| Titel: | A. Binzegger's auslösende Ventilsteuerung. | 
| Autor: | Whg. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 8 | 
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                        A. Binzegger's auslösende Ventilsteuerung.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 1.
                        Binzegger's auslösende Ventilsteuerung.
                        
                     
                        
                           Bei der in Fig. 6 und
                              										7 Taf. 1 dargestellten Steuerung von A.
                                 										Binzegger in Stetten bei Lörrach (* D. R. P. Kl. 14
                              									Nr. 10270 vom 15. Januar 1880) sind als Dampfeinlaſsorgane Ventile V und als Auslaſsorgane Schieber E verwendet. Letztere, als gewöhnliche Muschelschieber
                              										ausgeführt und durch
                              									den Druck des frischen Dampfes angepreſst, werden mittels einer unrunden Scheibe
                              									direct von der Kurbelwelle aus bewegt. Die Ventile V
                              									erhalten ihre Bewegung von einer neben dem Cylinder liegenden Steuerwelle S durch je eine Daumenscheibe G. Diese wirkt auf eine am unteren Ende der Zugstange J angebrachte Rolle Q,
                              									welche durch den Lenker Y mit Feder f geführt wird. Die Zugstange J trägt den Mitnehmer m, welcher über die an
                              									der Ventilzugstange M befindlichen Knagge n greift und auf diese Weise beim Niedergange von J ein Oeffnen des Ventiles veranlaſst. Die Auslösung
                              									wird dadurch bewirkt, daſs der untere Endpunkt von M
                              									mit einem Gleitklotz o verbunden ist, der in einer
                              									seitlich an G angebrachten excentrischen Nuth geführt
                              									wird. Hierdurch wird bei der Weiterdrehung von G die
                              									Knagge n allmählich unter dem Mitnehmer m hervorgezogen, während dieser in seiner Stellung
                              									verharrt. Die Auslösung wird demnach um so früher erfolgen, je weniger die Theile
                              										m und n einander
                              									übergreifen, je weiter also der durch den Lenker x
                              									geführte obere Endpunkt von J von der Steuerwelle
                              									abgezogen wird. Dies geschieht nun mehr oder weniger durch den Regulator mittels der
                              									Kurbel v.
                           In Fig.
                                 										7 sind die verschiedenen Stellungen der Knagge m, wie sie den verschiedenen Füllungsgraden entsprechen, angedeutet. Die
                              									auslösende Kante von m bewegt sich in jeder Stellung
                              									auf einer nahezu geraden Linie hin und her; die Kante von n dagegen beschreibt immer ein Fünfeck, z.B. bei 0,2 Füllung das Fünfeck
                              										abcdea, in welchem die Seiten de und ea
                              									zusammenfallen.
                           Die Steuerung hat wie alle, bei welchen Daumenscheiben verwendet sind, den Vorzug
                              									eines schnellen Oeffnens und Verbleibens des Ventiles in der höchsten Stellung bis
                              									zum Schluſs; doch muſs eben die Verwendung der Daumenscheibe und auſserdem die
                              									Führung des Punktes o durch eine excentrische Nuth als
                              									eine Unvollkommenheit dieser Anordnung angesehen werden.
                           
                              
                                 Whg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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