| Titel: | Grafenstadener Einspannvorrichtung für Flachstäbe bei Festigkeitsprobirmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 425 | 
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                        Grafenstadener Einspannvorrichtung für Flachstäbe
                           								bei Festigkeitsprobirmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 34.
                        Einspannvorrichtung für Flachstäbe.
                        
                     
                        
                           Im Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens
                              									bespricht v. Baggesen in Straſsburg
                              									Einspannvorrichtungen für Flachstäbe, welche in der Grafenstadener
                              									Materialprüfungsmaschine (1875 215 * 306) behandelt werden.
                           Die Erwägung, daſs der Flachstab nicht an Zapfen eingehängt werden dürfe, sondern in
                              									seiner ganzen Breite gefaſst werden muſs, und ferner, daſs die bisherigen
                              									Klemmfutter sich gewöhnlich derart verschieben, daſs der Stab nicht gleichmäſsig, an
                              									einander gegenüber stehenden Stellen gefaſst wird, führte zunächst zu der
                              									Construction der Excenter-Einspannung Fig. 12
                              									Taf. 34. Zwischen zwei Excentern, die in parallelen unverrückbar festgestellten
                              									Lagern sich bewegen, wird der Stab derart eingespannt, daſs der Zug bez. die
                              									Belastung die Excenter anzieht und dadurch ein Festklemmen des Stabes bewirkt. Die Angriffsfläche jedes
                              									Excenters ist gezahnt, so daſs die kleinen Unebenheiten der rauh gehaltenen
                              									Stabflächen die Drehung gleich beim Beginn der Belastung bewirken.
                           Das sichere Fassen und Festhalten des Stabes wurde durch diese Vorrichtung
                              									vollständig erreicht. Bei weichem Material aber fressen sich die Excenter derart in
                              									die Stabköpfe hinein, daſs ein Wiederaufdrehen unmöglich oder sehr schwer ist. Die
                              									Bruchstücke aus der Klemme wieder heraus zu bekommen, ist sehr schwierig und
                              									weitläufig; die Köpfe der Achsen für den Angriff der Schlüssel zum Wiederaufdrehen
                              									zerbrechen. Bei hartem Material dagegen, bei Federstahl, fassen die eingefrästen
                              									Seiten der Excenter schwer oder nur dann, wenn kleine Vorsprünge durch
                              									Meiſseleinhauungen oder sonstwie an den Angriffstellen gemacht werden. Bei Versuchen
                              									wurden die Bruchstücke durch die den Bruch begleitende heftige Erschütterung aus der
                              									Einspannung gewöhnlich herausgeschleudert und dabei die Bruchfläche verletzt oder
                              									beschmutzt.
                           Dagegen hat sich nach Verwerfung der beschriebenen Vorrichtung das Klemmfutter (Fig.
                                 										13 und 14 Taf. 34)
                              									der Grafenstadener Maschinenfabrik vollständig bewährt. Princip der Construction
                              									ist, daſs die Klemmfutter oder Keile um die Achse des Probestabes drehbar sind und
                              									sich beliebig an die Angriffflächen des Probestückes anlegen. Da die Klemmkeile
                              									offen zu Tage liegen und jeder nur in einer Linie
                              									angreift, sind sie beim Einspannen leicht zu reguliren derart, daſs die
                              									Angrifflinien einander gegenüber stehen.
                           Die gezeichnete Vorrichtung ist für Stäbe bis 25mm
                              									Dicke zu gebrauchen (aus dickerem Blech kann ein 25mm Rundstab gemacht werden); jedoch müssen für so dicke Stäbe dünnere
                              									Keile als die gezeichneten, für ganz dünne Bleche dickere Keile angewendet werden;
                              									im Allgemeinen kommt man mit 2 Satz Keile verschiedener Dicke aus.
                           Die Aufhängung bezieh. Befestigung der Fassungsringe ist abhängig von der
                              									Construction der Materialprüfungsmaschine; jedenfalls aber muſs mindestens ein Kugelgelenk in der Führung eingeschaltet sein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
