| Titel: | Maschine zum Richten und Schneiden von Draht. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 259 | 
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                        Maschine zum Richten und Schneiden von
                           								Draht.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 21.
                        Schwanemeyer's Drahtricht- und Schneidemaschine.
                        
                     
                        
                           Zu Zwecken der Drahtstiftfabrikation u. dgl. ist vor der weiteren Verarbeitung des
                              									Drahtes ein Geraderichten des auf Rollen in den Handel kommenden Drahtes nothwendig;
                              									dies geschieht meistentheils auf einem Richtwerk, welches aus einer Doppelreihe von
                              									meistens 5 kleinen Röllchen besteht, deren Achsen entweder horizontal (französische
                              									Maschinen) oder vertical (deutsche Maschinen) angeordnet sind. Drei dieser 5 kleinen
                              									Röllchen sind fest gelagert, während die beiden anderen im ersten Falle oberhalb, im
                              									zweiten Falle neben denselben in Lagern liegen, welche durch Schrauben verstellt werden
                              									können. (Vgl. Pratt und Whitney 1880 236 * 460.)
                           Die in Fig. 6 und 7 Taf. 21
                              									skizzirte Maschine zum Richten und Schneiden von Draht von Karl Schwanemeyer in Iserlohn (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 12650 vom 11. Juli
                              									1880) will diese gebräuchliche Anordnung ersetzen. Ebenso wie auch bei den früheren
                              									Constructionen findet sich mit dem Richtwerk combinirt ein Schneidapparat, der
                              									vorher einstellbare Längen des gerichteten Drahtes abschneidet.
                           Der betreffende Draht läuft zwischen den Stiften des Richtholzes a hindurch, um zwischen die Scheiben b und c zu gelangen. Die
                              									Scheibe b besitzt zur besseren Führung des Drahtes eine
                              									entsprechende Nuth. Nachdem die Schrauben d genügend
                              									angezogen worden sind, wird das Vorgelege f durch
                              									Treibriemen oder von Hand und durch die Räder g, h der
                              									Scheibe b in Bewegung gesetzt, so daſs sich der Draht
                              									zwischen den beiden Scheiben b und c vorwärts bewegt.
                           In den Ständern i und k
                              									befinden sich die zwischen Führungen durch Schrauben stellbaren Lager l und m, welche zur
                              									Lagerung zweier durch Zahnräder n und o mit einander verbundenen Wellen v und w dienen. Jede
                              									dieser Wellen hat an ihrem einen Ende eine Scheibe p
                              									bezieh. q mit einem schwalbenschwanzförmig eingefügten
                              									Stahlmesser, während an dem anderen Ende auf der Welle v ein Zahnrad x sitzt, das mit h im Eingriff steht. Sobald der vorwärts bewegte Draht
                              									eine bestimmte Länge erreicht hat, wird er von den beiden vor b und c liegenden Messern
                              									der Scheiben p und q
                              									abgeschnitten.
                           Sollen diese Drahtstücke länger oder kürzer hergestellt werden, so wird das Zahnrad
                              										x durch ein gröſseres oder kleineres ausgewechselt.
                              									Dies ist dadurch möglich, daſs man die Lager l und m mit den Wellen v und w durch die Stellschrauben z vor oder zurück bewegt. Um die Messer bei Abnutzung oder nach Bedarf
                              									genau einstellen zu können, ist die Druckschraube t
                              									angebracht und das vordere Lager l der Welle v nach unten offen.
                           Die vorliegende Maschine hat allerdings nicht die einfache Anordnung jener
                              									Richtwerke, wird sich aber bei der Drahtstiftfabrikation (Haarnadeln, Nägel,
                              									Blumennadeln, Stricknadeln u.s.w.) jedenfalls rasch Eingang verschaffen, da sie dem
                              									Anscheine nach ein genaueres Richten gestattet, als durch die Walzenrichtwerke zu
                              									erzielen war.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
