| Titel: | Neuerungen an Riemenverbindern. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 339 | 
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                        Neuerungen an Riemenverbindern.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        Neuerungen an Riemenverbindern.
                        
                     
                        
                           Im Anschluſs an die Bd. 234 * S. 89 veröffentlichte Zusammenstellung von
                              									Riemenverbindern geben wir nachfolgend eine weitere Uebersicht über die seitdem
                              									bekannt gewordenen Constructionen.
                           
                           L. Ph. Cohen in Hannover (* D. R. P. Nr. 6761 vom 4.
                                 									März 1879) gibt einen Binder an, welcher den Zweck erfüllen soll, die Enden der
                              									Treibriemen aus allen angewendeten Materialien ohne Durchlochung durch Einklemmen
                              									der Enden zu verbinden. Derselbe besteht aus vier Theilen a bis c (Fig. 13
                              									Taf. 27). Die beiden hakenförmigen Unterlagen b werden
                              									auf je ein Riemenende gesteckt, welches zuvor mit einem einfachen Werkzeug umgebogen
                              									worden ist. Die einzelnen Nasen dieser Platten umfassen hierbei die Riemenenden.
                              									Werden hierauf die Unterlagen b unter die Panzerplatte
                              										a und an die Bodenplatte c durch Anziehen der Schrauben e gedrückt, so
                              									legen sich die Haken der Platten b gegen die Nasen der
                              									Panzerplatte a und die Riemenenden sind fest
                              									eingeklemmt. Querfurchen der Unterlagen erhöhen die Reibung. Die Nasen der
                              									Unterlagen b finden in entsprechenden Löchern der
                              									Panzerplatte a Raum, so daſs die Näherung dieser
                              									Platten beim Zusammenschrauben nicht gehindert wird.
                           Dieser Riemenverbinder hat den Uebelstand, daſs die beiden zu verbindenden
                              									Riemenenden vor dem Zusammenschrauben hakenförmig umgebogen werden müssen; dies
                              									läſst sich mit manchen Riemen nicht leicht, mit Doppelriemen gar nicht
                              									vornehmen.
                           Bei einem von demselben Erfinder construirten zweiten Riemenverbinder (* D. R. P. Nr.
                              									7429 vom 16. April 1879) ist dieser Uebelstand vermieden. Die Unterplatte c (Fig. 14
                              									Taf. 27) hat eine wellenförmige Oberfläche, der unteren Fläche der Oberplatte a derart entsprechend, daſs nach deren Verbindung
                              									mittels der Schrauben e ein Zwischenraum verbleibt,
                              									welcher die zu verbindenden Riemenenden, in Zickzackform gepreſst, aufnimmt. Kleine
                              									Querrillen dienen wie früher zur Erhöhung der Reibung.
                           Q. A. Steltzner in Berlin (* D. R. P. Nr. 9360 vom 12.
                                 									October 1879) hat eine dem Vernieten ähnliche Verbindung gewählt. Sie besteht aus
                              									zwei in einander schiebbaren Theilen, einem vierkantigen Bolzen a (Fig. 15
                              									Taf. 27) und einer Hülse b, beide mit vierkantigem
                              									Kopf, in welche der Bolzen mit etwas Spielraum hineinpaſst. Der Riemen wird, wie bei
                              									gewöhnlichen Riemenschrauben, mit einem runden Locheisen durchschlagen, dann die
                              									Hülse b von der rauhen Seite des Riemens her
                              									rechtwinklig zur Riemenfläche eingeschoben und, nachdem die beiden Enden des Riemens
                              									über einander gelegt sind, der Bolzen a von der
                              									entgegengesetzten Seite in b so weit eingeschlagen, bis
                              									die Flächen der beiden Köpfe in der Riemenfläche liegen.
                           Eine der in Fig. 13
                              									mitgetheilten ähnliche Construction verwendet F. Daelen
                              									in Berlin (* D. R. P. Nr. 11775 vom 28. November 1879) zur Verbindung von
                              									Metallbändern aus gehärtetem Stahl, welche an Stelle der Riemen zur Uebertragung
                              									rotirender Bewegung dienen. Eine erste Anordnung zeigt Fig. 16
                              									Taf. 27. Das Schloſs setzt sich aus den beiden mit Metallenden vernieteten gleichen Schnallen a und a1 und dem Kupplungstücke b zusammen; letzteres greift einfach mit seinen umgebogenen Enden in die
                              									Schlitze der Schnallen ein. Die Spannung im Bande, die zur Hervorbringung der
                              									Reibung erforderlich ist, verhütet das Ausklinken des Schlosses. Die Schnallen a und a1, welche sich nach den Enden zu bis zur völligen
                              									Schärfe verjüngen, sind nach Radien aufgebogen, die je nach der Dicke der
                              									Metallbänder verschieden, meistens gleich, indeſs niemals kleiner sind als der
                              									Radius der kleinsten Bandscheibe, um welche die Bänder laufen können, ohne mehr als
                              									zulässig gebogen zu werden. Die Gelenkpunkte c lassen
                              									sich bei möglichster Dünne des Kupplungstückes b
                              									thunlichst nahe an den Umfang der Bandscheibe B legen;
                              									dies ist erforderlich, damit die beim Auflaufen des Kupplungstückes b auf die Scheibe entstehende Spannung bezieh.
                              									Verlängerung des Bandes möglichst gering bleibe.
                           Das Metallband kann sich an der Biegestelle während des Umlaufes um die Scheibe in
                              									einfacher Dicke frei biegen, da es weder von unten, noch von oben durch unbiegsame
                              									Schloſstheile behindert wird; ferner kann eine Abbiegung beim Auf- und Umlaufen um
                              									die Bandscheibe niemals die Nietstelle erreichen, da jede der Schnallen a und a1 mit dem entsprechenden Gelenkpunkte c des Kupplungstückes b
                              									beim jedesmaligen Auflaufen auf die Scheibe zwei feste Auflagepunkte bietet. Infolge
                              									der Beweglichkeit der Gelenke kann das Metallband während des Betriebes niemals über
                              									die Elasticitätsgrenze hinaus gebogen werden.
                           Eine zweite Anordnung zeigt Fig. 17.
                              									Das Schloſs besteht hier aus einem abwärts gebogenen Doppelhaken c, dessen beide Enden c1 wenig nach oben gekrümmt sind, damit während des
                              									Umlaufes um die Bandscheibe nur die Punkte z zum
                              									Anliegen kommen. Zwei zu beiden Seiten eingeschobene Keile d klemmen die umgebogenen Metallenden fest in den Schloſshaken. Zur
                              									Sicherung, daſs bei schnellem Laufen die Keile nicht losgerüttelt werden, ist je
                              									eine Schraube s angebracht, welche durch Haken und Keil
                              									hindurchgeht.
                           Eine Abänderung des Riemenschlosses von Ph. Koch in Neuſs a. Rh. (vgl. 1879 234 * 92) zeigt die in Fig. 18
                              									Taf. 27 abgebildete Construction (* D. R. P. Zusatz Nr. 12293 vom 25. Juli 1880).
                              									Statt der früher angewendeten Riffeln sind kegelförmige Zähne angeordnet, die nicht
                              									normal zur Innenfläche des Obertheiles A, sondern
                              									parallel zur Schraube a stehen; der Untertheil B hat ebenfalls solche Zähne. Um das Anschlagen des
                              									Schlosses selbst auf die kleinste Riemenscheibe zu verhindern, ist der Theil B auf der unteren Seite ausgebogen.
                           Es bleiben noch einige Constructionen zu erwähnen, die unter Vermeidung jeder Art von
                              									Verschraubung oder Vernietung nur durch Klemmvorrichtungen die Verbindung der
                              									Riemenenden bewirken.
                           Die Riemenschnalle von O. Riech in Mühlheim a. Rh. (* D.
                                 									R. P. Nr. 6990 vom 12.
                                 									Februar 1879) besteht aus den Rahmen a (Fig. 19
                              									Taf. 27) und der excentrischen Rolle b, welche um einen
                              									Zapfen drehbar ist. Beide Theile sind der Länge nach mit Rippen versehen. Beim
                              									Gebrauch werden die Enden des zu verbindenden Riemens durch die Schnalle gesteckt
                              									und die excentrische Rolle so aufwärts gedreht, daſs die Enden des Riemens fest
                              									zusammengedrückt werden. Je mehr der Riemen angezogen wird, desto fester schlieſst
                              									sich die Schnalle.
                           Oertgen und Schulte in Duisburg (* D. R. P. Nr. 10342
                                 									vom 11. December 1879) legen beide Riemenenden auf einander und biegen dieselben so
                              									weit zusammen, daſs es möglich wird, eine gespaltene Metallhülse a (Fig. 20
                              									Taf. 27) über den Scheitel der Biegung zu schieben. Durch Einstecken des Dornes b wird eine feste Verbindung hergestellt.
                           In ähnlicher Weise ist die Aufgabe von K. Hofmann in
                              									Breslau (* D. R. P. Nr. 12707 vom 4. September 1880) gelöst worden. Dieser
                              									Riemenverbinder besteht aus zwei Schienen a (Fig.
                                 										21 Taf. 27), welche durch die Bügel b fest
                              									mit einander verbunden sind, und dem Keile c. Die
                              									Verbindung der zwischen die Schienen a gesteckten
                              									Riemenenden d erfolgt durch das Eintreiben des Keiles
                              										c, welcher hierdurch beide Riemenenden in ihrer
                              									Gesammtbreite gleichmäſsig gegen die Schienen a preſst
                              									und festhält.
                           Einen Verbinder für Baumwollriemen, welche anfangs wegen ihrer Streckung ein häufiges
                              									Nachspannen erfordern, hat K. Riedig in Wolkenburg bei Penig i. S. (* D. R. P. Nr. 11310 vom 31. März 1880) angegeben. Derselbe besteht aus
                              									einem rechteckigen Bügel a (Fig. 22
                              									Taf. 27) von Stahl- oder schmiedbarem Guſs, dessen Ecken abgerundet sind find
                              									welcher durch einen Steg b getheilt ist. Die eine der
                              									dem Steg parallelen Seiten trägt zwei oder mehrere nach vorn und abwärts gerichtete
                              									Spitzen c. Man legt die beiden Riemenenden auf einander
                              									und steckt sie von unten hinter dem Steg ein, zieht beide nach oben über denselben
                              									hinweg und wieder nach unten unter der vorderen Seite des Bügels hin, wobei man das
                              									obenauf liegende Riemenende in die Spitzen der vorderen Seite eindrückt. Sowie der
                              									Riemen gespannt wird, preſst das obere Riemenende das untere an den Steg fest an und
                              									dadurch ist eine feste und doch leicht lösbare Verbindung hergestellt.
                           Der Treibriemenverbinder von J. Ewerhard in Gevelsberg, Westfalen (* D. R. P. Nr. 12236 vom 27. Juni 1880) besteht aus einem einzigen
                              									Stücke. Drei Stäbe von zweckentsprechendem Querschnitt (vgl. Fig. 23
                              									Taf. 27) sind durch dünne Seitenstege verbunden, durch welche die Riemenenden in der
                              									gezeichneten Weise geschlungen sind. Die Verbindung ist leicht und schnell
                              									herzustellen; es ist jedoch kaum anzunehmen, daſs durch die in Folge der
                              									Riemenspannung entstehende Reibung eine hinlänglich sichere Verbindung hierdurch
                              									erreicht werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
