| Titel: | Ueber Neuerungen an Lampen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 286 | 
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                        Ueber Neuerungen an Lampen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 24.
                        (Patentklasse 4. Fortsetzung des Berichtes Bd. 237
                           								S. 225.)
                        Ueber Neuerungen an Lampen.
                        
                     
                        
                           Bezüglich des Oelzuflusses zur
                              									Flamme sind folgende Neuerungen zu erwähnen.
                           Bei der Studierlampe von E. A. Rippingille in Birmingham
                              									(* D. R. P. Nr. 9859 vom 19. August 1879) wird der Zufluſs des Brennöles aus dem
                              									Oelbehälter zur Flamme mittels eines heberartig wirkenden Dochtes und einer mit
                              									einem Schwimmer fest verbundenen Kapsel regulirt. Der Oelbehälter ist durch eine
                              									Scheidewand in zwei Theile getrennt und es mündet das direct unter der Scheidewand
                              									angebrachte Abfluſsrohr nach dem Oelbrunnen, von welchem aus die Flamme gespeist
                              									wird. Zwischen dem Dochtrohre und der Wandung des Oelbrunnens ist dabei ein
                              									Windkessel vorhanden.
                           Nach J. Hüsgen in Düsseldorf (* D.
                              									R. P. Zusatz Nr. 10588 vom 31. December 1879, vgl. 1880 237 * 226) flieſst das Oel
                              									von einem gemeinschaftlichen höher gelegenen Behälter durch das Bleirohr r (Fig. 1 Taf.
                              									24), den Absperrhahn M und den Drehschieber oder Hahn
                              										K, welcher mit seinem Hebelende in die ringförmige
                              									Oese t des Schwimmers H
                              									eingreift und auf diese Weise der Verbrennung entsprechend den Zufluſs des Erdöles
                              									regelt.
                           In ähnlicher Weise bringt W. Hopkinson in London (* D.
                                 									R. P. Nr. 11200 vom 2. April 1880) an dem Oelbehälter einer Lampe oder eines
                              									Kochapparates eine Kammer a (Fig. 2 Taf.
                              									24) an, in welche von einem höher gelegenen Behälter das Oel durch das Zufluſsrohr
                              										b eintritt; letzteres wird durch den Schwimmer f abgeschlossen, indem sich die am Schwimmerhebel
                              									befindliche, in eine Kapsel eingeschlossene Kautschukplatte e gegen die Mündung des Rohres b legt, sobald
                              									der mit Gegengewicht i versehene Schwimmer f der Flüssigkeit entsprechend steigt.
                           Die Vorrichtung an der Mündung von Rundbrennern zur Verhütung des Ueberflieſsens von
                              									Erdöl von R. Ditmar in Wien (* D. R. P. Nr. 6571 vom 4.
                                 									Februar 1879) besteht darin, daſs um die Dochthülse a
                              										(Fig. 3 und 4 Taf. 24)
                              									ein zweites Rohr b in einem Abstande von 0,5 bis 1mm angebracht wird. Dieselbe Vorrichtung d kann auch im Luftrohre c
                              									angeordnet werden. Wenn das Oel nach auſsen oder innen überflieſst, sammelt es sich
                              									in dem durch das angelöthete Rohr b oder d gebildeten Raum, welcher am tiefsten Punkt mehrere
                              									Löcher e und f (Fig.
                                 										4) hat, durch die der übergetretene Leuchtstoff nach dem Dochte zu
                              									abflieſst, so weit er nicht hier verdampft und dann sofort mit zur Verbrennung
                              									gelangt.
                           E. H. Häckel in Breslau (* D. R. P. Nr. 11899 vom 13.
                                 									April 1880) verwendet zur Dochtführung horizontal
                              									bewegliche, den Getrieben gegenüber liegende Walzen n
                              										(Fig. 5 Taf. 24), welche durch die Federn f
                              									gegen die Getriebe r gedrückt werden und zur Führung
                              									des zwischen ihnen und den Getrieben eingeklemmten Dochtes dienen.
                           Bei dem Brenner von Ehrich und Grätz in Berlin (* D. R.
                                 									P. Nr. 11012 vom 31. Januar 1880) werden sämmtliche Triebe und Schlüssel durch eine
                              									Hebelcombination, ein Gelenk und eine Feder ersetzt. Die Verschiebung des Dochtes
                              									erfolgt durch zwei Hebel e (Fig. 6 Taf.
                              									24), deren gezackte Enden c durch eine Feder g gegen den Docht gepreſst werden, während die Hebel selbst mit
                              									einander scherenartig verbunden und in dem Brennergehäuse drehbar gelagert sind.
                           Die zweitheilige Dochtscheide von
                              										A. Reinitz in Wien (* D. R. P. Nr. 11551 vom 7.
                                 									März 1880) bezweckt die Möglichkeit einer gründlichen Reinigung des Brenners. Die
                              									Kappe H (Fig. 7 und
                              										8 Taf. 24) ist auf irgend eine Weise, z.B. mittels eines Gelenkes a, an das bei b drehbare
                              									Sieb S befestigt, welches mit der einen Hälfte D der Dochtscheide mit der Cylindergallerie r und mit der Druckfeder d
                              									versehen ist. Die untere und mit Aussparungen für die Triebräder s versehene Hälfte der Dochtscheide e ist in die Schraubenkappe n eingelassen, welche entweder getrennt, oder aus einem Stück hergestellt
                              									wird und mit dem Ring und Brennergestell m in
                              									Verbindung steht. Auſser der angegebenen Befestigung des Siebes S am Ring und Gestell m
                              									kann dieselbe auch durch Verschraubung oder durch eine Klemmfeder, durch einen
                              									Schraubenbolzen mit Mutter oder durch einen Bajonnetverschluſs bewerkstelligt
                              									werden. Auch kann die obere Hälfte D der Dochtscheide
                              									entweder mit dem Sieb S fest verbunden sein, wie in der
                              									Zeichnung angegeben, oder es kann dieselbe durch eine entsprechende Oeffnung in dem
                              									Sieb auf die untere Hälfte e aufgesteckt werden.
                           Mitrailleusenbrenner. C. Beutenmüller und Comp. in
                              									Bretten, Baden (* D. R. P. Nr. 7815 vom 29. April 1879) haben eine Vorrichtung
                              									angegeben, die ein gleichzeitiges und gleichmäſsiges Reguliren der 12 Dochte zuläſst
                              									und bei welcher ein Herabgleiten der Dochte in den Oelbehälter nicht möglich ist.
                              									Das durch den Oelbehälter gehende Rohr d (Fig.
                                 										9 Taf. 24) endet unten in einen Knopf, mit welchem die Schraube ohne Ende
                              										b gedreht wird; letztere greift in die zwölf an den
                              									Brennerröhrchen befindlichen Getriebe c ein, welche die
                              									Dochte in den 12 Hülsen a fassen und zugleich auf oder
                              									ab verschieben.
                           Schwintzer und Gräff in Berlin (* D. R. P. Nr. 10621 vom
                                 									14. November 1879) construirten eine flache Ueberdachung d (Fig. 10 und
                              										11 Taf. 24) der Räume zwischen den Dochtröhren a an den Mitrailleusenbrennern. Dieselbe hat den Zweck, den Brenner
                              									möglichst rein zu halten; es wird nämlich dadurch beim Abstreichen des Dochtes eine
                              									Ansammlung von Schmutz zwischen den Röhren unmöglich gemacht. Die Ueberdachung gibt
                              									den Röhren unter sich eine gröſsere Festigkeit und es sind die Röhren auſserdem an
                              									der Brennscheide der Zerstörung durch Durchbrennen nicht mehr ausgesetzt. Dadurch,
                              									daſs diese flache Ueberdachung gleichsam die Scheidewand zwischen der Flamme und dem
                              									Brenner bildet, ist eine Erhitzung des Brenners und dadurch ermöglichte Explosion
                              									der Lampe ausgeschlossen. Bei den bisherigen Brennern dieser Art trat, je nach
                              									Anzahl der Dochte, jede Flamme gespalten und spitzig hervor, was unangenehm wirkte; dies
                              									ist bei der flachen Ueberdachung fast vermieden, da dieselbe die Flamme vereint
                              									zusammenhält, wodurch ein gleiches volles Licht erzielt wird.
                           Nach dem Zusatzpatent * Nr. 10846 vom 13. Januar 1880 ab empfehlen Schwintzer und Gräff eine das Dochtsystem von
                              									Mitrailleusenbrennern in der Mitte fassende, seitlich zwischen den Dochtröhren
                              									angebrachte Zahnstange mit nach auſsen stehenden Zähnen und seitlichem Zwischenrade.
                              									Die Zahnstange b (Fig. 12 und
                              										13 Taf. 24) läuft mit den Zähnen nach auſsen von der Mitte des unteren
                              									Bleches aus, seitwärts zwischen den Röhren a und dient,
                              									sobald der Schlüssel gedreht wird, zum Auf- und Niederbewegen des
                              									Dochtröhrensystemes. Wenngleich Schlüssel mit Rad c und
                              									Zahnstange b seitlich liegen, so bewirkt die Zahnstange
                              									doch eine von der Mitte aus nach allen Seiten gleichmäſsige Regulirung des Dochtes.
                              									Nach dem zweiten Zusatzpatent * Nr. 11713 vom 26. März 1880 ab soll das Triebrad
                              									ganz frei gelegt werden.
                           Lüders und Geipel in Chemnitz (* D. R. P. Nr. 11252 vom
                                 									5. März 1880) verwenden doppelte Zahnstangen c und d (Fig. 14
                              									Taf. 24) sowie zwei oder mehrere runde oder eckige Brandscheiben a und b über einander, um
                              									dadurch angeblich eine vollkommene Verbrennung und gröſstmögliche Leuchtkraft zu
                              									erreichen.
                           Eine Vorrichtung zum Anzünden von
                                 										Erdöllampen von F. Schweitzer in Berlin (* D.
                                 									R. P. Nr. 6099 vom 22. December 1878) ist in Fig. 15
                              									Taf. 24 abgebildet. Man schiebt die Stange g so weit
                              									hinauf, daſs die Zange c am Führungsrohr b anliegt. Alsdann klemmt man das brennende Streichholz
                              									in die Zange c, setzt mit der linken Hand die
                              									Stützplatte a auf den Cylinder der Lampe und schiebt
                              									mit der rechten Hand die Stange g so weit abwärts, daſs
                              									das Streichholz den Lampendocht erreicht und entzündet.
                           Die Vorrichtung von F. R. Baker in Birmingham (* D. R.
                                 									P. Nr. 10454 vom 28. December 1879) zum Anzünden von
                              									zur Verbrennung von Kohlenwasserstoffen bestimmten Lampen besteht aus einem Drücker
                              										c (Fig. 16 und
                              										17 Taf. 24) zur zweckmäſsigen Bewegung der gleitenden Federklappen d, welche auf die Dochthülse passen und die
                              									Auslöschkappen bilden. Eine rauhe oder mit Einkerbungen versehene Reibplatte e ist an beiden Klappen d
                              									angebracht, während in dem Zündholzhalter f ein
                              									eingelegtes Streichholz von einem kleinen Drücker g in
                              									der richtigen Lage gehalten wird. Diese Lage wird so gewählt, daſs die Zündspitze so
                              									central wie möglich zu den beiden Dochten steht und daſs beim Niederziehen der
                              									Reibplatte e durch den Drücker c die Entzündung des Hölzchens an einem Punkte stattfindet, von wo das
                              									Feuer über jeden Docht gleichmäſsig und von der Mitte nach dem Rande hin sich
                              									ausbreiten kann. Die Verbindung zwischen dem Drücker c und den
                              									Federklappen d geschieht mittels der zwischen beiden
                              									Klappen angebrachten Querstangen h, welche der
                              									bogenförmige Ausschnitt i des Drückers aufnimmt.
                              									Derselbe Mechanismus kann auch bei doppelten Brennern, welche keine Auslöscher
                              									besitzen, Anwendung finden, indem die Schlieſsplatten der Auslöscher weggelassen,
                              									dagegen die Federklappen und Drücker beibehalten werden.
                           Die Auslöschvorrichtung von C. B. Pedlar in Nailsworth, England (* D. R. P. Nr.
                                 									7871 vom 20. April 1879) besteht aus einem flachen Flügel aus Metall, welcher so
                              									gegen den Docht drückt, daſs, sobald derselbe nach unten geschraubt wird, der Flügel
                              									sich dicht über den Docht legt und jede Gasausströmung von dem Docht nach der Flamme
                              									verhindert (vgl. 1880 235 * 39). Der Flügel wird unter einem Winkel so angebracht,
                              									daſs, sobald der Docht d (Fig. 18 und
                              										19 Taf. 24) nach unten gedreht wird, die Feder e den sich in den Zapfen c drehenden Flügel
                              										b gegen den verkohlten Theil des Dochtes drückt,
                              									welcher abgestreift wird, so daſs er über die vom Flügel gebildete schiefe Ebene
                              									herabfällt; die Flamme wird also nicht allein ausgelöscht, sondern der Docht auch
                              									gereinigt, indem die verkohlten Theile entfernt werden, so daſs der Docht zum
                              									Wiederanzünden fertig ist. – Aehnlich ist die Löschvorrichtung für Doppelbrenner von W. F.
                                    										Lotz in London (* D. R. P. Nr. 11800 vom 4. Mai 1880).
                           Für schweres Erdöl mit hohem
                              									Siedepunkt hat A. Korff in Bremen (* D. R. P. Nr. 6824
                                 									vom 5. December 1878) einen Brenner construirt, welcher
                              									sich dadurch von den gewöhnlichen Rundbrennern unterscheidet, daſs der Flamme sowohl
                              									von innen, als auch von auſsen eine ganz bestimmte, von einander unabhängige Menge
                              									Luft zugeführt wird. Es ist der durch die äuſsere durchlochte Brennerwand
                              									eintretenden Luft nicht freigestellt, wie bisher, sich in beliebiger Weise den Weg
                              									zum Inneren der Flamme oder zum äuſseren Umfang derselben zu suchen, sondern eine
                              									bestimmte Menge der Luft ist durch die dicht um die Dochthülse schlieſsende Scheibe
                              										a (Fig. 20
                              									Taf. 24) gezwungen, bei c nur ins Innere der Dochthülse
                              									zu treten, also lediglich die Flamme von innen zu speisen. Eine andere Menge Luft
                              									tritt bei e ein und speist die Flamme lediglich von
                              									auſsen. Durch diese einfache, aber bestimmte Zutheilung der Luft wird ein blendend
                              									weiſses, sehr beständiges Licht erreicht. Die Flamme kann entweder durch einen
                              									Teller n bei bauchigem Cylinder ausgebreitet, oder
                              									durch einen eingeschnürten Cylinder in die Länge gezogen werden.
                           Nach einer neuerdings von Schuster und Baer in Berlin
                              									angegebenen Verbesserung der früheren Construction (vgl. 1879 234 * 292, 1880 236 *
                              									298) wird die Luft mittels eines durchlochten Kastens e, eines im Innern der Brandröhre befindlichen Luftrohres v und des durchlochten Stieles einer Brandscheibe f zugeführt. Da die Brand- Scheibe und das obere Ende des
                              									Luftrohres sich nach dem Anzünden des Dochtes schnell erwärmen, so wird kalte Luft
                              									in kräftigem Strome angesaugt; diese letztere wirkt auch abkühlend auf die übrigen
                              									Brennertheile und die Dochthülsen, so daſs explosionsfähige Gase sich nicht
                              									entwickeln können und die Dochte längere Zeit ihre Saugkraft bewahren. Dieser
                              									Brenner gibt mit Solaröl eine auſserordentlich helle, weiſse, ruhige und völlig
                              									geruchlose Leuchtflamme (vgl. Fig.
                                 									22).
                           Nach verschiedenen Versuchen entwickelt dieser Solarölbrenner. bei
                              									einem Verbrauch von stündlich 50 bis 55g Solaröl
                              									eine Lichtmenge von 18 bis 20 Normal-Walrathkerzen, während ein
                              									14'''-Kosmos-Rundbrenner bei einem Verbrauch von 50 bis 53g amerikanischem Erdöl stündlich nur eine
                              									Lichtmenge von etwa 14 Normalkerzen und ein Gas-Argandrundbrenner mit 32 Löchern bei
                              									einem Verbrauch von 188l Berliner Gas in der
                              									Stunde eine Lichtmenge von 12 Normalkerzen ergibt. Kostet nun 1 Ctr. Solaröl 6 M., 1
                              									Ctr. Erdöl 15 M., 100cbm Gas in Berlin 16 M., so
                              									kostet eine Flamme mit täglich 6stündiger Brennzeit:
                           
                              
                                 
                                 Berliner Gasvon12
                                    											Normal-kerzen
                                 Amerikan.Erdöl von14
                                    											Normal-kerzen
                                 DeutschesSolaröl von18
                                    											Normal-kerzen
                                 Gas
                                 Erdöl
                                 Solaröl
                                 
                              
                                 bei gleicher Lichtstärke von12
                                    											Normalkerzen
                                 
                              
                                 Für einen Tag
                                   0,18
                                   0,09
                                   0,04
                                   0,18
                                   0,077
                                 0,02
                                 
                              
                                 Für einen Monat
                                   5,40
                                   2,70
                                   1,08
                                   5,40
                                   2,314
                                 0,54
                                 
                              
                                 Für ein Jahr
                                 65,70
                                 32,85
                                 13,14
                                 65,70
                                 28,157
                                 6,57
                                 
                              
                           Der in Fig. 23
                              									Taf. 24 skizzirte Brenner von Heinze beruht auf
                              									gleichem Princip. Der Docht wird flach gefaltet mit der Falte bei x eingeführt. Die den Luftzutrit nach innen
                              									vermittelnde Röhre d, welche zugleich die Innenwand der
                              									Brennerhülse a bildet, biegt die beiden Hälften des
                              									Dochtes aus einander, während die obere starke Kegelform der Dochthülse sie wieder
                              									in die verlangte Kreisform biegt. Der innere Luftstrom geht durch die Röhre d. Die Brandscheibe f
                              									sitzt auf einer im Rohre d senkrecht aufsteigenden
                              									Spindel.
                           Die von Khern in der Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1881 S. 92 mitgetheilten
                              									vergleichenden Versuche sprechen für die Ueberlegenheit der Schuster und Baer'schen Brenner.
                           J. B. Nérot und E.
                                    										Charbonneaux in Paris (* D. R. P. Nr. 9831 vom 13. August 1879) verwenden
                              									zu gleichem Zweck für ruſsende Oele statt der Brandscheibe einen umgekehrten Kegel
                              									in der Mitte sowie ein doppeltes System langer Röhren, welche der Flamme einen
                              									doppelten Luftstrom zuführen.
                           Wird nach G. F. Zimmer in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 10721 vom 28. Januar 1880) bei einer Rundbrennerlampe mit
                              									einer Flammenhöhe von einigen Centimeter ein Glascylinder angewendet, der an seiner
                              									oberen Oeffnung eine centrale Verengung besitzt, deren Weite ungefähr dem mittleren
                              									Brennerdurchmesser entspricht, so nimmt dadurch die Höhe der Flamme zu und die Lichtstärke wird
                              									vermehrt. Der Regulator kann entweder durch entsprechendes Einziehen der oberen
                              									Mündung des Glascylinders selbst hergestellt werden, oder er besteht aus einem
                              									besonderen Apparat, der als deckelartiger Aufsatz auf das obere Ende jedes
                              									gewöhnlichen Lampencylinders aufgesetzt werden kann. Der Aufsatz besteht entweder
                              									nur aus einem Deckel, der mit einer mittleren runden Oeffnung von ganz bestimmter
                              									Gröſse versehen ist und welcher dann selbstverständlich nur für eine ganz bestimmte
                              									Brennergröſse paſst (Fig. 24
                              									Taf. 24), oder er ist neben jener mittleren runden Deckelöffnung auch noch mit
                              									kleineren seitlichen Oeffnungen versehen, welche letzteren mittels eines
                              									entsprechend gelochten und stellbaren Deckringes mehr oder weniger geöffnet und
                              									geschlossen werden können (Fig. 25).
                              									Letztere Anordnung kann in ihren Gröſsenverhältnissen so gewählt werden, daſs der
                              									Regulator für jede Brennerweite und jede Flammhöhe angewendet werden kann.
                           R Lüders in Görlitz (* D. R. P. Nr. 11517 vom 23. März
                                 									1880) will die Flamme durch Auf- oder Niederschieben des Cylinders reguliren.
                           Nach C. Weber in Eisenach (* D. R. P. Nr. 10256 vom 4.
                                 									October 1879) wird durch das Rohr b (Fig. 26
                              									Taf. 24) atmosphärische Luft in den Oelbehälter a
                              									gepreſst, welche durch die zwischen dem Dochte und der Wandung der Brennerhülse
                              									befindlichen Kanäle direct zur Flamme gelangen kann. Bei Kerzen würde solche Luft
                              									durch die hohlen Dochte gedrückt. – Der Vorschlag dürfte schwerlich Beifall
                              									finden.
                           Bei der Lampe für leichte
                                 										Mineralöle von C. Knoblauch in München (* D.
                                 									R. P. Nr. 10421 vom 13. November 1879) ist der Oelbehälter a (Fig. 27
                              									Taf. 24) durch einen mit Schlackenwolle ausgefüllten Deckel n abgeschlossen und enthält einen durch eine Hebevorrichtung b beweglichen Boden v,
                              									welcher dadurch zum Reguliren und Auslöschen der Flamme dient, daſs er der Mündung
                              									der Dochtröhre genähert und von derselben entfernt werden kann. Die Bohrung z und das Röhrchen i
                              									lassen Luft in den Oelbehälter strömen, verhindern jedoch bei etwaigem Umwerfen der
                              									Lampe ein Ausflieſsen des Oeles aus demselben. Auf das Dochtrohr c ist der Brenner geschraubt, welcher aus dem
                              									durchlöcherten Rohre e, dem hohlen, oben durchlöcherten
                              									Brennerkopf f und dem zum Aufsaugen des abtropfenden
                              									Oeles dienenden Schälchen g besteht. Zur Zerstreuung
                              									des Lichtes sind ferner Reflectoren d und h angebracht.
                           Der Erdöl-Gasbrenner von H.
                                    										Zorn in Berlin (* D. R. P. Nr. 10284 vom 18. November 1879) soll zur
                              									directen Darstellung von Petroleumgas dienen, welches sofort in demselben Brenner
                              									zur Verwendung kommt (vgl. 1880 236 248. 237 * 225). Auf dem gewöhnlichen
                              									Oelbehälter A (Fig. 28
                              									Taf. 24) ist der Brenner auf bekannte Weise aufgeschraubt; letzterer besteht aus einem aus
                              									gedrücktem Blech hergestellten Gefäſs a, in welchem das
                              									Dochtrohr b festgelöthet ist, bestehend wie gewöhnlich
                              									aus zwei in einander geschobenen Röhren, zwischen welchen der schlauchförmige oder
                              									flache Docht mittels einer der bekannten Stellvorrichtungen auf und nieder bewegt
                              									werden kann. Das vasenförmige Gehäuse a ist unten durch
                              									einen doppelwandigen Boden c abgeschlossen, dessen
                              									Zwischenraum mit Asbest, Schlackenwolle, Infusorienerde oder Asche angefüllt ist und
                              									die Wärmeübertragung auf das im Behälter A enthaltene
                              									Erdöl verhüten soll. Dem gleichen Zweck dienen die fein gelochten Siebe d und i, welche auch durch
                              									feine Drahtgewebe ersetzt werden können. Die Durchbrechungen o und x führen Luft zur Flamme und kühlen
                              									gleichzeitig die Siebe d und i ab. Die Glocke B ist oben mit einer
                              									beliebigen Anzahl Löchern v versehen, durch welche das
                              									Petroleumgas ausströmt und oberhalb derselben verbrennt.
                           Nachdem der Behälter A mit Erdöl gefüllt ist, wird der
                              									Docht so hoch aus dem Dochtrohr b herausgeschraubt,
                              									daſs er dicht unter den Löchern v liegt; hierauf wird
                              									derselbe durch diese angezündet und durch die innen brennende Flamme die Glocke B sammt dem oberen Theile des Dochtrohres b so erhitzt, daſs sich aus dem mit Erdöl gesättigten
                              									Docht Gase entwickeln, welche aus den Löchern v
                              									ausströmen und oberhalb derselben brennen. Hierbei erlischt der in der Haube B brennende Docht und es wird durch die fortdauernde
                              									Erhitzung der letzteren durch das brennende Gas die fernere Entwicklung der
                              									Petroleumdämpfe vermittelt Zum Ausströmen der sich etwa im Behälter A entwickelnden Dämpfe ist ein Loch l angebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
