| Titel: | Hydrant mit selbstthätiger Entwässerung. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 256 | 
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                        Hydrant mit selbstthätiger
                           								Entwässerung.
                        Mit einer Abbildung auf Tafel 21.
                        Hydrant mit selbstthätiger Entwässerung.
                        
                     
                        
                           Wie früher (1881 239 * 435) bemerkt, ist ein Haupterforderniſs jeder selbstthätigen
                              									Entwässerungsvorrichtung, daſs der Entwässerungskanal geschlossen ist, bevor der
                              									Wasserdurchgang frei wird. Diesem Umstände scheint die selbstthätige
                              									Entwässerungsvorrichtung für Wasserpfosten (Hydranten) der Gesellschaft der Ludwig von Roll'schen Eisenwerke in Clus bei Balsthal, Schweiz (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 12507 vom 6. Juni 1880) vor allen Dingen genügen zu
                              									wollen. Dieselbe gehört zu jenen Apparaten, bei denen das abflieſsende Wasser nicht
                              									in einem Behälter gesammelt wird, sondern ins Erdreich abgelassen wird, um sich dort
                              									zu verlaufen.
                           Damit man beim Verstopfen der Entwässerungsöffnung nicht jedesmal den Hydranten
                              									ausgraben muſs, sind hier zwei oder mehrere Oeffnungen a,
                                 										b (Fig. 2 Taf.
                              									21) angebracht, von denen jedoch stets nur eine (b) in
                              									Thätigkeit ist, während die andere (a) in allen
                              									Höhenlagen des Ventiles c verschlossen bleibt. Verstopft sich nun z.B. die Oeffnung
                              										b, so wird, nachdem die Stellschraube d ausgelöst ist, das Ventil c so weit gehoben, bis das lose mit ihm verbundene Ventil e an der Unterseite des Sitzes anliegt, wo dasselbe
                              									dann durch den Wasserdruck angepreſst wird. Jetzt kann der Deckel abgenommen und das
                              									Ventil c (wenn nur zwei Entwässerungsöffnungen
                              									vorhanden sind) um 180° gedreht werden, so daſs nun die Oeffnung a zur Wirkung kommt. Bei der üblichen
                              									Ventilconstruction ist es unvermeidlich, daſs während des Oeffnens und Schlieſsens
                              									oder bei unvollständig geöffnetem Ventil Wasser unter Druck aus der Leitung durch
                              									die Entwässerungsöffnung ins Erdreich gepreſst wird. Um diesem Uebelstande zu
                              									begegnen, erhält das Ventil c an der Unterseite eine
                              									fest mit ihm verbundene Platte o, welche wie ein Kolben
                              									schlieſsend in den Ventilsitz hineingreift.
                           Die Höhe dieser Platte ist so bemessen, daſs die Entwässerungsöffnung geschlossen
                              									sein muſs, wenn der Wasserdurchgang offen ist. Aus diesem Grunde ist es auch
                              									zulässig, die Entwässerungsöffnungen gröſser zu machen als sonst, also die Gefahr
                              									des Verstopfens noch zu vermindern.
                           
                        
                     
                  
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