| Titel: | Wiese's Schmiervorrichtung für Eisenbahnfuhrwerke. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 345 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Wiese's Schmiervorrichtung für
                           								Eisenbahnfuhrwerke.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Wiese's Schmiervorrichtung für Eisenbahnfuhrwerke.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich sind die meisten Achsbüchsen an Eisenbahnfuhrwerken derart eingerichtet,
                              									daſs das zum Schmieren erforderliche Material hauptsächlich durch Saugwirkung
                              									mittels geeigneter Polster oder Dochte an den schnell laufenden Achsschenkel
                              									ununterbrochen übergeführt wird. So lange das Schmiermaterial dünnflüssig bleibt,
                              									gelingt dies wohl; verdickt es sich aber, so hört diese Saugwirkung auf und der
                              									Zapfen bedarf neues Schmiermaterial.
                           Gustav Wiese in Berlin (* D. R. P. Kl. 20 Nr. 12176 vom
                              									20. Februar 1880) sucht diesen Nachtheil dadurch zu beseitigen, daſs er von der
                              									Saugwirkung beim Schmieren Abstand nimmt und die ununterbrochene Schmierung des
                              									Achsschenkels mittels zweier in das Schmiermaterial tauchender Metallrollen d (Fig. 12 bis
                              										15 Taf. 28) bewerkstelligt; letztere sind im Oelkasten gelagert und
                              									werden durch diesen von drei Spiralfedern b gegen den
                              									Zapfen gedrückt, welcher die Rollen in Umdrehung versetzt. Auf diese Weise wird das
                              									Schmiermaterial – gleichviel in welcher Consistenz – beständig emporgehoben und an
                              									den Achsschenkel abgegeben. Damit das etwa überrnäſsig mitgenommene Schmiermaterial
                              									nicht vom Zapfen verschleudert werden kann, lehnen sich an diesen drei
                              									Schmierpolster, von denen die zwei seitlichen noch den Zweck haben, die
                              									Schmierfläche zu begrenzen und vor Verstaubung zu schützen.
                           Bei Halszapfen, z.B. an Locomotivachsen (Fig. 15),
                              									erhält der Apparat noch eine kleine Aenderung, welche darin besteht, daſs der
                              									Oelkasten zu beiden Seiten gegen den Anlauf des Zapfens hin noch mit einer Krempe
                              										i versehen und diese mit Filz belegt ist. Diese
                              									Einrichtung bezweckt, die Kehlungen des Zapfens zu schmieren und den Staub vom
                              									Oelbehälter fern zu halten; dies wird um so besser erreicht, da die Federn am
                              									Oelkasten die gepolsterten Krempen beständig gegen den Zapfen halten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
