| Titel: | Neuerungen an Schmiervorrichtungen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 418 | 
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                        Neuerungen an Schmiervorrichtungen.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 33.
                        Neuerungen an Schmiervorrichtungen.
                        
                     
                        
                           Die in Fig. 20 und
                              										21 Taf. 33 gezeichnete Tropf-Schmiervorrichtung von H. Köttgen und
                              										P. Jorissen in B.-Gladbach (* D. R. P. Nr. 13077
                                 									vom 25. Juli 1880) für flüssige Schmiere besteht aus einem Gehäuse a, einem Deckel b und
                              									einem Ventil c; letzteres hat am unteren Ende einen
                              									Führungsstift mit einer Nuth d und am oberen Ende eine
                              									hohle, geschlitzte Schraube e mit den Oeffnungen f und dem Lappen l,
                              									welcher nach Entfernung des Deckels b aus dem Gehäuse
                              									hervorragt. Die Vorrichtung wird durch die Oeffnungen f
                              									mit Oel gefüllt und durch Stellen des Ventiles c kann
                              									jede gewünschte Schmierfähigkeit erzielt werden. Die Schraube wird vor dem Einsetzen
                              									etwas aus einander gebogen und verhindert in Folge der durch die Federkraft
                              									erzielten Reibung ein selbsttätiges Drehen des Ventiles. Der Glasstreifen k am Gehäuse läſst den Oelstand erkennen.
                           Die selbstthätige Schmiervorrichtung für
                                 										Schieber und Kolben an Dampfmaschinen von Heinr.
                                    										Keſsler in Oberlahnstein a. Rh. (* D. R. P. Nr. 13199 vom 6. August 1880
                                 									und Zusatz * Nr. 13225 vom 17. September 1880) besteht aus dem Schmiergefäſs a (Fig. 22 bis
                              										24 Taf. 33) mit oben angegossenem Füllbecher b, welcher letztere durch das Aufdrehen der Füllschraube c um einige Schraubengänge durch drei Nuthen d mit dem Schmiergefäſs a
                              									in Verbindung gesetzt werden kann, wodurch das Füllen von a mit flüssigem Fett oder Oel erfolgt. Die Füllschraube c ist bei n mit einem
                              									kegelförmigen Bleiring umgössen, wodurch der dichte Schluſs derselben bewirkt wird.
                              									Der Abfluſs des Fettes oder Oeles zu den Schmierflächen wird bewirkt durch Drehung
                              									der Lilie k um einen bestimmten Theil ihres Umfanges,
                              									wodurch das Oel das Gefäſs a durch die Kanäle e und i verlassen kann.
                              									Zur genauen Regulirung des Abflusses ist im Kanal i ein
                              									Ventil o angebracht, welches auf der Schraubenfeder h steht, die von der durchbohrten Schraube f getragen wird. Damit keine gröberen Unreinlichkeiten
                              									in die Kanäle gelangen können, ist im Raum a ein feines
                              									Drahtsieb s angebracht.
                           In der Stellung Fig. 23 der
                              									Lilie k sind beide Kanäle e und i durch die Lilie k bezieh. durch das Ventil o geschlossen. Wird die Lilie k gedreht, so
                              									wird der Kanal e geöffnet, und im Kanal i entsteht durch das allmähliche Hinabdrücken von o eine feine, ringförmige Oeffnung, welche bei
                              									fortgesetztem Drehen von k sich vergröſsert (vgl. Fig.
                                 										24). In der Stellung Fig. 22 ist
                              									der Kanal e geöffnet, der Kanal i jedoch durch k geschlossen, so daſs also
                              									auch in dieser Stellung kein Oel ausflieſsen kann. Der Handgriff der Lilie k ist auf der Seite des Einschnittes durch ein
                              									eingebohrtes kleines Loch gezeichnet, damit das Stellen derselben richtig
                              									geschehe.
                           Fig.
                                 										25 (* D. R. P. Nr. 13225) zeigt eine Abänderung der Construction. Um
                              									nämlich den Ventilstift o jederzeit bequem herausnehmen
                              									zu können, ohne den letzteren abschrauben zu müssen, ist derselbe oberhalb der Lilie
                              										k angebracht. Die Wirkung der Vorrichtung ist
                              									dieselbe wie früher. Der Ventilstift o ist länger
                              									gemacht und hat in der Mitte einen Ansatz erhalten. Das Rohr p ist ebenfalls verlängert und in dem unteren Theil von p sind zwei Löcher x
                              									angebracht, durch welche das Oel dem Ventile zuflieſst. Das Drahtgeflecht s wird auf das Rohr p
                              									aufgeschoben. In dem Räume i befindet sich die
                              									Schraubenfeder h, welche den Stift o auf die Lilie drückt. Die Schraube m ist im Gehäuse angebracht, um die Löcher x bohren zu können.
                           Fig.
                                 										26 und 27 Taf. 33
                              									zeigen die Schmiervorrichtung für Dampfmaschinen von
                              										M. Phillips in Boston (* D. R. P. Nr. 13082 vom 2.
                                 									September 1880).
                           Der Zapfen m wird an das Dampfrohr der Maschine
                              									angeschraubt und steht mit dem Hohlraum o in
                              									Verbindung, welcher wieder mit dem nach dem Dampfcylinder führenden Dampfrohr
                              									verbunden ist.
                              									e ist ein Dampfrohr, b ein
                              									Lufthahn, l ein Dampfventil. Das Gefäſs C wird durch eine als Deckel dienende Verschraubung d bis zur Höhe f mit
                              									Schmiere gefüllt. Das Glasrohr g, welches durch das
                              									Rohr r mit C in Verbindung
                              									steht, wird durch die Verschraubung h mit Wasser
                              									gefüllt; k ist ein mit o
                              									verbundenes Rohr, welches durch das Ventil i mit dem
                              									Glasrohr g in Verbindung gesetzt werden kann.
                           Nachdem durch den Lufthahn b die Luft aus dem Rohr e entfernt worden, wird durch das Ventil l, welches mit G in
                              									Verbindung steht, Dampf in den mit Schmiere gefüllten Behälter C geleitet, welcher sich dort niederschlägt und als
                              									Wasser am Boden ansammelt. Dadurch wie durch den weiter wirkenden Dampfdruck wird
                              									das Schmiermaterial gehoben und flieſst bei richtiger Handhabung des Ventiles bei
                              										f durch r nach g. Vermöge seines geringen specifischen Gewichtes
                              									steigt er durch das Wasser im Glasrohr g in einzelnen
                              									Tropfen auf, füllt nach Oeffnung des Ventiles i das
                              									Rohr k und gelangt aus diesem nach o, wo er sich dem treibenden Dampfe beimischt. Das
                              									Glasrohr g läſst erkennen, ob das Schmiermaterial nach
                              									Oeffnung des Ventiles l in einzelnen Tropfen durch g, i, k nach o gelangt,
                              									oder ob der Behälter C geleert ist.
                           Zum Reinigen und zum Nachfüllen von Schmiermaterial werden die Ventile l und i geschlossen, der
                              									dann nur aus niedergeschlagenem Dampfe bestehende Inhalt des Hohlraumes C durch den Hahn n
                              									entleert und nach Schlieſsung desselben durch die Verschraubung d wieder mit Schmiere gefüllt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
