| Titel: | Neuere Apparate für Laboratorien. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 373 | 
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                        Neuere Apparate für Laboratorien.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 32.
                        Neuere Apparate für Laboratorien.
                        
                     
                        
                           Einen Gasmesser für chemische
                                 										Analysen beschreibt J. Bonny in Stolberg (* D.
                                 									R. P. Kl. 12 Nr. 12360 vom 1. Juni 1880). Das Meſsgefäſs A (Fig. 1 Taf.
                              									32) ist oben und unten verengt und enthält im Innern den Heber B. Der kurze Schenkel a
                              									des letzteren reicht mit seiner Erweiterung bis auf den Boden, die Biegung c bis in die obere Verengerung von A. Der längere Schenkel b
                              									geht durch den Boden des Gefäſses und mündet unter Wasser in einem Gefäſs C mit gleich bleibender Wasserhöhe. Das Rohr e steht mit der Wasserleitung in Verbindung, das Rohr
                              										f mit der Absorptionsflasche D und der als Wasserverschluſs dienenden Flasche E. Tritt nun durch den Hahn F Wasser in das Gefäſs A, so entweicht das in
                              									diesem befindliche Gas durch die Flasche E. Ist das
                              									Wasser bis zur Biegung c des Hebers B gestiegen, so füllt sich dieser mit Wasser, welches
                              									unten durch b ausflieſst. Sobald nun durch F weniger Wasser eintritt, als durch b ausflieſst, so sinkt dasselbe in A und es wird durch D Gas
                              									angesaugt. Ist dasselbe bis unter den kurzen Schenkel a
                              									gesunken, so. hört die Heberwirkung sofort auf. Sobald der Heber abgelaufen ist,
                              									füllt sich das Gefäſs A von neuem mit Wasser, welches
                              									das Gas durch f und E
                              									hinausdrängt. Damit füllt sich auch der Heber B und
                              									beginnt wieder zu saugen. Die jedesmal durchgesaugte Gasmenge ist gleich dem Volumen
                              									von A zwischen dem höchsten und niedrigsten
                              									Wasserstande. Das Gefäſs A hängt an einer Spiralfeder
                              										G. Beim Entleeren des Gefäſses A zieht diese sich zusammen und bewirkt dadurch, daſs
                              									der Höhenunterschied zwischen A und C derselbe bleibt, so daſs das Gas immer gleichmäſsig
                              									angesaugt wird. Gleichzeitig ist das Gefäſs A mit einem
                              									Hubzähler H verbunden, an welchem die Zahl der
                              									Füllungen abgelesen werden kann.
                           Der Zugmesser von Tomson in Stolberg besteht aus einem scheibenförmigen
                              									Kästchen von 12cm Durchmesser und 1cm Höhe, welches mit 50cc Alkohol oder Erdöl gefüllt wird. Das
                              									eingetheilte Rohr dreht sich um die durchbohrte Achse m
                              										(Fig. 2 Taf. 32), welche zugleich als Verbindung mit dem Kasten dient. Die Neigung der Röhre
                              									wird durch eine Libelle n geregelt, deren Winkel mit
                              									der Röhre durch eine Schraube v festgestellt werden
                              									kann. Mit einem Zweiwegehahn r kann man abwechselnd den
                              									Kasten mit der atmosphärischen Luft und mit dem Gase, dessen Druck bezieh. Zug zu
                              									messen ist, in Verbindung setzen.
                           Zur Untersuchung der Rauchgase
                              									verwendet E. Tomson den in Fig. 3 Taf.
                              									32 abgebildeten Apparat, welcher sich namentlich dadurch von anderen (vgl. 1880 237
                              									* 387) unterscheidet, daſs der Hahn A fortwährend durch
                              									den senkrechten Weg in Verbindung mit dem Meſsrohr m
                              									und abwechselnd mit der Gasquelle bei g und mit den
                              									drei Absorptionsgefäſsen a, b und c in Verbindung gesetzt wird. Das Meſsrohr nimmt 10cc Gas auf und ist im schmalen unteren Theile in
                              									0,001 getheilt. Die Flasche d dient zur Herstellung des
                              									richtigen Flüssigkeitstandes in den Röhren, während ein etwas Watte enthaltendes
                              									Kugelrohr g in der Gaszuführung den Staub zurückhalten
                              									soll. Als Untergestell für den Apparat dient die Büchse, in welche der Apparat
                              									eingeschoben und verschlossen wird. Die Füſse können aus der Büchse losgeschraubt
                              									und jeder für sich in zwei Theile zerlegt werden.Der Apparat kostet bei C. Heinz in Aachen 80
                                    											M.
                           Der Apparat zur Bestimmung der
                                 										Kohlensäure in Saturationsgasen von A. Kukla
                              									besteht nach der Zeitschrift für Zuckerindustrie in
                                 										Böhmen, 1880 Bd. 4 S. 378 aus zwei gleich weiten Röhren M und N (Fig. 4 Taf.
                              									32), von denen die Röhre M in 50cc getheilt und oben mit einem Glashahn K versehen ist. Beide Röhren sind durch die mit dem
                              									Quetschhahn s absperrbare Kautschukröhre T verbunden. Die Flasche L
                              									ist mit einer concentrirten Kochsalzlösung, die Flasche l mit starker Kalilauge gefüllt. Vor Anstellung des Versuches wird aus dem
                              									Gefäſse l die Lauge in die Röhre N bis zu ⅔ der Höhe hinaufgedrückt, worauf nach
                              									Oeffnung des Hahnes K auch die Röhre M in gleicher Weise mit der Kochsalzlösung gefüllt
                              									wird. Dabei ist das Rohr T mit dem Quetschhahn s geschlossen. Hierauf wird mittels des Kautschukrohres
                              										u die Röhre M mit dem
                              									das Saturationsgas enthaltenden Gefäſs in Verbindung gesetzt und die Quetschhähne
                              										a und e geöffnet, so
                              									daſs das eintretende Gas die Kochsalzlösung in die Flasche L drückt. Wenn die ganze Röhre M mit dem Gas
                              									gefüllt ist, wird der Hahn a geschlossen und man läſst
                              									bei geöffnetem Hahn K einige Augenblicke das Gas
                              									hindurchstreichen, um die letzten Reste von Luft zu entfernen. Hierauf werden e und K geschlossen und
                              										s geöffnet. Die Lauge dringt allmählich in die
                              									Röhre M ein. Zur Beschleunigung der Absorption kann die
                              									Röhre M bei r von dem Arm
                              										R abgeschraubt und wiederholt schräg gehalten
                              									werden. Wenn die Lauge in dem Rohre M nicht mehr
                              									steigt, wird es wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht und durch Ablassen der
                              									Lauge aus N mittels des Hahnes c die Flüssigkeit in beiden Röhren auf gleiche Höhe gebracht. An der Röhre
                              										M liest man dann die absorbirte Kohlensäuremenge
                              									ab.
                           Zur Bestimmung des specifischen Gewichtes
                                 										von Gasen läſst M. Th. Edelmann (Carl's Repertorium, 1881 S. 261) Gassäulen von gleicher
                              									Höhe auf eine dünne vollkommen elastische Membran drücken und nimmt die Gröſse der
                              									Durchbiegungen, welche durch solche Belastungen der Membran bewirkt wird, als
                              									Maſsstab der Gewichte der Gassäulen. Ansicht und Schnitt des Apparates (Fig.
                                 										5 und 6 Taf. 32)
                              									zeigen, daſs am Apparate eine groſse runde, jedoch niedrige Metalltrommel M angebracht ist, deren obere Decke wie bei den
                              									Dosen-Aneroïdbarometern aus einer dünnen, mit concentrischen Wellen versehenen,
                              									vollkommen elastischen Metallscheibe gebildet ist. Diese manometrische Büchse M hängt, am Rande erfaſst, unterhalb eines schweren
                              									guſseisernen Dreifuſses A. Der Rohransatz e ist meist geschlossen, der an f angesetzte Schlauch dient jedoch zur Zuleitung des zu messenden Druckes
                              									auf die Unterseite der Membran, auf deren Oberseite jederzeit der Luftdruck lastet.
                              									Bei der äuſserst geringen Dicke dieser Membran (0mm,1) und bei dem groſsen Durchmesser der Dose (30cm) ist es erklärlich, daſs schon sehr kleine
                              									Druckunterschiede sich bereits als merkliche Durchbiegungen der Membran bemerklich
                              									machen. Diese Bewegungen werden aber noch durch einen Fühlhebel F auſserordentlich vergröſsert, welcher mit einer
                              									Stahlspitze c (Fig. 6)
                              									unter Vermittlung der Spindel o auf der Membran
                              									aufsitzt und hierdurch an allen Bewegungen des Mittelpunktes derselben theilnehmen
                              									muſs, während zwei andere hinter einander liegende Stahlspitzen b, welche gegen feste Theile des Apparates anliegen,
                              									die Stellung der Achse, um welche sich der Fühlhebel dreht, bestimmen. Die Flächen,
                              									auf welchen die drei glasharten Stahlspitzen ruhen, sind mit Steineinlagen wie bei
                              									feinen Wagen versehen.
                           Ein wesentlicher Bestandtheil dieses Fühlhebels ist ein totalreflectirendes
                              									Glasprisma P, welches alle Drehungen desselben
                              									mitmacht. Mittels eines am Fuſse des Apparates augebrachten Fernrohres D (mit Fadenkreuz) sieht man nach einer etwa 2m entfernten, in Millimeter getheilten Scale. Der
                              									Sehstrahl s dringt jedoch auf seinem Wege durch das
                              									totalreflectirende Prisma, an dessen Hypotenusenfläche sich das Bild der Scale
                              									spiegelt. Dreht sich nun der Fühlhebel sammt dem Prisma um irgend einen
                              									Winkelbetrag, so dreht sich der Sehstrahl wegen der Spiegelung um das doppelte und
                              									führt deshalb andere Scalentheile unter das Fadenkreuz des Fernrohres. Man kann mit
                              									vollkommener Sicherheit Zehntelmillimeter an der Scale ablesen und ein Ausschlag von
                              										0mm,1 bedeutet eine Druckdifferenz von weniger
                              									als einer Millionstel Atmosphäre, oder die Scale müſste unter den vorliegenden Verhältnissen 75m lang sein, um die Druckdifferenz von einer
                              									Atmosphäre ablesen zu lassen.
                           Um nun das specifische Gewicht von Gasen zu bestimmen, verbindet man eine 2 bis 4mm weite, etwa 2m hohe, senkrechte Glasröhre R (Fig.
                                 										5), welche oben etwa auf die Länge von 10cm horizontal umgebogen ist, mit dem Pneumatometer bei f und mit dem Gasentwicklungsapparat oder Behälter bei
                              										g, wobei nur zu beachten ist, daſs f, g, h, i und k ungefähr
                              									in dieselbe Horizontalebene verlegt werden sollen. Zuerst schlieſst man die Hähne
                              										k und h und läſst
                              									durch i das zu untersuchende Gas in die Steigröhre R eintreten und dieselbe füllen. Hierauf schlieſst man
                              										i und öffnet h; der
                              									Gewichtsunterschied zwischen der 2m hohen Gassäule
                              									und einer ebenso hohen Luftsäule wird jetzt seine Wirkung auf die Membran äuſsern.
                              									Nimmt nun der Ausschlag der Scale nicht mehr zu, so werden die genannten Operationen
                              									in der angegebenen Weise einige Male wiederholt, bis der unverändert bleibende Stand
                              									der Scale beweist, daſs nunmehr vollkommen reines Gas sich in der Steigröhre
                              									befindet. Jetzt liest man den Scalenstand im Fernrohre ab, öffnet dann den Hahn k, worauf die Scale in ihre Anfangslage für eine
                              									unbelastete Membran zurücksinkt. Auch dieser Stand wird abgelesen und die
                              									Unterschiede je zweier solcher Ablesungen stellen Bestimmungszahlen für die
                              									specifischen Gewichte der Gase vor. Zur Aichung des Instrumentes bedient man sich
                              									der Messung des Ausschlages für ein Gas von bekanntem specifischen Gewichte, wozu
                              									sich besonders Wasserstoff und Kohlensäure eignen.
                           Als Beispiel diene die Bestimmung des specifischen Gewichtes g von Leuchtgas. Es wurden abgelesen:
                           
                              
                                 Wasserstoff:
                                 Ausschlag
                                 400,1,
                                 Ruhelage
                                 200,2,
                                 Differenz
                                 a = 199,2
                                 
                              
                                 Leuchtgas:
                                 „
                                 309,1,
                                 „
                                 202,8,
                                 „
                                 c = 106,3.
                                 
                              
                           Wenn ς1 = 0,06927 das
                              									specifische Gewicht des Wasserstoffes ist, dann berechnet sich mittels der Formel
                              										\varsigma=1+\frac{(\varsigma_1+1)\,c}{a} das specifische
                              									Gewicht des untersuchten Leuchtgases ς = 0,5051.
                           Zur Bestimmung der
                                 										Verbrennnungswärme der flüchtigen Kohlenwasserstoffe, des Methyläthers u.
                              									dgl. (vgl. S. 145 d. Bd.) verwendet Berthelot nach den
                              										Comptes rendus, 1880 Bd. 91 S. 188 eine 218cc fassende Bombe A
                              										(Fig. 7 Taf. 32) mit abschraubbarem Deckel B,
                              									beide aus 2mm,5 starkem Stahlblech und innen mit
                              										22g Gold galvanisch überzogen. Bei i ist mittels eines Elfenbeineinsatzes ein Platindraht
                              										f eingeführt, um mit Hilfe desselben einen
                              									elektrischen Funken durch das Gasgemisch schlagen zu lassen. Die Bombe wird mittels
                              									der mit dem Ansatz v verbundenen Quecksilberluftpumpe
                              									entleert, das Gasgemisch tritt durch die Bohrung der Schraube C bei c und e ein, worauf der Apparat durch Senken der Schraube bei
                              										e geschlossen wird. Für die Untersuchung saurer
                              									Gase wird die Bombe innen mit Platin ausgekleidet.
                           
                           W. Louguinine (Annales de
                                 										Chimie et de Physique, 1880 Bd. 20 S. 558) verwendete zu seinen in D. p. J. S. 145 d. Bd. besprochenen Versuchen ein
                              									kleines gläsernes Verbrennungsgefäſs v (Fig. 8 Taf.
                              									32), über dessen Asbestdocht bei e ein dünner
                              									Platindraht die beiden dicken Platindrähte p verbindet,
                              									welche mittels der Hartgummiplatte c das
                              									Verbrennungsgefäſs tragen. Um die zu untersuchende Flüssigkeit zu entzünden, läſst
                              									man einen Strom durch die beiden im Stopfen o des
                              									Calorimeters isolirt befestigten starken Platindrähte gehen, so daſs der feine Draht
                              									bei e glühend wird.
                           Eine Anzahl aus Draht geflochtener
                              									oder gebogener Laboratoriumsapparate beschreibt G. M. Hopkins im Scientific
                                 										American, 1880 Bd. 43 S. 354. Hiervon zeigen auf Taf. 32 Fig. 9 einen
                              										Quetschhahn zum Ueberschieben, Fig. 10
                              									einen solchen mit Regulirschraube, Fig. 11 ein
                              										Gestell für Reagirgläschen und Fig. 12
                              									einen Bunsenbrenner, bei welchem die Luftzufuhr durch
                              									Zusammenziehen oder Ausdehnen der Drahtspirale geregelt wird.
                           Einen tubulirten Tiegel zur
                              									Bestimmung des Kohlenstoffes in Eisen u. dgl. empfiehlt F.
                                 										A. Gooch in der Chemical News, 1880 Bd. 42 S.
                              									326. Der cylindrische, etwa 9cm hohe Platintiegel
                              										A (Fig. 13
                              									Taf. 32) ist oben schwach zusammengezogen und mit einer Rinne a versehen, in welche der in ein 5cm langes Platinrohr auslaufende Helm paſst. An
                              									dieses Rohr schlieſst sich bei b ein ⊢-Rohr, welches
                              									bei d mit einem Glasrohr verbunden ist, von dem aus ein
                              									enges Platinrohr c bis in den Tiegel A hineinragt. Bei Ausführung einer Bestimmung bringt
                              									man die zu untersuchende Probe in den Tiegel, setzt den Helm auf und dichtet die
                              									Rinne a durch Einschmelzen von metaphosphorsaurem oder
                              									wolframsaurem Natrium. Nun erhitzt man vorsichtig den Boden des Tiegels, leitet von
                              										d aus durch das Rohr c
                              									Sauerstoff ein und läſst die Verbrennungsproducte in eine passende Vorlage e treten.
                           Das Löthrohrgebläse von Th. C. Stevens in Galesbury (Amerikanisches Patent Nr.
                              									233 915) wird mit carburirter Luft gespeist. Die Luft wird mittels eines kleinen
                              									Gebläses durch das Rohr a (Fig. 14
                              									Taf. 32) in den Behälter A geblasen, dessen poröse
                              									Füllung B mit Petroleumäther getränkt ist. Die
                              									carburirte Luft geht durch das Rohr c zum Brenner e und in die um die Achse r drehbare Löthrohrspitze f, wodurch eine
                              									sehr heiſse Flamme erzielt werden soll.
                           Gasbrenner. Wie bereits (1880 238 360) erwähnt, läſst
                              										A. Terquem (D. R. P. Anmeldung Nr. 34076) die Luft
                              									beim Bunsen'schen Brenner von unten zutreten. Auf einem eisernen Fuſse ist das
                              									messingene Gaszuleitungsrohr mit der Ausströmungsspitze c (Fig. 15
                              									Taf. 32) befestigt, über welcher das Brennerrohr a
                              									mittels der Schraube f an den beiden Tragsäulen d auf und nieder bewegt werden kann. Die beiden sich
                              									kreuzenden Metallblättchen stehen etwas über der Brennerröhre hervor und theilen, wie bereits
                              									früher bemerkt, die Oeffnung in vier gleiche Theile. Soll die Lampe in Gebrauch
                              									genommen werden, so schiebe man das Brennerrohr a dicht
                              									auf das Gaszuleitungsstück, zünde das ausströmende Gas an und ziehe das Rohr wieder
                              									in die Höhe, bis an der Basis der Flamme vier kleine Kegel von blaugrüner Farbe
                              									entstehen. Entzündet man das Gas, ohne das Brennerrohr niederzuschieben, so tritt
                              									leicht ein Zurückschlagen der Flamme ein.
                           Zur Herstellung von monochromatischem Licht wird auf einer hohen Messingsäule das
                              									Gaszuleitungsstück durch die Schraube f (Fig.
                                 										16 Taf. 32) gehalten und das Brennerrohr a
                              									durch die Schraube g eingestellt. An der Säule läſst
                              									sich ferner ein sechsarmiger Stern D verstellen, in
                              									dessen federnden Arme sich Eisendrähte von verschiedener Form einschieben lassen.
                              									Der Schornstein e soll die Flamme ruhiger machen und
                              									den oberen Theil derselben verdecken. Die in dem Sterne befestigten Eisendrähte
                              									werden zur Erzeugung von gelbem Lichte vorbereitet, indem man die Drahtösen erst in
                              									Salzwasser und dann in geschmolzenes und gepulvertes Kochsalz taucht. Hierauf
                              									schiebt man die Drähte wieder in die Arme des Sternes und erwärmt das Salz
                              									vorsichtig über kleiner Flamme, bis es zum Schmelzen kommt. Man hebt nun das
                              									Brennerrohr a so weit, bis die kleinen Kegel an der
                              									Basis der Flamme entstehen, und senkt die Salzperlen, bis diese den Gipfel der Kegel
                              										berühren.Stöhrer und Sohn in Leipzig liefern den Brenner
                                    											zu 6 M., die vollständige monochromatische Lampe (Fig.
                                       												16) zu 18 AI.
                           Bei dem mehrflammigen Brenner mit
                                 										gleichzeitiger Luft- und Gasregulirung von J.
                                 										SchoberZu beziehen von J. Schober in Berlin, S. O.
                                    											Adalbertstraſse Nr. 44. geschieht die Regulirung sämmtlicher
                              									Flammen einfach durch eine seitliche Bewegung der Schlauchtülle (Fig. 17
                              									Taf. 32), welche nach der einen Seite hin die Zuströmung für Luft und Gas öffnet,
                              									nach der andern Seite hin dieselbe verschlieſst.
                           Zur Bestimmung des Siedepunktes
                              									verwendet Br. Pawlewski (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1881 S. 88) ein etwa
                              										100cc fassendes Kölbchen K (Fig. 18
                              									Taf. 32), welches halb mit Glycerin, Schwefelsäure, Anilin oder auch mit Paraffin
                              									gefüllt ist. In seinem Halse befindet sich ein Stopfen mit engem Seitenkanal und
                              									einer mittleren Oeffnung, durch welche ein dünnwandiges, 15 bis 20cm langes und 5 bis 7mm breites Probirglas E mit einer kleinen
                              									Oeffnung o geht. Man bringt in das Probirglas 0,5 bis
                              										1cc,5 der zu untersuchenden Flüssigkeit und
                              									befestigt darüber mittels eines Stöpsels ein Thermometer t. Das Quecksilber im Thermometer steigt beim Erwärmen des Apparates rasch
                              									und bleibt bei einem bestimmten Punkte einige Minuten beständig. Dieser Punkt ist
                              									eben der gesuchte Siedepunkt. Auf diesem Punkt bleibt das Quecksilber so lange, als
                              									im Probirglase sich noch
                              									Spuren der Flüssigkeit befinden, obgleich die Temperatur des umgebenden Glycerins 20
                              									bis 40° höher ist als der Siedepunkt der zu untersuchenden Flüssigkeit.
                           Aleuroskop von H. Sellnick
                              									in Leipzig (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 11966 vom 1. Juni 1880). In einem mit Oel
                              									gefüllten, durch eine Spiritusflamme heizbaren Kessel a, mit dem darauf schlieſsenden Deckel durch einen Gummiring verbunden, wird
                              									ein Reagensglas n eingesetzt, welches beim Erhitzen des
                              									Oeles den Backraum bildet, während ein zweites Reagensglas c den zu backenden Kleber aufnimmt. Dasselbe wird durch einen umgelegten
                              									Gummiring vor directer Berührung mit dem gröſseren Glas n geschützt, lose eingesetzt, so daſs es leicht zur augenblicklichen
                              									Beobachtung des Vorganges herausgenommen werden kann. Vergleichende Versuche
                              									erfordern die Anwendung solcher gläserner Backformen von gleichem Durchmesser; auch
                              									können mehrere solcher Apparate in einem gemeinschaftlichen Kessel gefaſst werden.
                              									Die Ausdehnung kann durch ein auſserhalb anzuhaltendes Maſs gemessen werden.
                           Zum Nachweis des Quecksilbers in
                                 										organischen Gemengen wird nach E. Ludwig (Medicinische Jahrbücher, 1880 Sonderabdruck) die durch
                              									Behandlung der Massen mit Salzsäure und chlorsaurem Kalium erhaltene Flüssigkeit mit
                              									Zinkstaub versetzt, dieser nach dem Fällen des Quecksilbers mit Wasser gewaschen und
                              									bei etwa 60° getrocknet. Man schmilzt nun eine 8 bis 10mm weite, schwer schmelzbare Glasröhre an einem Ende zu, füllt nach dem
                              									Erkalten den auf Quecksilber zu prüfenden Zinkstaub a
                              										(Fig. 20 Taf. 32) ein, schiebt darauf in die Röhre einen nicht zu festen
                              									Pfropf aus Asbest x so weit, daſs beim Horizontallegen
                              									der Röhre über dem Zinkstaub ein freier Kanal zum Entweichen der Gase sich bilden
                              									kann, füllt dann grobkörniges Kupferoxyd b nach,
                              									schlieſst dicht an dieses wieder einen Asbestpfropf x
                              									an, auf welchen dann noch eine Schicht von trockenem Zinkstaub c und in ganz geringer Entfernung von diesem wieder ein
                              									Asbestpfropf x folgen. Ist die Röhre in dieser Weise
                              									gefüllt, so wird sie wenige Centimeter neben dem letzten Asbestpfropf zu einer
                              									Capillare e von 1 bis 1mm,5 innerem Durchmesser ausgezogen, an deren Ende man vor der Lampe einen
                              									Wulst f formt zum Anbringen einer Kautschukröhre.
                           Der vor der Capillare befindliche Zinkstaub hat den Zweck, das aus
                              									dem entgegengesetzten Theile der Röhre beim Erhitzen kommende Wasser zu zerlegen,
                              									also zu verhindern, daſs in der Capillare sich Wassertropfen verdichten; dieser
                              									Zinkstaub muſs vollkommen trocken sein, deshalb vor dem Gebrauche in einem bedeckten
                              									Porzellantiegel ziemlich stark, aber nicht bis zum Schmelzen erhitzt werden. Zuerst
                              									werden die Schichten c und b erhitzt, so daſs das Kupferoxyd rothglühend wird, der Zinkstaub nicht
                              									bis zum beginnenden Schmelzen kommt, und auch die Stelle bei d bis knapp zur Capillare erwärmt, damit sich dort das Quecksilber nicht
                              									condensiren kann, sondern gezwungen wird, sich im Rohre e abzusetzen. Sind c, b und d genügend heiſs geworden, so fängt man an, ganz
                              									behutsam den Quecksilber haltigen Zinkstaub zu erwärmen und steigert die Hitze allmählich und nicht zu
                              									hoch, jedenfalls nicht bis zum Schmelzen des Zinkes. Ist a 10 bis 15 Minuten lang erhitzt, so kann man sicher sein, daſs der
                              									gröſste Theil des vorhandenen Quecksilbers nach e
                              									gewandert ist; man sprengt nun die Röhre bei d ab,
                              									indem man einen Tropfen kalten Wassers auffallen läſst, bringt in den an die
                              									Capillare grenzenden weiten Theil der Röhre bei d, so
                              									lange er noch heiſs ist, einige Körnchen Jod und verbindet f mit einem langsam wirkenden Aspirator, welcher die Joddämpfe durch die
                              									ganze Capillare durchzusaugen hat. Ist alles überschüssige Jod verdampft, so sieht
                              									man, wenn die vorhandene Quecksilbermenge nicht gar zu gering war, an einer oder der
                              									anderen Stelle der Capillare schon fertiges Jodquecksilber als rothen Belag; kann
                              									man einen solchen nicht wahrnehmen, so wird die Capillare über einer sehr kleinen
                              									Flamme erhitzt, indem man sie sehr allmählich in der Richtung von d gegen f durch das
                              									Flämmchen zieht, bis man nahe bei dem Wulste f anlangt;
                              									dort wird dann das etwa vorhandene Jodquecksilber sich concentriren und als rother
                              									Ring sichtbar werden.
                           Zur Bestimmung des Gesammtstickstoffes
                                 										im Harn o. dgl. wird nach E. Ludwig eine
                              									bestimmte Menge desselben, z.B. 5cc, in einem
                              									Schiffchen aus Kupferblech oder Porzellan mit wenigen Tropfen verdünnter
                              									Schwefelsäure auf dem Wasserbad bis auf 2 bis 3 Tropfen verdampft und nach dem
                              									vollständigen Erkalten eine dünne Schicht von pulverförmigem Kupferoxyd in das
                              									Schiffchen gebracht, welches zunächst die Flüssigkeit aufsaugt und sich so mit
                              									derselben innig mischt; nachdem man das Schiffchen weiter mit Kupferoxyd zur Hälfte
                              									angefüllt hat, mischt man dessen Inhalt mit einem Kupferdrahte und spült die an dem
                              									letzteren haftenden Theilchen mit neuem Kupferoxyd nach, mit welchem man das
                              									Schiffchen vollständig anfüllt Das Verbrennungsrohr (Fig. 21
                              									Taf. 32) ist an beiden Enden durch die einfach durchbohrten Kautschukstöpsel b und h verschlossen; das
                              									an einem Ende zugeschmolzene, am anderen Ende verjüngte Glasrohr a ist halb mit kohlensaurem Mangan gefüllt. Bei c in genügender Entfernung von dem Pfropf b befindet sich eine 5 bis 6cm lange Spirale aus Kupferdrahtnetz, welche durch
                              									Erhitzen an der Luft oberflächlich oxydirt ist. Bei d
                              									ist das Schiffchen mit dem eingedampften Harn und Kupferoxyd, bei e eine etwa 15cm
                              									lange Schicht von körnigem Kupferoxyd, bei f eine
                              									Spirale aus Kupferdrahtnetz von 10 bis 12cm Länge,
                              									endlich bei g entweder eine 5 bis 6cm lange Schicht von körnigem Kupferoxyd, oder
                              									eine ebenso lange, durch Erhitzen oberflächlich oxydirte Spirale von
                              									Kupferdrahtnetz. Zur Trennung der Schichten sind Asbestpfropfen x eingeschoben. Der Pfropf h trägt ein Bunsen'sches Kautschukventil, welches durch einen Schlauch mit
                              									dem Apparate zum Aufsammeln und Messen des bei der Verbrennung entwickelten
                              									Stickstoffes (vgl. 1880 237 * 51) in Verbindung steht.
                           Die Verbrennung wird in folgender Weise ausgeführt: Man legt das
                              									mit dem Kohlensäureentwickler a verbundene Rohr in den
                              									Ofen, ohne zunächst den Apparat zum Ansammeln des Stickstoffes bei h anzufügen, erhitzt das Ende des aus dem Ofen
                              									herausragenden Rohres a direct oder auf einer
                              									Thonunterlage mit einer kleinen Flamme und leitet dadurch die Entwicklung der
                              									Kohlensäure ein. Sobald man annehmen kann, daſs nur noch geringe Mengen von Luft in dem Rohre vorhanden
                              									sind, fügt man den mit Kalilauge gefüllten Meſsapparat an und beginnt nun die
                              									Spirale f und das Kupferoxyd g allmählich zur dunklen Rothglut zu bringen. Inzwischen wird auch, die
                              									Luft aus dem Rohre vollständig verdrängt sein, worüber man in dem Meſsapparat
                              									Aufschluſs erhält; es darf sich in demselben über dem Kali kein unabsorbirbares Gas
                              									mehr ansammeln. Nunmehr wird durch Verkleinern der Flamme unter a der Kohlensäurestrom sehr verlangsamt; ihn ganz zu
                              									unterbrechen, ist nicht rathsam, weil sonst unverbrannte Producte nach a gelangen könnten. Nachdem noch das Kupferoxyd c zu dunkler Rothglut erhitzt worden ist, beginnt man
                              									die einzelnen Abschnitte des Schiffchens d nach
                              									einander zu erhitzen, und wenn dieses auf seiner ganzen Länge so heiſs geworden,
                              									daſs die Entwickelung theerartiger Destillationsproducte nicht mehr zu erwarten ist,
                              									dann wird die Flamme unter a verlöscht und dadurch die
                              									Kohlensäureentwicklung zunächst unterbrochen. Sobald man aus dem Bunsen'schen Ventil
                              									keine Gasblasen mehr austreten sieht, ist die Verbrennung beendet und man kann daran
                              									gehen, durch neuerliches Erhitzen von a an den Stellen,
                              									wo sich noch unzersetztes kohlensaures Mangan befindet, Kohlensäure zu entwickeln
                              									und durch diese die Verbrennungsgase in den Meſsapparat zu drängen.
                           Nach Beendigung der Verbrennung werden die Flammen des
                              									Verbrennungsofens ausgelöscht, man mäſsigt den Kohlensäurestrom in a, damit er so lange aushalte, bis das Rohr so weit
                              									erkaltet ist, daſs die Spirale f sich nicht oxydiren
                              									kann, entfernt dieselbe dann aus dem Verbrennungsrohre und bewahrt sie als ganz
                              									geeignet für eine zweite Verbrennung auf. Wenn man das Rohr nun erhitzt und bei b aus einem Gasometer Luft durchleitet, so wird alles
                              									reducirte Kupfer oxydirt und das Rohr dadurch für eine weitere Operation in Stand
                              									gesetzt.
                           Wo viel Stickstoffbestimmungen zu machen sind, empfiehlt E. Ludwig die Anwendung von flüssiger Kohlensäure. An
                              									die Stelle des Rohres a wird dann die etwa 400g flüssige Kohlensäure fassende eiserne Flasche
                              									mit entsprechendem Regulirhahn gesetzt.
                           Um in offenen Gefäſsen Stoffe mit
                                 										flüchtigen Lösungsmitteln zu behandeln, verwendet A, Wynter Blyth (Journal of the Chemical
                                 										Society, 1880 S. 140) ein guſseisernes Gefäſs A (Fig. 22
                              									Taf. 32), welches in der Mitte die Schale mit der betreffenden Substanz aufnimmt.
                              									Die Glocke B wird bei a
                              									durch eingegossenes Quecksilber abgeschlossen, während der Hals der Glocke mit einem
                              									Kühler verbunden wird.
                           Der Apparat zum Auslaugen von
                                 										Zucker aus Rüben und anderen Zucker haltigen Rohstoffen (vgl. 1879 234 *
                              									128) ist von C. Scheibler in Berlin (* D. R. P. Kl. 89
                                 									Nr. 9481 vom 13. September 1879) jetzt dahin geändert, daſs die auszulaugenden
                              									Stoffe in das unten mit einer filtrirenden Schicht a
                              										(Fig. 23 Taf. 32) geschlossene Rohr b kommen,
                              									welches in dem unten geschlossenen Rohr c steht. Die
                              									entwickelten Dämpfe treten durch kleine Oeffnungen o in
                              									das Mittelrohr b und den aufgesetzten Kühler, die
                              									gebildete Lösung flieſst aus den Oeffnungen e des
                              									Rohres c nach unten und gelangt bei n in die Kochflasche zurück.
                           Nach Versuchen von B. Tollens (Zeitschrift des deutschen Vereines für Rübenzucker, 1880 S. 483 und 613)
                              									arbeitet dieser Apparat regelmäſsig und gut. Die mit diesem Verfahren erzielten
                              									Resultate sind stets niedriger als diejenigen der Saftpolarisation ausgefallen, und
                              									zwar um 0,4 bis 0,9 Proc. wenn letztere nach 100 : 95 auf die Rübe berechnet waren.
                              									In dem Bleiessigfiltrat der Saftpolarisation ist rechts drehende Substanz, welche nicht
                              									Zucker ist, vorhanden. Ebenso in dem mit Alkohol extrahirten „Rohmark“. Die
                              										Scheibler'sche Extraction lieferte Zahlen, welche
                              									den Resultaten der bei 50 bis 60° ausgeführten Alkoholdiffusion von Rübenbrei sehr
                              									nahe liegen. Die gleichzeitige Extraction von Brei und Preſsrückstand hat Zahlen
                              									gegeben, welche nicht mit den Resultaten der Saftpolarisation und nicht mit der
                              									Annahme von 5 Proc. Colloïdwasser in der Rübe stimmen, welche jedoch am einfachsten
                              									sich erklären lassen, wenn man die Resultate der Scheibler'schen Extraction als richtig annimmt. Da so die theoretischen
                              									Bedenken gegen Scheibler's Verfahren geschwunden sind
                              									und da die Saftpolarisation nicht richtige Zahlen liefert, so liegen die Scheibler'schen Resultate jedenfalls der Wahrheit sehr
                              									nahe.
                           C. Bögel (Organ des Vereines
                                 										für Rübenzuckerindustrie der ö.-u. Monarchie,
                              									1880 S. 39) verwendet zur Bestimmung des Zuckers im Rohzucker mittels Glycerin ein
                              									aus Metall oder Glas gefertigtes Gefäſs A (Fig.
                                 										24 Taf. 32), welches ungefähr 3 bis 4cm
                              									vom Boden einen Tubusansatz hat mit kleinem Messinghahn a, welcher durch die Röhre b mit dem Rohre
                              										g des Gefäſses C
                              									verbunden wird. Das Gefäſs B ist in gleicher Weise
                              									durch das Rohr e mit g
                              									verbunden. Das Gefäſs C ist ein Metallkessel, in
                              									welchem der Mittelcylinder D so tief eingeschoben
                              									werden kann, bis er auf dem Ringansatz n feststeht. Der
                              									Metallkessel hat unten einen Siebboden, erhält oben einen Siebboden eingelegt und
                              									kann dann mittels eines aufschraubbaren siebartig durchlöcherten Deckels
                              									verschlossen werden. Auf dem Deckel des Gefäſses D
                              									befindet sich der Hahn k, welcher durch Gummirohr i mit einem Aspirator oder einer Luftpumpe verbunden
                              									werden kann. Ein Hahn o ist durch Rohr p mit der zweihalsigen Woulf'schen Flasche W verbunden, von welcher der Schlauch q ebenfalls zu einem Aspirator oder einer Luftpumpe
                              									führt.
                           Um nun mit diesem Apparat Rohzucker zu untersuchen, wird derselbe
                              									so aufgestellt, daſs das Gefäſs C mindestens 30cm tiefer steht als die Sohle von A und B; dann werden
                              									sämmtliche Hähne geschlossen und blos q mit dem
                              									Aspirator oder der Luftpumpe verbunden, ohne aber dieselbe in Thätigkeit zu setzen.
                              									Hierauf füllt man Gefäſs A mit reinem Glycerin, welches
                              									so viel wie möglich wasserfrei und auſserdem mit weiſsem Raffinadzucker gesättigt
                              									ist. Die Sättigung des Glycerins mit Zucker erreicht man am besten, indem man das
                              									Glycerin auf ungefähr 500 erwärmt und nun nicht zu fein gestoſsenen Zucker zusetzt.
                              									Man hält das Glycerin ungefähr ½ Stunde bei der Temperatur von 500 und rührt
                              									wiederholt um; hierauf läſst man die Masse langsam bis auf ungefähr 18° abkühlen und
                              									beobachtet dabei, daſs das Glycerin während des Abkühlens nicht gestört wird. Nach
                              									etwa 6 bis 8 Stunden kühlt man rasch das Glycerin auf 0°, noch besser auf – 2° ab,
                              									läſst ungefähr 1 Stunde stehen und gieſst das jetzt gesättigte Glycerin ab. Hat man
                              									zu dieser Arbeit das Gefäſs A benutzt, so braucht man
                              									das Glycerin nicht abzugieſsen.
                           Man nimmt nun den Einsatz D,
                              									ermittelt von demselben die Tara, füllt denselben ungefähr mit 60 bis 100g gut getrocknetem Rohzucker, verschlieſst D mit seinem Deckel und wiegt. Hierauf setzt man D in C ein, verschlieſst
                              										C
                              									ebenfalls luftdicht und
                              									öffnet nun die Hähne a und c, so daſs das mit Zucker gesättigte Glycerin den Zucker im Siebe D von unten nach oben durchdringt. Man öffnet Hahn o und setzt den Aspirator, welcher mit q verbunden ist, in Thätigkeit, so daſs das Glycerin
                              									von A, nachdem es den Rohzucker in D durchdrungen, nach W
                              									gelangt und hierbei sämmtliche Nichtzuckerbestandtheile löst; dies setzt man einige
                              									Zeit fort, bis der Zucker vollständig rein ist. Inzwischen füllt man Gefäſs B mit absolutem Alkohol, welcher nicht mit Zucker
                              									gesättigt wird, sperrt die Hähne a und c ab, öffnet dafür d und
                              										f, so daſs der Alkohol von B nach C geht und in D den gereinigten Zucker durchdringt. Es ist angezeigt, den Hahn o so weit zu schlieſsen, daſs das Gemisch von Glycerin
                              									und Alkohol nur tropfenweise nach W gelangt, wodurch
                              									die Entfernung des Glycerins am schnellsten erreicht wird, weil der Alkohol Zeit
                              									hat, das Glycerin aufzunehmen. Ist nun anzunehmen, daſs alles Glycerin entfernt ist,
                              									so schlieſst man die Hähne d, f und o und öffnet die Hähne h
                              									und k, so daſs der noch in C befindliche Alkohol abläuft. Hierauf verbindet man i mit dem Aspirator und h
                              									mit einem Apparat zur Erzeugung von trockener, warmer Luft und saugt durch die
                              									Zuckerschicht in D warme trockene oder blos trockene
                              									Luft; in kurzer Zeit ist aller Alkohol verflüchtigt. Man öffnet nun C, nimmt D verschlossen
                              									heraus und wiegt.
                           Der Unterschied zwischen dem Gewicht von Rohzucker und dem
                              									ermittelten Gewicht des reinen trockenen Zuckers gibt den Gehalt des Rohzuckers an
                              									Nichtzucker an. Da unlösliche Verunreinigungen, Sand u. dgl. nicht in das Glycerin
                              									übergehen, kann man diese direct durch Auflösung des weiſsen Zuckers bestimmen; man
                              									nehme hierzu keinen Alkohol, welcher mit Zucker gesättigt ist, da dann aus dem mit
                              									Zucker gesättigten Glycerin Zucker abgeschieden wird, daher ein Zuviel von Zucker
                              									erhalten würde.
                           J. Salleron (Comptes
                                 										rendus, 1880 Bd. 91 S. 690) berichtet über die Veränderungen der Glasmasse von Aräometern und Thermometern in heiſsen
                              									Flüssigkeiten. Aräometer erleiden nicht selten innerhalb weniger Tage
                              									Gewichtsverminderungen von 0g,5, wodurch
                              									Messungsfehler von 6 bis 8° B. bedingt werden. Bei anderen Aräometern werden die
                              									cylindrischen Behälter aufgeblasen, so daſs derartige Apparate, wie auch die
                              									Thermometer häufig controlirt werden sollten.
                           Um das Zerspringen der Glasaräometer für
                                 										heiſse Flüssigkeiten zu verhüten, schlagen J. C.
                                    										Primavesi und Sohn in Magdeburg (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 11960 vom 21. April
                                 									1880) vor, den unteren Theil derselben galvanisch mit einer 0mm,5 dicken Metallschicht zu überziehen.
                           Das Margarimeter von Leune und Harburg besteht nach der Milchzeitung, 1881 S. 122 aus einem kleinen Kessel a (Fig. 25
                              									Taf. 32), in welchem etwa 500c° Wasser zum Sieden
                              									erhitzt werden, während das mit Mantel b umgebene
                              									Metallgefäſs c mit der vorher geschmolzenen Butter
                              									gefüllt wird. Der Nullpunkt des eingetauchten Aräometers e soll reine Butter, jeder folgende Grad 10 Proc. fremdes Fett anzeigen.
                              									(Vgl. 1880 235 148. 1881 239 150.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
