| Titel: | Chenot's Dampfhammer mit Luftcompression. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 427 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Chenot's Dampfhammer mit
                           								Luftcompression.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 34.
                        Chenot's Dampfhammer mit Luftcompression.
                        
                     
                        
                           Anschlieſsend an die frühere Chenot'sche Construction
                              									(1878 227 * 426) sowie an die Ausführungen S. 6 d. Bd. sei nachstehend über eine
                              									neue Hammerconstruction von A. Chenot berichtet, welche
                              									die Revue industrielle, 1881 S. 65 mittheilt. Der
                              									Hammer bildet das System der Verwendung von Dampf und gepreſster Luft zum Zweck
                              									einer schnellen und kräftigen Wirkung in sehr glücklicher Weise aus. Chenot vertritt die Ueberzeugung, daſs die Luft die
                              									beste Federwirkung erzeugt, auf welche es bei den doppelt wirkenden Hämmern im
                              									Allgemeinen ankommt. Diese Construction zeigt die bekannte Anordnung, daſs der Bär
                              									mittels Dampf gehoben wird (einfach wirkender Dampfhammer) und dabei gleichzeitig in
                              									einem anderen Cylinder Luft zusammenpreſst, welche den Fall des Hammers zu
                              									verstärken hat.
                           Die Wirkung dieser Construction ist eine sehr einfache und scheint die Steuerung von
                              									gröſster Sicherheit. Wird Dampf in den Dampfcylinder A
                              										(Fig. 17 Taf. 34) gelassen, so wird der Kolben B mit dem Hammerbär gehoben. Bei seinem Aufgange verdichtet der Kopf D des Hammerschaftes, welcher sich in einem besonderen
                              									Cylinder führt, die in diesem befindliche Luft, vorausgesetzt, daſs hierbei das
                              									Luftventil R abgeschlossen, d.h. der Austritt der Luft
                              									aus dem Cylinder verhindert ist. Beim dann wie gewöhnlich erfolgenden freien Fall
                              									des Hammers wird die gepreſste Luft auf den Kopf D
                              									wirken und das
                              									Fallgewicht des Hammers und die Kraft, welche die sich nun ausdehnende Luft
                              									auszuüben vermag, vergröſsern.
                           Die Fig. 18 bis 21 Taf. 34
                              									zeigen die Regulirkammer R für den Luftcylinder und
                              									zwar Fig. 18 die geschlossene Stellung, bei welcher Luft weder aus- noch
                              									einzuströmen vermag. Bringt man den abschlieſsenden Kolben in die Stellung Fig.
                                 										19, so kann die Luft den Cylinder durch die Oeffnung o verlassen; indessen ist die untere Oeffnung
                              									abgeschlossen. Es folgt daraus, daſs hierbei der aufsteigende Hammerbärkopf D die Luft aus dem Cylinder vertreibt und unter sich im
                              									Cylinder eine Luftverdünnung erzeugt, welche stark genug sein wird, um den beim
                              									Niederfall des Hammers über dem Kopf D befindlichen
                              									Ueberdruck der Luft kräftig zur Wirkung gelangen zu lassen. Wird der Kolben des
                              									Regulators in die Stellung Fig. 20
                              									geschoben, so vermag Luft frei ein- und auszutreten, ohne daſs irgend eine Wirkung
                              									derselben durch Zusammendrückung oder Luftverdünnung erfolgt; d.h. der Hammer wirkt
                              									als gewöhnlicher einfacher Dampfhammer.
                           Diese dreifache, in ihrer Stärke nicht unwesentlich von einander verschiedene
                              									Wirkungsweise dieses Hammers macht denselben für die verschiedenen Ansprüche der
                              									Schmiedearbeit verwendungsfähig; es genügt die einfache Verschiebung eines Hebels,
                              									um den Kolben des Regulators in die gewünschte Stellung zu bringen, worauf der Lage
                              									dieses Kolbens entsprechend die Fallkraft des Hammerbärs sofort wechselt. Abgesehen
                              									von diesem Hebel für den Luftregulator unterscheidet sich der Hammer in seinem
                              									Aussehen und vor allen Dingen in seinem Gebrauch von den gewöhnlichen einfach
                              									wirkenden Dampfhämmern in keiner Weise.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
