| Titel: | Maschine zur Herstellung von Asbest-Dichtungsringen; von Heinrich Bollinger in Mailand. | 
| Fundstelle: | Band 240, Jahrgang 1881, S. 442 | 
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                        Maschine zur Herstellung von
                           								Asbest-Dichtungsringen; von Heinrich Bollinger in Mailand.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 36.
                        Bollinger's Maschine zur Herstellung von
                           								Asbestdichtungen.
                        
                     
                        
                           Die gebräuchlichen Dichtungen aus vegetabilischer Faser haben eine zu beschränkte
                              									Anwendung, da sie vielen Einwirkungen, z.B. von Hitze, Säuren u. dgl. ausgesetzt,
                              									nicht widerstandsfähig genug sind. Auſserdem müssen sie nach jedesmaligem Oeffnen
                              									der gedichteten Oeffnung erneuert werden.
                           Durch die im Nachstehenden beschriebene Dichtung aus Asbest (* D. R. P. Kl. 76 Nr.
                              									12644 vom 2. Juni 1880) soll diesen Mängeln abgeholfen werden. Dieselbe besteht aus
                              									seilartig zu Ringen gewundenen Asbestfäden oder aus Asbestschnur bezieh. Band,
                              									welche der gröſseren Haltbarkeit wegen mit dünnem Metalldraht so umwunden ist, daſs
                              									sich die Draht- und Asbestwindungen kreuzen (vgl. Fig. 1 Taf.
                              									36) 5 der Ring kann auch als endloser Zopf hergestellt werden. Zu diesem Behufe
                              									dient eine besonders construirte Maschine (Fig. 2 bis
                              										4 Taf. 36), welche zunächst ein endloses Seil aus Asbestfäden herstellt,
                              									um dieses dann mit Metalldraht behufs gröſserer Dauerhaftigkeit zu umwickeln.
                           Die Herstellung des Seiles geschieht, indem man strangartig Asbestfäden a um die beiden Walzen b,
                                 										b1 schlingt. Eine dieser Walzen b wird von der Riemenscheibe c und der Welle d aus mittels Kegelräder e getrieben; die andere b1 läuft lose mit und ist verstellbar, um
                              									verschiedene Längen herstellen zu können. Während sich der Strang a in der Richtung des Pfeiles fortbewegt, dreht sich
                              									die auf einer hohlen Büchse befindliche Spule f, auf
                              									welcher jetzt ein Asbestfaden oder Schnur aufgewickelt ist und gibt dem Strange a die gewünschte Drehung, so daſs derselbe ein Seil
                              									ohne Ende bildet. Hat nun dieses Seil ohne Ende die erforderliche Dicke erreicht, so
                              									wird die Spule f abgenommen und durch eine andere mit
                              									Metalldraht gefüllte ersetzt. Zugleich werden die Kegelräder auſser Eingriff und
                              									anstatt dessen die Schnecke g in Gang gesetzt. Der
                              									Strang a bewegt sich nun langsamer und in
                              									entgegengesetzter Richtung, die Spule f umwickelt
                              									denselben spiralförmig mit dem Metalldraht. Damit nun der fertige Ring aus der
                              									Büchse h, welche durch ein Zahnrad z in Bewegung gesetzt wird, entfernt werden kann, ist
                              									dieselbe der Länge nach mit einem Schlitz i versehen;
                              									damit nun beim Durchgange des Schlitzes durch das Getriebe k kein Stillstand erfolgt, ist auſser letzterem noch ein zweites Getriebe
                              										l angebracht, welches die Bewegung ebenfalls, wie
                              									das Rad h, von dem Rade m
                              									auf der Hauptwelle d empfängt. Sobald der fertige Ring
                              									in seinem ganzen Umfange mit Metalldraht umwunden ist, wird der Deckel n, welcher durch eine Klinke o geschlossen gehalten wird, aufgeklappt und der fertige Dichtungsring
                              									kann entfernt werden.
                           Da durch das Stärkerwerden des Asbestringes bei der Herstellung die Entfernung der
                              									beiden Rollen variabel sein muſs, so ist die Drehachse der einen Rolle b1 an einem Gleitstein
                              									befestigt, welcher in einem Schlitz des Gestelles geführt und durch ein Gewicht
                              									belastet ist, so daſs dadurch dem Asbestseile stets dieselbe Spannung bei der
                              									Herstellung ertheilt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
