| Titel: | Gust. Hennigke's fahrbarer Eis- und Schneeschmelzapparat. | 
| Autor: | G. H. | 
| Fundstelle: | Band 241, Jahrgang 1881, S. 19 | 
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                        Gust. Hennigke's fahrbarer Eis- und
                           								Schneeschmelzapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Hennigke's fahrbarer Eis- und Schneeschmelzapparat.
                        
                     
                        
                           Gust. Hennigke in Leipzig (* D.
                              									R. P. Kl. 19 Nr. 12 365 vom 17. Juni 1880) hat einen Schneeschmelzapparat angegeben,
                              									durch welchen wesentliche Ersparnisse bei der Wegschaffung der Schneemassen von den
                              									Straſsen der Städte erreicht werden sollen. Bekanntlich sind die Abfuhrkosten sehr
                              									bedeutend und die mit Gasfeuerung versehenen Schmelzstationen unterhalb der Straſsen
                              									haben ebenfalls wegen ihrer Kostspieligkeit der Anlagen wenig Nachahmung gefunden.
                              									Der vorliegende Apparat ist fahrbar angeordnet und hat die aus Fig. 18 bis
                              										21 Taf. 2 ersichtliche Einrichtung.
                           Eine Ten-Brink'sche Feuerung, welche nur an zwei Seiten und an der Decke vom Wasser
                              									des Kessels A umgeben ist, dient zur Erzeugung der zum
                              									Schmelzen erforderlichen Wärme. An die Vorderwand des Kessels A schlieſst sich der muldenförmige Schmelzkasten B an, welcher auf der entgegengesetzten Seite von der
                              									Rauchkammerwand begrenzt ist. Der Kasten B wird in
                              									seinem tieferen Theil der Länge nach von den Feuerrohren durchsetzt, wodurch die
                              									nach dem Schornstein abziehenden Feuergase zur Schmelzung der Schneemassen
                              									ausgenutzt werden. Damit der in den Schmelzkasten eingeschaufelte Schnee nicht
                              									unmittelbar auf die Feuerrohre fallen kann, wird derselbe von einem Lattenboden
                              									aufgenommen, welcher auf die Versteifungswinkel des Kastens gelegt ist. Dadurch
                              									füllt sich der untere Theil des Kastens stets mit Wasser und wird bis zu einer
                              									gewissen Höhe über dem Feuerrohrbündel damit gefüllt erhalten, zu welchem Zweck ein
                              									Ueberlaufrohr a (Fig. 19 und
                              										21) angebracht ist, dessen Mündung in der gewünschten Hohe liegt. Das
                              									überflieſsende Wasser wird dann mittels Schlauch entweder direct in den
                              									Straſsenkanal abgelassen, oder auf die Schneehaufen in der Straſse geleitet, damit
                              									die Wärme desselben noch der Schmelzung zu Gute kommt. Das Ueberlaufrohr ist aus
                              									diesem Grunde an die vordere Rohrwand angeflanscht und durch die Rauchkammer
                              									geführt.
                           
                           Der Dampfkessel wird mit Schmelzwasser gespeist und der im Kessel erzeugte Dampf
                              									einestheils zum Schmelzproceſs, anderntheils zur Anfachung des Zuges durch
                              									Saugwirkung im Schornstein verwendet. Hierzu steht ein gegabeltes Rohr c mit dem Dampfdom in Verbindung, wodurch der Dampf in
                              									zwei siebartig durchlöcherte Rohre d gelangt, welche
                              									den Wasserraum des Schmelzkessels seiner Länge nach durchsetzen; der Dampf
                              									condensirt und trägt auf diese Weise nicht unwesentlich zum Schmelzen bei. Ein
                              									zweites Rohr, ebenfalls vom Dampfdom ausgehend, läuft an der Auſsenseite des
                              									Schmelzkastens hin und mündet zur Zuganfachung in den Schornstein.
                           Aus der Beschreibung erhellt, daſs der Apparat sehr wirksam sein muſs, denn die vom
                              									Brennmaterial entwickelte Wärme wird in möglichst vortheilhafter Weise
                              									ausgenutzt.
                           
                              
                                 G. H.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
