlichkeit dieser in Fig. 8 und
                              										9 Taf. 20 abgebildeten Dampfmaschine (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 12434 vom 11.
                              									Juli 1880) soll einestheils in der Vermeidung des Cylinders, anderntheils in der
                              									damit erreichten Einfachheit und Billigkeit des ganzen Mechanismus bestehen.
                           Der Dampfkolben, in Form eines doppelt conoidischen Hohlkörpers mit einer Scheidewand
                              									und zwei Rohrstutzen, wird zwischen Gleitbacken geführt. Der untere Gleitbacken
                              									sitzt am Rahmen, während der obere Gleitbacken sich in einem bockartigen Gestell
                              									befindet, das noch zur Aufnahme der Dampfkanäle sowie zum Tragen des Schieberkastens
                              									bestimmt und ebenfalls am Rahmen befestigt ist.
                           
                           Die Ueberführung des Dampfes an den Kolben erfolgt durch zwei Rohrstücke, welche
                              									einerseits mit den Dampfkanälen in Verbindung stehen, andererseits in die
                              									Rohrstutzen des Kolbens ragen, wo sie durch Stopfbüchsen abgedichtet sind. Mittels
                              									dieser teleskopartigen Rohrverbindung kann der Dampfkolben bei dampfdichter Liderung
                              									noch leicht verschoben werden.
                           Was den Steuerungsmechanismus anbelangt, so ist derselbe in der gewöhnlichen Weise
                              									ausgeführt. Zur Uebertragung der Kolbenkraft an die Kurbel dient eine gegabelte
                              									Pleuelstange, welche an zwei seitliche Zapfen an der Kolbenscheidewand angelenkt
                              									ist.
                           Die Maschine ist zwar sehr compendiös zusammengestellt; ihre Construction beruht aber
                              									auf der falschen Ansicht, daſs die ganze Kolbenfläche als Druckfläche in Wirkung
                              									kommt, während doch nur der Rohrquerschnitt als wirksame Druckfläche in Rechnung zu
                              									bringen ist. Die Ausbildung der Rohrenden zu trichterförmigen Erweiterungen hat also
                              									gar keinen Sinn.
                           
                        
                     
                  
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